Meine letzte Fernreise liegt schon mehr als 10 Jahre zurück. Danach gab es „lediglich“ Familienurlaube mit den Kindern in Bayern oder an Nord- und Ostsee. Letztes Jahr verbrachten wir den Sommer auf Rügen und dort zeichneten sich die ersten Interessenkonflikte ab: Wir wollten wandern, die Kinder lieber chillen. Zudem gab es ständig Zoff unter den Kindern und wir waren mehr mit dem Schlichten von Streit beschäftigt, als uns zu erholen. So nahmen meine Partnerin und ich uns vor, dieses Jahr alleine in Urlaub zu fahren. Während die beiden Kleinen also die erste Hälfte der Sommerferien ohnehin bei ihrer Mutter verbrachten und die Große aufgrund ihrer Ausbildung in den Sommerferien arbeiten musste, entschlossen wir sehr kurzfristig, unseren ersten Urlaub ohne Kinder auf Madeira zu verbringen.
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Madeira ist gemeinhin auch als „Rentnerinsel“ oder „Blumeninsel“ bekannt, da dort das ganze Jahr über moderate Temperaturen herrschen und es somit auch im Sommer nie richtig heiß wird. Die durchschnittlichen Tagestemperaturen schwanken zwischen 16°C im Winter und 23°C im Sommer. Natürliche und weite Sandstrände sucht man vergebens, denn Madeira ist eine Vulkaninsel. Sie liegt mitten im atlantischen Ozean und ist 1000 km südwestlich von Lissabon und 700 km westlich von Afrika angesiedelt. Dennoch gehört sie zu Portugal. Innerhalb des Madeira Archipels gibt es noch die Insel Porto Santo, die neben einem kilometerlangen Sandstrand sonst nicht viel zu bieten hat und so eher Ziel für Tagesausflüge ist. Daneben gibt es noch 2 weitere, unbewohnte Inseln, die nur von Wissenschaftlern betreten werden dürfen. Da wir im Urlaub eher aktiv sein wollen und nichts mehr hassen, als einen reinen Badeurlaub, reizten uns besonders die vielen Wandermöglichkeiten und die sehr abwechslungsreiche Vegetation. Im Süden scheint meist oft die Sonne und es ist sehr warm, wohingegen im nördlichen Teil der Insel das Wetter eher feuchter ist.
Zudem gibt es auf der nur 57 km langen und 22 km breiten Insel Mittel- bzw. Hochgebirge, die sich auch für die unterschiedlichen Wetterbedingungen verantwortlich zeichnen, ähnlich wie auch in den Alpen die Wolken regelrecht in den Bergen „hängen“ bleiben und dort abregnen. Der höchste Berg Picu Ruivo ist immerhin 1862 Meter hoch. An den Küsten gibt es viele Steilklippen wie z.B. die ca. 580 Meter hohe Klippe Cabo GirãoDie Hauptstadt Funchal und die anderen Städte und Dörfer erstrecken sich meist bis steil in die Hänge hinauf. Um die trockene Südseite mit Wasser zu versorgen wurden schon gleich mit der Besiedelung im 14. Jahrhundert sog. Levadas angelegt. Dabei handelt es sich um Bewässerungskanäle, die den vielen Regen von der Nordseite auf die Südseite leiten. Diese mehr als 2000 km langen Kanäle laufen durch bis zu mehrere km lange Tunnel und direkt an steilen Berghängen entlang. Da diese Kanäle auch gewartet werden mussten, befinden sich dort Wege, an denen man entlang wandern kann. Die sehr abwechslungsreiche Vegetation macht jede Wanderung zu einer neuen Erfahrung. An einem Tag wandert man auf einer Hochebene entlang der Küste und am nächsten Tag durch dschungelähnliche Vegetation. Dennoch braucht man keine gefährlichen Tiere zu fürchten, denn außer Haustieren haben es keine anderen Säugetiere dorthin geschafft. Daneben gibt es ein paar Vogelarten und vor allem jede Menge Eidechsen. Mit dem Auto muss man auf den steilen und oft sehr schmalen Bergpässen nicht selten im 1. oder 2. Gang fahren.
So viel für den Anfang zur „Einstimmung“. Ich habe mir natürlich im Vorfeld einige Reiseführer und einen Wanderführer besorgt:



Diese habe ich im Verlauf unseres Urlaubs ausgiebig testen können. Die Ergebnisse hierzu können meinen Amazon Rezensionen unter Michael “Micha” entnommen werden. Daneben waren meine Panasonic Lumix DMC-FZ150 und Panasonic Lumix DMC-TZ7 auch mit dabei, was zu reichlichem Bildmaterial geführt hat.
Unser Urlaub dauerte 12 Tage und ich habe ihn als Pauschalreise, d.h. mit Flug, Hotel und Transfer gebucht. Nur den Mietwagen buchte ich hier in Deutschland separat vor Ort. Selbst wenn man im Sommer nach Madeira reist, sollte man für die Berge auch eine lange Hose dabei haben, besser noch eine Hose mit abnehmbaren Hosenbeinen. Eine Jacke zum Überziehen sollte auch mit in den Koffer. Für Levadawanderungen empfehlen sich feste Schuhe, Regenkleidung und eine gute Taschenlampe. Ich hatte zusätzlich noch meinen Laptop im Handgepäck, um abends die Bilder von der SD-Karte sichern zu können. Dabei erwies sich mein Dakine Rucksack als besonders hilfreich, da er den Handgepäckabmessungen entspricht und ein zusätzliches Laptopfach besitzt. Ein Navigationssystem für den Mietwagen ist von Vorteil, muss aber nicht unbedingt sein. Ich hatte es die meiste Zeit gar nicht gebraucht, da die Beschilderung sehr gut war.
Aufgrund der guten Busverbindungen wollten wir eigentlich ohne Mietwagen auskommen. Mit näher rückendem Abflugtermin zweifelte ich meine Entscheidung jedoch an. Gerade Busreisen in die weiter entfernten Regionen dauern schon recht lange, da die Busse sehr oft halten, um Fahrgäste aufzunehmen. Damit ist man relativ beschränkt in der verfügbaren Zeit und kann nicht mal eben so an einem schönen Ort anhalten, um eine kurze Rast zu machen. So entschied ich nun doch, vom 7.7. bis 16.7., also für 9 Tage, einen Mietwagen zu buchen. Bei Cardelmar bekam ich den kleinsten Wagen in der Peugeot 107 Klasse inkl. Extra Versicherungsschutz, Klimaanlage in Verbindung mit einer Facebook-Rabatt-Aktion für 214 EUR. Ein guter Preis, wie ich finde. Der Vermieter war EUROPCAR in der Estrada Monumental 175 in Funchal.
5.7.2012: Hinreise
Unser Flug ging um 13:35 Uhr mit der Airline Condor, Flug DE4886. Ich hatte im Vorfeld bereits 2 Plätze für 10 EUR pro Platz reserviert und einen Tag vorher online eingecheckt. Wir wollten unbedingt möglichst weit vorne sitzen und einen Fensterplatz auf der linken Seite haben, um bei der Landung nicht auf das Meer, sondern auf die Insel blicken zu können. Da je nach Wetterlage auch ein Landeanflug aus entgegengesetzer Richtung möglich sein kann, ist die linke Seite nicht immer ein Garant für eine gute Sicht während der Landung. Durch den Online Check-In erspart man sich die langen Wartezeiten am Schalter und braucht nur sein Reisegepäck am baggage drop-off Schalter aufzugeben. Wer nur mit Handgepäck reist, kann sich auch das sparen und direkt zum Gate gehen. Mein Auto parkte ich in Darmstadt und wir fuhren mit dem Airliner zum Flughafen, was wesentlich günstiger ist, als ein Parkplatz am Flughafen. Die Schlange am normalen Check-In Schalter war dann tatsächlich ein Vielfaches länger als am baggage drop-off Schalter. So gaben wir unser Gepäck auf und hatten noch Zeit für einen Bummel durch die Geschäfte und einen Kaffee. Kurz vor Abflug ging es dann durch die Sicherheitskontrolle und ab in den Flieger. Auch wenn man nicht so viel Gutes über Condor liest, kann ich das nicht bestätigen. Der Service war sehr gut und die Pasta schmackhaft. Dazu noch frisches Obst, Joghurt und 4 oder 5 Mal Getränkenachschub.
Die Landung am Flughafen in Santa Cruz ist aufgrund der oft auftretenden starken Scherwinde nicht einfach. Bis vor ca. 12 Jahren war die Landebahn zudem sehr kurz, wurde aber auf mittlerweile ca. 2800 Meter verlängert. Der verlängerte Teil steht auf Betonstelzen im Meer. Nur besonders ausgebildete Piloten dürfen überhaupt dort landen. Ich habe mir vorher Videos auf Youtube angesehen, mit teils halsbrecherischen Landungen, wo die Maschinen zuvor wild hin und her wackelten. So hatte ich schon ein mulmiges Gefühl in der Magengrube. Dennoch verlief unsere Landung absolut perfekt.
