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Mallorca 2014 – Reisebericht mit vielen Tipps und Bildern

Mallorca: Ballermann, Eimersaufen, Schaumpartys. So kennt man Mallorca aus den Privatsendern und diversen Filmen wie „Ballermann 6“, die man wahrscheinlich nur stark alkoholisiert oder unter Drogeneinfluss lustig finden kann. So wurden über Jahrzehnte Vorurteile über eine Insel geschürt, die auch vor meiner Person nicht halt gemacht haben. Stattdessen besuchte ich in den letzten Jahren lieber die Kanaren (Teneriffa), Madeira oder die Türkei. Mallorca wäre mir niemals in den Sinn gekommen. Aber manchmal kommt es anders als man denkt.

Anfang Januar feierte meine Mutter ihren 80. Geburtstag. Zu einer Fernreise konnte ich sie noch nie bewegen und irgendwie kam auch dieses Mal wieder das Gespräch auf eine Reise. Nachdem sie meinte, mehr als 2 Stunden möchte sie nicht in einem Flieger sitzen (Sie ist noch nie geflogen), schlug ich spaßeshalber vor, dass dann nur Mallorca in Frage käme. „Warum nicht?“, bekam ich zur Antwort und schon stand das erste Reiseziel für dieses Jahr fest: Mallorca!

Da wir beide nicht von Schulferien abhängig waren, buchte ich vom 28.04. bis 7.05.2014, genau nach den Osterferien und damit garantiert noch nicht in der Hauptsaison. Natürlich musste ich mich informieren und stellte schnell fest, dass Mallorca neben seinen Saufklischees, noch zahlreiche andere, schönere Dinge zu bieten hat, angefangen mit der Mandelblüte ab Mitte Januar bis hin zu den noch schönen, warmen Monaten September und Oktober, wo es in Deutschland schon unangenehm trüb wird. Dennoch konnte ich mir nicht vorstellen, dass es meinen letzten Urlaub auf Teneriffa toppen könnte.

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Kurz zur Insel: Mallorca liegt im Gegensatz zu den Kanaren nicht im Atlantik, sondern im Mittelmeer und damit nur etwas mehr als 2 Flugstunden von Frankfurt entfernt. Vermutlich ist Mallorca aus dem Süden Deutschlands genauso schnell zu erreichen wie unsere Landeshauptstadt. Verglichen mit den kanarischen Inseln ist Mallorca noch einmal mindestens doppelt so groß mit einer Küstenlinie von stolzen 550 km Länge. Es gibt verschiedene Landschaftszonen, wie z.B. die bergige Serra de Tramuntana im Westen, jedoch auch sehr viele flache Landstriche im Norden und Osten. Das Klima ist gemäßigt subtropisch und unterscheidet sich ebenfalls deutlich von den auf den Kanaren vorherrschenden Temperaturen. Im Sommer ist es sehr heiß und in den Wintermonaten kann es recht kalt werden. Auf den Kanaren befinden sich die Temperaturen im Gegensatz zu den Balearen sehr gleichmäßig über das gesamte Jahr im Bereich von ca. 20°C bis 29°C. Es wird dort also nie wirklich extrem heiß oder kalt.

Gebucht hatte ich wie immer Online als Pauschalreise mit Flug, Hotel und Transfer. Es sollte auf jeden Fall in einem etwas ruhigeren Teil der Insel sein und so fiel nach diversen Empfehlungen die Wahl auf das Feriendomizil Cala Millor. Als Hotel wählte ich das Hipocampo Playa mit Halbpension, ein 4-Sterne Hotel, dass besonders gute Bewertungen hinsichtlich der Verpflegung besitzt. Den Mietwagen buchte ich ebenfalls schon im Januar, da es ein Cabrio sein sollte. Ich verstehe bis heute noch nicht, warum ich auf den Kanaren einen „normalen“ Mietwagen gewählt hatte, wo doch gerade auf den warmen Inseln ganzjährig perfektes Cabrio-Wetter vorherrscht. Irgendwann musste also der Anfang gemacht werden.

Nun hieß es erstmal abwarten und die Reisevorbereitungen treffen. Dazu gehörte z.B. noch einen passenden Koffer für meine Mutter zu besorgen, damit sie am Flughafen – besonders in Mallorca, wo die Wege sehr lang sind – keine Reisetasche schleppen musste. Das war gar nicht so einfach, denn ein Trolley kam bei ihren Bandscheibenproblemen gar nicht in Frage. Es musste also ein Koffer mit 4 Rollen sein. Natürlich informiert man sich vor dem Kauf bei Stiftung Warentest, doch da wurde ich noch mehr verunsichert, denn fast alle Koffer fielen wegen krebserregenden Substanzen in den Plastikgriffen und Undichtigkeiten durch. Sogar die teuren Premiummarken wie Samsonite oder Titan blieben von den schlechten Noten nicht verschont. Am Ende wurde es dann das immerhin mit befriedigend getestete Model Iconic von Saxoline, der bezüglich der Schadstoffbelastung mit einer sehr guten Note abschnitt und zu den besten, getesteten Koffern gehört.

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Für unter 100 EUR stellte sich dieser Koffer als eine gute Investition heraus, da er neben der guten Verarbeitungsqualität auch noch ein sehr schickes Design besitzt und auf dem Transportband sofort erkannt wird.

