Auf der Suche nach einem größeren und preiswerten 3D-Zweitmonitor für meinen PC, stieß ich auf den AOC d2757Ph. Da ich als Tester für prad.de schon den Anwenderteil für den AOC 2769VM verfasst hatte, war ich mir meiner Bewertung mit der Note “gut” noch bewusst, was für den Hersteller AOC spricht. Aufmerksamen Lesern meines Blogs wird nicht entgangen sein, dass ich mit dem EIZO EV2333WH bereits einen sehr guten Monitor besitze. Da der EIZO EV2333WH nur begrenzt spieletauglich ist und auch keinerlei HDMI-Anschlüsse besitzt, reizt mich schon lange die Anschaffung eines größeren Monitors, an dem ich auch meine Xbox anschließen kann. Zudem wäre der Arbeitsbereich im Dualmonitorbetrieb mit diesen beiden Geräten extrem groß und übersichtlich. Natürlich sollte er auch den 3D-Betrieb beherrschen, sofern es preislich erschwinglich ist und dadurch der 2D-Betrieb nicht leidet.
Vorüberlegungen – Entscheidungshilfe
Welche 3D-Technologie ist die Beste?
Eine Antwort auf diese Frage ist objektiv schwer möglich. Bei TVs mit Shutterbrille, wird abwechselnd das linke und das rechte Auge über Flüssigkristalle in der Brille verdunkelt und analog dazu das zugehörige Bild im TV angezeigt. Der TV benötigt dazu einen Empfänger für das Signal der Brille. Die Brillen selbst sind relativ teuer. Für Spieler dominiert 3D Vision von NVIDIA den Markt. Das Bild wirkt mit dieser Technologie etwas dunkler. Die FullHD-Auflösung bleibt erhalten. Einige Nutzer der Shutter-Technologie klagen über Kopfschmerzen und die Brillen sind relativ schwer und teuer.
Bei der Polfilter-Technologie wird das Bild, wie der Name schon sagt, über die Brille für das jeweilige Auge gefiltert und zeilenweise für das rechte und linke Auge aufgeteilt. Im Gegensatz zur Shutter-Technologie sitzt die Elektronik für die 3D-Technik nicht in den Brillen, sondern im TV selbst. So kann man hier die preiswerten Brillen verwenden, wie sie auch im Kino zum Einsatz kommen. Das Bild wirkt deutlich heller, dafür wird die Anzahl der vertikalen Zeilen halbiert, d.h. man hat nicht mehr die volle Auflösung. Es kann vorkommen, dass man durch die Zeilentrennung ein sog. Zeilenraster wahrnimmt. Für 3D-Spiele braucht man einen zusätzlichen Treiber für die Grafikkarte, wie z.B. den TriDef-Treiber, sofern die 3D-Umsetzung nicht direkt im Spiel selbst implementiert ist. Dafür hat man den Vorteil, auch andere Grafikkarten wie z.B. die von AMD nutzen zu können. Nachteilig ist, dass viele Spieler über mangelnde 3D-Umsetzung klagen und nicht immer sofort jedes neuste Spiel in den TriDef-Treiber integriert wird.
Bei beiden Technologien gibt es mehr oder weniger den Nachteil, dass man bei bestimmten Sitzabständen Zeilen bzw. ein sog. hauchdünnes Fliegengitter wahrnimmt, dass auch im 2D-Betrieb sichtbar sein kann. Dies ist vermutlich der 3D-Technik geschuldet und derzeit nicht gänzlich vermeidbar.
Welches Panel ist das Richtige?
Es gibt derzeit 3 Paneltypen auf dem Markt:
- TN-Panels: TN-Panels zeichnen sich durch sehr kurze Reaktionszeiten und günstige Preise aus, dafür sind Schwarzwert, Farbtreue und Blickwinkel meist weniger optimal. Gerade für Hardcorespieler ist dieser Paneltyp ideal. Nur Monitore mit Active-Shutter Technologie besitzen ein TN-Panel, da andere Panels derzeit noch keine so hohen Bildwiederholfrequenzen unterstützen.