Ab jetzt sollte man sich darauf einstellen, dass auf Madeira alles etwas langsamer läuft. Nicht nur die Uhr muss um eine Stunde zurückgestellt werden, sondern die Menschen hier arbeiten gelassener und langsamer als man das im hektischen Deutschland gewohnt ist. Das merkte ich schon am Kofferband. Es dauerte eine gefühlte Ewigkeit, bis wir unsere Koffer wieder in Händen hielten. Der Shuttle Service war pünktlich und auf der Fahrt nach Funchal in unser Hotel Da Sé konnten wir uns an den madeirensischen Fahrstil gewöhnen. Das Hotel Da Sé befindet sich in der Rua do Sabao, 53. Es handelt sich dabei um ein einfaches Aparthotel mit 3 Sternen. Die Zimmer bestehen aus einem großen Raum mit Schlaf- und Essbereich, sowie einer kleinen Küche und ein Bad. Den ein oder anderen Silberfisch muss man verkraften können und auch ein paar Löcher in den Handtüchern. Insgesamt ist es dort aber schon sauber und das Servicepersonal ist sehr nett, besonders der Chefportier steht bei jedem Problem zur Seite, wenn es um gute Adressen für einen Restaurantbesuch oder einfach nur um eine kostenlose Parkmöglichkeit für den Mietwagen geht.
Nach einem ersten Blick auf Altstadt und Hafen nahmen wir ein paar Einkäufe vor. Einkaufszentren gibt es mehr als genug, nur ist es gar nicht so einfach, sich dort zurechtzufinden. Aus Deutschland bekannte Produkte und Markenware sind zwar erhältlich, nur kosten eine Tafel Milka Schokolade oder ein Glas Nutella fast das Doppelte. Das ist überall so! Pflegeprodukte sind auch relativ teuer, genauso wie Papiertücher und Toilettenpapier.
Zurück im Hotel bekamen wir auf Nachfrage einen Restauranttipp für das Abendessen: Das Dos Combatentes in der Rua Ivens 1, direkt oberhalb vom Jardim de São Francisco, einem schönen kleinen Park, der auf engsten Raum eine Menge schöner Pflanzen beherbergt. Das Personal dort war sehr freundlich und spricht perfektes Englisch. Trotz hervorragender Bewertung bei Tripadvisor, waren wir nicht so begeistert. Der Fischspieß meiner Partnerin war bis auf die Garnelen geschmacklich nicht zufrieden stellend, was aber auch an der Fischsorte gelegen haben kann. Mein Steak hatte eine seltsam aufgeschäumte Konsistenz und schmeckte ziemlich fade. Möglicherweise hatte der Koch heute seinen schlechten Tag, denn so viele positive Bewertungen können selten irren. Dennoch beschlossen wir, während unseres Urlaubs nicht mehr herzukommen,
06.07.2012: Mercado des Lavradores und Jardim Botânico in Funchal
Eine der Hauptattraktionen in Funchal ist der Mercado des Lavradores, ein Bauernmarkt in einer Markthalle in der Nähe der Altstadt. Auf 2 Etagen werden hier alle möglichen Früchte- und Gemüsesorten angeboten. In einer angrenzenden Halle bekommt man frischen Fisch und kann beim Zerlegen zusehen. An einem Freitag ist der Besuch besonders lohnenswert, da neben den professionellen Händlern dann auch die Bauern von der ganzen Insel ihre Waren anbieten. Wenn man hier nicht aufpasst, geht man relativ schnell in eine der Touristenfallen. Schon vor der Markthalle verkauften ältere Frauen frische Blumen. In der unteren Ebene konnte man noch gemütlich schlendern, in der 2. Etage wurde man regelrecht überfallen. Die Händler stellten sich uns in den Weg und boten Kostproben von Ananas-Maracuja, Bananen-Maracuja, etc. etc. in so schneller Folge an, dass man kaum schlucken konnte. Da ich schon wusste, dass die tatsächlich zu erwerbenden Früchte meist völlig überteuert und unreif sind, lehnten wir dankend ab und flüchteten in die Fischhalle. Hier konnte man den berühmten Degenfisch (Espada) oder aber auch frischen Thunfisch kaufen und bei der Zerkleinerung zusehen.
Auf dem anschließenden Weg zur Seilbahnstation mussten wir uns erst einiger Taxifahrer entledigen, die uns ein Superangebot machen wollten. Die Seilbahn in Funchal sei viel zu teuer und sie könnten uns zu einer viel preiswerteren Seilbahn bringen. Das roch irgendwie nach Touristen-Nepp! Die Seilbahnfahrt mit Eintritt in den botanischen Garten war mit fast 60 EUR jedoch auch nicht als Sonderangebot zu bezeichnen. Für den Preis gab es aber die Fahrt nach Monte zur Bergstation und die Weiterfahrt von Monte zum botanischen Garten samt Eintritt. Da nicht viel los war, hatten wir eine Gondel ganz für uns alleine. Nachdem wir eingestiegen waren, wurden wir fotografiert. Die Fahrt dauerte ca. 15 Minuten und neben der spektakulären Aussicht auf Funchal und das Meer, konnte man den Madeirensern in die Vorgärten schauen. An der Bergstation in Monte bot man uns das Bild im DIN A4 Format für 10 EUR an inkl. einem Gutschein für eine Wein- und Kuchenprobe und einem Geschenk. Da konnten wir nicht nein sagen. Die Verkostung bestand eher aus einer Abfertigung: Es gab einen Schlüsselanhänger aus Plastik und eine kleine Wein- und Kuchenprobe. Dann ging es ca. 200 m bergabwärts zur Bergstation der neuen, 1600 m langen Seilbahn zu einer fast ebenso langen Fahrt über die Bucht von Funchal in bis zu 220 m Höhe zur Station am botanischen Garten.
Der in 1960 angelegte botanische Garten besitzt zwar keine riesige Fläche, jedoch ist das Gelände steil und es ist ganz schön anstrengend, wirklich alles anzuschauen. Inklusive dem Vogelpark Parque dos Loiros blieben wir 2 1/2 Stunden. Auch wenn es dort viele verschiedene Pflanzen aus aller Welt gibt, existiert auch ein Bereich mit endemischen, auf Madeira beheimateten Pflanzen. Es gibt einen riesigen Garten mit Kakteen in allen Formen und Größen. Daneben wurde auch eine Ebene mit landschaftlich genutzten Pflanzen und Palmen angelegt. Im oberen Teil wachsen viele Bäume und Sträucher und natürlich die bekannten Schmucklilien in großen Mengen. Im unteren Teil befindet sich der Vogelpark mit diversen Kakadu- und Papageienarten. Daneben konnten wir dort sogar weiße Pfauen bestaunen. Aufgrund der Hanglage bekam man immer wieder einen schönen Blick auf Funchal. Da der botanische Garten ursprünglich auf einem privaten Anwesen angelegt wurde, gibt es dort auch ein Herrenhaus. Hier befindet sich das Natural History Museum, das vor allem Tierpräparate ausstellt. Der Besuch des botanischen Gartens zählt auf jeden Fall zu einem unserer Highlights in Funchal, da er sehr abwechslungsreich, thematisch sortiert und bunt ist.
Zurück in Monte schauten wir uns das Treiben bei den Korbschlitten genauer an. Da wir ein Hin- und Rückfahrtticket für die Seilbahn hatten, reichte mir das Zuschauen alleine schon aus. Manche mögen sich jetzt fragen, wieso wir auf eines von in vielen Reiseführern beworbene, ultimative Highlight verzichteten. Die Antwort ist: Eben weil es überall beworben wird, muss man es nicht unbedingt gemacht haben, oder?
Nach dem enttäuschenden Abendessen vom Vortag, kamen am Strand beim Anblick des Pizza Hut nostalgische Gefühle aus der Jugend auf. So nahmen wir uns dort eine große Cola und Pizza für 2 Personen mit, setzten uns auf eine Bank am Hafen und schauten der Sonne beim untergehen zu.
07.07.2012: Funchal, Pico do Arieiro und der “Balkon” von Ribeiro Frio
Heute sollte es endlich den Mietwagen geben! Da ich anfangs ohne Mietwagen plante, ist das Hotel da Sé nicht unbedingt optimal, da es hier keine hoteleigenen Parkplätze gibt. Nahe Parkplätze mit Parkschein sind rar und die großen Parkhäuser schon einige Meter entfernt. Ein ganzer Tag kostet meist um ca. 6 EUR. Also fragte ich den Chef der Rezeption “Chico” nach den besten Parkmöglichkeiten neben den bereits bekannten Parkhäusern. Er klärte mich auf, dass ich direkt vor dem Hotel in der Fußgängerzone kostenlos parken könne, sofern ich die Einfahrtzeiten beachte: Wochentags von 20 Uhr bis 10 Uhr und am Wochenende ab Samstag 14 Uhr bis Montag 10 Uhr. Danach gab es wieder aufgegossenen Kaffee *würg*, da es im Apartment keine Kaffeemaschine gab. Wie jeden Morgen gab es auch heute den Wetter- und Kreuzfahrtdampfercheck auf der Terrasse und siehe da: Es hatte tatsächlich einer angelegt. Es sollte der einzige in unserem Urlaub sein. Um kurz nach 9 verließ ich das Hotel in Richtung Estrada Monumental 175. Ersten Schätzungen zufolge sollte das eine Strecke von ungefähr 3 km sein. Meine Panasonic DMC-TZ7 nahm ich sicherheitshalber mit. Ich lief entlang des Stadtparks und schoss noch einige morgendliche Fotos. Mit Turnschuhen sah ich so aus, als würde ich “Foto-Jogging” betreiben, falls es so etwas überhaupt gibt. Bei EUROPCAR angekommen, nahm ich nach Erledigung der Formalitäten einen fast nagelneuen Renault Clio in Empfang. Keine Kratzer, keine Beule, gerade mal 7000 km auf dem Tacho. Ich hatte ja befürchtet, irgendeine alte Rostbeule zu bekommen, aber das übertraf im positiven Sinne alle meine Hoffnungen! Und schon ging es zurück in die Innenstadt und mit viel Glück hatte ich den einzigen freien Parkplatz an der Strandpromenade bekommen. Nachdem ich meine Lebensgefährtin im Hotel abholte brausten wir erst einmal etwas durch Funchal, um uns an den Verkehr und die Mentalität der portugiesischen Autofahrer zu gewöhnen. So schlimm, wie befürchtet, war es dann aber doch nicht, denn alle fuhren ganz normal und die meisten anderen Pkws waren wohl eher auch Touristen.