28.04.2014: Ankunft in Cala Millor, Punta de n’Amer

Da unser Condor-Flieger schon um 4:45 abheben sollte, konnten wir leider nicht mit dem Airliner von Darmstadt zum Flughafen fahren. Die ersten Busse starten ab 4:14, was uns nicht mehr gereicht hätte, um rechtzeitig zum Flughafen zu kommen. Von Darmstadt aus nahmen wir dann den Dienst von Rheinmain-Transfer Anspruch. Das ist nicht unbedingt der billigste, aber der für mich vertrauenerweckendste Anbieter.

Den Online-Check-In hätte ich mir jedoch sparen können, da am Condor Schalter fast nichts los war. Es ging alles sehr reibungslos von statten mit wenigen Wartezeiten und ehe wir uns versahen, saßen wir schon im Flieger. Ich merkte meiner Mutter schon an, dass ihr vor dem ersten Flug nicht ganz wohl war. Eine nette Sitznachbarin unterstützte mich dann noch dabei, ihr die Flugangst zu nehmen und es stellte sich später heraus, dass es andere Dinge geben sollte, die ihr noch deutlich mehr Angst bereiten, als der Flug selbst.

Nach der Landung verlief ebenfalls alles ohne Probleme. Etwas über 1 Stunde dauerte der Bustransfer nach Cala Millor. So waren wir schon um kurz nach 9 Uhr im Hotel Hipocampo Playa. Wir hatten Glück. Obwohl die Zimmer erst ab 12 Uhr freigegeben sind, konnten wir unser Zimmer schon um 10 Uhr beziehen.

Zu dem Hotel kann ich nur sagen, dass ich es uneingeschränkt weiter empfehlen kann. Die Zimmer sind alle renoviert und sehr sauber. Einen orthopädischen Lattenrost sollte man bei den Betten aber nicht erwarten. Der gute Eindruck zog sich durch den kompletten Urlaub. Das ganze Personal war sehr freundlich und zuvorkommend, das Essen weit oberhalb der 4 Sterne. Am Morgen gab es Rührei mit Speck, in der Showküche zubereitet, zig Sorten frische Säfte und Marmeladen, Mini-Crèpes, Müsli, Joghurt, frisches Obst und Gemüse, leckeres und frisch gebackenes Brot, Brötchen, Toast, Wurst, Käse, etc., etc. Abends wurde es noch üppiger. In der Showküche wurde Fisch und Fleisch frisch zubereitet, von der Seezunge bis zum Rinderfilet. Thematische Abende von chinesisch bis mexikanisch. Kartoffeln in allen Variationen (Irgendwie denken wohl alle Ausländer, wir deutschen würden so sehr auf Kartoffeln stehen), zig Sorten Salate fertig zubereitet oder zum selbst zusammenstellen, Nachtischbuffet mit zig Sorten Torten, Eis, frisches Obst, Desserts, und, und, und mir läuft schon wieder das Wasser im Mund zusammen. Deswegen beende ich diese Beschreibung nun lieber.

Den ersten Tag erkundeten wir die Uferpromenade, die von zahlreichen Hotelbunkern bis ins Hinterland zugebaut ist. Das wusste ich aber vorher und störte mich nicht. Der kilometerlange Strand war kaum besucht, da die Saison noch nicht wirklich begonnen hatte. Da meine Mutter nicht gut zu Fuß ist und auch ab und zu einen Mittagsschlaf hält, habe ich mich noch ein wenig alleine umgesehen. Die Uferpromenade ist schätzungsweise 2-3 km lang und eignet sich auch hervorragend zum Joggen. Deswegen hatte ich auch meine Joggingschuhe mitgenommen. Nach dem leckeren Abendessen schauten wir uns die Punta de n’Amer an, eine Halbinsel, die unter Naturschutz steht und noch die ursprüngliche Dünenlandschaft dieser Region besitzt mit einen schönen Blick auf Cala Millor, besonders wenn die Sonne untergeht. Der Kontrast zu den Hotelbunkern am Strand ist schon enorm! Ein über 300 Jahre altes, begehbares Castell zeugt noch aus der Zeit, als man sich vor Piraten schützen musste.

29.04.2014: Fahrt an der Nordküste, Pollença, Cap de Formentor

Nach einem einstündigen Lauf entlang der Hafenpromenade und anschließendem, ausgiebigen Frühstück, um die verbrauchten Kalorien zu ersetzen, ging es zu Europcar, direkt in der Nähe des Hotels. Gebucht hatte ich den Mietwagen über ein Onlinevergleichsportal, bin aber dann darüber zu Europcar vermittelt worden. Leider gab es dort den von mir reservierten VW EOS nicht. Da in den Mietwagenbedingungen stand, dass es auch ein gleichwertiges Auto sein kann, musste ich mit einem VW Golf Cabrio vorlieb nehmen. Es war das neue Model mit dem 105 PS Dieselmotor, der überraschend durchzugsstark ist und die fast 1200 km auf der Insel auch im Gebirge problemlos meistern sollte. Ich hatte ja eigentlich einen Benziner erwartet und freute mich umso mehr, bei einem Verbrauch unter 6 Liter nicht auf die gefahrenen Kilometer achten zu müssen. Mit 500 EUR für 7 Tage war der Golf zwar nicht billig, aber bei diesem schönen Wetter wollte ich einfach mal das Cabriofeeling genießen und hoffte, auch meine Mutter dafür begeistern zu können. Etwas merkwürdig fand ich es, dass am Auto deutlich mehr Schäden waren, als mir bei der Übergabe dokumentiert worden. Als Antwort erhielt ich einen Stempel mit der Bemerkung, dass solche Beulen hier normal sind und keine Rolle spielen. Vorsicht ist besser als Nachsicht und so machte ich sicherheitshalber ein paar Fotos, falls die Mitarbeiter bei der Rückgabe ihre Meinung ändern und mir Vorschäden in Rechnung stellen sollten.