- IPS-Panels/S-IPS-Panels: Monitore mit IPS-Panels sind noch relativ günstig und besitzen eine bessere Farbdarstellung als solche mit TN-Panels. Die Blickwinkelabhängigkeit ist so gut wie gar nicht vorhanden, so dass aus jedem Blickwinkel nahezu das gleiche Bild zu sehen ist. Die Reaktionszeit und der Stromverbrauch sind jedoch etwas höher als bei TN-Panels und hin und wieder wird über störende Glitzereffekte berichtet. Im 3D-Betrieb setzen diese Monitore meist auf die Polfiltertechnologie. Die Bildwiederholfrequenz spielt bei 3D-Monitoren mit Polfiltertechnologie aufgrund der Zeilenhalbierung keine Rolle.
- PVA-Panels/S-PVA-Panels: Diese Paneltypen besitzen ebenfalls eine hervorragende Farbdarstellung und extrem gute Blickwinkelstabilität. Zusätzlich ist der Schwarzwert besonders gut. Die Reaktionszeit ist dafür relativ langsam und bei schnellen, hellen Szenen kann es deswegen zur sog. Schlierenbildung kommen. Bisher habe ich noch keinen 3D-Monitor mit einem PVA-Panel gefunden.
Derzeit gibt es 3D-Modelle mit 27 Zoll von verschiedenen Herstellern, wobei mir auffiel, dass ich keine aktuellen Modelle von Samsung oder Acer finden konnte, sondern nur Gebrauchtbestände:
Allen beiden vorgenannten Modellen ist gemeinsam, dass sie mit der Shuttertechnologie und 120 Hz TN-Panels arbeiten.
Der BenQ stellt aufgrund seiner Reaktionszeit von 1 ms sicherlich die Referenz für Hardcoregamer dar und ist aufgrund Höhenverstellbarkeit, Drehbarkeit und Pivot-Funktion sehr ergonomisch.
Als Alternative sehe ich nur den Asus VG278HR, der es durchaus mit dem BenQ XL2720T aufnehmen kann.
Beide liegen preislich bei um ca. 400 EUR, wobei die 3D-Brillen noch nicht enthalten sind. Für ein 3D-Vision Set von NVIDIA kommen noch einmal ca. 150 EUR hinzu:

Damit wäre man dann für Film- und Videovergnügen ausgerüstet, jedoch noch lange nicht für Spiele, da man hier noch eine performante NVIDIA-Grafikkarte benötigt. Zudem sind die in diesen Geräten verbauten TN-Panels sehr blinkwinkelabhängig, so das beim Filme schauen mit mehreren Personen kein Vergnügen aufkommt.
- AOC D2757PH 68,6 cm (27 Zoll) LED-Monitor
- AOC d2769Vh 68,6cm 27Zoll IPS Monitor
- LG 27MT93S Cinema 3D Smart TV 68,6 cm (27 Zoll) LED-IPS-Monitor
Preislich bewegen sich Monitore mit Polarisationstechnologie deutlich unter den Geräten mit NVIDIAs Shuttertechnik. Den brandneuen AOC D2769Vh bekommt man schon für ca. 280 EUR. Zudem besitzt er, wie auch die anderen beiden Geräte, ein IPS-Panel mit deutlich besserer Blinkwinkelstabilität, welches für Film- und Videofreunde erfreulich sein dürfte. 2 Brillen sind ebenfalls schon enthalten. Durch die Unabhängigkeit von irgendwelchen Herstellern kann man, egal mit welcher Grafikkarte, 3D-Videomaterial sofort wiedergeben. Bei Spielen ist, sofern nicht im Spiel selbst enthalten, ein entsprechender Zusatztreiber, der sog. TriDef-Treiber, notwendig. Für den AOC kann man diesen kostenlos von der Herstellerseite (hier) herunterladen. Allerdings ist es oft etwas schwieriger, die Spiele zum Laufen zu bekommen und die 3D-Wiedergabe soll nicht so gut sein, wie bei NVIDIA Vision.
Der LG kostet einiges mehr, da er zusätzlich noch einen Triple-Tuner und zahlreiche Schnittstellen enthält.
Wer also einen 3D-Monitor sucht, sollte sich vorher überlegen, wie er ihn einsetzen möchte. Steht Spielen absolut im Vordergrund, sollte man zum BenQ oder ASUS greifen. Gelegenheitsspieler, die mehr Wert auf die Wiedergabe von Film- und Videomaterial in 3D legen und einfach nur einen günstigen Monitor mit dem Feature 3D suchen, sind mit dem AOC-Monitor besser beraten. Sofern der Monitor auch als TV genutzt werden soll, lohnt sich ein Blick auf den LG, der aber mit ca. 450 EUR deutlich teurer als die beiden AOC-Modelle ist.
