Ich spielte schon länger mit dem Gedanken, mir eine Akkubank zuzulegen. Die Akkus moderner Smartphones halten meist nicht länger als einen Tag und wenn man gerade unterwegs ist, hat man so die Möglichkeit, das mobile Gerät wieder schnell aufzuladen. Nicht unterschätzen sollte man auch das Aufladen in der Arbeit. Nach aktueller Rechtsprechung ist das Aufladen privater Geräte am Arbeitsplatz verboten und kann sogar eine Abmahnung nach sich ziehen. Mit einer Akkubank hat man dieses Problem nicht mehr und ist auf der sicheren Seite. Zudem ist ein externer Akku auch nützlich, wenn man wie ich gerne wandert und in den Bergen unterwegs ist, so dass man im Notfall nicht um einen entladenen Akku fürchten muss.
Noch ein Hinweis zu den Herstellerangaben:
Da Smartphones und andere mobile Endgeräte zum Laden eine konstante und gleichbleibende Spannung von 5 V benötigen, schalten diese den Ladevorgang ab, sobald ein bestimmter Grenzwert unterschritten wird, so dass noch eine gewissen Restladung im Akkupack verbleibt. Deswegen kann man die Ladezeiten verschiedener Smartphones mit gleicher Akkukapazität nicht ohne weiteres vergleichen. Da sich die Kapazität auf 3,7 Volt bezieht und bei der Transformation von Energie auch Verluste entstehen, wird man also nie die Energie aus der Herstellerangabe aus dem Akkupack herausbekommen. Meist muss man ca. 30% Kapazität von der Herstellerangabe subtrahieren. Aber auch das ist nicht unbedingt immer so, da man ja nicht weiß, auf welcher Basis der Hersteller seine Angaben macht und ob er Verluste nicht schon berücksichtigt hat.
Lieferumfang
Bei der Verpackung hat sich der Hersteller – wie schon bei der Moving Life A1 Powerbank – wirklich sehr viel Mühe gegeben. Der externe Akku befindet sich in einer hübschen, weißen Dose
mit nettem Aufdruck, geschützt durch ein passend, zugeschnittenes Schaumstoff-Inlay.
Darunter liegt noch eine kleine, ebenfalls bunt bedruckte Pappschachtel mit dem Mini-USB-Kabel und einer knappen Anleitung.
Die deutschsprachige Anleitung ist gut und verständlich formuliert, was bei Produkten ausländischer Hersteller nicht immer so ist.
Wer den Akku verschenken möchte, könnte das aufgrund der ansprechend gemachten Verpackung einfach ohne weitere Vorbereitung tun.
Technische Daten
- Kapazität: 10000 mAh
- Ladestrom Eingang: DC 5 V 1,5 A (max)
- Ladestrom Ausgang OUT2: DC 5V 2,1 A (max)
- Ladestrom Ausgang OUT1: DC 5V 1 A (max)
- Abmessungen (nachgemessen): Breite: 8,2 cm; Länge: 9,5 cm; Dicke: 2,3 cm
- Gewicht: 238 Gramm (nachgewogen)
Die Akkubank besitzt zwei USB-Ports, so dass gleichzeitig 2 Endgeräte aufgeladen werden können.
Der Akku selbst hat eine Kapazität von 10000 mAh. Mit 238 Gramm ist die Powerbank relativ leicht im Vergleich zu Konkurrenzprodukten.
Design und Verarbeitung
Der Akku wirkt sehr sauber verarbeitet und stabil.
Er ist besitzt eine rutschhemmende Beschichtung, die aber auch gerne Fingerabdrücke anzieht.
