Update vom 1.11.2014:
Ich trau mich mal und stelle ein Video ein, wo ich selber “River flows in you” von Yiruma spiele, leider noch nicht ganz ohne Fehler.
Update vom 19.10.2014:
Wer noch nicht richtig weiß, wie er das mit dem Klavierspielen anfangen soll, dem empfehle ich die Tutorials von Thomas Forschbach. Ich habe damit einige meiner Lieblingsstücke in Kürze spielen gelernt, wie z.B. “River flows in You” von Yiruma oder Una Mattina.
Update vom 4.7.2014:
Das beiliegende, ständig wegrutschende Pedal hat mich jetzt so genervt, dass ich mich nach etwas Neuem umgesehen habe. Obwohl sich bei meinem Ständer die optionale Pedaleinheit anbietet, habe ich mich für das Casio SP-20 Sustain-Pedal als separates Pedal entschieden. Warum? Es sieht wesentlich stabiler und schwerer aus, als die Pedale des CS-67. Da ich ohnehin nur ein Pedal brauche und das Piano auch ab und zu mobil einsetze, fühle ich mich damit besser beraten. Das Spielgefühl ist damit um Längen besser und das Pedal bleibt nun endlich beim Spielen an seinem Platz. Das waren ca. 30 EUR, die sich wirklich gelohnt haben!
Ursprünglicher Artikel vom 27.November 2013:
Ich wollte schon immer Klavier spielen lernen, jedoch war mir dies bisher wegen fehlendem Platz und aus Kostengründen nicht möglich. Da mir die Orgel im Kindesalter als guter Kompromiss erschien, überzeugte ich meine Eltern, mir zumindest Orgelunterricht und ein entsprechendes Instrument zu finanzieren. Auch wenn ich nach einigen Monaten feststellte, dass ich mit der elektronischen Orgel nicht „warm“ wurde, zog ich alle 4 Bände der „Schule für elektronische Heimorgeln“ durch und lernte, ganz passabel zu spielen. Eine Orgel ist eben doch mehr ein Instrument für einen Alleinunterhalter und die damit bevorzugt gespielte Musikrichtung war auch nicht nach meinem Geschmack. Nach 4 Jahren und Beginn einer Ausbildung, geriet die Orgel zunehmend in Vergessenheit, bis auf die wenigen Gelegenheiten, wie z.B. an Weihnachten, wo ich einige Weihnachtslieder zum Besten gab.
Irgendwann landete die Orgel bei eBay und es folgten noch diverse MIDI-Keyboards, mit denen ich ein wenig Musik am PC machte. Der Wunsch nach einem Klavier war immer noch da, aber dafür hatte ich weder den Platz noch das Geld, insbesondere deswegen, da ein Klavier neben der Anschaffung auch ein entsprechendes Budget für Wartung verschlingt.
Nachdem in den letzten Jahren Digitalpianos immer erschwinglicher und klanglich hochwertiger wurden, schaute ich mir vor einigen Wochen verschiedene Geräte im Musikladen vor Ort an, die meinen preislichen und qualitativen Vorstellungen entsprachen. Besonders wichtig waren mir auch die Abmessungen. Es sollte auf jeden Fall ein Stagepiano sein, welches man flexibel auf und abbauen konnte mit Anschlussmöglichkeit an den PC.
Natürlich kommt man an den großen Herstellern wie Yamaha und KORG nicht vorbei und so spielte ich 3 Geräte an. Ich bekam gleich ein paar Kopfhörer in die Hand gedrückt und durfte mir dabei richtig Zeit lassen.
Das Yamaha P-105 ist ein kompaktes Stagepiano mit einem sehr guten Klang und schon ein gutes Jahr auf dem Markt. Ganz neu ist das Yamaha DGX-650. Dieses Piano wird mit dem passenden Ständer verkauft und soll angeblich die gleichen Samples und die gleiche Tastatur wie das P-105 besitzen. Leider spielt es von den Abmessungen und vom Gewicht her in einer anderen Liga, der Schwergewichtsklasse, obwohl man es vom Ständer abschrauben und auch transportieren kann. Es schaut schon ein wenig aus, wie meine Orgel aus vergangenen Zeiten und die Vorstellung des Instruments erinnerte auch mehr an den Auftritt eines Alleinunterhalters. Klanglich gefiel mir das DGX 650 leider nicht so besonders. Obwohl auch hier das Sample vom Konzertflügel CFIIIS sein soll, klang es irgendwie dumpfer und weniger detailreich als beim P-105. Auch die vielen Hundert Samples konnten mich nicht wirklich überzeugen.