Letztlich entschied ich mich dann für den AOC D2757PH 68,6 cm (27 Zoll) LED-Monitor. Er hat im Vergleich zum AOC d2769Vh 68,6cm 27Zoll IPS Monitor ein wesentlich edleres Design und schnitt in diversen Tests gut ab. Wie seine direkten Konkurrenten besitzt er ein IPS-Panel mit einer FullHD-Auflösung von 1920 X 1080 Pixel. Mit 5 ms Reaktionszeit in Verbindung mit der Overdrive Technologie, sollten auch Spiele mit hohen Frameraten kein Problem für ihn sein.
Technische Daten
- Bildschirmtyp: 16:9 Widescreen 3D-LED-Monitor (Panel => IPS) mit 68,6 cm (27 Zoll) Bildschirmgröße und einer Full HD Auflösung von 1920×1080 Pixel.
- Helligkeit: 250 cd/m²
- Kontrast 20.000.000:1 (DCR)
- Reaktionszeit: 6 ms GtG,
- Blickwinkel: 178° / 178° I
- Integrierte Lautsprecher
- Signalanschlüsse: Analog (VGA) und 2x HDMI mit HDCP
- Herstellergarantie: 3 Jahre
Lieferumfang
Der Lieferumfang ist für einen Monitor in dieser Preisklasse ungewöhnlich gut!
- AOC d2757Ph
- Netzteil mit Kabel
- VGA-Kabel
- HDMI-Kabel
- Audiokabel
- TriDef 3D Software
- 3D Brille und 3D Clip für Brillenträger
Aufbau, Inbetriebnahme und Anschlüsse
Die Verpackung legt man am besten auf den Boden und zieht das Styroporinlay vorsichtig heraus. So kann sicher nichts beschädigt werden.
Dann ist man erst einmal beschäftigt, die zahlreichen Schutzfolien zu entfernen. Es ist wirklich jeder mm mit einer hauchdünnen Folie versehen, deren Entfernung, besonders in den Ecken, zu einem Geduldsspiel werden kann. Wer sich nicht sicher ist, ob der das Gerät behalten möchte, sollte ihn zunächst mit Schutzfolie aufstellen.
Das kurze Verbindungsstück wird einfach in die dafür vorgesehen Nut auf den Standfuß
fixiert und dann mit der Schraube von Hand festgezogen.
Sobald der Standfuß am vorgesehen Platz aufgestellt ist, setzt man den Monitor auf das Verbindungsstück, bis er hörbar einrastet.
Zur Verbindung mit den PC ist ein HDMI- und 1 VGA Anschluss vorhanden. Daneben gibt es noch einen 2. HDMI-Anschluß zur Verbindung mit einem Blu-ray Player oder einer Spielekonsole. Zusätzlich besitzt der AOC d2757Ph auch jeweils einen Audio-Ein- und Ausgang, so dass man ihn auch mit der Soundkarte oder einem Kopfhörer nutzen kann.
Design und Verarbeitung
Das Design des AOC d2757Ph kann zweifelsohne als sehr edel betrachtet werden. Der Standfuß in gebürsteter Aluminiumoptik ist sehr schwer und verschafft dem Gerät einen stabilen und sicheren Stand, wozu auch die gummierte Unterseite beiträgt.
In Sachen Ergonomie kann der AOC d2757Ph leider nicht punkten. Es gibt weder eine Höhenverstellung noch einen drehbaren Fuß. Die Neigungsverstellung funktioniert nur zwischen 5° nach vorne und 15° nach hinten.
Das ist nicht wirklich viel im Vergleich zu anderen Displays, für mich aber ausreichend, da ich einen sehr ergonomischen Drehstuhl und Schreibtisch habe, mit dem ich das ausgleichen kann.
Klavierlackoptik bestimmt in der Hauptsache die Oberfläche, besonders auf der Rückseite. Fingerabdrücke und Staub hinterlassen somit sehr schnell ihre Spuren. Da der AOC d2757Ph bei mir auf dem Schreibtisch weit hinten an der Wand steht, sieht man die Rückseite sowieso nicht, so dass ich damit kein Problem habe.
Besonders im ausgeschalteten Zustand wirkt das randlose, 1cm dünne Display sehr schmal. Es gibt nur an der unteren Seite einen schmalen Rand in gebürsteter Aluminiumoptik. Zusammen mit dem edlen Standfuß macht der AOC d2757Ph einen edlen optischen Eindruck.