Unser erstes Ziel war der Pico do Arieiro, den man direkt mit dem Auto erreichen kann. Der dritthöchste Berg Madeiras hat eine Höhe von 1818 m und ist damit nur unwesentlich niedriger als der höchste Berg Pico Ruivo mit 1861 m. Von Funchal aus fuhren wir zunächst auf die ER103 in Richtung Santana aufwärts. Anfangs nutzte ich noch die in meinem Galaxy S i9000 integrierte Navigation. Die schickte mich aber, weil ich die kürzeste Route eingestellt hatte, durch ein extrem steiles Wohngebiet. Die Straßen waren so steil, dass der Clio selbst im 1. Gang stark zu kämpfen hatte und ich wurde richtig nervös, denn bei Gegenverkehr hätte ich anhalten müssen. Irgendwie kam ich dann zurück auf die ER103 und wir fuhren weiter aufwärts. Nach einigen Kilometern zog starker Nebel auf und als wir eine Zigarettenpause für meine Partnerin machten, bemerkten wir einen extremen Temperaturabfall. Während es in Funchal locker 25°C waren, so betrug die Temperatur hier höchstens noch 15°C. Der Nebel war so feucht, dass er auf der Frontscheibe kondensierte. Nach einigen Kilometern kam die Abfahrt zur ER202 in Richtung Pico do Arieiro. Der Nebel wurde stärker und ich zweifelte, ob wir überhaupt jemals freie Sicht ins Tal bekommen würden. Aber es waren auch andere Touristen unterwegs und so fuhren wir weiter bis zum Pico do Arieiro und wurden eines Besseren belehrt. Die Aussicht war perfekt, auch wenn die neu errichtete Radarstation nicht unbedingt ein optisches Highlight ist.
Nachdem wir eine gute Stunde dort verweilt und die Sonne genug genossen hatten, machten wir uns an die Weiterfahrt über die ER103 nach Ribeiro Frio. Wer mag, kann dort eine Forellenzüchterei besuchen. Wir hatten jedoch etwas Anderes vor: Die kleine Levadawanderung aus dem Rother Wanderführer Madeira. Die schönsten Levada- und Bergwanderungen. 50 Touren. Mit GPS-Tracks mit der Nr. 18 Der “Balkon” von Ribeiro Frio. Wenn man sich etwas Zeit zum beobachten und fotografieren nimmt, dauert die Wanderung schon etwas länger als die im Wanderführer angegebenen 30 Minuten. Wir waren insgesamt 2 Stunden unterwegs. Dafür blieb genug Zeit, die Eindrücke auf uns wirken zu lassen. Der Weg wirkt wie der Gang durch einen Märchenwald und da an diesem Tag nur wenige Touristen unterwegs waren, war die Illusion perfekt. Immer wieder gab es schöne Ausblicke auf Ribeiro Frio oder man entdeckte kleine Wunder in der Natur. Eine Snackbar am Wegesrand ließ erahnen, dass es auch geschäftigere Zeiten gibt. So hatten wir das Glück, beinahe alleine am Balkon anzukommen und der erste Blick in das Tal der Faja do Nogueira und der Ausblick auf das Zentralgebirge bis hin zur Nordküste war auch bei nicht ganz so klarer Sicht mehr als atemberaubend. Selbst die Panoramaaufnahme meiner Panasonic DMC-FZ150 kann dies nicht einmal annähernd wiedergeben.
So machten wir uns zufrieden auf den Heimweg und nahmen unser Abendessen im Pizza Hut an der Strandpromenade von Funchal ein. Mit 26 EUR für 2 Personen war es dort nicht wirklich günstiger als in einem guten Restaurant. Im Anschluss gab es noch ein McFlurry vom benachbarten McDonald’s als Nachtisch während des Flanierens an der Strandpromenade.
Zurück im Hotel planten wir die Ausflüge für den folgenden Tag.
08.07.2012: Câmara de Lobos, Cabo Girão und Ribeira Brava
Unser erstes Ziel sollte Câmara de Lobos sein, ein kleiner madeirensischer Fischerort, der durch Winston Churchill Berühmtheit erlangte. Er verewigte den Ort auf einem Gemälde, woran eine Gedenktafel im Ortskern erinnert. Als wir von der Schnellstraße in das Zentrum fuhren, sahen wir auch die in manchen Reiseführern erwähnten sozialen Brennpunkte dieser kleinen Stadt. Viele der Fischer sind arbeitslos und wer nicht vom Tourismus profitiert, ist wirklich arm. Das Zentrum und die Fassaden wurden aufwändig renoviert, um diese Probleme zumindest dort zu kaschieren. Zuerst sahen wir uns den Hafen an, wo wir gleich von einigen Anwerbern der nahe liegenden Lokale bedrängt wurden. Auf solche Angebote sollte man generell nicht eingehen, da es ein gutes Restaurant nicht nötig haben sollte, die Kunden mit Speisekarte wedelnden Anwerbern zu locken. Deswegen machten wir noch einen Spaziergang östlich der Bucht, auf einem Weg der etwas oberhalb liegt und dadurch einen schönen Ausblick bietet. Im Anschluss besuchten wir die Altstadt und die beiden Kirchen. Da wäre zum Einen die Nossa Senhora da Conceicao, eine kleine Kapelle, die vor allem die Fischer besuchen, um dort ihren Schutzpatron Corpo Santo zu verehren. Hier nagte schon sehr der Zahn der Zeit und es fiel mir nicht schwer, eine Fotospende zu hinterlassen. Nach einigen weiteren Eindrücken in der Altstadt schauten wir uns die Kirche Sao Sebastiao im Zentrum an. Diese Kirche ist sehr sehenswert und beeindruckte mich vor allem durch die sehr schönen, goldenen Schitzereien, das Pflastermosaik und die Azulejos. Bei letzerem handelt es sich um ein Mosaik aus bemalten Keramikfliesen.
Die nächste Station sollte eine der höchsten Steilklippen Europas sein, das Cabo Girão mit ca. 589 m Höhe. Sie wird oft auch als höchste Klippe Europas bezeichnet, was aber falsch ist, da in Skandinavien noch höhere Klippen existieren. Dennoch soll der Blick von der Klippe auf das Meer und die darunter liegenden Terrassenfelder überwältigend sein. Hätte ich mich vorher besser informiert, wäre mir die Erkenntnis am Ziel erspart geblieben: Das Cabo Girão soll um eine Panoramaplattform (Skywalk) mit Glasboden, ähnlich der am Grand Canyon, erweitert werden. Daher fanden wir dort nur eine Baustelle vor, deren Zutritt streng untersagt war. So gab es zwar eine Brotzeit mit Aussicht auf die Küste, jedoch keine Sicht auf die Steilklippe. Besonders ärgerlich finde ich, dass die Sperrung der Klippe auf keinem Schild der Zufahrtsstraßen erwähnt wird. Optional hätten wir noch den gläsernen Fahrstuhl zum Faja dos Padres – dem Fuß der Klippe – benutzen können, den man über Quinta Grande erreicht. Da der Aufzug eher etwas für sehr mutige Zeitgenossen ist, verzichteten wir darauf.
Im weiteren Verlauf unserer Ausflugstour besuchten wir Ribeira Brava. Im Vergleich zu Câmara de Lobos, handelt es sich hier um eine kleine, sehr wohlhabende Stadt, die nach ihrem “wilden” Fluss (brava) benannt wurde. Da es im Juli so gut wie gar nicht regnet war von der Wildheit dieses Flusses kaum etwas zu erkennen. Er war nahezu ausgetrocknet. Wir verbrachten gut 2 Stunden an der Strandpromenade und im Stadtkern. Die “Begehung” war etwas schwierig, da an diesem Tag eine Art Erntedankfest gefeiert wurde. Der Kirchenvorplatz war mit Girlanden geschmückt und auf den Straßen im Stadtkern wurden Blüten in Form von erntespezifischen Symbolen ausgelegt. Es war sehr interessant, den Einwohnern beim Auslegen ihres Straßenschmuckes zuzusehen. Auf der Suche nach einem guten Aussichtspunkt fuhren wir noch ca. 1 km ein Stück auf der ER227 Richtung Tabúa bis zu einer Anhöhe, wo wir einen perfekten Ausblick auf Ribeira Brava und das Spektakel in der Innenstadt erhielten. Dort hielten sich auch einige Einheimische auf, die sogar Klappstühle mitgebracht hatten. Bevor wir uns auf den Heimweg machten, schoss ich noch ein paar Fotos.
Das Abendessen bestand an diesem Tag nur aus einem Schnellimbiss im McDonald’s an der Strandpromenade. Dort schockierte mich ein Erlebnis, als ich einen Mann in den Mülltonnen nach essbarem Suchen sah, was anscheinend Keinen interessierte. In Ländern mit staatlichen, sozialen Systemen darf es so etwas eigentlich nicht geben. Portugal gehört nicht dazu, denn hier haben die Menschen keine Garantie auf Sozialhilfe und sind auf die Spendenbereitschaft der Kirche oder Familien angewiesen. Es verstand sich von selbst, dass ich hier entgegen meinen Gewohnheiten eine kleine Spende gab, da ich sicher sein konnte, das dieses Geld nicht auf der Ladentheke des nächsten Schnapsladens landen würde.
