Update vom 10.11.2014:
Vor einigen Wochen stellte sich bei mir der Bedarf nach einem Mobilteil mit Bluetooth-Schnittstelle ein. Es sollte aber mit der Basisstation des Gigaset CX610 ohne Einbußen funktionieren und alle Features wie z.B. auch den Eco-Modus nutzen können. Hier gibt es nur eine einzige Alternative und das ist das Gigaset Mobilteil S810H:

Es ist ohne Funktionseinschränkungen mit der bestehenden Basisstation verwendbar. Neben einigen neuen, nützlichen Features wie z.B. Anruferkennung per Bild auf dem TFT-Farbdisplay, besteht die Möglichkeit, ein beliebiges USB-Headset anzuschließen. Ich habe z.B. mit dem MPOW Headset gute Ergebnisse erzielen können:

Da das Mobilteil sehr gut mit der Basisstation harmoniert und auch der Anschluss von Bluetooth-Headsets problemlos funktioniert, kann ich diese Ergänzung uneingeschränkt empfehlen.
Ursprünglicher Beitrag vom 9.11.2012:
Ich war schon länger unzufrieden mit meinem betagten BeeTel 445i. Die Reichweite war nicht optimal und bei größerer Entfernung zur Basisstation, brachen Gespräche immer wieder ab. Zudem gehört dieses Telefon noch zur alten DECT-Generation, bei der Basis und Mobilteil permanent in Verbindung stehen und so mehr Energie verbraucht und möglicherweise die Gesundheit geschädigt wird (s. auch Infoblatt des BfS). Außerdem ging ich davon aus, dass in neueren Telefonen generell eine intelligente Netzanbietervorwahl bzw. Providervorwahl, auch Call-by-Call genannt, integriert ist. Gerade bei Telefonaten zu Mobilfunknummern vergisst man oft, eine solche Vorwahl einzugeben. Bei längeren Telefonaten macht es einen deutlichen Unterschied, ob man einen Minutenpreis von 19 Cent (Telekomtarif) oder 2,9 Cent (Günstigster Call-by-Call Anbieter) hat. Auf der Suche nach einem schnurlosen ISDN-Telefon, dass meinen Anforderungen gerecht wird, stieß ich auf das von der Zeitschrift Stiftung Warentest in der aktuellen Ausgabe 11/2012 mit gut getestete Siemens Gigaset CX610A. Aus dieser Serie gibt es auch noch das C610A, bei welchem es sich aber um ein Analogtelefon handelt. Das “A” steht für Anrufbeantworter. Das zusätzlich verfügbare Mobilteil mit der Bezeichnung C610H passt sowohl zum CX610A, als auch zum C610A und natürlich auch zu den Modellen aus der Serie ohne Anrufbeantworter CX610 und C610. So bestellte ich mir das Siemens Gigaset CX610A und ein zusätzliches Mobilteil C610H: Die Testergebnisse lassen sich aus meiner Sicht auch mit kleinen Einschränkungen auf das C610A bzw. C610 übertragen. Wer also keinen ISDN-Anschluss besitzt, kann aus meinem Erfahrungsbericht dennoch einen Nutzen ziehen.
1. Lieferumfang
Zum Lieferumfang des CX610A gehört:
- Basisstation mit integriertem Anrufbeantworter (AB)
- Mobilteil C610H
- Gürtelclip
- 2 NiMH Akkus mit einer Kapazität von 800 mAh (Maximal 1000 mAh möglich!)
- ISDN Anschlusskabel
- Netzteil
- deutsche Bedienungsanleitung
Zum Lieferumfang des C610H gehört:
- Mobilteil C610H
- Ladeschale
- Netzteil
- Gürtelclip
- 2 NiMH Akkus mit einer Kapazität von 800 mAh (Maximal 1000 mAh möglich!)
- deutsche Bedienungsanleitung
2. Technische Daten
Ich könnte jetzt hier die Leistungsmerkmale aus dem Datenblatt abtippen. Das macht aber keinen Sinn. Daher fasse ich mal die wirklich wichtigen Daten zusammen:
- ECO DECT (ECO Modus zur Reduzierung der Sendeleistung der Basisstation um 80% und strahlungsfreier ECO Modus Plus)
- Reichweite: Bis zu 50 m in Gebäuden und bis 300 m im Freien
- Standby-Zeit: Bis zu 180 Stunden
- Gesprächszeit: Bis zu 12 Stunden
- Farbdisplay mit 128×160 Bildpunkten Auflösung
- Erweiterbar auf 6 Mobilteile
- Direktruf
- Babyruf
- SMS-Versand
- Adressbuch mit 150 Einträgen und 3 Rufnummern pro Kontakt
- Komfort-Freisprechen
- Automatische Netzanbietervorwahl: NEIN (Unverständlich, da beim C610A vorhanden!)