Das KORG SP-280 klang ebenfalls sehr gut und beinhaltet sogar schon den passenden Ständer, wobei aber nach und vor jedem Aufbau die 4 Füße ins Gestell rein- bzw. herauszuschrauben sind. Sehr umständlich. Der fehlende USB-Anschluss, die komplizierte Bedienung und der nicht ganz so gute Klang im Vergleich zum P-105 stellten für mich aber unüberwindbare K.O.-Kriterien dar. Zudem bekam ich ein gutes Angebot für das P-105B im Bundle, so dass ich eigentlich hätte zugreifen können. Lediglich die nicht so gut umgesetzten weiteren Klangfarben überzeugten mich nicht vollends.
Ich genehmigte mir aber noch einen Tag Bedenkzeit und fand beim Stöbern im Netz heraus, dass es auch sehr gute Digitalpianos von Casio gibt wie z.B. das PX-150 oder PX-350, welches ähnlich wie das DGX-650 ausgestattet ist, jedoch deutlich kleinere Abmessungen besitzt.
Da ich auf die vielen Features eines MIDI-Keyboards nicht verzichten wollte, jedoch ohne Einbußen in der Qualität des Pianosounds oder des Gewichts, erschien mir das PX-350 sehr interessant.
Da es vor Ort leider kein Musikhaus gibt, welches Casio Pianos vertreibt, entschied ich, auf die 30 Tage Geld-zurück-Garantie eines Online Musikhauses zurückzugreifen und das Casio PX-350 zu bestellen, was ich nicht bereuen sollte.
Die Lieferung erfolgte bereits nach 2 Tagen und zusammen mit dem Ständer Casio CS-67 PBK, der zwar für stationären Einsatz vorgesehen ist, jedoch im Bundle so günstig zu haben war, dass ich ihn mit bestellte.
Lieferumfang
Geliefert wurde alles in 2 riesigen Kartons, einer mit dem PX-350 und der andere mit dem Ständer CS-67 PBK.
- Digital Piano Casio Privia PX-350
- SP-3 Pedal (Sustain/Dämpfer)
- Netzteil
- Bedienungsanleitung in Papierform (Sowas gibt es noch und ist nicht selbstverständlich!)
- CS-67 PBK Ständer
Technische Daten
Hier führe ich nur die wichtigsten Daten auf
- Mehrdimensionale AiR Klangerzeugung (128 stimmig polyphon)
- Tri-Sensor skalierte Hammermechanik II
- “Ivory Touch” Tastatur mit gemaserter Oberflächentextur
- Dämpfer-Resonanz
- Hammer-Response
- 250 Klangfarben, 180 Rhythmen, 300 Musikpresets
- Audio Aufnahmefunktion
- Sequenzer (MIDI, 5 Songs x 17 Spuren)
- Digitaleffekte (inkl. DSP)
- Registrationsspeicher
- Layer-, Split- und Duett-Funktion
- Metronom
- Pitch Bender
- Hintergrundbeleuchtetes LC-Display
- 2 Kopfhöreranschlüsse
- Lautsprechersystem mit 2×8 Watt
- USB-Schnittstelle (PC)
- USB-Flashmemory-Port
- MIDI In/Out, Line In/Out
Aufbau
Der optionale Ständer ist mit den wenigen beiliegenden Schrauben schnell aufgebaut:
Man steckt die 4 Muttern in das Mittelteil und befestigt dieses mit den 4 Gewindeschrauben mit den beiden Außenteilen.
Nun ist noch ein Vierkantrohr aus Metall mit 2 Schrauben am Piano selbst zu befestigen.