Besonders interessant ist die Möglichkeit, den AOC d2757Ph in 2 verschiedenen Varianten aufzustellen, einmal die althergebrachte Art mit Fuß
oder, falls der Platz nach oben beschränkt ist oder man das Kabelchaos hinter dem Monitor verbergen möchte, direkt auf das Panel
Dazu besitzt auch das Panel unten einige Gumminoppen als Rutschhemmung.
Diese Variation hat mir besonders gefallen, da es sie nicht oft gibt. Mein aktueller Flachbildschirm, der Sony Bravia KDL NX715 besitzt ebenfalls die Möglichkeit der Aufstellung ohne Standfuß.
Bedienung
Die Bedienung ist über Touchtasten realisiert. Ungünstig ist der schlechte Kontrast der Tastenbeschriftung zu sehen, da man in dunkler Umgebung kaum noch etwas davon erkennen kann. Die Reaktion der Tasten ist jedoch sehr gut, bis auf den Ein-/Ausschalter. Zum Ausschalten muss man die Taste ca. 1 Sekund gedrückt halten. Ich denke nicht, dass es sich dabei um einen Fehler handelt, sondern dies so gewollt ist, um ein unbeabsichtigtes Ausschalten zu verhindern.
Das Menü selbst ist intuitiv zu bedienen und gut durchdacht.
Alle wichtigen Einstellungen sind schnell gefunden. Wem das zu umständlich ist, kann auch die beiliegende Software installieren und die Einstellungen über das Betriebssystem vornehmen.
Für wichtige Punkte, wie die Kanalwahl oder den 3D-Modus gibt es Direktwahltasten.
Bildqualität in 2D
Die Bildqualität im 2D-Betrieb hat mich sofort überzeugt. Der AOC d2757Ph liefert ein klares, farbenfrohes und scharfes Bild ab. Die Blinkwinkelstabilität entspricht dem, was man von IPS-Panels erwarten darf und ist somit ausgesprochen gut. Man kann problemlos mit mehreren Leuten davor sitzen und einen Film schauen oder eine Runde spielen, ohne dass der Blickwinkel einen negativen Einfluss auf die Bildqualität hat.
Das Glare Display glänzt im ausgeschalteten Zustand merklich. Nach dem Einschalten fällt dies aber gar nicht mehr auf. Nur wenn man eine Lichtquelle direkt im Rücken hat, kann dies als störend empfunden werden.
Die Helligkeit ist für meine Begriffe schon sehr hoch und in meinem PC-Keller musste ich sie bis auf 30 % herunterregeln. Wer den Monitor bei Tageslicht betreibt, hat so jedoch genug Reserven, dem unangenehmen Spiegeln entgegen zu wirken.
Ich konnte auch einen Pixelfehler entdecken, der sich nur bei der Farbe blau zeigt und sich ganz oben, rechts außen befindet. Dies liegt noch in der Fehlerklasse, wobei ich den Monitor dennoch zurückgeschickt hätte, wenn der Pixelfehler im Sichtfeld gewesen wäre.
Wichtig ist, einen optimalen Betrachtungsabstand zu finden. Dieser sollte ungefähr die 1,5 bis 2 fache Bilddiagonale betragen, also ca. 80 cm bis 1,20 m. In meinem Fall liegt der Abstand bei ca. 80 cm. Hier kann, und das gilt für nahezu alle 3D-Monitore und 3D-TVs, ein sog. hauchdünnes “Fliegengitter” sichtbar werden. Nicht jeder nimmt es wahr und nicht jeder empfindet es als störend. Für mich war das Fliegengitter aufgrund seiner sehr feinen Struktur kaum erkennbar, nicht viel mehr als die Pixel bei dieser für einen 27 Zoll Monitor geringen Auflösung selbst. Es störte mich die ersten Tage auch ein wenig. Nach einer Woche ist es mir aber nicht mehr aufgefallen und mein Auge hat sich daran gewöhnt.
Bildqualität in 3D
Hier habe ich verschiedene Dinge ausprobiert, bevor ich sicher war, den Monitor zu behalten. Als Vergleich dient mir der Sony Bravia KDL 46NX715 mit 3D-Shuttertechnologie, den ich schon seit gut 2 Jahren besitze.