- Alle ISDN Leistungsmerkmale wie Verwaltung von bis zu 10 MSNs, CLIP, etc. Die MSNs können dabei beliebig den bis zu 6 Mobilteilen und/oder dem Anrufbeantworter zugeordnet werden.
- Anrufbeantworter mit 1 Mailbox, von Basis und Mobilteil abfragbar. Kapazität: 55 Minuten
- Polyphone Klingeltöne und Realsounds
- Garantie: 2 Jahre
3. Einrichtung
Die Einrichtung gestaltet sich denkbar einfach. Nach dem erstmaligen Einschalten wird ein ISDN-Assistent aufgerufen, mit dem man die Zuordnung der jeweiligen MSNs durchführen kann. Bei einem Anschluss der Telekom, werden die MSNs automatisch ermittelt und man kann sie mit Hilfe des Assistenten den jeweiligen Mobilteilen und/oder dem Anrufbeantworter zuordnen. Hier kann man auch konfigurieren, mit welcher MSN angerufen werden soll, d.h. welche Rufnummer beim Angerufenen angezeigt wird. Der ISDN Assistent ist auch später noch manuell aus dem Menü heraus aufrufbar. Die Mobilteile sind bereits so konfiguriert, dass sie sich automatisch an der Basis anmelden.
4. Bedienung
Mobilteil: Durch Druck auf die Menütaste (Navigation rechts), wird die erste Menüebene angezeigt, welche aus 6 Menüpunkten, gekennzeichnet durch entsprechende Symbole, besteht:
- SMS (Briefsymbol)
- Anruflisten (Telefonhörer)
- Anrufbeantworter (Bandsymbol)
- Netzdienste (Drehende Weltkugel)
- Extras (Stern)
- Einstellungen (Werkzeugschlüssel)
Es gibt 2 verschiedene Farbschemen, wobei mir das dunklere besser gefällt: Nach Auswahl einer dieser Menüpunkte, erscheinen keine grafischen Symbole mehr, sondern nur noch eine Liste mit entsprechenden Untermenüpunkten. Eine gute Übersicht der Menüstruktur findet man in der Anleitung, die man auch hier herunterladen kann. Die Tasten haben einen guten Druckpunkt. Lediglich die Navigationstasten empfinde ich aufgrund ihrer kleinen Abmessungen etwas fummelig. Alle anderen Tasten des täglichen Gebrauchs sind ausreichend dimensioniert und lassen sich auch mit großen Fingern gut bedienen. Basis: Im Gegensatz zu vielen anderen Basisstationen, hat die Basis des CX610A eigene Bedienelemente. So kann man z.B. den Anrufbeantworter ohne vorhandenes Mobilteil abfragen und Nachrichten löschen. Das hatte ich bisher vermisst.
Die Basis klingelt im Auslieferungszustand bei jedem Anruf mit. Dies kann die Ortung des Mobilteils erschweren. Glücklicherweise kann man die Klingeltöne und Lautstärke auch für die Basis separat einstellen. Deswegen habe ich das Klingeln an der Basisstation gleich abgestellt. Adressbuch: Das Adressbuch umfasst 150 Einträge. Besonders gut finde ich, dass pro Kontakt bis zu 3 Rufnummern (Privat, Büro, Mobil) hinterlegbar sind. Zusätzlich kann man noch eMail-Adresse und Geburtstage verwalten, was aus meiner Sicht eher ein überflüssiges Feature ist. Die Eingabe der Kontakte erfolgt an einem beliebigen Mobilteil. Danach lässt sich das komplette Adressbuch an alle anderen Mobilteile versenden. Dies soll auch mit Mobilteilen anderer Hersteller funktionieren. In meinem Fall war das alte Adressbuch ohnehin überfüllt und pro Kontakt nur eine Nummer zugeordnet. Deswegen habe ich das nicht getestet und das Ausmisten des Telefonbuchs vorgezogen. Jeder Kontakt kann einer von sechs VIP-Gruppen zugeordnet werden, welche man durch unterschiedliche Klingeltöne unterscheiden kann. SMS: Der Versand und Empfang von SMS wird unterstützt. Über den Nutzen lässt sich streiten, da diese meist kostenpflichtig sind und man oft noch ein Handy mit SMS-Flatrate besitzt. Wirklich sinnvoll lässt sich der SMS Versand aber einsetzen, um sich bei eingegangenen, neuen Nachrichten informieren zu lassen. So erfährt man auch unterwegs, wer angerufen hat und kann zeitnah zurückrufen.