Dies soll vermutlich die Verwindungssteifheit des Digitalpianos erhöhen, damit es sich auf dem Ständer nicht durchbiegt.
Danach muss nur noch das PX-350 mit den weiteren 4 Flügelmuttern fixiert werden.
Erst jetzt sollte man die Transportsicherung, das Klebeband unterhalb der Tastatur, entfernen.
Der Notenständer wird nach dem Auspacken einfach in die dafür vorgesehen Nut am Piano eingesetzt.
Nach Anschluss des Netzteils kann es auch schon losgehen.
Verarbeitungsqualität und Design
Im Gegensatz zu einem Billiggerät fällt natürlich das hohe Gewicht von 11,6 kg sofort auf. Das ist auch verständlich, denn die Mechanik der Tastatur braucht eben ein gewisses Eigengewicht, um die Tasten eines Klaviers zu simulieren und um sich auch so anzufühlen.
Der Blick schweift zuerst über die Klaviatur, die sich nicht nur sehr hochwertig und stabil anfühlt, sie sieht auch so aus.
Das liegt nicht zuletzt an der “Ivory Touch” Tastatur mit gemaserter Oberflächentextur.
Auch wenn es sich nur um ein Imitat handelt, so vermittelt sie doch den Eindruck von Qualität und Eleganz. Die Tasten selber haben nur wenig Spiel zur Seite und sind über die gesamte Länge der Tastatur allesamt exakt gleich hoch angeordnet. Das Drücken der Tasten im ausgeschalteten Zustand ist deutlich hörbar und lauter als bei meinem Keyboard. Dies ist kein Mangel und durch die Mechanik begründet. Dies und die nicht ganz regelmäßigen Abstände zwischen den Tasten ist normal und konnte ich bei den beiden Yamaha Pianos ebenso feststellen. Die Tasten dürfen sich nur nicht berühren!
Das Piano selber ist aus mattem Kunststoff gefertigt, was vor Fingerabdrücken schützt. Die Lautsprecher bestehen aus einem Tief- und Hochtöner. Die Klangaustrittsöffnungen befinden sich oben und hinten und sind mit schwarzem Stoff bezogen, was edler wirkt, als ein einfaches Metallschutzgitter.
Die Anschlussbuchsen sind leider nicht farblich hervorgehoben beschriftet, so dass man bei Kunstlicht kaum erkennen kann, was in welche Buchse gesteckt wird.
Über der Klaviatur befinden sich zahlreiche, winzige Tasten zur Auswahl der verschiedenen Klänge und Rhythmen und der vielen anderen Funktionen.
Die Beschriftung hätte gerne größer ausfallen können.
Das Display ist zwar klein, lässt sich aber aufgrund der Hintergrundbeleuchtung gut ablesen und es sind genau die Informationen auf einem Blick vorhanden, die man braucht.
Durch seine schmale Bauweise wirkt das PX-350 sehr elegant und benötigt selbst zusammen mit dem optionalen Ständer nur wenig Platz.
Durch die Flügelmuttern ist das Piano auch in kürzester Zeit vom Ständer zu lösen. Der Ständer selbst besteht aus hochwertigem MDF und die seitlich eingefräste Nut bietet zusätzlichen Halt. Das ist auch der Grund, dass ich erwäge, auf einen zusätzlichen Ständer zu verzichten.
Erster Eindruck – Klangqualität
Der erste Eindruck ist aus meiner Sicht besonders wichtig. Das Einschalten dauert einen kurzen Augenblick der mir beim ersten Mal sehr lang vorkam. Nachdem ich die ersten paar Akkorde und Noten angespielt hatte, kam schon ein zaghafter „Wow“-Eindruck zum Vorschein, bei dem aber noch etwas Skepsis mit klang. Da ich schon vorher wusste, dass die internen Lautsprecher nicht überragend sind, schloss ich meine Kopfhörer an und probierte es gleich nochmal. Genau zu dem Zeitpunkt war mir klar, dass ich dieses Digitalpiano behalten werde. Die Haptik der Tastatur, in Verbindung mit dem extrem authentischen Klavierklang machte mir die Entscheidung nicht schwer.