Da in den meisten Tests das Thema 3D nicht wirklich ausführlich behandelt wurde, habe ich mich damit besonders intensiv beschäftigt. Ansonsten hätte es ja auch ein 27 Zoll Monitor für um ca. 200 EUR getan.
Mit dem AOC d2757Ph sind alle derzeit bekannten 3D-Verfahren darstellbar:
- FPR-3D: 2 Bilder mit halber Zeilenanzahl werden gleichzeitig dargestellt.
- Half-Side-by-Side-3D (SBS-3D): Hier befinden sich 2 Vollbilder mit halber horizontaler Auflösung im Datenstrom nebeneinander. Somit bleiben insgesamt nur 960×540 Pixel übrig.
- Half-Over-Under (H-O/U): Hier befinden sich 2 Vollbilder mit halber vertikaler Auflösung im Datenstrom nebeneinander. Es bleiben also 1920×540 Pixel übrig und damit keine weiteren Verluste mehr wie beim SBS-Verfahren, wo man zusätzlich noch an horizontaler Auflösung einbüßt.
Zunächst kamen natürlich meine Referenz-Blu-rays zum Einsatz, die ich mit meinem internen Blu-ray Laufwerk BDR-206 wiedergegeben habe. Als Abspielsoftware nutze ich den Blu-ray Player von Nero 12.5 Platinum, das ich mir eigentlich für den Videoschnit zugelegt hatte.
![Avatar - Aufbruch nach Pandora - 3D Edition [Blu-ray 3D + Blu-ray + DVD]](https://www.allucansurf.de/Wordpress/wp-content/uploads/2016/02/51NzDndVoeL._SL160_-1.jpg)
Avatar zeigte auf meinen Sony TV mit Shutter-Technologie schon beeindruckende Tiefe, jedoch waren die Pop-Outs eher mäßig. Hier “glänzt” der AOC mit einem noch beeindruckenderem Bild: Neben der räumlichen Tiefe sind auch Pop-Outs deutlicher zu sehen, als ich es bisher gewohnt war.
![IMAX: Wunderwelt Ozeane [Blu-ray 2D + 3D]](https://www.allucansurf.de/Wordpress/wp-content/uploads/2016/02/51iMdqrFhVL._SL160_.jpg)
Diese Blu-ray ist nicht jetzt unbedingt extrem spannende Filmmaterial, besitzt dafür aber atemberaubende 3D-Effekte. Wenn Moräne oder Delphine auf die Kamera zu schwimmen, fühlt man sich wirklich so, als befände man sich ebenfalls unter Wasser.
![Sammys Abenteuer - Die Suche nach der geheimen Passage [3D Blu-ray]](https://www.allucansurf.de/Wordpress/wp-content/uploads/2016/02/51wcgC8DOL._SL160_.jpg)
Sammys Abenteuer ist bekannt für die vielen Pop-Outs. Nicht umsonst laufen Ausschnitte aus diesem Film in vielen 4D-Kinos zahlreicher Vergnügungsparks. In der Szene, in der die Schlange auf einen zukommt, musste ich mich beherrschen, nicht mit meinem Drehstuhl auszuweichen, so plastisch und real wirkte es auf mich. Ein wahres Pop-Out-Erlebnis!
Die Helligkeit ist, verglichen mit meinem Sony TV, deutlich besser und die verringerte Zeilenzahl fällt nicht negativ auf. Auch ein Zeilenflimmern war nicht wahrzunehmen.
Nun kommen wir aber auch zu den negativen Punkten. Der “Kanal” vor dem TV, in dem der 3D-Effekt wirkt, ist nicht sehr groß. Der Monitor sollte dazu nach hinten geneigt sein. D.h. die vertikale Neigung hat einen extremen Einfluss auf das 3D-Bild. Sobald man aus diesem ca. 20° umfassenden Kanal nach unten oder oben heraustritt, nimmt das Ghosting zu bis der 3D-Effekt verschwindet. Vermutlich deswegen bekommt man auch beim ersten Start eines Spiels mit dem TriDef Treiber den Hinweis, nicht weiter als +/- 10° aus der vertikalen Blickrichtung abzuweichen. In der Horizontalen gibt es das Problem nicht. Hier wandert das 3D-Bild perspektivisch mit dem Betrachter mit. Auch der Sitz der Brille ist wichtig. Besonders wenn man die Clip-Brille als Aufsatz für die eigene Brille verwendet, sollte diese gerade sitzen. Danach kann man die Gläser auf und ab bewegen, bis das Bild passt.