Mittlerweile wurde es langsam dunkel und ich fing noch die nächtliche Atmosphäre von Funchal mit einigen Fotos ein.
Die folgende Nacht im da Sé war der blanke Horror. Die Türen dort fallen von alleine zu und im Aufzug wird darum gebeten, diese leise zu schließen. In dieser Nacht knallten die Türen im Minutenrhythmus bis in den Morgen um 4 Uhr, begleitet durch lautes Geschrei der Gäste. Am nächsten Morgen beschwerte ich mich an der Rezeption und ich erfuhr, dass eine portugiesische Schulklasse auf unserem Stock untergebracht war! Den angebotenen Zimmerwechsel mussten wir aber nicht wahrnehmen, da es in den darauffolgenden Nächten wieder ruhiger zuging.
09.07.2012: Encumeada über Serra de Água, São-Vicente, alte Küstenstrasse ER101, Ribeira da Janela, Porto Moniz, Encumeada Pass:
Für den heutigen Tag war eine größere Rundfahrt geplant: Es sollte zunächst wieder über die Schnellstraße nach Ribeira Brava gehen, dann die ER104 über Serra de Água nach Encumeada, weiter nach São Vicente und über die alte Küstenstraße ER101 nach Porto Moniz. Die Rückfahrt nach Funchal führte über den Encumeada Pass ER110.
Es war nur leicht bewölkt. Oberhalb von Serra de Água machten wir eine kurze Frühstückspause und genossen den Ausblick. Die Eidechsen mochten die Sonne auch und wir testeten, ob sie auch an Bananenschalen interessiert sind. Die Einheimischen sehen das sicher nicht so gerne, denn die Eidechsen werden eher als Schädlinge eingestuft und entsprechend tödlich bekämpft, weil sie sich gerne an Bananen und anderen angebauten Früchten vergreifen.
Weiter ging es dann zum Aussichtspunkt an der Passhöhe nahe Encumeada. Hier waren wir einige Minuten fast alleine auf der Aussichtsterrasse. Dieses Glück währte jedoch nur kurz, denn nach uns kamen zwei große Reisebusse angefahren und wir ergriffen die Flucht über die ER228 und ER104 nach São Vicente. Hier sollte es erst einmal etwas zum Essen geben. Unsere beiden Reiseführer MARCO POLO Madeira mit Porto Santo und Madeira – Zeit für das Beste empfahlen das Restaurant Ferro Velho, wo sich meine Partnerin ein Pfeffersteak gönnte und ich einen traditionellen Espetada Fleischspieß zu mir nahm. Beides schmeckte hervorragend, auch wenn das Fleisch auf einem Metallspicker steckte und von Lorbeerblättern nichts zu sehen war. Der Preis für das Essen befand sich mit ca. 30 EUR auf normalem Niveau.
Da es nun schon auf 15 Uhr zu ging, kamen wir etwas in zeitliche Bedrängnis. Eigentlich ist der Besuch der Grotten von Sao Vicente ein Pflichtprogramm für Touristen, andererseits wollten wir uns auch den Ort selbst genauer anschauen. Da wir beide auf die Grotten verzichten konnten und sicher nicht das letzte Mal auf Madeira waren, widmeten wir uns aufgrund des schönen Wetters mehr der näheren Umgebung. Mitten im Ort liegt die Kirche Igreja de São Vicente. Hier hoffte man nicht auf freiwillige Spenden der Fotografen, sondern hängte gleich eine Preisliste für Foto- und Videoaufnahmen aus. Sehenswert und kostenlos ist auch der Friedhof neben der Kirche. Wenn man nicht gerade wild fotografierend die Einheimischen stört, sollte der Besuch in Ordnung gehen und gegen keine moralischen Grundsätze verstoßen.
Gegen 15:30 machten wir uns auf den Weg nach Porto Moniz über die alte Küstenstraße ER101. Das war gar nicht so einfach. Zunächst fuhren wir auf die Schnellstraße und dort gab es immer wieder mal Abfahrten auf die alte Küstenstraße. Diese war im Juni aufgrund von Erdrutschen vollständig gesperrt worden. Im Gegensatz zum Cabo Girão hatte ich mich hier im Vorfeld ausführlich informiert, ob die Sperrungen zumindest teilweise aufgehoben wurden. Die ersten Ausfahrten waren leider gesperrt und es hing eine Kette davor. Ich befürchtete schon eine neue Komplettsperrung der ER101, doch es gab dann irgendwann eine Auffahrt, wo die Absperrung zumindest teilweise nicht mehr vorhanden war. Wir parkten kurz davor und ich lief einige Meter die Straße entlang, um mich zu vergewissern, dass sie wirklich befahrbar sei. Nach kurzer Zeit entdeckte ich einen Bauern in einem Bananenfeld und ich versuchte in holprigen portugiesisch nach der Möglichkeit der Durchfahrt zu fragen. Er bejahte dies und so genossen wir eine schöne, wenn auch sehr kurze Fahrt auf der alten Küstenstraße ER101, die nach einigen Hundert Metern wieder auf die Schnellstraße führte. Es gab noch eine weitere Ausfahrt, die sich nach kurzer Zeit als eine Sackgasse entpuppte.
Auf der Weiterfahrt landeten wir eher zufällig und ohne Hilfe eines Reiseführers im Tal Ribeira da Janela auf einem Parkplatz gegenüber einem Wasserkraftwerk. Als wir ausstiegen entdeckten wir zunächst die Felsklippen und dann auch den Grund für die Namensgebung, da Riebeira da Janela “Bach mit Fenster” bedeutet: Am Ende des Flusses Ilheu da Ribeira der hier ins Meer mündet, gelangt man in wenigen Schritten zu einem Felsen mit einer fensterähnlichen Öffnung, durch die man hindurchgehen und auf die Klippen und das Meer schauen kann. Am “Strand” befinden sich Kieselsteine in allen Größen und viele Touristen haben sich hier ein Denkmal gebaut und versucht, dem Berg die Steine zurückzugeben. Ein idealer Platz zum Verweilen, um Abseits der stark besuchten Touristenregionen die Natur zu genießen.
Eine Stunde später brachen wir auf in Richtung Porto Moniz und schauten uns zuerst die natürliche Badebucht aus Lavagestein an. So natürlich war das aber nicht, denn es wurde Vieles mit Beton aufgegossen, damit man dort überhaupt umherlaufen kann. Die herausstehenden Lavasteine sind mit dicken weißen Linien markiert, damit man sich nicht die Füße verletzt. Nachdem wir uns das Treiben dort eine Weile anschauten, beschlossen wir, auf den Besuch zu verzichten und schlenderten noch etwas an der Promenade entlang. Etwas weiter östlich sahen wir dann noch weitere Lavasteinansammlungen, die mit einer Brücke und etwas weniger Beton zu einem kleinen Wanderpark umfunktioniert wurden. Innerhalb dieser Steinformationen gab es kleinere, natürliche Becken, in denen es deutlich ruhiger zuging. An einer Stelle konnte man sogar eine Treppe zu einer kleinen Höhle mit einem Fenster hinunter gehen, durch das man einen schönen Blick auf die Brandung hatte. Man musste allerdings dabei die Luft anhalten, denn die Höhle diente wohl einigen anderen Besuchern zur Erledigung ihres großen Geschäftes.
Nach ca. 1 1/2 Stunden Aufenthalt machten wir uns zurück auf den Weg nach Funchal über den Encumeada Pass ER110. Da es schon spät und das Wetter nicht mehr so optimal war, fuhren wie den Weg zurück nahezu komplett im Nebel. Dabei mussten wir ganz schön aufpassen, denn so konnte man die auf der Straße stehenden Kühe erst im letzten Augenblick erkennen.
Auf dem Rückweg machten wir etwas oberhalb von Ribeira Brava noch unsere Einkäufe in einem Continente Markt, der vergleichbar mit dem deutschen Real ist und relativ akzeptable Preise besitzt.
10.07.2012: Caldeirão Verde
Der letzte Tag war ganz schön vollgepackt und sehr anstrengend, besonders für meine Lebensgefährtin. Daher hatten wir für diesen Tag beschlossen, einmal getrennte Wege zu gehen. Während sie einen Tag “chillte”, brach ich schon sehr früh zur Wanderung Nr. 28 aus dem Rother Wanderführer Madeira. Die schönsten Levada- und Bergwanderungen. 50 Touren. Mit GPS-Tracks nach Caldeirão Verde auf. Die Fahrt ging zuerst nach Santana und dann hoch zum Parkplatz Queimadas, der bereits in Santana ausgeschildert ist. Die ca. 4 km lange Straße ist sehr eng und besitzt einige Ausweichstellen. Bei Gegenverkehr auf dem Weg nach oben könnte man schon in Bedrängnis kommen. Ich hatte Glück und blieb sowohl auf dem Hin- als auch auf dem Rückweg alleine.
Gegen 10 Uhr kam ich auf dem Parkplatz an, der schon gut besucht war. Die ca. 13 km lange Wanderung ist ohne nennenswerte Höhenunterschiede zu bewältigen. Der Weg beginnt relativ breit, wird im weiteren Verlauf jedoch immer enger. Teilweise geht man nur über ein sehr schmales Mäuerchen, dass rechts durch ein Drahtseilgeländer gesichert ist. Links befinden sich oft mit Moos bewachsene Felsen, an denen dünne Rinnsale hinunter fließen. Die steilen Abgründe fallen wegen der vielen dort wachsenden Grünpflanzen gar nicht auf. Obwohl ich nicht schwindelfrei bin, hatte ich damit keine Probleme. Teilweise kommen Erinnerungen an einen der letzten Urlaube in den bayrischen Bergen auf, wo ich schon die Höllentalklamm bewandert und aufgrund des offensichtlichen Abgrundes mit Schwindelgefühlen zu kämpfen hatte.