Im Gegensatz zum P-105 überzeugt hier auch ein Großteil der anderen Klänge. Beim Spielen des Saxophones hört man z.B. sogar beim Spielen die Geräusche der Saxophonklappen.
Es gibt 2 interessante Youtube-Videos, die den Klaviersound des PX-350 eindrucksvoll präsentieren. Eines davon zeigt den bekannten Jazz-Pianisten Joe Sample,
das andere den bekannten Pianisten Anthony Patterson:
Nun gilt es erst einmal alles zu erkunden, was man mit dem PX-350 so machen kann und wie die einzelnen Features umgesetzt wurden.
Bedienung
Die grundsätzlichen Einstellungen wie Klangfarbe oder Rhythmus lassen sich noch relativ einfach und ohne Handbuch durchführen. Möchte man speziellere Einstellungen vornehmen, ist man damit ohne Handbuch schnell überfordert. Das ist aber kein Problem, denn das mitgelieferte Handbuch beschreibt jede Einstellung Schritt für Schritt und durch den logischen Aufbau der meisten Konfigurationen findet man sich nach einer gewissen Zeit der Eingewöhnung auch ohne Handbuch zurecht und benötigt es nur noch zum Nachschlagen.
Die kleinen Tasten wirken zwar etwas wackelig, haben aber einen guten Druckpunkt.
Anschlüsse
Das PX-350 hat zahlreiche Anschlüsse, die keine Wünsche offen lassen. Leider sind auch die Kopfhöreranschlüsse nach hinten geführt, was mir nicht so gut gefällt und bei kurzen Kabeln so eine Verlängerung nötig sein kann, wenn man das Kabel nicht über die Klaviatur führen möchte.
Wer noch alte MIDI-Komponenten besitzt wird sich darüber freuen, dass noch herkömmliche 5 –polige MIDI-Buchsen vorhanden sind.
Um ungestört üben zu können gibt es gleich 2 Kopfhöreranschlüsse, so dass auch der Klavierlehrer mithören kann.
Für das mitgelieferte Dämpferpedal, welches bei einem Klavier von allen Pedalen am häufigsten genutzt wird, ist eine entsprechende Buchse vorhanden. Das Haltepedal und das weniger gebräuchliche Sostenuto Pedal teilen sich einen Anschluss. Hier sind die handelsüblichen Pedale, auch die anderer Hersteller, anschließbar.
Unterhalb des Pianos befindet sich noch ein weiterer Pedalanschluss. Dieser kann nur für die optionale Pedaleinheit CS-67P verwendet werden.

Zur Ausgabe an einen Verstärker ist pro Kanal ein 6,35 mm Klinkenstecker vorhanden. Das gleiche gilt für den LINE-IN Eingang zum Anschluss einer externen Audioquelle. Da in einem 6,35 mm Klinkenstecker üblicherweise 3 Pole für ein Stereosignal verbaut sind, wundert mich das ein wenig, da ein Stecker und eine Buchse auch gereicht hätten, so dass herkömmliche Kabel verwendbar gewesen wären. Vermutlich liegt es daran, dass auf der Bühne pro Kanal ein einzelner Verstärker verwendet wird und man somit auch nur ein Monokabel braucht.
So wird ein spezielles Kabel (2 x 6,35 mm Klinke 2-polig auf 3,5 mm Klinke 3-polig) notwendig, wenn man z.B. den heimischen MP3-Player an den Eingang des Pianos anschließen möchte. So teuer war das Kabel mit weniger als 8 EUR dann aber doch nicht:

Sofern man das PX-350 auch an einen HiFi-Verstärker anschließen möchte, benötigt man dann ebenfalls ein passendes Kabel (2 x 6,35 mm Klinke auf 2 x Cinch):

Für die Wiedergabe oder Aufnahme von Songs im MIDI- oder WAV-Format oder das importieren und exportieren von Rhythmen und Einstellungen ist ein USB-Flash-Drive Port zum Anschluss eines USB-Speichermediums vorhanden. Daneben ist auch ein USB-Port zur Verbindung mit dem PC enthalten, so dass das PX-350 auch wie ein normales MIDI-Keyboard zum Einspielen am PC mit einer passenden Sequenzer-Software verwendbar ist.