Glücklicherweise war meine Mutter fast ein wenig begeistert, obwohl sie das nicht so direkt zeigte. Es sei schön luftig im Auto. Schön, so stand einer ersten Tour nichts mehr im Wege.

Wir fuhren über Can Picafort die Nordküste entlang, vorbei an Alcúdia, Pollença, Port de Pollença bis hin zum Cap de Formentor. An der Küste ist auf ca. 8 km Länge das Meer zum Greifen nah. Es waren einige schöne Aussichtspunkte dabei, wie man den Bildern entnehmen kann. Die letzten Kilometer vor dem Cap de Formentor wird es sehr eng und hier, meinte meine Mutter später, hätte sie sich mehr gefürchtet, als während des Fluges. Vom Cap de Formentor konnten wir aufgrund der guten Wetterlage bis hinüber nach Menorca sehen. Auch unterwegs zum Cap de Formentor gab es einige schöne Aussichtspunkte, die aber sehr überlaufen waren, so dass man kaum einen Parkplatz finden konnte. Beim nächsten Mal würde ich diesen eher auf dem Rückweg einen Besuch abstatten, zumal es sich gegen Abend ohne Gegenlicht einfach besser fotografieren lässt.

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Auf dem Rückweg machten wir einen Stop in Pollença, einer schönen, kleinen und beschaulichen Stadt. Von der Altstadt aus kann man über zahlreiche Stufen auf den Kalvarienberg steigen und hat eine herrliche Aussicht über den Ort. In der Altstadt selbst gibt es zahlreiche, kleine Gassen zu entdecken.

Mit einigen schönen Fotos und Eindrücken im Gepäck ging es dann zurück ins Hotel.

Dieser erste Tag alleine wischte schon alle Vorurteile über diese Insel weg. Von der Küstenstraße direkt am Meer, gelangt man in wenigen Minuten ins Gebirge und befindet sich in komplett anderer Umgebung. So kann es Mallorca bis hierhin an Vielfältigkeit und landschaftlicher Schönheit locker mit den Kanaren aufnehmen.

30.04.2014: Palma de Mallorca

Wer auf Mallorca Urlaub macht, wird sicher auch die Hauptstadt und das Wahrzeichen besuchen wollen: Die Kathedrale La Seu. Auch wenn die Saison noch nicht voll im Gange war, ist eine Autofahrt nach Palma ein Abenteuer. Komplizierte Verkehrsführung, wenig bis gar keine Parkplätze, die dazu auch noch recht teuer sind. Wozu sich also diesen Stress machen, wenn es auch einfacher geht?

Es gibt auf Mallorca zwei Park & Ride Parkplätze mit schneller Anbindung nach Palma. Einer davon ist bei Son Fuster Vell mit über 700 kostenlosen Parkplätzen. Der ist aber gar nicht so einfach mit einer gewöhnlichen Navigation zu finden. Deswegen habe ich einen Screenshot aus Google-Maps eingefügt. UntitledDort gibt es eine Metrostation, erkennbar an einem unscheinbaren Aufzug, der unter die Erde führt. Aktuell gibt es dort keine Fahrscheinautomaten, da diese wegen Vandalismus entfernt wurden. Dort steigt man einfach in die U-Bahn ein und fährt 3 Stationen weiter bis zur Endstation Plaça Espanya. Diese kann man nur mit einem gültigen Fahrschein verlassen, den man dort am Automaten erwerben kann und 1,60 EUR kostet.

Zuerst besuchten wir die große Markthalle Mercat de l’Olivar, die größte in Palma. Wirklich gefallen hat sie mir im Vergleich zur Markthalle in Funchal (Madeira) nicht. Dort war es einfach irgendwie natürlicher, Rolltreppen gab es nicht und man konnte den Fischhändlern beim Filetieren zuschauen.

Die Altstadt mit ihren kleinen verwinkelten Gassen durfte natürlich nicht fehlen inklusive einer Pause bei Giovanni L, eine kleine und schöne Eisdiele mit sehr schmackhaftem Eis und Sorten, von denen ich noch nie etwas gehört hatte. Das Ganze garniert mit einer Prise Meersalz. Ungewöhnlich, aber interessant im Geschmack. Zum Schluss besuchten wir die Kathedrale. Die Besichtigung kostet stolze 6 EUR, dafür bekommt man aber auch eine der größten gotischen Kirchen von innen zu sehen. Von Außen hätte man sich sehr weit weg bewegen müssen, um die Kathedrale komplett auf’s Bild zu bekommen. So habe ich versucht, nur ein paar Ausschnitte zu fotografieren.

Richtig viel kann man an einem Tag von dieser Stadt natürlich nicht sehen. Ich kann mir aber gut vorstellen nur für ein paar Tage dorthin zu reisen.