Lorbeerbäume und andere endemische Gewächse hingen teilweise so tief bis in den Weg hinein, dass ich manchmal etwas geduckt gehen musste. Nach einer guten Stunde stand ich vor dem ersten der drei Tunnel und war froh, mich vorher entsprechend informiert zu haben.
Endlich konnte ich meine Petzl Tikkina Stirnlampe ausprobieren, die ich kurz vor dem Urlaub nach umfangreicher Recherche für knapp 20 EUR bei Amazon erstanden hatte.

Obwohl sie nur 2 LEDs besitzt ist sie deutlich heller als meine Billiglampe mit 13 LEDs. Mit der Lampe auf der Stirn kam ich mit guter Sicht durch alle drei Tunnel. Zum Fotografieren reicht die Beleuchtung freilich nicht aus.
Hinter jedem Tunnel wurde die Aussicht spektakulärer. Nach gut 2 Stunden erreichte ich den Talkessel Caldeirão Verde und musste erst einmal die Luft anhalten. Dieses Mal aber aus einem anderen Grund. Ich konnte nur noch mit offenem Mund dort stehen und staunend auf den kleinen Wasserfall blicken, der sich aus gut 100 m Höhe in einen kleinen See ergoss, der den Ursprung für die Levada bildet. Ein herrlicher Ort für eine Rast und so packte ich meine Brotzeit aus und stillte meinen Hunger. Es hätte wohl einen Super-Super-Weitwinkel gebraucht, um diese Aussicht auf ein einzelnes Foto zu bannen. Irgendwann konnte ich mich doch von der schönen Aussicht losreißen und darüber nachdenken, die Wanderung zum Höllenkessel Caldeirão do Inferno draufzupacken oder zurückzugehen. Körperlich wäre es wohl kein Problem gewesen, aber die Einstufung mit absoluter Schwindelfreiheit im Rother Wanderführer ließ mich zur Vernunft kommen. So trat ich den Rückweg an. Der war allerdings schwieriger als ich dachte, denn ich lernte auf dem Rückweg das Wort “Danke” in sehr vielen, verschiedenen Sprachen kennen: “Merci”, “Danke”, “Thank You”, “Obrigado” bekam ich mehrfach zu hören, als ich mehr als 50 Leuten hintereinander mit einem Schritt in die Felswand Platz machte. Das passierte aber nicht einmal, sondern gleich 3 Mal hintereinander. Dazu kommt, dass so eine Busladung Touristen nicht mit gleicher Geschwindigkeit unterwegs ist und ich den ganzen Rückweg mit Ausweichübungen beschäftigt war.
Nach knapp 5 Stunden war ich wieder am Parkplatz und fuhr zufrieden nach Hause.
Schon seit Tagen überlegten wir, das kleine Tofa Café gegenüber des Hotels da Sé zu besuchen. Am Nachmittag setzten wir diese Planung in die Tat um. Diesem Café möchte ich eine wirkliche Empfehlung aussprechen. Dort wird die Marke “Tofa” ausgeschenkt, bei der es sich wohl um einen portugiesischen Kaffee handelt, der irgendwie mit der Firma Nestle in Zusammenhang steht. Der Espresso bzw. “bica” war das Beste was ich bisher geschmacklich geboten bekam. Daneben die portugiesischen Gebäckstücke wie Bolla de Berlin (ein mit Pudding gefüllter Berliner) oder andere Leckereien. Abgerundet wurde der Besuch durch das extrem freundliche, ältere Paar, dem das Cafe wohl gehört. So viel Herzlichkeit und Freundlichkeit gegenüber Gästen habe ich in noch keinem Land erlebt.
Am Abend versorgten wir uns selbst und kochten in der spärlich ausgestatteten Apartmentküche eine Pasta. Da es auf Madeira nicht wirklich viele Eisdielen mit selbst hergestellten italienischen Eis gibt, gingen wir nach dem Abendessen noch zum McDonald’s, um wie fast jeden Abend mit einem McFlurry am Hafen zu flanieren.
11.07.2012: Picu Ruivo, Ponta de São Lourenço und Machico
Eigentlich war der Besuch des Picu Ruivo geplant. Aufgrund der vielen Wolken waren wir aber nicht sicher, ob uns dort überhaupt eine gute Aussicht erwarten würde. Wir beschlossen, uns die Lage vor Ort anzuschauen, da auch beim Besuch des Picu Arieiro das Wetter nicht optimal war.
Zuerst jedoch nahmen wir unser Frühstück im Café gegenüber dem Hotel da Sé ein, was ab heute zu einem morgendlichen Ritual werden sollte.
Dieses Mal ging es zu zweit in Richtung Santana. Auch hier ist die Ausschilderung nicht zu übersehen und die ca. 8 km lange, enge Passstraße ab Santana führte uns nach wenigen Minuten durch dichten Nebel auf den Parkplatz Achado do Teixeira. Die relativ leichte aber steile Wanderung Nr. 30 aus dem Rother Wanderführer führt über einen gepflasterten Weg die ungefähr 300 Höhenmeter zum Picu Ruivo. Drei kleine Hütten auf dem Weg dorthin bieten Möglichkeit zur Rast. Trotz starken Nebels waren wir nicht die einzigen auf diesem Parkplatz. Auch die anderen Besucher waren unsicher, wie die Aussicht wohl sein würde. Manche drehten schon auf dem Parkplatz um und fuhren wieder davon. Wir wollten uns selbst überzeugen und hatten noch einen Funken Hoffnung. Also schnell die langen Klamotten und Wanderschuhe angezogen und los ging’s. Nach der Hälfte des Weges hatte sich der Nebel immer noch nicht verzogen und wir begegneten einem bayerischen Touristenpaar beim Abstieg. Enttäuscht berichteten sie uns, dass man auf dem Gipfel gerade mal die Hand vor Augen sähe und wegen des geringen Windes auch nicht zu erwarten sei, dass sich der Nebel in Kürze verzöge. So fällten wir schnell die Entscheidung, zum Parkplatz zurückzugehen. Nur um sagen zu können “Wir waren da” wollten wir keine Zeit mehr investieren.
Im Auto überlegten wir nicht lange nach Alternativen und fuhren zunächst zurück nach Santana, um das Wetter zu sichten. Im Nordosten waren kaum Wolken zu erkennen und so zogen wir die Tour 12 aus dem Rother Wanderführer nach Ponta de São Lourenço vor. Hierbei handelt es sich um die östliche Halbinsel auf Madeira. Dieser kleine Landstrich unterscheidet sich wesentlich vom restlichen Teil Madeiras. Ponta de São Lourenço ist nahezu unberührt von menschlichen Einfluss geblieben und bietet unbeschreibliche Ausblicke auf die steilen Klippen und das Meer. Hier gibt es Felswände in allen möglichen Farben zu sehen, die teils von vulkanischen Schlotgängen durchzogen sind. Daneben sind hier viele endemische Pflanzen zu Hause, die teilweise direkt auf dem nackten Fels gedeihen wie in einem riesigen Steingarten. Aufgrund der sommerlichen Temperaturen und wenigen Regenfälle erinnerte die Landschaft etwas an eine Wüste. Unser Wunsch war passenderweise dann auch bis zur kleinen Oase bei Casa do Sardinha zu kommen. Die Erwanderung der äußersten Spitze, die auch deutlich mehr Schwindelfreiheit erfordert, wollten wir uns ersparen.
Vom Parkplatz aus gelangt man zunächst auf einen sehr gut ausgebauten Weg aus Holzdielen. Die erste Steigung kommt dann relativ schnell und trotz der Absicherungen, stellten sich bei mir an einigen Stellen leichte Schwindelgefühle ein. Dafür gab es in regelmäßigen Abständen Belohnungen in Form von immer wieder neuen Aussichten und Blickwinkeln auf die herrlich schönen Steilklippen und das Meer. Man konnte teilweise bis nach Porto Santo sehen.
Es stellte sich jedoch heraus, dass heute der “Tag der halben Wanderungen” war: Ich hatte die Summe der Höhenunterschiede bei den einzelnen An- und Abstiegen total unterschätzt. In Summe kommen dann nämlich locker 300 m zusammen. Als ich nach der Hälfte des Weges in das schweißnasse Gesicht meiner Partnerin blickte, schlug ich den Rückweg vor. Es war zwar ärgerlich, nicht die komplette Wanderung zu schaffen, aber erzwingen konnte man es auch nicht.
Wir beschlossen, den Tag in Machico bei einem bica ausklingen zu lassen. Auch wenn es sich hier um die älteste und ehemalige Hauptstadt Madeiras handelt, konnten wir ihr nicht wirklich viel abgewinnen. Für die Badefreunde gibt es immerhin einen künstlichen Sandstrand. Nach einem Sparziergang an der Strandpromenade und im Ortskern machten wir uns auf den Heimweg.