Wie man erkennen kann, ist die Anschlussvielfalt enorm und lässt wirklich nichts vermissen. Dass dennoch zusätzliche Kabel für den Anschluss von gewöhnlichen Heimkomponenten benötigt werden ist kein Mangel, denn schließlich ist dieses Piano für den Stage-Einsatz konzipiert, wo die Anschlüsse und Kabel etwas anders aussehen.
Klangfarben
Mit 250 Klangfarben ist das PX-350 sehr gut bestückt, was nur von wenigen Digitalpianos u.a. dem DGX-650 mit weit über 500 Klangfarben übertroffen wird. Viel wichtiger als die Quantität ist aus meiner Sicht die Qualität. Was nutzen hunderte Sounds, wenn sie schlecht und unnatürlich klingen, denn dann kann man genauso gut darauf verzichten. Daher habe ich die Sounds alle einmal durchprobiert, um einen Eindruck darüber zu gewinnen.
- Grand Piano in 14 Ausprägungen
- E-Piano in 17 Ausprägungen
- Orgel in 14 Ausprägungen
- Strings in 16 Ausprägungen
- Verschiedenes in 47 Ausprägungen
- 142 General-MIDI-Sounds (GM)
Die Qualität der meisten Klangfarben hat mich im Gegensatz zu anderen Geräten wirklich überzeugt. Das Saxophon klingt z.B. sehr natürlich, soweit ich das als Nicht-Saxophonspieler aber Gelegentlich Saxophon-Hörer beurteilen kann. Man hört sogar das Geräusch beim Betätigen der Klappen!
Die Klangfarben lassen sich untereinander mischen und was besonders gut ist, auf der Tastatur splitten. So kann man z.B. mit der linken Hand Akkorde im String spielen, während man mit der rechten Hand mit einer anderen Klangfarbe die Melodie spielt. Der Splitpunkt ist frei auf der Tastatur verschiebbar. Besonders wichtig ist dabei die Möglichkeit, auch die Lautstärke der gesplitteten Instrumente unabhängig voneinander variieren zu können, so dass die Melodie nie im Akkord untergeht. Natürlich wurde auch daran gedacht, die Oktaven verschieben zu können, so dass die zu tief liegenden Noten bzw. Akkorde auf der rechten Seite der Klaviatur in der Tonlage angehoben werden können.
Zur Absenkung und Anhebung von Noten ist auch das bei Keyboards übliche Pitchbend-Rad vorhanden.
Damit man bei der Vielzahl der Einstellmöglichkeiten nicht den Überblick verliert, besitzt das PX-350 auch Register. Hierzu dienen 4 Tasten mit jeweils 24 Bänken, wo die verschiedenen Setups abgespeichert werden können.
Nicht zuletzt lassen sich auch mehrere Effekte hinzumischen wie z.B. Hall oder Chorus.
Begleitautomatik und Rhythmen
Das PX-350 besitzt 180 Rhythmen aus den Kategorien, Pop, Rock, Beat, Dance, Jazz, Latin, Country, Balladen, etc. um die eigenen Songs zu begleiten. Damit nicht genug. Es gibt auch die Möglichkeit, die bestehenden Rhythmen zu editieren. Diese lassen sich dann auf einem USB-Stick ablegen, so dass sie jederzeit verfügbar sind.
Dazu gibt es alle nur denkbaren Formen der Automatisierung bis hin zu One-Touch Akkorden oder sogar der automatischen Harmonisierung, d.h. die Akkorde werden sozusagen automatisch und passend zu den Noten erzeugt, die mit der rechten Hand gespielt werden. Und selbst dort gibt es wiederum zahlreiche Optionen, die automatische Harmonisierung auf die eigenen Bedürfnisse anzupassen.
Auch für die Rhythmen ist das Register nutzbar, damit auch hier der Überblick nicht verloren geht.