Bedienung – Aufladen – Qualität
Eine Anmerkung zu den Ladezeiten:
Die Ladezeit eines Smartphones hängt von sehr vielen, verschiedenen Faktoren ab. Entscheidend ist z.B. der Ausgangsstrom des Ladegerätes. Laden per USB 2.0 liefert nur 0,5 A Ladestrom, mit USB 3.0 bekommt man immerhin 0,9 A. Das Ladegerät des Samsung Galaxy S4 liefert 2,1 A und das meines Tablets Sony Xperia S immerhin noch 1,5 A, jeweils bezogen auf 5 Volt. Die meisten Akkubänke schaffen angeblich bis zu 2,1 A bei 5 Volt. Damit nicht genug. Auch die interne Ladeelektronik und das verwendete Kabel beeinflussen maßgeblich die Zeit bis zur vollständigen Aufladung. Längere Kabel verursachen teils hohe Leistungsverluste aufgrund des größeren Widerstandes, so dass bei extremen Längen der Ladestrom sogar halbiert werden kann. Manche Geräte verweigern bei bestimmten Konstellationen die Aufladung. Deshalb verwende ich bei meinen Tests nur Ladegeräte mit Anschluss für ein USB-Kabel, so dass ich immer das gleiche Kabel und Ladegerät verwenden kann. Zudem kommt noch hinzu, dass nach der Spezifikation des USB-Forums der maximale Ladestrom auf 1,5 A begrenzt ist. Möchte man ein Smartphone oder Tablet mit einem Ladegerät laden, das einen höheren Strom liefert, muss das Endgerät den AC-Lademodus unterstützen, der es erlaubt, auch mit höheren Stromstärken zu laden. Beim Samsung Galaxy S4 ist dies zumindest der Fall.
Zuerst einmal muss der Akkupack selbst aufgeladen werden, was ca. 7 Stunden dauert und bei einer Stromaufnahme von 1,5 A den Herstellerangaben entspricht.
Sowohl während des Ladens von Endgeräten, als auch beim Aufladen der Powerbank, signalisiert eine mehrfarbige LED den Ladezustand (Rot = 0 – 30%); Blau = 30% – 70%); (Weiß = 70% – 100%). Durch Druck auf den Taster bekommt man im Ruhezustand ebenfalls die aktuelle Kapazität durch eine passende LED-Farbe angezeigt. So hat man immer im Blick, in welchem Zustand sich die Powerbank befindet. Leider hat sich im Test gezeigt, dass die LEDs nicht zu den im Handbuch genannten Kapazitätswerten leuchten. Die rote LED blinkt bereits, wenn die Ladekapazität die 60%-Marke unterschreitet. Somit ist die Anzeige bezüglich der vorhandenen Restkapazität etwas irreführend.
Die Ladezeit lässt sich relativ einfach ermitteln: Zeit = (Kapazität in mAh / Ladestrom in mA) x 1,3 (Korrekturfaktor für Verluste durch z.B. Wärmeabgabe). Dabei handelt es sich nur um einen Richtwert, für eine grobe Schätzung.
Um einen annähernd ähnlichen Ausgangszustand vor dem Laden zu erhalten, erfolgte der Anschluss der Geräte erst, nach automatischer Ausschaltung aufgrund des leeren Akkus und wurden erst nach vollständiger Aufladung wieder eingeschaltet. In der Praxis können somit die Ladezeiten variieren, da man dort das Smartphone ja meist im eingeschalteten Zustand lädt.
Laden mit Netzteil:
D.h. die Ladezeit eines Samsung Galaxy S4 würde mit dem mitgelieferten Ladegerät (2100 mA) bei einer Akkukapazität von 2600 mAh ca. 1,6 Stunden dauern bzw. ca. 95 Minuten. Tatsächlich benötigt das Samsung Galaxy S4 beim Laden mit Originalzubehör ca. 110 Minuten.
Mein Tablet benötigte mit Originalzubehör (1,5 A) ca. 4 Stunden und bei Verwendung des Samsung Galaxy S4 Ladegeräts mit 2,1 A sogar nur ca. 3 Stunden.
Beim Samsung Galaxy S3 dauert die Aufladung mit dem 2,1 A Ladegerät etwas über eine Stunde.