5. Sprachqualität
Auf gute Sprachqualität lege ich großen Wert. Das ist auch der Grund, weshalb ich mich noch nicht durchringen konnte, auf einen IP-basierenden Telefonanschluss umzustellen. Mein bisheriges DECT Telefon, dass BeeTel 445i bekam bei Erscheinen diesbezüglich hervorragende Noten. Daran musste sich das Siemens Gigaset CX610A auch messen. Nachdem ich das Telefon jetzt schon einige Wochen benutze, ist keine Verschlechterung der Sprachqualität erkennbar. Meine Gesprächspartner klingen genauso klar und deutlich, wie mit meinem bisherigen Telefon. Auch die Nachfrage, ob sich beim Angerufenen etwas in der Sprachqualität verändert hat, konnte von meinen Gesprächspartnern verneint werden.
6. Eco Modus ECO DECT
Neu ist nicht immer gut. So waren die alten Schnurlostelefone nach dem CT1+ Standard, deren Einsatz mittlerweile verboten ist, im Hinblick auf die Strahlungsbelastung unkritisch. Diese Geräte verwenden analoge Funkwellen und senden nur dann, wenn wirklich telefoniert wird. Dafür sind sie nicht abhörsicher und bieten nicht so viele Features wie moderne DECT-Telefone. Obwohl der DECT-Standard neuer ist, haben sich diese Geräte bezüglich der Strahlungsbelastung verschlechtert. Eine DECT-Basisstation prüft ständig, ob gerade telefoniert wird, selbst wenn sich das Mobilteil in der Ladestation befindet. Dazu sendet sie permanent gepulste Wellen in einer solchen Intensität, wie sie in 20 Meter Entfernung von einem Mobilfunkmast auftreten. Nun könnte man dagegen halten, dass heutzutage ja ohnehin jeder ein Handy besitzt und es daher auf die Zusatzbelastung durch DECT Telefone nicht ankommt. Das Hauptproblem ist aber die Basisstation und bei der Handytelefonie kommt dies dem Mobilfunkmast gleich. Anwohner in der Nähe von geplanten Mobilfunkmasten gehen auf die Barrikaden, haben aber in ihrer Wohnung vielleicht eine DECT-Basisstation im Einsatz, die noch stärkere und gepulste Strahlung abgibt. Genug der Ökophilosophie, kommen wir zu den Fakten des Siemens Gigaset CX610A. Die Gigaset Mobilteile besitzen bereits schon länger eine automatische Anpassung der Sendeleistung in Abhängigkeit vom Abstand zur Bassistation. Bei einem Abstand von 5 Metern reduziert sich die Sendeleistung somit um ca. 75 %. ECO DECT und Green Home ist kein offizieller Standard, sondern eine Wortschöpfung von den Gigaset Produktentwicklern. Daher ist es wichtig, einen Blick auf die tatsächlichen ECO-Funktionen zu werfen, um deren Sinnhaftigkeit einschätzen zu können. Beim Siemens Gigaset CX610A ist von Werk aus der ECO-Modus komplett deaktiviert. So muss man erst einmal ins “System”-Menü gehen um die Eco-Modi zu aktivieren. Dazu gibt es verschiedene Optionen mit – leider – auch verschiedenen negativen Nebenwirkungen: ECO Modus zur Reduzierung der Sendeleistung der Basisstation um 80%: Diese Option reduziert die Sendeleistung der Basisstation permanent um 80%. Dies erkennt man am grünen Reichweitensymbol oben links im Display. Auch bei mehreren Mobilteilen oder bei Mobilteilen anderer Hersteller ist diese Option nutzbar! Die Reichweite wird dadurch jedoch deutlich reduziert, was in meinem Reichweitenpraxistest ausführlich beschrieben ist. Da Sendeleistung und Reichweite nicht linear im Verhältnis stehen, verringert sich die Reichweite lt. Hersteller so um 50 % (Bis zu 25 m in Gebäuden und bis 150 m im Freien). ECO Modus Plus: Diese weitere Option reduziert die Sendeleistung im Standby-Betrieb auf null, auch bei mehreren angemeldeten Mobilteilen. Dies erkennt man daran, dass die Feldstärkeanzeige nicht mehr sichtbar ist. Stattdessen wird ein grünes Symbol