Das klingt allerdings schlimmer als es ist, denn wenn man es sich auf einem Stuhl vor dem TV gemütlich macht und nicht gerade permanent aufsteht und sich wieder hinsetzt, bleibt das Bild stabil und ist frei von Ghosting. Zudem ist das auch der Technik an sich geschuldet, da dieses Problem bei allen Geräten mit Polfiltertechnik auftritt. Wichtig ist, dass bei 3D-Darstellung ein geringerer Betrachtungsabstand besser ist, idealerweise die 1,25-fache, sichtbare Bildschirmdiagonale, damit man sich nicht vorkommt, als wäre man Gast in der Augsburger Puppenkiste.
Obwohl Spielen bei mir nicht so im Fokus liegt, habe ich mir den TriDef-Treiber von der Homepage geladen und installiert. Allerdings besitze ich nicht die aktuellsten Spiele.
Meine Hardware: Dell Optiplex 760 mit Dual Core Prozessor auf Windows 7 64 Bit mit 128 GB SSD und 4GB RAM, sowie eine Sapphire Radeon AMD HD6570 Grafikkarte mit Dual-DVI und HDMI-Ausgang mit 2 GB dedizierten GDDR-Speicher.
Derzeit besitze ich Fallout 3, Metro 2033 und einige Versionen der Need for Speed Reihe. Alle Spiele wurden von der TriDef Software sofort erkannt und ließen sich anstandslos starten und spielen. Auch hier waren die 3D-Effekte weitestgehend einwandfrei.
Da ich Fallout 3 lange in 2D gespielt habe, gönnte ich mir einige Stunden in 3D und habe ein paar bekannte Szenen noch einmal durchgespielt. Mir hat das Gameplay im 3D-Modus wesentlich besser gefallen, auch wenn es kein Popout-Feuerwerk gibt. Die Tiefe stimmt und die Entfernung der Gegenstände ist korrekt umgesetzt.
Mit METRO 2033 gab es dann noch einmal eine heftige Steigerung. Die leuchtenden Staubpartikel oder Gaswolken schienen wirklich aus dem Monitor heraus zu schweben. Wird die Gasmaske beschädigt, wirkt das fast so, als hätte der Monitor einen Riss. Überhaupt war die Spielbarkeit auch im 3D Modus mit meiner mageren Hardware kein Problem. Ich musste lediglich einige Details zurückschrauben, konnte aber die FullHD-Auflösung belassen.
Ich rate auf jeden Fall dazu, verschiedene Einstellungen auszuprobieren, vor allem auch mit und ohne oder schwachem Overdrive, da dies einen erheblichen Einfluss auf die Darstellung haben kann. Bei mir ist der Overdrive sogar komplett ausgeschaltet, da mir das Bild auch in Spielen so subjektiv besser gefällt.
Schlierenbildung konnte ich keine feststellen, was mich bei der für ein IPS-Panel sehr guten Reaktionszeit auch nicht überraschte. Auf der Internetseite von tomshardware.de wurden, wenn auch vor längerer Zeit, beide Lösungen für diverse Spiele ausgiebig getestet und hinsichtlich der Handhabung lag NVIDIA 3D Vision leicht vorn. Es gab Spiele, die mit NVIDIA Vision besondere Probleme hatten, andere wiederum mit dem TriDef-Treiber. Von daher ist es ratsam, sich vorher darüber zu informieren, mit welcher Lösung die präferierten Spiele am besten nutzbar sind.
Insgesamt bin ich mir der 3D-Darstellung sehr zufrieden und denke, dass sich der Mehrpreis von ca. 80 EUR zu einem 2D-Monitor auf jeden Fall ausgezahlt hat.
Tonqualität
Hier gilt dasselbe, wie für viele andere PC-Monitore mit integrierten Lautsprechern auch: Die Tonqualität ist unterirdisch schlecht. Für Windows Klänge etc. reicht es aus, aber zum Schauen von Filmen oder auch in Spielen, sind externe Lautsprecher oder besser noch ein kompaktes Dolby Surround System Pflicht. Ich verwende meist Kopfhörer, was für mich die beste Lösung ist.
Externe Zuspieler
Hier habe ich alles ausprobiert, was möglich war, vom Blu-ray Player, über SAT-Receiver, bis hin zur Xbox 360 und Wii. Mit allen war die Bildqualität sehr gut und steht der meines großen Sony TV in nichts nach, ist teilweise sogar noch besser.