01.05.2014: Nord-Ost-Küste – Coves d’Artà, Cala Rajada, Capdepera mit Leuchtturm und Burg, Artà

Der heutige Morgenlauf fand in der Punta de n’Amer statt. Wenn man den befestigen Weg läuft, kann man relativ eben laufen und dabei den Sonnenaufgang beobachten. Wunderschön! Wir hatten keine konkrete Planung und fuhren später einfach mal drauflos in Richtung Cala Rajada. Unterwegs sahen wir ein Hinweisschild zu den Coves d’Artà. Eigentlich war der Besuch der Drachenhöhlen bei Porto Cristo an einem anderen Tag geplant und mehr als eine Höhle wollten wir uns nicht anschauen. Dennoch sagte mir eine Intuition, den Höhlen von Artà einen Besuch abzustatten. Der Eintritt war mit 13 EUR pro Person recht stattlich, wobei die Drachenhöhlen mit 21 EUR noch deutlich teurer sind. Wir sollten es nicht bereuen. Die Führung war gleich mehrsprachig und der Rundgang durch die Coves d’Artà war ein sehr eindrucksvolles Erlebnis. Ich blieb immer wieder mit offenem Mund stehen, wenn ich einer dieser riesigen Tropfsteinhallen betrat. Verstärkt wurde dieser Eindruck durch gezieltes und dezentes Einsetzen von klassischer Musik und Farbeffekten. Später führte ich noch ein Gespräch mit anderen Besuchern, die schon in den Drachenhöhlen waren und die Coves d’Artà im Vergleich deutlich schöner, imposanter und natürlicher fanden. Die Bilder können das gar nicht richtig wiedergeben, man muss wirklich dort gewesen sein.

Im Anschluss kam mir die Idee, zum Punta de Capdepera zu fahren. Ich hatte diesen Aussichtspunkt mit einem schönen Leuchtturm auf der Karte gesehen, die unserem Reiseführer beilag. Die sehr schmale und kurvenreiche Straße ist kurz und man ist schnell oben, sofern es keinen Gegenverkehr gibt. Im Sommer sicher eine abenteuerliche Angelegenheit. Der Ausblick von diesem östlichsten Punkt Mallorcas ist wunderschön. Auch hier zeigte sich der Vorteil des Besuchs im Mai: Außer uns waren nur 3 Besucher dort und so wirkte es hier überhaupt nicht so touristisch überlaufen, wie an anderen Aussichtspunkten. Wir fanden auch Zeit, eines meiner Rituale umzusetzen, dem Sammeln eines Erinnerungssteins für jedes Familienmitglied, wie sie schon aus Rügen, Teneriffa und Madeira bei uns zu Hause in den Regalen stehen.

Später bekamen wir Lust auf ein Eis in Cala Rajada. Dort fanden wir auch sofort in der unmittelbaren Nähe des Hafens einen Parkplatz, was wohl im Sommer eher unmöglich gewesen wäre. Bevor wir uns den Hafen genauer anschauten, probierten wir einen Orangen-Eisbecher in einer der Eisdielen am Hafen.

Die Weiterfahrt nach Capdepera war etwas schwierig, da meine mobile Navigation mich immer wieder in Cala Rajada auf eine zerlöcherte Schotterpiste schickte. Erst mit Hilfe der Karte und Ausschalten der Navigation fand ich den Weg nach Capdepera. Nach einer kurzen Pause und etwas Umsehen in dem kleinen Städtchen, sollte es zum Kastell gehen. Den Weg zur Burg kann man mit dem Auto fahren, ist aber extrem schmal und ob es oben einen Parkplatz gibt, weiß man vorher nicht. Auch hier durfte ich den Aufstieg alleine vornehmen. Parkplätze gab es keine mehr, aber es war auch hier extrem wenig los, obwohl es sich immerhin um die größte Wehranlage Mallorcas handelt. Für den günstigen Eintritt von 3 EUR kann man nahezu um die ganze Burgmauer herumlaufen und bekommt ein atemberaubendes Panorama in 360° Sicht auf die komplette Insel geboten.

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Oberhalb der Wehrkirche entdeckte ich 2 Glocken, die noch im Betrieb waren. Wer mich kennt weiß, dass ich deren Funktionsfähigkeit einmal ausprobieren musste. Früher dienten die Glocken zur Warnung der Dorfbewohner vor dem Eindringen von Feinden und danach verschanzten sich alle Leute auf der Burg. Mein Läuten hatte jedoch tatsächlich eine Folgereaktion! Nach weniger als einer Minute bimmelten nacheinander diverse Glocken anderer Kirchen in der Umgebung. Flüchtende Menschen konnte ich aber keine erkennen, so dass wir alle außer Gefahr waren und ich die Burg noch etwas besichtigen konnte und auch ein paar Panoramafotos schoss, die ich nach Bearbeitung auch noch hier einstellen werde.

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Bevor wir zurück ins Hotel fuhren, besuchten wir noch Artà. Auch hier handelt es sich um eine sehr schöne Stadt, mit vielen steilen und engen Straßen, sowie zahlreichen Bauwerken aus allen Epochen. Besonders schön ist die Wallfahrtskirche Santuari de Sant Salvador, die, wie man sich sicher denken kann, ebenfalls von gewaltigen Festungsmauern umgeben ist. Der Ausblick auf die Stadt und die Berge ist hier besonders schön.