angezeigt. Das macht auch Sinn, denn um die Reichweite anzuzeigen, wäre wiederum ein permanenter Kontakt zur Basis notwendig, was im ECO Modus Plus nicht gewünscht ist. Erst bei Beginn eines Telefonats, wird der Kontakt zur Basis wieder hergestellt. Dies funktioniert, im Gegensatz zur vorgenannten Reduzierung der Sendeleistung, nicht mit Mobilteilen anderer Hersteller. Auch der ECO Modus Plus ist nicht ohne Nachteil. Das Mobilteil muss in diesem Modus häufiger “scannen”, ob eine Verbindung von der Basis aufgebaut wird. Ansonsten würde eine Verzögerung zwischen eingehenden Anruf und Signalisierung am Mobilteil entstehen. Durch das häufigere “Scannen” wird aber deutlich mehr Energie benötigt, so dass sich in diesem Fall die Bereitschaftszeit halbiert. Die Reichweite wird im ECO Modus Plus jedoch beibehalten. Aktiviert man beide Funktionen, reduzieren sich Reichweite und Bereitschaftszeit jeweils um die Hälfte! Im Hinblick auf die gesundheitlichen Vorteile ist das aber zu verschmerzen. Befindet sich das Mobilteil während eines Telefonats mit Freisprechen in der Basistation, wird die Sendeleistung sogar auf null reduziert. Dies funktioniert aber nur bei Einem angemeldeten Mobilteil.
7. Reichweitenpraxistest
“Papier ist geduldig”, besagt eine alte Weisheit und so habe ich einen Praxistest der Reichweite im Haus durchgeführt, da hier am meisten telefoniert wird. Wir besitzen ein Reihenendhaus mit Keller-, Erd-, Ober- und Dachgeschoss. Alle Geschosse sind durch eine dicke Stahlbetondecke getrennt. Die Basisstation habe ich dazu im Keller direkt am NTBA angeschlossen und mich dann durchs ganze Haus bewegt, um die Reichweite mit und ohne aktiviertem ECO Modus zur Reduzierung der Sendeleistung der Basisstation um 80% zu testen. Kellergeschoss: Wie zu erwarten war, gibt es auf derselben Etage keine Einbußen in der Reichweite (4 Balken). Erdgeschoss: Ohne eingeschalteten ECO Modus war immer noch eine volle Reichweite vorhanden. Nach Aktivierung reduzierte sich die Leistung nur am äußeren Ende des Raumes minimal, da hier der Abstand zum NTBA am größten war. Die Feldstärkeanzeige schwanke teilweise zwischen 4 Balken (Volle Reichweite) und 3 Balken. Bei Telefonaten ist der Unterschied nicht spürbar. Obergeschoss: Befindet man sich direkt über dem NTBA im Keller, verringert sich die Reichweite auf 3 Balken, wenn der ECO Modus aktiv ist. An der gegenüberliegenden Seite der Etage findet eine weitere Reduktion auf 1 bis 2 Balken statt. Dies ist auch bei Telefonaten durch Gesprächsunterbrechungen spürbar. Schaltet man den ECO Modus aus, verbleiben noch 2-3 Balken und Telefonate können auf der gesamten Etage störungsfrei geführt werden. Dachgeschoss: Der Härtetest: Jetzt befinden sich 3 Stahlbetondecken zwischen der Basis und dem Mobilteil. Ohne ECO Modus sind teilweise noch 2 Balken vorhanden, aber nur in dem Teil des Raumes, der sich direkt über dem NTBA befindet. Dort sind Telefonate noch nahezu störungsfrei möglich. Im ECO Modus findet das Mobilteil die Basis nicht mehr. Anzumerken ist, dass sich der NTBA bei mir an der Außenwand neben der Hauseinführung befindet, wie es wahrscheinlich oft der Fall ist. Daher hatte ich das Gigaset CX610A im Anschluss in der Kellermitte aufgestellt. Darauf war über 2 Geschossdecken in allen Modi ein störungsfreies Telefonat möglich, bei ausgeschaltetem ECO Modus sogar im Dachgeschoß. Da die Basis normalerweise im Wohnbereich steht, ist bei uns auch bei eingeschaltetem ECO Modus nahezu im ganzen Haus störungsfreier Empfang gegeben. Die Reichweite ist sogar etwas besser als bei unserem bisherigen DECT Telefon.
