Ein Familienurlaub mit mehreren und zudem älteren Kindern führt unweigerlich zu Interessenkonflikten, so wie wir es in 2011 auf Rügen erlebt hatten. Zudem ist ein solcher, gemeinsamer Urlaubstermin bei in Ausbildung befindlichen Kindern kaum noch verbindlich planbar. So gab es 2012 zunächst einen Urlaub ohne Kinder auf Madeira. Ab diesem Jahr kam die Überlegung auf, mit den Kindern einzeln in Urlaub zu fahren, beginnend mit der Reise nach Berlin zusammen mit meinem fast volljährigen Sohn. Den Sommerurlaub plante ich spontan und dieses Mal sollte mich meine jüngere, 14-jährige Tochter begleiten.
Es gilt ja allgemeinhin, dass der Erholungseffekt erst nach 10-14 Tagen einsetzt. Daher nahm ich gleich 3 1/2 Wochen Urlaub, wovon ich fast 10 Tage zu Hause verbrachte. Der Grund liegt auf der Hand. Ich wollte erholt in den Urlaub starten und zu Hause erst einmal Abstand vom Arbeitsalltag bekommen. Einige Tage vor dem Abflug begannen wir die Suche nach dem passenden Urlaubsziel für die nächsten 10 Tage. Es sollte kein reiner Badeurlaub sein, sondern wir wollten auch etwas von Land und Leuten sehen. Mallorca, Gran Canaria, Teneriffa, Kos, Kreta und Rhodos kamen auch aus preislicher Sicht zunächst in die engere Auswahl. Meine Tochter favorisierte am Ende Gran Canaria, was mir jedoch nicht so gefiel. Wir einigten uns schließlich auf Teneriffa, da man dort nicht nur gute Bademöglichkeiten vorfindet, sondern auch Einiges unternehmen kann. Ich hatte das Gefühl, dass Teneriffa und Madeira nicht unbedingt unähnlich sind, was sich im Nachhinein jedoch nicht vollends bestätigte.
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Teneriffa gehört zu den kanarischen Inseln und ist die größte der insgesamt 7 Inseln, welche allesamt unter spanischer Hoheit stehen. Mit 80 km Länge und 50 km Breite wirken ihre Abmessungen zwar recht klein, jedoch sind 50 km auf schmalen und steilen Passstraßen nicht mit 50 km auf “normalen” Straßen zu vergleichen. Man ist deutlich länger unterwegs! Mit ca. 900.000 Einwohnern leben dort etwas weniger Menschen als in der viertgrößten deutschen Stadt Köln. Die Hauptstadt Santa Cruz hat den Zusatz “de Tenerife”, da es sehr viele spanische Städte mit diesem Namen gibt. Es leben dort ca. 200.000 Einwohner, also etwa so viele Menschen wie in Erfurt.
Obwohl Teneriffa nur 250 km von der Küste Marokkos bzw. der Sahara entfernt liegt, gehört es politisch zum 1300 km entfernten Spanien. Auf dem ersten Blick mag dies unlogisch erscheinen. Tatsächlich war es so, dass die Ureinwohner Teneriffas, die Guanchen, vor ca. 3000 Jahren aus Afrika die Insel als erste besiedelten. Wie in vielen Südamerikanischen Ländern auch, eroberten die Spanier Teneriffa im Mittelalter und vertrieben und versklavten die Guanchen. Die Macht des Stärkeren eben.
Die Insel entstand komplett aus vulkanischer Aktivität, beginnend mit dem Teno- und Anaga-Gebirge, erst viel später folgte das Vulkanmassiv im Zentrum der Insel mit dem höchsten Berg Spaniens, dem 3718 m hohen Teide der zugleich auch einer der höchsten Vulkane der Erde ist.