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Für einen Tag war das schon eine ganze Menge und da sich auch der Magen langsam meldete, machten wir uns auf, um das leckere Abendessen im Hotel zu genießen.

02.05.2014: Binissalem, Santa Maria del Camí, Inca

Aufgrund des schlechten Wetters, war heute eine Reise ins Landesinnere angesagt. Vielleicht Inca zum shoppen, eine Weinprobe und die ein oder andere kleine Stadt erkunden.

Da wir im Auto meist das deutsche Insel-Radio hörten, erfuhren wir, dass ein Wochenmarkt in Binissalem stattfinden sollte. Also entschlossen wir spontan, dorthin zu fahren. Der Name dieser Stadt klingt für Spanien etwas merkwürdig und nach Befragung des Orakle erfuhr ich, das der Name aus dem arabischen kommt. Das verwundert nicht, schließlich war Mallorca von zahlreichen kulturellen Bevölkerungsgruppen besiedelt und jede hat ihre Spur dort hinterlassen.

Den Wochenmarkt kann ich nur empfehlen. Kein Vergleich mit der Atmosphäre der Großmarkthalle in Palma. Hier ist alles deutlich traditioneller und man trifft viele Einheimische, die sich mit Lebensmitteln eindecken. Natürlich deckten wir uns auch mit einigen schmackhaften Leckereien ein. Binissalem ist ebenso bekannt für seinen Weinanbau und beherbergt auch den größten Weinanbaubetrieb der Insel, der regelmäßig Führungen veranstaltet. Da die nächste aber erst gegen Nachmittag stattfinden sollte, fuhren wir nach Inca.

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Inca ist besonders zum shoppen beliebt, da hier zahlreiche Lederwaren und Markenschuhe gefertigt werden, die man dann in Palma oder woanders in der Welt kaufen kann. Wenn man etwas sparen möchte, besucht man einen der zahlreichen Outlets. Inca selbst ist die zweitgrößte Stadt der Insel und es lohnt sich auf jeden Fall, einmal durch die vom Jugendstil geprägte Fußgängerzone zu schlendern und einige der zahlreichen Läden zu besuchen. Freilich spart man hier nur bei den Produkten, die auch im Ort produziert werden. Wer also meint, seine Chucks oder Vans hier besonders günstig zu bekommen, wird enttäuscht sein.

Das Wetter wurde langsam besser und so machten wir uns auf den Weg zurück nach Binissalem und statteten dem Städtchen Santa Maria del Camí einen Besuch ab.

Da es für die Weinprobe immer noch zu früh war und ich auf dem Weg nach Santa Maria del Camí das Weingut Macià Batle entdeckte, nutzten wir die Gelegenheit, zunächst dort vorbeizuschauen. Hier war reger Betrieb und gerade wurde eine Reisegruppe in den Weinkeller geschickt, um im Anschluss eine Weinprobe durchzuführen. Das war die Gelegenheit. Wir gingen einfach hinterher und schauten uns ebenfalls im Weinkeller um. Die Eindrücke waren überwältigend, denn ich erwartete einen kleinen, beschaulichen Weinkeller, sah aber dann eine hochmoderne Abfüllanlage mit riesigen Edelstahltanks, Unmengen an Weinfässern und Flaschen in endlosen unterirdischen Gängen. Danach gab es eine umfangreiche Weinprobe zahlreicher Sorten. Als Autofahrer und Weinkenner trinkt man den Wein natürlich nicht, sondern spuckt ihn nach der Verkostung wieder aus. Ganz wie es sich gehört, wurden auch leckere Häppchen mit Wurst und Käse gereicht und nach der Weinprobe hatten wir auch einige, wenige Flaschen im Gepäck.

Mittlerweile war das Wetter auch wieder besser geworden, so dass wir die Heimfahrt offen fahren konnten. Obwohl ich normalerweise einen Tag Pause zwischen 2 Läufen einhalte, konnte ich bei dem schönen Wetter nicht widerstehen, noch einen Abendlauf zu starten.

03.05.2014: Sóller und Port de Sóller

Eine der größten Attraktionen auf Mallorca ist die Fahrt mit der Nostalgiebahn Tren de Sóller, der auch als „Roter Blitz“ bekannt ist. Den Blitz darf man allerdings nicht wörtlich nehmen, denn die Zugfahrt mit der Nostalgiebahn dauert schon eine gute Stunde, bei weniger als 30 km/h. Dafür hat man Zeit, die Fahrt zu genießen und bei einem Zwischenstopp am Mirador des Pujol d’en Banya einige schöne Fotos zu knipsen. Ich versuchte mich dort an einem 180° Panoramafoto.

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Früher war der Tren de Sóller das einzige Verkehrsmittel zwischen Palma und Sóller, um die landwirtschaftlichen Erzeugnisse in die Hauptstadt zu schaffen.

Der Fahrpreis für eine einfache Fahrt beträgt stolze 12,50 EUR pro Person. Bucht man Hin- und Rückfahrt, wird es noch einmal etwas günstiger. Wir starteten jedoch nicht von Palma aus, sondern fuhren mit dem Auto zum Park & Ride Parkplatz Son Sardina. Dort stellten wir unser Auto direkt am Bahnhof kostenlos ab und erwarben die Fahrkarten im Zug. Schon das Herannahen des Zuges lässt das Herz von Eisenbahnfans deutlich schneller schlagen.