Während der Fahrt überlegten wir noch, in welchem Restaurant wir unser Abendessen einnehmen wollten. Als aktives Mitglied im bekannten und größten, deutschsprachigen Madeira Forum fiel mir wieder ein, dass der Betreiber in Caniço de Baixo das Restaurant “Le Buffeet” besitzt. Der deutsche Auswanderer Robert kocht in diesem Restaurant selbst und in der Hauptsaison bekommt man ohne Reservierung meist keinen Tisch. Da wir ja in der Nebensaison unterwegs waren, ließen wir es auf einen Versuch ankommen und fuhren einen kurzen Umweg über Caniço de Baixo. Das Restaurant selbst in der Rua D. Francicso Santana ist schnell gefunden und frei Tische gab es zum Glück mehr als genug. Um es kurz zu machen: Der Abend war perfekt. Nach einem kurzen Plausch mit Robert bestellten wir bei Pablo unser Essen: Espetada auf madeirensische Art mit Lorbeerblättern. Der Geschmack, Preis und die Qualität waren perfekt und sogar noch ein bisschen besser als im Ferro Velho. Die optische Aufbereitung war sogar noch viel besser, da die Spieße nicht einfach auf dem Teller lagen, sondern traditionell hängend mit Lorbeerblättern serviert wurden. Die Bedienung durch Pablo war nicht nur freundlich, sondern stellenweise auch humorvoll, weil er – absichtlich oder unbeabsichtigt – etwas verpeilt wirkte. Wir blieben mehr als 2 Stunden, bevor wir ins Hotel fuhren.
12.07.2012: Von Christo Rei zur Fátima-Kapelle entlang der Levada do Paul
Eine Wanderung ohne Höhenunterschiede mit Blick auf die Südküste und das Meer, Einsamkeit, viel Natur? So etwas gibt es auch auf Madeira und ich hoffte, dass die Wanderung Nr. 43 aus dem Rother Wanderführer diesen Anforderungen gerecht würde.
Hierzu fährt man am Kreisel von Ponta da Sol in Richtung der Hochebene Paul da Serra auf die ER209. Nach einigen Kilometern bergaufwärts sieht man links die Christus Statue Christo Rei. Hier parkten wir am Straßenrand etwas oberhalb der Levada. Es war kein einziges Auto zu sehen. Die Levada war schnell erreicht und aufgrund des schönen Wetters hatten wir gleich einen tollen Blick auf die Südküste. Da wir beim letzten Mal die Hochebene Paul da Serra nur im Nebel sahen, hatten wir nun auch einen schönen Ausblick auf die einzigartige Natur dieser Landschaft. Der Weg war anfangs noch gut mit Farnen und Ginster bewachsen und hier machten wir in einer kleinen Nische unsere erste Rast. Im weiteren Verlauf der Wanderung entdeckten wir noch einige schöne Bachläufe und sogar einen kleinen aber schönen Wasserfall.
Hin und wieder kreuzten Kühe unseren Weg, die sich wohl schon mit Wanderern auskannten und entsprechend schnell Platz machten. Die ganze Zeit über hatten wir einen tollen Fernblick auf die Südküste. Nach etwas mehr als 3 Stunden erreichten wir die Fátima-Kapelle. Das war deutlich länger als erwartet, da im Wanderführer für die gesamte Strecke nur 2 1/2 Stunden veranschlagt waren. Nach einem Blick auf und in die Kapelle gingen wir noch kurz auf der gleich daneben liegenden ER110 knappe 100 Meter weiter zum Parkplatz bei Rabaçal. Hier beginnen weitere Wanderungen zu dem Risco Wasserfall oder den 25 Quellen. Vor einigen Tagen noch wäre ich sicher auf die Idee gekommen, die Wanderung zum Risco Wasserfall dranzuhängen. Da der Höhenunterschied für diese Wanderung knapp unter 300 m beträgt, nahmen wir den Hinweis auf einen Shuttle Bus ins Tal von Rabaçal aufmerksam zur Kenntnis.
Da wir auf dem Rückweg etwas zügiger gingen und nur Eine kurze Pause einlegten, erreichten wir nach 1 1/2 Stunden unseren Mietwagen.
Nach einem McMenü erhöhte sich die Anzahl unserer Colagläser auf 4. Den Abend ließen wir an der Strandpromenade bei einem Eis ausklingen.
Nach diesem Tag stellte sich bei mir auch langsam die Erholung ein, denn es war mir nicht mehr so wichtig, möglichst viel “mitzunehmen”, sondern ausgewählte, wenige Orte zu besuchen und sich Zeit dafür zu nehmen. Terminstress gab es schließlich im Büro genug und der sollte nicht mit in den Urlaub fahren. Daher hatten wir bewusst auch nur diese eine Wanderung ausgewählt.
13.07.2012: Encumeada Pass, Risco-Wasserfall, Achadas da Cruz, Ponto do Pargo
Genau wie am 09.07.2012 fuhren wir wieder vorbei an Serra de Água in Richtung Encumeada. Dieses Mal hielten wir jedoch nicht an der Aussichtsterrasse an, sondern an einigen Stellen dahinter. Hier ergaben sich wieder sehr schöne Ausblicke auf die Südküste und das Gebirge. Man konnte die Radarstation auf dem Picu Arieiro deutlich erkennen und somit auch die Lage der anderen Berge wie z.B. den Picu Ruivo ausmachen.
Der Parkplatz bei Rabaçal war randvoll. Da die Wanderung Nr. 45 “Der Risco Wasserfall bei Rabaçal” aus dem Rother Wanderführer im Zeit-Weg Diagramm einen deutlichen Höhenunterschied zu Beginn aufweist, wählten wir den Shuttle Bus. Die Kosten betragen 2 EUR p. Person für die Hinfahrt und 3 EUR p. Person für die Rückfahrt. Der Weg ins Tal führt über eine schmale Straße und ist wandertechnisch nicht unbedingt als schön zu bezeichnen. Zudem wird es bei kreuzenden Shuttle Bussen für die Wanderer ganz schön eng, so dass diese sich teilweise in die Felswand zwängen mussten. Nach wenigen Minuten kamen wir im Tal beim Forsthaus an und gingen gleich weiter zum Risco Wassefall, den wir in guten 30 Minuten erreichten.
Meine Erwartungen waren hier relativ groß. Da ich ja schon den atemberaubenden Talkessel von Caldeirão Verde gesehen hatte, musste das hier alles toppen. Dem war nicht so. Der Risco Wasserfall ist zwar doppelt so hoch wie der von Caldeirão Verde, enthielt aber deutlich weniger Wasser. Dies ist wahrscheinlich der langen Trockenheit im Sommer geschuldet. Dennoch: Auch der Gesamteindruck war kein Vergleich mit Caldeirão Verde. So nahmen wir in Ruhe unsere Brotzeit ein und gingen wieder zurück zum Forsthaus. Hier brauchten wir etwas Geduld, denn es waren auch viele andere Fußfaule dort und wir konnten nach 20 Minuten Wartezeit erst in den zweiten Bus einsteigen.
Wir machten uns gleich darauf auf den Weg zu unserem nächsten Ziel: Ponta do Pargo, um dort den Sonnenuntergang zu erleben.
Dazu ging es weiter auf dem Bergpass, den wir ja schon im Nebel erleben durften, in Richtung Porto Moniz. Dieses Mal war es hell und sonnig und von Nebel keine Spur. Die teilweise sehr langen und geraden Abschnitte erinnerten etwas an die langen Highways in den USA. Kurz vor Porto Moniz bogen wir ab auf die ER101 in Richtung Ponta do Pargo. Dabei kamen wir an Achadas da Cruz vorbei und ich sah ein Schild mit der Aufschrift Teleférico. Klar war, dass es sich hierbei um eine Seilbahn handelte und im Reiseführer hatte ich eine vage Andeutung gelesen, dass es hier eine Seilbahn gebe. Wir folgten der Beschilderung und kamen über Achadas da Cruz an einen kleinen Parkplatz mit einer Seilbahnstation. Nachdem wir ausstiegen, wehte uns ein sehr heftiger Wind um die Nase. Ein Stück weiter unterhalb konnte man die fast 500 m hohe Klippe auf das Meer und die kleinen Wein- und Gemüsegärten hinuntersehen. Dieser Blick entschädigte aus meiner Sicht schon deutlich den Reinfall beim Cabo Girão.
Für die Landarbeiter befindet sich dort eine Seilbahn, die ohne Stützpfeiler die fast 500 Höhenmeter nach unten fährt. Sie funktioniert automatisch auf Knopfdruck. Den sehr günstigen Fahrpreis von 3 EUR entrichtete man bei einem alten Mann, der nicht sehr vertrauenerweckend wirkte. Meine Partnerin verzichtete auf die Seilbahnfahrt und genoss lieber die Aussicht von der Klippe. Obwohl ich ja nicht sehr schwindelfrei bin, wagte ich das Abenteuer. Ein lustiges, holländisches Paar fuhr ebenfalls mit. Die Fahrt dauerte knappe 5 Minuten und aufgrund des sehr starken Windes, fing die Gondel relativ bald an, heftig zu schwanken. Etwas unwohl war mir dabei schon, aber für Notfälle stand ja ein CB-Funkgerät bereit und die witzigen Kommentare der Holländer bauten mich auf. Am Fuß der Klippe wehte der Wind noch stärker und es war kaum möglich, ein paar Schritte zu gehen. Ich musste sogar meine Brille wegpacken, weil sie mir sonst von der Nase geweht worden wäre. Deswegen machte ich einen Abstecher in die Wege zwischen den Gärten. Dort war es fast windstill und es gab viel zu sehen und zu fotografieren.
Nachdem ich alle Eindrücke aufgenommen hatte, ging ich zurück zur Talstation und fuhr mit der Seilbahn alleine nach oben.
