✔ Ausgangssituation
Ich wohne in einem Reihenendhaus mit Keller. Dort werkelt eine Fritzbox, an der über ein Patchpanel 4 LAN-Dosen angeschlossen sind. Diese befinden sich in verschiedenen Räumen und ich nutze dazu die „alte“ ISDN-Verkabelung, was sehr gut funktioniert. Das WLAN der Fritzbox ist dennoch eingeschaltet, damit ich auch im Büro im Keller mein Smartphone verwenden kann. An der LAN-Dose im 1. Stock befindet sich ein WLAN-Access-Point von Medion, der auch das 2. Stock mit einem WLAN-Signal versorgt. Leider ist in einem Drittel des Wohnzimmers der Empfang sehr schwach und auf der Terrasse fast gar nicht mehr vorhanden. Daher wollte ich schon länger einen 2. WLAN-Access-Point an der LAN-Dose hinter meinem LCD-TV anschließen. Die von mir dort bisher ausprobierten Modelle bereiteten Schwierigkeiten, besonders bei eingeschaltetem TV. Die Verbindungen brachen auch in nächster Nähe immer wieder mal ab oder waren erst gar nicht möglich.
✔ Was kann der Etekcity-WLAN Repeater/Access-Point/Router?
Zunächst einmal alles, was die meisten anderen Modelle auch können: Er kann als Repeater ein bestehendes WLAN-Signal verstärken, natürlich nicht verlustfrei. Zudem ist er als Access-Point einsetzbar, indem er ein LAN-Signal in ein WLAN-Signal umwandelt. In beiden Fällen wird die IP-Adresse eines vorhandenen Routers einfach durchgereicht.
Dieses Modell ist außerdem noch als Router einsetzbar. D.h. es vergibt IP-Adressen aus einem eigenen IP-Range an nachfolgende Geräte. Nutzt man die Routing-Funktion nur im WLAN, verhält sich der Router wie ein Access-Point, vergibt jedoch eine eigene IP-Adresse aus einem anderen Bereich.
Daneben besitzt der Etekcity-Router noch eine 2. LAN-Schnittstelle. Der Vorteil ist, dass man ihn an einer LAN-Dose anschließen kann ohne den LAN-Port zu verlieren.
D.h. Ich habe z.B. den Router an die LAN-Dose hinter meinem TV angeschlossen und zusätzlich noch einen 4-fach-HUB an den 2. LAN Port. Die LAN Ports sind entsprechend gekennzeichnet (LAN/WAN für den Anschluss an eine Fritzbox und LAN zum Anschluss eines Hubs oder anderen , kabelgebundenen Geräts).
Es ist möglich, den Router direkt über den LAN/WAN-Port an den Anschluss des Providers zu koppeln bzw. ist dies mittels WISP auch über WLAN möglich, falls man z.B. in einem schlecht versorgten Gebiet wohnt, in dem der Internetzugang über WLAN realisiert ist oder einen HotSpot verstärken will. Dazu unter Erfahrungen mehr.
Daneben sind viele, weitere Einstellungen in der Expertenansicht verfügbar.
Man kann z.B. die Zeiten für den Zugriff begrenzen, ähnlich wie bei der FitzBox. Auch eine Firewall fehlt nicht, um bestimmte Ports, IPs, MAC-Adressen oder URLs beschränken zu können. Experten können sich sogar eine DMZ oder Dynamic DNS einrichten!
✔ Meine Erfahrungen
Das Einrichten ist auch ohne die englischsprachige Anleitung kein Problem. Auf dem Router ist die IP-Adresse aufgedruckt. Zur Erstkonfiguration schließt man ihn einfach nur an einer Steckdose an und verbindet den PC per WLAN mit dem Netzwerk „Wireless-N“ und gibt die auf dem Gehäuse aufgedruckte IP im Browser ein. Kennwort und Benutzername finden sich ebenfalls auf dem Router und können in den Einstellungen der Web-Oberfläche geändert werden. Die Web-Oberfläche erinnert leicht an Windows 8 und ist auch gekachelt.
Sie ist intuitiv bedienbar und nach dem Login finden sich gleich die Kacheln für die jeweilige Konfiguration. Ich hatte zunächst alles durchprobiert und getestet und anschließend die Konfiguration als Router gewählt, um meinen Hub mit Fire TV, TV, Xbox weiter verwenden zu können.
Der Empfang ist als außerordentlich gut zu bezeichnen. Egal ob mit eingeschaltetem oder ausgeschalteten TV, der Empfang im Wohnzimmer, Terrasse und Garten ist nun optimal und die Datenübertragungen sind sehr performant bis hin zu einer Nettorate von ca. 140 Mbs. Es empfiehlt sich, noch eine Optimierung des WLAN-Kanals vorzunehmen. Dazu gibt es die App „WiFi Overwiew 360“ für Android, mit deren Hilfe man die optimalen Kanäle ermitteln kann.
Nachdem ich dann noch WISP ausprobierte, um einen bei mir nur schwach empfangbaren Hotspot zu verstärken, war meine Begeisterung riesig! Mit einem Repeater kann ein HotSpot nicht verstärkt werden, da man einen Netzwerkschlüssel eingeben muss und der HotSpot der Telekom als Authentifizierung eMail-Adresse und Passwort verwendet. Mit WISP wird nur das Signal verstärkt und weiter geleitet, so dass man keinen Netzwerkschlüssel eingeben muss. So konnte ich den Hotspot-Empfangsbereich deutlich erweitern. Daher erwäge ich die Anschaffung eines weiteren Etekcity Routers. Mit der eingebauten LAN-Schnittstelle könnte man das HotSpot-Signal auch kabelgebunden über z.B. einen Hub auf mehrere Geräte verteilen.
✔ Fazit
Ich kann den Etekcity WLAN-Router/Repeater/Access-Point uneingeschränkt weiter empfehlen. Er bietet mehr Funktionsempfang als die meisten WLAN Repeater, kostet aber deswegen nicht mehr. Die Empfangsqualität und Störfestigkeit übertrifft alle meine bisherigen Geräte.

Durch die gut durchdachte Router-Funktion, bleibt die LAN-Schnittstelle erhalten. Mit WISP kann das Signal eines Telekom HotSpots problemlos verstärkt oder ins LAN umgeleitet werden, was mit einem herkömmlichen Repeater nicht funktioniert. Daher gibt es für dieses Produkt eine uneingeschränkte Empfehlung von mir.