Im Zug gab es noch ein nettes Erlebnis mit einer französischen Reisegruppe. Eine Französin wollte mich unbedingt mit meiner Mutter fotografieren. Und da wir beide dafür bekannt sind, auf Bildern eher griesgrämig daher zu schauen, konnte das eigentlich nichts werden. Aber die Dame war stur und sagte nach jedem Bild kritisch „No, No, No …. !!!“. Als dann noch jemand aus der Gruppe faxen machte, mussten wir beide lachen und bekamen so noch ein einmaliges Foto von der Zugfahrt.

Nach 1 Stunde Fahrzeit mit dem sichersten Verkehrsmittel der Insel erreichten wir Sóller. Dort fuhren wir dann gleich weiter mit der nostalgischen Straßenbahn Tranvía de Sóller, auch als „Orangen-Express“ bekannt, nach Port de Sóller. Auch hier waren wieder 5 EUR fällig, die in der Bahn kassiert wurden. Die Fahrt führt mitten durch Sóller entlang dem Hauptplatz Plaça de sa Constitució, wo es teilweise so eng wird, dass sich die Fußgänger mit dem Rücken an die Wände der Häuser pressen müssen, weiter durch Orangenhaine, bis man dann direkt am Meer vorbei in den Hafen einfährt. Die Aussicht auf die Bucht mit vielen Schiffen und Port de Sóller ist schon sehr überwältigend. Die teilweise mehr als 100 Jahre alten Wägen lassen nostalgische Gefühle aufkommen und der Preis ist dann in Anbetracht der Fahrzeit auch nicht wirklich überteuert.

Wir schlenderten ein wenig durch Port de Sóller und schauten uns am Hafen und in den Geschäften um. Ich unternahm dann noch einen kurzen Aufstieg zu einem Aussichtspunkt oberhalb Port de Sóller, von dem aus man einen herrlichen Ausblick auf den Ort und die Bucht hat und man ebenso in die andere Richtung zum Meer hinausschauen kann.

Da wir von Sóller gleich zum Port de Sóller fuhren, wollten wir uns in Sóller noch etwas umsehen. Zurück ging es mit der nostalgischen Straßenbahn. Sóller hat, wie viele andere Städte auch, nette kleine und verwinkelte Gassen zu bieten, dazu aber auch ein schönes Bergpanorama im Hintergrund. Nach einer guten Stunde hatten wir genug gesehen und wollten schneller und preiswerter zurück als mit der Bahn. Vorsorglich hatte ich mir bereits den Online-Fahrplan für die Linie L211 besorgt, mit der man für wenig Geld in knapp 20 Minuten bis nach Son Sardina fahren kann. An der Haltestelle kamen denn auch pünktlich zahlreiche Busse in Richtung Port de Sóller vorbei, die von dort aus eigentlich die Gegenrichtung nach Palma bedienen sollten. Nur kam gut 1 Stunde lang keiner dieser Busse mehr zurück und die Zahl der Wartenden wurde immer höher. Als dann endlich einer der Busse kam, wollten natürlich alle auf einmal einsteigen, aber da es ja heißt „Alte und Kinder zuerst“, waren wir unter den ersten. Das war auch gut so, denn nachdem etwas mehr als die Hälfte der Wartenden im Bus waren, war dieser wirklich brechend voll. Da half auch kein Nachrücken mehr, den restlichen Fahrgästen Platz zu machen. Tja, der Busfahrer schloss die Tür und brauste los. Die Fahrt dauerte dann aber doch etwas länger als gedacht, denn ein so voll beladener Bus braucht mächtig lange, um am Berg zu beschleunigen.

In Son Sardina wartete die nächste Überraschung. Als wir dort ankamen, gab es an der Einfahrt eine Schranke, die sich automatisch öffnete. Dergleichen auch an der Ausfahrt. Ein großes Schild machte noch einmal darauf aufmerksam, wie man genau an den Sensor heranfahren soll, damit die Schranke sich öffnet. Tat sie aber nicht. Gar nicht. Egal wie ich fuhr, dagegen, daneben, das Ding wollte einfach nicht aufgehen. Natürlich war dort auch keine Nummer vermerkt, wo man im Notfall anrufen konnte. Nach einiger Zeit überlegte ich, zum Eingang zu laufen und zu schauen, ob sich diese Schranke irgendwie öffnen ließ und siehe da: Die Schranke war schon offen, vermutlich wegen der defekten Ausfahrschranke. Herzschlag und Blutdruck konnten sich wieder normalisieren und wir kamen als letzte zum Abendessen im Hotel an.

Aber auch hier ein Lob: Obwohl das Abendessen fast vorbei war, wurde immer wieder am Buffet nachgelegt, so dass wir fast noch freie Auswahl hatten.

04.05.2014: Autotour von Sant Elm nach Valldemossa

Heute hatte ich Lust auf Serpentinen, musste aber versprechen, zaghaft zu fahren. Da Cala Millor als Ausgangspunkt für Gebirgsrundfahrten suboptimal ist, mussten wir zunächst nach Palma und begannen unsere Tour gut 1 ½ Stunden später in Sant Elm, ein kleines Dorf am westlichsten Punkt Mallorcas. Gleich am Ortseingang wird man auf einen teuren Parkplatz geleitet, was man sich aber sparen kann. Der war ohnehin überfüllt und so fuhr ich den Berg hinauf in den Ort und hier gab es zahlreiche, kostenlose Parkplätze am Straßenrand. Sant Elm ist schon stark touristisch belagert, aber einen Blick auf Sa Dragonera musste schon sein. Die Dracheninsel wäre beinahe zu einem Feriendomizil geworden. Naturschützer schaffen es aber, dies zu verhindern. Komplett konnten wir sie leider von unserem Standort nicht sehen, dafür aber die kleine Ausgabe Illa Pantaleu, die ebenfalls unbewohnt ist.