8. Anrufbeantworter
Hier war ich bisher verwöhnt. Mein BeeTel 445i hatte 3 Mailboxen, so dass ich verschiedenen MSNs unterschiedliche Boxen zuordnen konnte. So hatte meine große Tochter z.B. eine eigene MSN und dazu gehörige Box mit eigener Ansage. Das CX610A hat nur eine Mailbox und somit kann nur eine einzige Ansage für die ganze Familie verwendet werden. Bei einem ISDN Telefon, das bis zu 10 MSNs verwalten kann, hätte ich mehr erwartet. Die Aufzeichnungsdauer beträgt 55 Minuten bei durchschnittlicher Sprachqualität. Diese reicht aus meiner Sicht aus. Beim Abhören teilt einem eine nette Stimme mit, wie viele Nachrichten man zu welcher Zeit bekommen hat. Die Bedienung mit Abfrage und Löschen von Nachrichten kann direkt an der Basis erfolgen. Da mein altes DECT Telefon das nicht konnte, betrachte ich den Anrufbeantworter mit einem weinenden und einem lachenden Auge. Es gibt aber einen Trick, mit dem man zumindest 2 unabhängige Sprachboxen verwenden kann, sofern man seinen Telefonanschluss bei der Telekom hat. Die Telekom bietet allen Kunden eine kostenlose Sprachbox an. Diese hat mehr Funktionen als man glaubt. So kann man sich z.B. die Sprachnachrichten an seine eMail-Adresse schicken lassen und von überall auf der Welt abhören. Das ist wesentlich komfortabler, als jede Sprachbox eines normalen Telefons mit Anrufbeantworter. Zunächst aktiviert man die Sprachbox der Telekom als Hauptbox für alle Familienmitglieder, so dass sie z.B. nach 60 Sekunden eingeschaltet wird. Dann weist man die Sprachbox des CX610A z.B. einer geschäftlichen MSN zu und konfiguriert sie so, dass sie in weniger als 60 Sekunden aktiv wird. Das Ergebnis ist, dass bei einem geschäftlichen Anruf die Sprachbox des CX610A zuerst aktiv wird. Wird eine andere MSN angerufen, schaltet sich nach 60 Sekunden die Sprachbox der Telekom ein. Der Anrufbeantworter kann auch im Hinweismodus betrieben werden, der kein Hinterlassen einer Nachricht erlaubt. Das Mitschneiden von Gesprächen ist ebenfalls möglich.
9. Akkulaufzeit
Zunächst habe ich die Akkulaufzeit mit den mitgelieferten 800 mAh Akkus getestet. Um ein Dauertelefonat zu simulieren, habe ich eine meiner MSNs angerufen und stündlich abgebrochen, um den Akkuladezustand zu prüfen. Der Abstand zur Basis betrug 5 Meter. Der Akku im anrufenden Mobilteil hielt dabei fast 10 Stunden durch, wohingegen beim angerufenen Mobilteil schon nach 4 Stunden der Akku erschöpft war. Derzeit kann ich mir diesen Unterschied nicht erklären. Da ich davon ausgehe, dass die maximale Akkulaufzeit sich auf minimale Entfernung zur Basisstation bezieht, ist diese ohnehin mit Vorsicht zu genießen. Ein Akkutest macht ohnehin nur im Alltagsbetrieb Sinn, da die Nutzung des Mobilteils sehr vielfältig sein kann, von einfachem Telefonieren, Aufenthalt in verschieden weit entfernten Räumen, Herumspielen in den Menüs oder Abhören des Anrufbeantworters. Da bei uns täglich ca. 1/2 Stunde telefoniert wird, habe ich also geprüft, wie lange das Mobilteil durchhält, wenn es nicht zurück in die Basis gelegt wird. Nach 5 Tagen war der Akku leer. Das erscheint kurz, ist aber im Hinblick auf die Bedienung und die energiezehrende Hintergrundbeleuchtung nicht ungewöhnlich. Außerdem befand sich das Mobilteil während dieser Zeit in verschiedenen Räumen und Etagen, was einen erheblichen Einfluss auf die Akkulaufzeit hat. Nach Einschalten des ECO Modus Plus kam die Ernüchterung. Nach etwas weniger als 2 Tagen war der Akku bereits leer. Da die Basisstation des Gigaset CX610A Akkus bis zu einer Kapazität von 1000 mAh laden kann, habe ich einfach die guten VARTA Akkus aus dem BeeTel Mobilteilen verwendet, die ich erst kürzlich bei Amazon gekauft hatte.