Freilich, der geübte Pianist wird sich jetzt fragen: Wozu das alles? Hier reicht wahrscheinlich schon das PX-150 vollkommen aus, die Ansprüche zu erfüllen. Als Orgelspieler und Keyboarder, der sich dem Klavierspiel widmen und das bisherige Equipment veräußern möchte, ist das PX-350 jedoch das ideale Instrument.
Musik-Presets
Für bestimmte Genres und Songs stehen bis zu 300 optimierte Einstellungen für Klangfarbe, Rhythmus und Akkorde zur Verfügung, die in mehrere Gruppen, ähnlich der Rhythmen, unterteilt sind.
Song-Rekorder
Es können bis zu 5 eigene Songs im MIDI-Format aufgenommen werden. Dafür stehen bis zu 17 Spuren zur Verfügung. Hier werden nicht, im Gegensatz zur Aufnahme von WAV-Dateien, Töne in digitaler Form abgespeichert, sondern lediglich MIDI-Informationen, die erst beim Ausgabegerät wieder in Toninformationen umgewandelt werden.
Hierbei bietet das PX-350 fast schon Sequenzerqualitäten, da auch noch nach der Aufnahme eine Bearbeitung der einzelnen Spuren möglich ist. So kann man z.B. bei einem Spielfehler im Nachhinein an der passenden Stelle korrigieren.
Im Anschluss lassen sich die Songs auch auf den USB-Speicher kopieren. Das direkte Aufzeichnen aus USB ist nur mit WAV-Dateien im PCM-Format möglich.
USB-Features
Die Möglichkeiten in Verbindung mit den beiden USB-Anschlüssen sind enorm.
Schließt man einen einfachen USB-Stick oder eine externe Festplatte an, kann man nicht nur Songs im MIDI- oder WAV-Format aufnehmen, sondern es gibt noch weitere, zahlreiche und nützliche Funktionen. Hier eine Übersicht:
- Abspeichern von eigenen Songs im WAV Format oder MIDI (zur späteren Bearbeitung mit einem Sequenzer)
- Wiedergabe von Songs im MIDI-Format und Anpassung an die eigenen Bedürfnisse. So können Lautstärke, Tempo und sogar einzelne Spuren bearbeitet werden. Es ist so z.B. möglich die Spur für die rechte Hand auszuschalten und diese dann selbst beim Abspielen eines Songs zu spielen, was hervorragend für Übungszwecke geeignet ist. So kann man gezielt einen Part für die linke oder rechte Hand einstudieren! Daneben lassen sich auch Dateien im WAV-Format wiedergeben, freilich können diese nicht so umfangreich verändert werden.
- Abspeichern von Registrierungen
- Sichern von Anwenderrhythmen
- Speichern von Musikpresets
Fazit
Für mich ist dieses Piano fast schon eine eierlegende Wollmilchsau und stellt m.E. in dieser Preisklasse die beste Symbiose aus Keyboard und Digitalpiano dar. Andere Geräte mit diesem Funktionsumfang und gleicher Qualität kosten locker das Doppelte.
Bei solchen Lösungen stellt man oft fest, dass zwar viele Disziplinen beherrscht werden, aber keine davon richtig.

Nicht so beim Privia PX-350. Es überzeugt mich sowohl als Digitalpiano mit einem realistischen Klavierklang und Tastengefühl, welche in dieser Preisklasse seinesgleichen suchen, als auch als MIDI-Keyboard mit sehr vielen Sounds, die größtenteils auch gut umgesetzt wurden und zum Experimentieren einladen.
Dazu eine vorbildliche Konnektivität an Anschlüssen und hochwertige Verarbeitung. So denke ich mit diesem Digitalpiano ein Musikinstrument gefunden zu haben, dass mich die nächsten Jahre begleiten und mir sicher viel Freude bereiten wird.
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Hallo Jochen,
vom Boden bis zur Kopfhörerbuchse sind es 72 cm.
Viele Grüße
Micha
Kannst du mir die Höhe der hinteren oberen Anschlüsse vom Boden aus messen? Wäre dankbar.
Ich überlege, ob ich den Ständer kaufe oder mir eine eigene Konstruktion bastele.
gruss Jochen
joker15342@yahoo.de
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