Gegen Mittag ging es dann los ins Tramuntana-Gebirge. Zumindest der Teil, den wir befuhren, war sehr gut ausgebaut und kein Vergleich zu der engen Piste zum Cap Formentor. Immer wieder erreicht man schöne Aussichtspunkte. Besonders gefallen hat mir der alte Torre des Verger, ein Wachturm, den man auch besteigen kann, sofern man es schafft, sich auf der steilen Metallleiter durch die enge Öffnung zur Plattform zu zwängen. Die Aussicht von dort ist herrlich.

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Zuvor machten wir aber einen Zwischenstopp in Estellencs, einem überaus attraktiven Bergdorf, wo gerade einmal 300 Seelen beheimatet sind. Die Häuser sind hübsch dekoriert und daneben einige interessante, moderne Skulpturen aufgestellt, die den Zahn der Zeit treffen (Man beachte die Skulptur mit dem quadratischen Kopf!). Auf dem Ortsplan gab es einen Hinweis für einen Aussichtspukt, den ich auch schnell erreichte. Dummerweise ließ sich von dort nicht optimal fotografieren und ich zögerte kurz, den unbefestigten Weg in den Wald zu nehmen, der zudem auch abgesperrt war. Aber ein gutes Foto ist fast jeden Preis wert, also ging ich weiter, bis ich an einer großen Wiese angelangt war. Hier bekam ich ein schönes Panoramafoto von Estellencs. Ein Geräusch hinter mir, ließ mich aufschrecken. Sicher eine der vielen freilaufenden Bergziegen. Als das Geräusch näher kam, blickte ich direkt einem anderen Wesen ins Auge:

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Als der erste Schrecken überwunden war, nutzte ich die Gelegenheit, meinen neuen Freund abzulichten, was ihm sichtlich gefiel. Ein Selfie durfte auch nicht fehlen.

Wenig später kam ein Spanier bepackt mit Plastiktüten des Weges: Der Besitzer des Tieres mit der täglichen Futterration. Mir war nicht ganz wohl, nachdem ich ja nicht ganz legal eingedrungen war. Ich stammelte ein knappes „Hola“ und zeigte auf den Esel und fügte noch „muy bonito“ hinzu. Er grinste und bejahte mein Kompliment und das Eis war gebrochen. Ich wurde freundlich verabschiedet und ging zufrieden zurück zum Auto, um unsere Fahrt fortzufahren.

Ursprünglich wollten wir bis über Sóller hinaus fahren, was aber aufgrund der vielen Stopps nicht mehr zu schaffen war. Da wir ja schon in Sóller waren, besuchten wir noch Valldemossa, die angeblich die meist besuchte Stadt Mallorcas sein soll. Dementsprechend viele Touristen waren hier auch unterwegs. Die einzige heilige Mallorcas wurde genau hier geboren, so sagt man zumindest. Wirklich bekannt wurde Valldemossa durch den Komponisten Frédéric Chopin, der dort 2 Monate verbrachte, in der Hoffnung, von seiner Tuberkulose geheilt zu werden. Diese verschlechtere sich leider, so dass er seinen Aufenthalt abbrechen musste.

Die Häuser in den Gassen sind überall mit Blumen geschmückt. Töpfe an Wänden, große Töpfe am Boden und die markanten Kacheln mit Heiligenbildern der einzigen Heiligen Catalina Tomàs.

Nachdem sich der Himmel mit dunklen Wolken zuzog und es schon spät wurde, fuhren wir zurück ins Hotel.

05.05.2014: Autotour an der Südostküste: Porto Cristo, Cala d’Or, Porto Colom, Cala Sa Nau, Santuario de San Salvador

Heute Abschlussfahrt am letzten Tag mit unserem schönen Cabrio. Schade. Es ging an die Südostküste, beginnend gleich nebenan in Porto Cristo, bekannt durch die Drachenhöhlen. Die wollten wir aber nicht besuchen, sondern den Hafen und die kleine Altstadt. Anfangs verfuhr ich mich ein wenig wegen Fehlleitung durch die Navigation. Aber dort, wo ich dann herauskam, fanden wir eine alte Ausgrabungsstätte mitten auf der Straße inklusive einem tollem Aussichtspunkt auf den Hafen. Die Stadt und der Hafen selbst waren ganz nett anzusehen, aber nicht so überwältigend, wie ein Mitbewohner unseres Hotels lobhudelte.

Der nächste Besuch führte uns nach Portocolom. Hier gefiel es uns schon deutlich besser. Besonders schön ist die Lage, eingebettet in eine riesige Bucht, deren Einfahrt von einem klassischen rot-weißem Leuchtturm gesäumt ist. Die Bucht inkl. der Halbinsel Sa Punta ist komplett befahrbar. So starteten wir gegenüber vom Leuchtturm, direkt am Hafen vorbei bis in die Altstadt und weiter bis direkt vor den Leuchtturm. Am Hafen und in der angeblich schönsten Altstadt Mallorcas legten wir Pausen ein. Hier könnte ich mir vorstellen, einen längeren Urlaub zu verbringen.

