Fast 1 Jahr habe ich darauf gewartet, U2 in Frankfurt Live bei der 360° Tour sehen zu dürfen und dort in Karsten’s und meinen Geburtstag hinein zu feiern. Genauso lange hingen die Karten schon an meiner Pinnwand. Am 10.08. war es dann endlich soweit. Zuerst wollte ich meine Kamera nicht mitnehmen, habe es aber im Nachhinein nicht bereut. Es sind wirklich tolle Bilder dabei herausgekommen, die ich Euch nicht vorenthalten möchte. Außerdem habe ich ein kleines Video gedreht und im Bericht ganz unten angehängt.
Eigentlich wollten wir Mittwochstreffjungs alle zusammen dorthin fahren. Aufgrund einiger Hinderungsgründe fand unsere Anreise jedoch getrennt statt. Wie schon in meinem letzten Beitrag geschrieben, war es bei mir wirklich knapp. Mit Bus und Bahn hätte ich die Anreise nicht mehr pünktlich geschafft. Da Karstens Freundin so nett war, uns beide dorthin zu bringen und auch wieder abzuholen, erreichten wir gegen 19 Uhr die Commerzbank Arena.
Bereits hier merkte man schon, dass das Konzert gut besucht war und viele der 55.000 Besucher mit dem Auto unterwegs waren.
Unser U2-Taxi
Nach einer kurzen Leibesvisitation und Kartenkontrolle durften wir auf das Gelände.
Einmal Bratwurst und Pommes für Geduldige.
Karsten hat Hunger … und viel Geduld.
Bereits hier zeigte sich die gute Organisation: Einige nette Herren in schicken Anzügen meinten, wir sollten doch ins Stadion gehen, da es dort Unmengen an Imbissbuden mit geringeren Wartezeiten gäbe. Dort gab es dann zwar keine Bratwurst vom Grill, dafür aber jede Menge angebrannte Pommes und man durfte, was sonst nicht üblich ist, mit Bargeld zahlen.
Wenn U2 spielt, muss die Eintracht draußen bleiben 😉
Nachdem wir gesättigt waren, machten wir uns auf die Suche nach unseren Plätzen im Block 36. Das dauerte aufgrund der etwas unvorteilhaften Ausschilderung und Bezeichnung der Eingänge etwas länger als erwartet.
Als wir unsere Plätze fanden, spielte die Vorgruppe Kasabian schon ihr letztes Lied und wir bekamen einen ersten Eindruck von der riesigen Bühne.
Und schon packen Kasabian ihre Ausrüstung ein, um U2 den Weg frei zu machen.
Unser Nachzügler Frank trifft ein.
Der Umbau der Bühne dauerte ca. 45 Minuten. Die Wartezeit nutzen wir dann für einen Blick hinter die Kulissen, soweit das möglich war. Für die gigantische Stahlkonstruktion, die einem Raumschiff ähnelt und mit 40 Sattelschleppern transportiert wird, wurden knapp 6 Tage !!! Aufbauzeit benötigt. Die vier Beine dieses spinnenartigen Gebildes sind jeweils gut 30 Meter lang. Die Bühne selber ist von einem schmalen Steg umgeben, zu denen 2 Brücken führen, die zudem auch noch drehbar sind. Über der Bühne befindet sich der riesige 360° Videozylinder. Dadurch hat man von nahezu jeder Position eine perfekte Aussicht auf die Band. Den Bildern werden immer wieder aufwendige Effekte beigemischt, so dass man den Eindruck hat, man würde einen Videoclip auf MTV sehen. Oberhalb des Videozylinders ragt ein weiterer riesiger Aufbau, der durch das Dach der Arena „durchgefädelt“ wurde und Ähnlichkeit mit einer überdimensionalen Antenne hat. Natürlich sind auch dort jede Menge Lichteffekte untergebracht. Das Ganze wäre also durchaus in der Lage, außerirdische Intelligenzen auf uns aufmerksam zu machen 😉
An jedem „Fuß“ der Bühne, „hängen“ 3 Beleuchter.
Die Energieversorgung alleine für den heutigen Auftritt verbraucht 4000 Liter Dieselkraftstoff …
… und jede Menge Kabel.
Das Beweisfoto. Vielen Dank an den unbekannten Fotografen, der viel Geduld mitbrachte 😉
So möchte ich ab jetzt immer zu Hause empfangen werden 😉
Fluglärm ist hier kein Thema.
Der Countdown läuft…
Punkt 21 Uhr: Endlich ist es soweit!!! U2 betritt die Bühne !!!
