Erfahrungsbericht und Testbericht Amazon Kindle Paperwhite 2. und Vergleich mit 1. Generation

Seit 2 Jahren besitze ich bereits den Kindle Paperwhite der 1. Generation. Schon damals trübten Qualitätsprobleme den Eindruck des sonst tollen eBook-Readers. Ich hatte Glück, denn bereits das 1. Gerät war einwandfrei. Da ich meinen bisherigen Kindle Paperwhite meiner lesebegeisterten Tochter schenken wollte, bestellte ich mir vor einigen Wochen den Kindle Paperwhite der 2. Generation, ohne davon auszugehen, dass es mehr als 1 Jahr nach Markteinführung noch Qualitätsprobleme geben könnte. Das war leider ein Irrtum.

Kindle Paperwhite 2. Generation

Das 1. Gerät hatte extrem viele Verunreinigungen unter dem Display und zahlreiche Pixelfehler, die sich beim Lesen störend auswirken. Die Ausleuchtung war OK.  Nach einem kurzen Anruf bei Amazon, wurde mir ein 2. Gerät zugeschickt. Hier war die Ausleuchtung extrem ungleichmäßig und die untere Bildschirmhälfte dadurch so stark verfärbt, dass man bei schwacher Beleuchtung im Dunklen Mühe beim Lesen hatte. Wieder ein Anruf bei Amazon und ein freundlicher Mitarbeiter schickte mir ein 3. Gerät. Hier waren die 4 LEDs nicht richtig synchronisiert. D.h. die ersten 3 LEDs schalteten sich bei Stufe 5 sichtbar ein, die 4. LED erst ab Stufe 10. Dies führte natürlich wieder zu einer extrem ungleichmäßigen Ausleuchtung bei den Stufen <10. Dieses Mal bestellte ich keinen Ersatz, sondern ein neues Gerät. Bei diesem Gerät stimmt nun fast alles.

Kindle Paperwhite 2. Generation

Es besitzt eine sehr homogene Ausleuchtung und die Verschmutzungen unter dem Display sind akzeptabel und stören nicht beim Lesen. Dennoch frage ich mich, wie die Displays verbaut werden. Normalerweise findet der Einbau von Computerdisplays in einem staubfreien Reinraum statt. Beim Kindle Paperwhite wohl eher nicht. Man kann sehr deutlich die unterschiedliche Ausleuchtung wegen der zu spät ansprechenden LED erkennen (rechts).

Kindle Paperwhite 2. Generation

Genug gemeckert, kommen wir zu den positiven Punkten und vor allem den Vergleich zum Kindle Paperwhite der 1. Generation:

  • Die Ausleuchtung ist wesentlich homogener und weiß, wohingegen beim Paperwhite der 1. Generation die Ausleuchtung nicht so homogen und die Farbe eher gelblich/braun war (links, der “alte” Kindle).

Kindle Paperwhite 2. Generation

Auf der Rückseite erkennt man den Unterschied nur am Schriftzug (links der Paperwhite der 1. Generation):

Kindle Paperwhite 2. Generation

  • Der Arbeitsspeicher wurde auf 4 GB verdoppelt, wovon ca. 3 GB nutzbar sind

Kindle Paperwhite 2. Generation

  • Die Reaktionszeiten beim Umblättern und Navigieren in den Menüs sind durch die leistungsstärkere Hardware etwas schneller. Besonders bei der Eingabe reagiert der Paperwhite flüssiger als bisher.
  • Bessere Darstellung aufgrund der höheren Auflösung von 212 ppi. Der Kontrast ist deutlich besser und die Schriftdarstellung etwas schärfer.

Es gibt aber auch “Verschlechterungen”:

Wenn man die Seitenaktualisierung ausschaltet, scheinen die zuletzt gelesenen Seiten durch (Ghosting). Mich stört das nicht, denn bei Taschenbüchern mit dünneren Seiten, sieht man die vorhergehenden und folgenden Seiten auch durchscheinen. Mit halb vollem Glas könnte man also sagen, es kommt der Realität näher.

Die Software wurde durch einige Firmwareupdates konsequent weiter entwickelt:

  • Vokabeltrainer: Markiert man ein unbekanntes Wort, wird nicht nur die Bedeutung im Wörterbuch und Wikipedia angezeigt, es wird auch in den Vokabeltrainer aufgenommen und kann im Nachhinein über Karteikarten abgefragt werden. Dabei auch im Kontext der Textstelle aus dem eBook.
  • Freetime: Die erweiterte Kindersicherung ermöglicht es, einem Kind nur bestimmte Inhalte freizugeben und Leseziele zu definieren und zu kontrollieren. So kann man für jedes Kind ein eigenes Profil anlegen und dieses dann entsprechend verwalten.
  • Familienbibliothek: Ermöglicht die gemeinsame Nutzung von Büchern durch mehrere Accounts von Familienmitgliedern.
  • X-Ray: Bietet einige nette Features, um in den Büchern nach bestimmten Kriterien zu suchen wie z.B. wann welche Person im Buch wo auftaucht. So kann man z.B. eine Person auswählen und bekommt, falls vom Buch X-Ray unterstützt wird, eine Auflistung von Erwähnungen angezeigt.
  • Pageflip: Wischt man vom unteren Bildschirmrand nach oben, kann man, ohne die aktuelle Leseposition zu verlieren, durch das Buch scrollen.

Dabei handelt es sich um die wichtigsten neuen Features, es sind aber noch lange nicht alle.

ABER: Diese Verbesserungen sind durch Firmwareupdates auch auf dem Kindle Paperwhite der 1. Generation verfügbar. Man muss also dafür kein neues Gerät kaufen!

Fazit

Nach anfänglichen Startschwierigkeiten bin ich mit meinem Kindle Paperwhite jetzt sehr zufrieden. Besonders das neue Display stellt bezüglich Ausleuchtung und Darstellungsqualität einen deutlichen Fortschritt zum Vorgänger dar. Die Bedienung ist etwas flüssiger geworden, aber hier sind die Unterschiede nicht soooo groß.

Kindle Paperwhite (6. Generation), 15 cm (6 Zoll) hochauflösendes Display (212 ppi) mit integrierter Beleuchtung, WLAN
Preis: --
(Stand von: 2020/10/26 7:44 pm - Details
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Der höhere Arbeitsspeicher ist „nice to have“, aber nicht wirklich eine Notwendigkeit. Die äußere Form und Abmessungen sind nahezu identisch zum Paperwhite der 1. Generation, so dass auch das bestehende Zubehör wie Hüllen weiter verwendet werden kann. Wegen der immer noch bestehenden Qualitätsprobleme ziehe ich jedoch einen Stern ab. Nur einen Stern deshalb, da ich anhand der vielen positiven Bewertungen davon ausgehe, dass ich unglücklicherweise aus einer ungünstigen Charge bedient wurde oder Amazon reklamierte Geräte einfach ungesehen weiter geschickt hat. Das muss man aber Amazon anlasten, nicht dem Produkt.

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