Nach so viel Stadtbesichtigungen, wollten wir an einen ruhigeren Ort und die kleine Minibucht Cala Sa Nau gilt laut unserem Reiseführer als Geheimtipp. Erreichbar ist die kleine Bucht nur mit dem Auto über eine schmale Straße, auf der man auf wenig Gegenverkehr hoffen sollte. An der Bucht selber gibt es einen großen Parkplatz, von wo man gegenüber einige Stufen abwärts geht und einem erst einmal die Luft wegbleiben wird, wenn man das türkisfarbene Meer erblickt. Hier kam wirklich Karibikfeeling auf. Das Wasser war seicht, warm und kaum Touristen zu sehen. So konnte man es eine Weile gut aushalten. Wer lieber wandern möchte, kann die Pinienwälder um die Bucht herum durchstreifen.

Unser nächstes Ziel, Cala d’Or, ist architektonisch anders aufgebaut. Die Häuser sind fast alle weiß und quadratisch, ältere Architektur sucht man vergeblich. Eine kleine Bahn bringt die Besucher an alle möglichen Orte und natürlich auch zu einigen der zahlreichen Strände. Cala d’Or besitzt eine sehr belebte Fußgängerzone mit zahlreichen Geschäften, Bars und Restaurants. Im Hafen finden sich viele noble Yachten. Meine Gefühle diesem Ort gegenüber sind gemischt. Ich kann nicht wirklich sagen, dass mir Cala d’Or gefallen hat, aber schlecht fand ich es hier auch nicht.

Auf dem Rückweg wollte ich unbedingt einen Abstecher zum Steinkreuz bei Santuario de San Salvador machen. Die Straße dort hinauf ist zwar sehr eng und kurvig, die Auffahrt machte mir aber einen Heidenspaß, weil nicht wirklich viel los war. Die Innenbesichtigung dieses fast 800 Jahre alten Klosters war leider nicht möglich. Von hier oben hat man einen herrlichen Ausblick über die gesamte Insel, so dass ich auch hier viel Futter fürs Auge und meine Kamera bekam.

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06.05.2014: Cala Millor, Reiten in der Punta de n’Amer

Alles hat ein Ende, auch unser Urlaub und der Mietwagen musste wieder zurückgegeben werden. So verbrachten wir fast den ganzen Tag in Cala Millor an der Strandpromenade, wie schon viele Abende zuvor. Bei Morgendlichen Joggen entdeckte ich einen Reiterhof, die Bonanza-Ranch. Irgendwie hatte ich Lust, mich einmal auf ein Pferd zu setzen, wozu ich bisher noch nie kam. Ich bekam gleich einen Termin für den Nachmittag. Es ging durch die Punta de n’Amer mit kurzer Futterpause, ein kurzes Stück am Strand entlang und wieder zurück. Insgesamt 1 ½ Stunden.

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Eigentlich handelte es sich um eine Anfängergruppe, so dass die Pferde nur im Trab liefen. Aber im Sand in den Dünen und auch am Strand, gab es eine unangekündigte Trabeinlage. Fallen war hier kein Problem, aber ich konnte mich ganz gut im Sattel halten.

Fazit

Der kurze Urlaub auf Mallorca beseitigte alle meine Vorurteile. Das lag nicht zuletzt an der sehr günstigen Reisezeit im Mai. Wie mir schon andere Gäste erzählten, sollte man die Hochsaison im Juli/August meiden, wenn man nicht gerade schulpflichtige Kinder hat oder Lehrer von Beruf ist. In diesen beiden Monaten ist es einfach zu voll. Auch der September und Oktober sind gute Reisemonate. Das Wasser ist noch warm und die Anzahl der Touristen erträglich. Besonders angenehm empfinde ich natürlich die kurze Reisezeit.

Die Insel selbst hat mich von ihrer Flora und Fauna her doch sehr überrascht. Es ist wirklich für jeden Geschmack etwas vorhanden. Berge zum wandern, schöne Radstrecken, traumhafte Strände zum baden, kurvige Pisten für Auto- und Motorradfahrer, etc. Kulturell ist es etwas schwieriger zu beurteilen. Mallorca hatte viele, verschiedene Bevölkerungsgruppen zu Gast: Griechen, Araber, Aragonier. Alle haben auf der Insel kulturelle Spuren hinterlassen. Oft findet man in einer Stadt einen regelrechten Mix an Bauten von Gotik, über Barock bis hin zum muslimischen Baustil.

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Das Klima ist allerdings nicht so konstant wie auf den Kanaren, d.h. im Winter wird es recht kalt und im Sommer kann es sehr heiß werden. Dennoch hat mir Mallorca sehr gut gefallen und ich bin sicher, dass ich wieder hinfahren werde. Zum Baden, zum Wandern und um mir noch die Ecken anzuschauen, die ich noch nicht kenne.

Ich hoffe, der Bericht hat Euch gefallen und dem ein oder anderen Lust auf mehr gemacht. Schreibt mir doch einfach in einem kurzen Kommentar, was Euch an Mallorca gefällt.

Ich würde mich freuen, wenn Ihr auch bei meinen anderen Reiseberichten zu Teneriffa, Madeira, Rügen oder Berlin vorbeischaut