Man merkt nichts von Bono’s OP, denn er legt gleich richtig los. Er bedankt sich bei den deutschen Ärzten, klopft sich auf den Rücken und meint, dort stehe jetzt „Made in Germany“ drauf.
Hier die Setlist:
Return Of The Stingray Guitar(Intro) Instrumental
Beautiful Day
New Year’s Day
Get On Your Boots
Magnificent
Mysterious Ways / My Sweet Lord(Snippet)
I Still Haven’t Found What I’m Looking For / Movin’ On Up(Snippet)
Glastonbury
Elevation
In A Little While
Miss Sarajevo
Until The End Of The World
The Unforgettable Fire
City Of Blinding Lights
Vertigo / It’s The End Of The World As We Know It (And I Feel Fine)(Snippet)
I’ll Go Crazy If I Don’t Go Crazy Tonight / Discothèque(Snippet)
Sunday Bloody Sunday
MLK
Walk On
Desmond Tutu Speech
One
Where The Streets Have No Name / Amazing Grace(Snippet)
Hold Me, Thrill Me, Kiss Me, Kill Me
With Or Without You
Moment Of Surrender
Als nicht so regelmäßiger Konzertgänger war ich es gewohnt, nach Zugabe zu schreien. Hier war alles schon mit eingebaut, d.h. es gab eigentlich keine Zugaben im „klassischen“ Sinne (Das habe ich leider auch vermisst und hat mich am Schluss etwas irritiert).
Zu Beginn wird erst einmal ordentlich alles eingenebelt.
Jetzt wird es langsam dunkel und das U2-Ufo wechselt die Farben…
…und das Publikum freut sich.
Es geht auch mit wenig Licht.
Durch den Steg kommt man auf fast jedem Platz in den Genuss, Bono nahe zu sein. Er läuft unentwegt alle Wege ab und lässt sich bejubeln.
Die “Antenne” sendet, wohin auch immer.
Der Röhrenzylinder, bestehend aus vielen kleinen Videopanels, fährt herunter. Beeindruckend!
Für die in Burma inhaftierte Friedensnobelpreisträgerin Aung San Sun Kyi gibt es eine Lampion-Lichterkette und die Botschaft ,,Walk on”.
Bei „Hold Me, Thrill Me, Kiss Me, Kill Me“ wird der Energieverbrauch noch einmal richtig hochgekurbelt.
Alles hat ein Ende, auch ein U2-Konzert 🙁
Perfekte Organisation an der Haltestelle „Sportfeld“. Es wurden nur begrenzt Menschen hineingelassen und auch in den S-Bahnen war jede Menge Security Personal, um den Andrang zu regulieren und zu begrenzen.
Am Bahnhof dann um Punkt 12 stießen wir auf unseren Geburtstag an (Man kann es nicht gut lesen, aber wenn man das Bild vergrößert, kann man auf dem Flaschenetikett unser Alter ablesen)
Hier noch das versprochene Video:
Fazit:
U2 höre ich schon seit Anfang der 80er Jahre. Dennoch war dies mein erstes U2-Konzert. Auch wenn es mir dort sehr gefallen hat, was nicht zuletzt an der guten Gesellschaft lag, fand ich den Rahmen etwas übertrieben. Keine Frage, man muss das einmal gesehen haben, aber es geht doch nichts über ein weniger techniklastiges Event, wie z.B. ein Unplugged Konzert. So bewahrheitete sich auch die Warnung eines Bekannten bezüglich der je nach Platz miserablen Akustik in der Commerzbank Arena. Wir hatten wohl einen solchen Platz, denn Bono’s Stimme ging in der Geräuschkulisse meistens unter. Besonders gut hat mir Bono’s Bemerkung zum Thema Love Parade gefallen. Er hoffe, dass dies nicht dazu führe, „dass die Freude an der Musik und der Kultur hier untergeht“ und widmete den letzten Song „Moment Of Surrender“ den Opfern von Duisburg. Das Konzert in Frankfurt hat auf jeden Fall gezeigt, dass man eine Massenveranstaltung perfekt organisieren kann, wenn auch die Frequenz der Straßenbahnlinien nicht optimal war. In diesem Sinne schließe ich mich Bono’s Hoffnung an und werde die Planung fürs nächste Konzert in Kürze angehen.
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Wow, Michael, ein toller Beitrag! Liest sich, als ob ich mit dabei gewesen wäre! :))) Vielen Dank für die schönen Zeilen und die genialen Bilder!
Viele Grüße auch vom U2-Taxi,
Karsten