Es dauerte nicht lange, dann erreichten wir Ponta do Pargo. Zunächst schauten wir uns im Ortskern um. Hier war es relativ ruhig. Ponta do Pargo und das Umland sind noch nicht an die Schnellstraße angebunden. So hat sich dieser Ort noch ein wenig Einsamkeit und Abgeschiedenheit bewahren können, was uns sehr gefiel. Etwas unterhalb des Ortskerns befindet sich ein kleines Teehaus, das Casa de Chá O Fio. Hier nahmen wir einen “coffee” und ein Stück “lemoncake” zu uns. Unterhalb des Casa de Chá O Fio befindet sich eine schöne Aussichtsterrasse auf einer Steilklippe, mit einem sehr weiten Blick auf die Küste und das Meer.
Wahrzeichen von Ponta do Pargo ist natürlich der Leuchtturm, den wir auch besuchten. Er ist der höchst gelegene Leuchtturm Portugals und von hier den Sonnenuntergang zu beobachten, ist wohl ein einmaliges, romantisches Erlebnis. Gleich unterhalb des Leuchtturms geht es völlig ungesichert bis zu 300 m in die Tiefe. Aufgrund des starken Windes verzichteten wir auf diesen Ausblick.
Eigentlich sollte es jetzt zum Abendessen in das Restaurant “O Farol” gehen. Das fanden wir auch recht schnell. Leider war es geschlossen und es wirkte so, als sei das schon länger der Fall. Aufgrund der guten Bewertung in diversen Reiseführern, kehrten wir zurück zum Casa de Chá O Fio. Dort erkannte man uns gleich wieder und wir bestellten ein schmackhaftes Steak. Während des Essens zogen von Norden her dicke Wolken auf und verschluckten die Sonne in kürzester Zeit. Damit war ein perfekter Tag nicht ganz perfekt zu Ende gegangen.
14.07.2012: Baden in Lugar de Baixo, Eira do Serrado und Curral das Freiras (Nonnetal)
Auch wenn Madeira keine Badeinsel ist, wollten wir zumindest einmal einen ruhigen Tag an einem Strand verbringen. In Ponta do Sol sollte es einen guten Badestrand geben. Den fanden wir irgendwie nicht. Als wir aus dem Túnnel da Tabua kamen, parkten wir rechts neben einem Cafe. Dabei handelte es sich wohl um den Ort Lugar de Baixo. Über die Straße zum Strand gelangt man über eine Fußgängerbrücke, da hier relativ viel Verkehr herrscht. Dort sahen wir dann einen groben Kiesstrand, der gut besucht war. Direkt oberhalb des Strandes, quasi unterhalb des Tunnelausgangs, entdeckten wir eine größere Stelle mit feinem Lavasand, über der sogar einige großblättrige Gräser wuchsen und ausreichend Schatten spendeten. Hier fühlten wir uns wohl und blieben einige Stunden.
Gegen Nachmittag wollten wir uns noch ein wenig umsehen und einen kleinen Ausflug machen. Dazu sei laut Reiseführer der Besuch des sog. Nonnentals recht gut geeignet, da dort nachmittags kaum noch Busse mit Tagestouristen vorzufinden seien. In früheren Zeiten suchten die Nonnen hier Zuflucht vor den Piraten. Daher der Name Nonnental oder “Stall der Nonnen”.
Zunächst besuchten wir den Aussichtspunkt Eira do Serrado. Von hier hatten wir eine herrliche Sicht auf das Nonnental und die Berge. Die ER107 führt von dort aber nicht weiter ins Nonnental. Man konnte erkennen, dass die Passstraße mit Felsbrocken blockiert war. Also fuhren wir ein Stück zurück und dann durch einen ziemlich langen Tunnel, der bergabwärts direkt ins Nonnental führt.
Zur Orientierung fuhren wir eine Weile durch die verschiedenen Ortschaften und sahen uns um. So vielversprechend die Aussicht von oben war, so unspektakulär empfanden wir die Fahrt im Nonnental selbst. Im Ortskern blieben wir nicht lange. Als wir vor dem einzigen Imbiss angeworben wurden und eine Pappnonne entdeckten, durch die man zum Fotografieren den Kopf stecken konnte, ergriffen wir die Flucht. Alleine schon die Vorstellung, wie schlimm es sein muss, wenn Horden von Touristen mit Bussen hier einfallen, ließ mir einen kalten Schauer über den Rücken laufen.
Nur bitte nicht falsch verstehen: Die Aussicht auf das Tal ist wirklich wunderschön und vermutlich mag es manchen auch gefallen, dort zu wandern. Die extreme touristische Ausrichtung hat uns jedoch überhaupt nicht gefallen.
Auf dem Rückweg statteten wir dem “Le Buffeet” einen zweiten Besuch ab. Dieses Mal bestellten wir einen Salat, der uns ebenfalls sehr gut geschmeckt hat.
15.07.2012: Santo da Serra und Jardim Orquídea
Am Vorabend las ich im Reiseführer Madeira – Zeit für das Beste, dass es im Santo da Serra einen Sonntagsmarkt, den Mercado Agrícola do Santo da Serra, geben soll, auf dem landestypische Erzeugnisse erhältlich seien. Außerdem wurden die Imbissstände mit frischen Espetada oder Brathähnchen (Frango) positiv hervorgehoben. Das klang schon sehr verlockend. So fuhren wir kurz vor Mittag in Richtung Santo da Serra und als wir dort ankamen, war es schon recht voll und wir hatten Mühe, eine Parkmöglichkeit zu finden. Der Markt ist mit dem Mercado dos Lavradores in Funchal nicht zu vergleichen. Hier gibt es keine Anwerber, sondern wirklich Einheimische, die ihre Waren dort verkaufen oder in Imbissständen diverse Leckereien anbieten. Alles sehr authentisch, bis auf diverse Afrikaner mit ihren typischen Angeboten (Klamotten, Schuhe, Spielzeug), wie man es auch von Deutschlands Flohmärkten her kennt. Da unser Hunger schon sehr groß war, nahmen wir in einer Imbissbude Platz und bestellten ein landestypisches Brot und ein Brathähnchen. Das war gar nicht so einfach, da hier schon minimale portugiesische Sprachkenntnisse nötig waren. Das Brot war mit einer Speckfüllung versehen und schmeckte sehr lecker. Dazu gab es dann nach etwas Wartezeit ein frisch zubereitetes und zerlegtes Brathähnchen mit einer schmackhaften Barbecue Soße. Wir aßen alles auf und gönnten uns im Anschluss einen Espresso für günstige 50 Cent pro Tasse!
Darauf schlenderten wir noch eine Weile über den Markt und schauten uns an, was es dort zu kaufen gab: Leckere Früchte, Blumen, Gemüse, Frischfleisch, Liköre, Apfelwein, Haustiere, etc. etc. Als Snack für den Rückweg nahmen wir noch eine kleine Tüte Mirabellen mit.
Als wir losfuhren, begann die Reserveleuchte zu blinken. Da bei Europcar ab 7 Tage Anmietdauer die Full to Empty Regelung gilt, störte das mich nicht weiter, denn der Tank sollte ja bei der Rückgabe am Folgetag leer sein.
Für den Rückweg war noch der Besuch des Orchideengartens Jardim Orquídea geplant. Dieser Orchideengarten wurde von der nach Österreich umgesiedelten Familie Pregetter gegründet und gehört jetzt zum botanischen Garten, der sich nur einige Hundert Meter darüber befindet. Die Familie Pregetter beschäftigte sich schon seit Jahrzehnten in Österreich mit der Orchideenzucht und fand natürlich auf Madeira ideale Bedingungen vor, ihre Forschungen weiter zu betreiben.
Bei dem Schaugarten handelt es sich eher um eine Quinta, also ein privates Haus mit einem relativ großen Grundstück. Von außen schaut das Anwesen recht klein aus, aber die überdachte Anlage erstreckt sich weit den Hügel hinauf bis hinters Haus und man kann bei Interesse schon einige Stunden hier verbringen, indem man sich die wunderschönen Orchideen anschaut oder sich über die Arbeiten der Familie Pregetter informiert.
Wir verbrachten ganze 2 Stunden dort und schauten uns die vielen, verschiedenen Orchideen an. Natürlich nutzte ich die Gelegenheit auch zum Fotografieren und ich hoffe, dass einige gute Bilder dabei herausgekommen sind.
16.07.2012: Funchal
Der Benzinverbrauch für die Rückfahrt am Vortag war höher als ich dachte. Kurz vor der Ankunft bei Europcar zickte unser kleiner Renault Clio etwas und ging kurz vor der Einfahrt ins Parkhaus aus. Vermutlich mit dem letzten Tropfen startete ich den Motor erneut und schaffte es gerade noch, den Mietwagen in das passende Europcar-Parkdeck zu bugsieren. Für mich war das jedenfalls die beste Umsetzung des Full to empty Prinzips.
Unser Frühstück nahmen wir nach meiner Rückkehr im Hotel da Sé wieder im Café gegenüber ein. Der Abschied von den Besitzern war herzlicher als erwartet und ein kleine Regung in der Tränendrüse blieb dabei nicht aus.