Laden mit der Powerbank:
Für meinen Test habe ich das Samsung Galaxy S4 (2600 mAh), Samsung Galaxy S3 (2100 mAh) und mein Sony Xperia Tablet S (6000 mAh) verwendet. Zum Starten des Ladevorgangs oder Anzeigen der aktuellen Kapazität muss kurz der kleine Taster auf der Oberseite gedrückt werden.
Das Samsung Galaxy S4 konnte ich ca. 3 Mal aufladen, was einer grob geschätzten Kapazität von ca. 7500 mAh beträgt. Beim Samsung Galaxy S3 erfolgte der Ladevorgang beinahe 4 Mal. Mein Tablet Sony Xperia Tablet S konnte komplett aufgeladen werden und im Anschluss war es noch möglich, das Galaxy S4 etwas über die Hälfte aufzuladen. Die Ergebnisse mit den drei Mobilgeräten lassen auf eine tatsächlich nutzbare Kapazität von ca. 7500 mAh schließen, was ein recht guter Wert für einen Akkupack ist. Dennoch hat mich dabei gewundert, dass die Moving Life A1 Powerbank mit einer Herstellerangabe von 8000 mAh ebenfalls in der Lage war, das Samsung Galaxy S4 nahezu dreimal aufzuladen. Entweder ist dort die Herstellerangabe nicht korrekt (zu gering) oder es wurde ein stärkerer Akku verbaut. Im Vergleich mit anderen von mir getesteten Akkubänken (EasyAcc 8400 mAh und Supremery 7800 mAh), liegt die Moving Life A2 mit einer Ausbeute von ca. 75% dennoch deutlich vorne.
Die Ladegeschwindigkeit entspricht der Herstellerangabe: Das Samsung Galaxy S4 war bei mir in ca. 110 Minuten aufgeladen und der Ladevorgang dauerte damit genauso lange, wie mit dem Originalnetzteil, welches ebenfalls 2,1 A liefert. Auch beim Samsung Galaxy S3 benötigte die Aufladung nicht länger, als mit dem Originalnetzteil. Die Ladezeit meines Tablets betrug 4 1/2 Stunden, so dass auch hier der versprochene Ladestrom genutzt werden konnte.
Als Abschlussdisziplin habe ich dann noch das Samsung Galaxy S4 (OUT2 mit 2,1A) und das Samsung Galaxy S3 (OUT1 mit 1A) gleichzeitig aufgeladen. Unerklärlicherweise dauerte so der Ladevorgang etwas länger: Das Galaxy S4 brauchte nun 130 Minuten bis zur vollständigen Aufladung und das Galaxy S3 benötigte ebenfalls 130 Minuten, was aber bei einem Ladestrom von nur 1 A zu erwarten war.
Die Ladezeiten entsprechen damit den Herstellerangaben und sind als sehr gut zu einzustufen.
Zum Abschluss gibt es noch ein kleines Video, in dem ich den Akkupack kurz vorstelle.
Fazit
Auch mit der Moving Life A2 (Oder: Aukey Dessert, wie bei Amazon betitelt) liefert Aukey wieder eine sehr gute Powerbank, die besonders durch schnelle Ladezeiten glänzt. Die rutschhemmende Beschichtung sorgt dafür, dass die Ladestation gut in der Hand liegt und nicht zu leicht wegrutscht. Zudem stimmt das Preis-Leistungs-Verhältnis.

Die schon zu früh einsetzende rote LED trübt ein wenig den guten Eindruck. Für eine 10.000 mAh Powerbank bekommt die Moving Life A2 daher von mir eine uneingeschränkte Empfehlung.
Weitere von mir getestete Akkupacks:
Aukey AmzDeal A1 Moving Life für die Handtasche mit 8000 mAh
Wasser- und staubdichter Outdoor Akkupack Supremery mit 7800 mAh