Besonders aufgefallen ist mir die sehr gute 3D-Darstellung bei den wenigen 3D-Spielen, die ich für die Xbox besitze, wie z.B. Gears of War 3. Dieses Spiel arbeitet mit dem Side by Side Verfahren und die Effekte und Pop-Outs waren deutlich besser als auf meinen 46″ Sony TV. Mittlerweile habe ich deswegen die Xbox auch dauerhaft an meinem AOC Monitor angeschlossen.
Unterschiede d2757PH – d2769VH
Dies hatte mich vor dem Kauf schon beschäftigt, liegen beide Monitore doch preislich dicht beieinander.
Schenkt man den wenigen Testberichten des AOC d2769Vh Glauben, ist seine 3D-Darstellung nicht so gut wie beim d2757Ph. Auf dem Datenblatt erkennt man auf jeden Fall, dass wirklich ein neueres Panel verbaut ist. Der dynamische Kontrast ist mit 50.000.000:1 noch einmal deutlich höher und auch die Reaktionszeit soll mit 5 ms etwas verbesser worden sein. Daneben unterstützt der d2769Vh auch MHL.
Dagegen spricht das schlichte Design mit dem langweiligen, runden Standfuß.
Auf der Homepage von AOC werden jedenfalls noch beide Geräte gelistet und nur unterschiedlichen Produktlinien zugeordnet. So komme ich zu dem Schluss, dass es sich beim d2769Vh nicht um ein neues Model, sondern um eine Erweiterung der Produktlinie handelt.
Da es zum AOC 2757Ph deutlich mehr und auch bessere Tests gibt, war für mich die Entscheidung klar.
Nützliches Zubehör
Da ich einen Desktop-PC und ein Notebook besitze, waren mit 2 HDMI-Anschlüssen die Möglichkeiten der digitalen Signalanbindung schon ausgeschöpft. Daher habe ich mir noch einen HDMI-Verteiler besorgt, damit ich bei Anschluss der Xbox nicht umstecken muss.

Wer eine Grafikkarte mit DVI-Anschluss besitzt, bekommt für wenig Geld ein passendes Adapterkabel

Dieses Kabel kann in BEIDE Richtungen betrieben werden, im Gegensatz zu einem DisplayPort-Adapterlabel, wie ich es mit meinem Notebook einsetze.

Hiermit kann nur ein PC mit DisplayPort Ausgang an einen Monitor mit HDMI-Eingang angeschlossen werden. Der umgekehrte Anschluss ist nicht möglich.
Obwohl schon 3D-Brillen im Lieferumfang enthalten sind, kann man die verschiedenen Brillentypen auch nachkaufen. Da der AOC d2757Ph mit der üblichen, passiven Polfiltertechnik (zirkular) ausgerüstet ist, sollten auch die ganz normalen, preiswerten Brillen ausreichen:


Fazit
Auch wenn ich für Video- und Bildbearbeitung schon einen hochwertigen Monitor besitze, schließt der AOC d2757PH die Lücke in Richtung Multimedia.
Filme schauen und Spielen macht mit ihm einfach mehr Spaß, da durch das Glare-Display die Farben wesentlich intensiver und kontrastreicher wahrgenommen werden.
Für wenig Aufpreis erhält man zudem eine sehr gute 3D-Darstellung mit allen Zuspielern. Ebenso überzeugt der sehr umfangreiche Lieferumfang, von dem andere Hersteller sich eine Scheibe abschneiden können.
Das Preis-Leistungs-Verhältnis ist für einen 3D-Monitor mit dieser Bildqualität und Bildschirmdiagonalen einmalig.

Die Ergonomie entspricht dem, was man in der Preisklasse erwarten kann, leider mit viel Luft nach oben.
Empfindliche Augen könnte der Fliegengittereffekt stören. Hier gilt es, einfach auszuprobieren, da man den Monitor bei z.B. Amazon jederzeit problemlos zurücksenden kann. Mir fiel dieses Gitter nach wenigen Tagen nicht mehr auf und bei optimalem Betrachtungsabstand sieht man es ohnehin nicht.
Daher kann ich diesen Monitor allen 3D-Interessierten und Hobbyspielern empfehlen, die nicht allzu viel Geld in Brillen und Rechnerhardware investieren wollen, ohne dafür auf gute Bildqualität verzichten zu müssen.