10. Nützliche Features
Wecker: Mit dem integrierten Wecker kann man sich mit einem der eingebauten Klingeltöne wecken lassen. Netzanbietervorwahl/Preselection/Call-by-Call: Egal, wie man es nennt: Es ist leider beim CX610A nicht vorhanden, nur beim preislich günstigeren Analogtelefon C610 kann man diesbezügliche Regeln erstellen. So ist es z.B. möglich, allen mit 01… beginnenden Nummern eine Call-by-Call Vorwahl voranzustellen und bestimmte Nummern, wie z.B. 018… davon auszunehmen. Da mein jetziger Router (Speedport 701V mit FritzBox Firmware) keinen internen S0-Bus besitzt, kann ich damit die Netzanbietervorwahl nicht realisieren und so werde ich mich nach einem neuen Router umsehen. Babyalarm und Direktruf: Auch als Babysitter kann man das CX610A bedingt gebrauchen. Über das Mobilteil kann man einen definierten Geräuschpegel festlegen, bei dessen Erreichen eine bestimmte Nummer angerufen wird. Für ein Glas Wein oder Bier beim Nachbarn sicher eine gute Idee, sofern man die Sache vorher getestet hat. Mit dem Direktruf, können noch nicht wählfähige Kinder mit dem Druck auf jede Taste eine bestimme Nummer erreichen. Großschrift: Zur besseren Lesbarkeit lässt sich die Schrift im Telefonbuch und in der Anrufliste vergrößern. Auf die Schriftgröße in den Menüs hat diese Einstellung leider keinen Einfluss.
11. Kundensupport
Hier kann ich leider nicht über gute Erfahrungen berichten. Meine eMail-Anfrage, warum nur das C610A eine Netzanbietervorwahl besitzt, wurde bisher nicht beantwortet. Möchte man telefonischen Kontakt aufnehmen, sollte man sich auf eine hohe Telefonrechnung einstellen. Anfragen und Beratung kosten 1,24 EUR/Minute und selbst für die Abwicklung eines Garantiefalls muss man eine teure 0180er Nummer mit 0,14 Cent/Minute wählen.
12. Nützliches Zubehör
Das C610H Mobilteil ist schon relativ leicht. Dennoch kann ein gutes Headset den Komfort bei längeren Telefonaten erhöhen. Deswegen benutzte ich bei meinem alten DECT Telefon hin und wieder ein Headset, das Plantronics MX200. Die Sprachqualität und Ergonomie dieses Headsets ist für den günstigen Preis sehr gut und so habe ich natürlich gleich mit Erfolg getestet, ob es auch am C610H funktioniert.


13. Fazit
Pro_
- Unterstützt alle wichtigen ECO Funktionen bis hin zur Reduzierung der Sendeleistung auf null im Standby-Betrieb
- Übersichtliche Menüführung und einfache Bedienung
- Sehr gute Sprachqualität bis zur Reichweitengrenze
- Bedienung des Anrufbeantworters auch an der Basis möglich

- keine Netzanbietervorwahl bzw. Preselection-Regeln möglich wie beim C610A
- Reduzierung der Standby-Laufzeit im Eco Modus Plus
- Reichweitenhalbierung im ECO Modus zur Reduzierung der Sendeleistung der Basisstation um 80%
- Anrufbeantworter mit nur einer Sprachbox
- Keine Reaktion vom Kundensupport auf schriftliche Anfragen, teure Hotline


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