Zum Abschluss wollten wir die Stadt Funchal noch ein wenig erkunden, um uns die Sehenswürdigkeiten anzuschauen, die wir bisher noch nicht entdeckt hatten. Wir begannen unseren Rundgang am wenigen Gehminuten entfernten Praça do Município, einem architektonisch sehr schönen Platz, der mit barocken Bauten umgeben ist. Dort besuchten wir das Câmara Municipal, welches im 18. Jahrhundert als Stadtresidenz des Grafen von Carvalhal erbaut wurde und seit dem 19. Jahrhundert als Rathaus dient. Wie auch in den vielen Kirchen, ist der Innenbereich des Rathauses mit vielen Azulejos geschmückt. Besonders beeindruckend ist die Kirche Igreja do Colégio. Ich bin sicher kein Kirchenfan, aber dieses Gebäude und seine Geschichte fand ich doch recht interessant: Nach Plünderungen durch Piraten im 16. Jahrhundert, wurden einige Jesuitenpriester nach Funchal geschickt, um die Bevölkerung aufzubauen und die Auswirkung auf den Glauben zu prüfen. Aufgrund des erfolgreichen Besuches bekamen die Jesuiten von ihrem Orden den Auftrag, dort eine Jesuitenschule zu errichten, zu der auch die Igreja do Colégio gehört. Im Inneren der Kirche sind seitlich Kapellen untergebracht und überall trifft man auf Goldverzierungen und Goldschnitzereien. Gegen eine kleine, freiwillige Spende, kann man eine Treppe emporsteigen und gelangt so auf einen großen Balkon mit einer herrlichen Aussicht auf den Praça do Município, über die da Se Kapelle bis weit ins Meer. Ebenso gut ist die Aussicht nach Norden, wo man einen schönen Blick auf das Forte de São João Baptista hat, eines der drei Forts, welches Funchal vor Piratenangriffen im 16. Jahrhundert schützte.
Weiter ging es zum Santa Catarina Park, welchen wir in gut 20 Minuten erreichten. Dort machten wir eine Rast im Gartencafe mit Blick auf den Capela da Santa Catarina, ein kleiner See mit einer Insel und einem netten Brunnen. Der Kaffee selbst war der schlechteste, den wir bisher auf Madeira bekamen. Vom Park aus hat man eine herrliche Aussicht auf den Hafen und die Küste. Besonders schön fanden wir die in Richtung Hafen angelegten, terrassenförmigen Gehwege. Interessant war auch eine andere Form der Schnitzerei, die wir dort zu sehen bekamen: Viele Paare hatten ihre Namen in Pflanzenblätter geschnitzt, so wie man es des Öfteren an deutschen Bäumen zu sehen bekommt.
Mehrmals sind wir an dem Palácio de São Lourennço vorbeigegangen und konnten am Abend auch schon einmal eine Art Militärparade erleben, bei der Militärpolizisten im Gleichschritt marschierten. Für Besucher war er nur jedes Mal geschlossen. Heute hatten wir Glück und man konnte die Festung betreten. Da mich das dortige Militärmuseum nicht sonderlich interessierte, schaute ich mich ein wenig im Innenhof um. Früher diente die älteste Festung Funchals den Gouverneuren und Kommandeuren als Sitz, heute halten sich dort der Ministerpräsident und das Militärkommando auf.
Weiter ging es an der Hafenpromenade im Richtung Osten zur Forte de São Tiago, welche im 17. Jahrhundert erbaut wurde. Hierin befindet sich das Kunstmuseum Museu de Arte Contemporânea. Nachdem wir einige Fotos geschossen hatten, machten wir uns über die älteste Straße, der Rua de Santa Maria, auf den Heimweg.
In der Rua de Santa Maria ist nahezu jede Tür von Künstlern ideenreich bemalt oder sogar verziert worden. Daneben gibt es auch sehr schöne Gebäude zu entdecken, wie die Fischerkirche Capela Corpo Santo. Hier gibt es zahlreiche Restaurants und am Abend kann man die schönen Türen gar nicht in Ruhe ansehen, da man permanent von Anwerbern mit fuchtelnder Speisekarte angesprochen wird. Das war auch der Grund, weshalb wir uns diese Straße noch einmal bei Tag anschauten.
Im Anschluss gönnten wir uns im Golden Gate Grand Cafe in der Avenida Arriaga noch ein paar Getränke. Da der Balkon geschlossen war, saßen wir Draußen mit Blick auf das Denkmal von Heinrich dem Seefahrer auf dem Praça do Infante. Die Avenida Arriaga ist wohl die bekannteste Flaniermeile Funchals. Im Frühling muss es hier besonders schön sein, da dann auch die Jakaranda-Bäume in voller Blüte stehen..
Schon vor einigen Tagen fiel mir das Restaurant La Pasta in der unmittelbaren Nähe unseres Hotels auf. Als ich bei nachfolgender Recherche herausfand, dass es sich dabei um ein sehr gutes Restaurant handelt, wollten wir uns am heutigen Tag selbst davon überzeugen.
Nachdem wir uns kurz im Hotel erfrischt hatten, gingen wir zum La Pasta. Die Bestellung ist etwas gewöhnungsbedürftig. Im Restaurant gibt es eine Tafel mit verschiedenen Tagesgerichten wie z.B. Pizza oder Lasagne. Daneben kann man verschiedene selbstgemachte Pasta mit einer Reihe von Saucen kombinieren. Wir wurden von Edi Herz, dem aus Österreich eingewanderten Koch und zugleich Chef und Besitzer des La Pasta, selbst bedient. Geduldig erklärte er uns die Kombinationsmöglichkeiten und meine Partnerin wählte Tortellini mit einer raffinierten Sauce und ich eine Lasagne aus dem Ofen. Die Lasagne braucht natürlich länger, weil sie aus dem Ofen kam. Daher gab es als Vorspeise noch Antipasti und eine Suppe. Nach dem absolut leckeren Essen gönnten wir uns noch ein selbstgemachtes Maracuja-Tiramisu. Edi kam des Öfteren bei seinen Gästen vorbei, um nach deren Zufriedenheit zu fragen und bediente auch selbst hin und wieder. Mit einigen Getränken blieb der Rechnungsbetrag unter 35 EUR. Auch dieses Restaurant bekommt von mir eine uneingeschränkte Empfehlung. Es ist bisher, genau wie das Le Buffet, in keinem Reiseführer zu finden.
17.07.2012: Heimreise
Heute mussten wir früh aufstehen, da bereits um 9:20 Uhr unser Flieger in Richtung Frankfurt abheben sollte. Um 6:50 Uhr kam unser Shuttle Bus und am Flughafen merkte ich, dass der Online Check-In am Vortag relativ nutzlos war: Es gab keinen baggage drop-off Schalter! Da wir zu den ersten Passagieren gehörten, dauerte der Check-In dennoch nur eine knappe halbe Stunde und es blieb noch genug Zeit, ein kleines Frühstück im Flughafencafé einzunehmen.
Auf der Aussichtsterrasse konnte ich gerade noch die Landung unseres roten TUI-Fliegers beobachten und zusehen, wie unser Gepäck verstaut wurde.
Ehe wir uns versahen, saßen wir schon im Flieger in Richtung Frankfurt. Die Sitze im TUI-Flieger boten etwas mehr Beinfreiheit als bei Condor. Es gab ein Frühstück, bestehend aus einem undefinierten Spinat-Ei Auflauf, einer Semmel und einem Joghurt. Im Gegensatz zu Condor konnte man bei TUI gleich mehrere Getränke auf einmal bekommen. Gegen 13 Uhr landeten wir im kalten und verregneten Frankfurt, was alleine schon Grund genug war, sich wieder nach Madeira zurückzuwünschen.
Fazit:
Da dies hier kein Testbericht ist, fällt es mir schwer ein Fazit zu schreiben. Madeira ist eine sehr schöne Insel, die ihre wahre Schönheit vermutlich erst im Frühling zeigt. Dafür hatten wir das Glück, in einem regenfreien Monat auf Madeira zu sein. Während der ganzen Zeit, legte nur ein einziges Kreuzfahrtschiff an und die Anzahl der Touristen war überschaubar. Ich bin mir nicht sicher, auch in der Hauptsaison dorthin reisen zu wollen, da die Insel bei Überfüllung durch zu viele Touristen sicher ihren Charme verlieren würde. Besonders gut gefällt mir, dass hier sehr viele verschiedene klimatische Zonen so dicht nebeneinander liegen und man innerhalb weniger Minuten vom heißen Funchal in die kühlen Berge gelangt. Bis auf Sandstrände hat Madeira für jeden Geschmack etwas zu bieten: Wandern, Faulenzen, Flanieren, Kunst, Kultur, Sport, Meer …
Bei der Organisation im Vorfeld hatte ich leichte Bedenken. Schaut man im Netz nach Testberichten zu den Fluggesellschaften oder Reiseveranstaltern, gibt es schon eine Menge negativer Bewertungen. Das kann ich so nicht nachvollziehen: Gebucht hatten wir bei ab-in-den-urlaub.de. Unser Reiseveranstalter war JT Touristik. Hier ist lediglich zu bemängeln, dass wir uns selbst um den Shuttle Bus zur Abreise kümmern mussten, obwohl versprochen wurde, dass die Abholzeit an der Rezeption hinterlegt würde. Die beiden Fluggesellschaften Condor und TUI boten ein akzeptables Essen, freundlichen Service und nicht zuletzt eine sicher Landung. Bei der Autovermietung CarDelMar bekam ich für billiges Geld einen Mietwagen und die Abwicklung vor Ort bei Europcar lief problemlos. Das Aparthotel da Sé ist ein einfaches Hotel mit sehr hilfsbereitem Personal und einer für 3 Sterne landesspezifischen, einfachen Ausstattung. Ich zählte zwei Silberfische (einen im Bad und der andere in der Besteckschublade), zwei paar löchrige Handtücher, eine extrem unruhige Nacht und eine zeitweise verdreckte Dachterrasse. Beschwerden wurden jedoch freundlich entgegen genommen und Abhilfe geschaffen.
Damit war dies in fast jeder Hinsicht ein perfekter Urlaub an den ich gerne zurückdenke.
Hallo,
noch ein paar Bilder zu Madeira auf meiner Werbefreien HP.
Die Seilbahn von Achadas da Cruz hat mir besonders gefallen.
Gruß Paul.
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