Die Passatwinde sorgen für angenehme, milde Temperaturen auf Teneriffa und den anderen Inseln, ähnlich wie man es schon von Madeira her kennt. Entstehende Wolken bleiben in der Umgebung des Teide hängen und regnen so in seiner Umgebung, dem Norden der Insel ab. Dies führt dazu, dass es im Norden etwas kühler und bewölkter als im Süden ist. So hat sich dann im Laufe der Zeit der Süden als beliebte Urlaubsregion für Badefreunde entwickelt, da es hier oft wärmer, klarer und das Meer nicht ganz so wild ist. Von der Vegetation her ist der Süden jedoch sehr karg und trostlos, so dass es dort auch nur wenige ursprüngliche Städte gibt, sondern vielmehr die in den 60er und 70er für den Massentourismus hochgezogenen, oft unansehnlichen Bettenburgen. Dies war auch einer der Gründe, weshalb wir uns für den Norden entschieden.

Die Temperaturen liegen im Sommer meist zwischen 20°C und 28°C und mit 21°C ist das Wasser zwar nicht superwarm, aber doch meist etwas wärmer als in der Nord- oder Ostsee. So erlebten wir recht angenehme Temperaturen, während die daheim gebliebenen bei der Hitzewelle kräftig schwitzen mussten. Da es auf den Kanaren ganzjährig mild ist, fliegen deutsche Urlauber bevorzugt im Herbst oder Winter dorthin, um den kalten Temperaturen zu entfliehen. In den Sommermonaten halten sich dort deutlich mehr Festlandspanier auf, als in den übrigen Monaten.
Die Reise buchten wir erst wenige Tage vor Abflug in Frankfurt am Main Online als Pauschalreise. Über die Nutzung eines Mietwagens wollte ich dieses Mal vor Ort spontan entscheiden. Als Reiseführer wählte ich einen aus dem Dumont Verlag

den ich übrigens im örtlichen Buchhandel günstiger bekam, als bei Amazon!
Er ist mit fast 300 Seiten zwar etwas umfangreich, enthält aber viele wertvolle Tipps und gute Beschreibungen, sowie eine sehr detaillierte Straßenkarte, die mir oft eine große Hilfe war.
14.07.2013: Hinreise, Puerto de la Cruz
Wir mussten schon um 3 Uhr aufstehen, da unser Condor Flug DE7742 um 6:05 Uhr in Frankfurt startete. Da es für meine Tochter die erste Flugreise war, reservierte ich zwei Plätze mit guter Sicht- und Sitzposition. Durch den Online-CheckIn erhoffte ich mir wie immer geringere Wartezeiten beim Einchecken. Da der früheste Airliner vom Darmstädter Hauptbahnhof erst gegen 4:30 Uhr los fuhr, konnten wir nur eine knappe Stunde vor Abflug am Flughafen sein. Die Warteschlangen waren aber sowohl am normalen Schalter, als auch am baggage drop-off Schalter identisch. Die Abwicklung ging dennoch zügig von statten und so hob der Flieger pünktlich um 6:05 Uhr in Richtung Teneriffa ab.
Nach der Landung musste noch die Uhr um eine Stunde zurückgestellt werden. Da wir auch den Transfer mitgebucht hatten, suchte ich den Stand des passenden Reiseveranstalters aus und wir wurden zu einem großen Reisebus geleitet. Die Fahrt nach Puerto de la Cruz dauerte nur eine knappe Stunde, da wir die ca. 90 km überwiegend auf der gut ausgebauten Autobahn TF-1 fuhren. Während der Fahrt bestätigte sich meine Entscheidung, ein Hotel im Norden ausgesucht zu haben. Die Landschaft war extrem karg und trostlos. Bis auf ein paar Palmen und Kakteen schafften es dort keine Pflanzen, länger zu überleben. Nach einer Weile wurde es dann deutlich grüner und so kamen wir ziemlich bald in unserem 3-Sterne Hotel Trovador in Puerto de la Cruz an. Dort wurden wir freundlich begrüßt und auf dem ersten Blick machte das Zimmer zwar einen schon etwas betagteren, aber sehr sauberen Eindruck. Der beim Reiseveranstalter Vtours geäußerte Wunsch nach einem Zimmern mit Balkon und Meerblick wurde ebenfalls erfüllt. Unser Zimmer bestand aus einem Schlaf-/Wohnbereich mit 2 Betten, einem Flur mit großem Einbauschrank und einem Bad mit Wanne und sogar Bidet (O-Ton meiner Tochter: Das ist zum Füße waschen ;-)).
Es gab keine Zimmerschlüssel, sondern einen KeyCard-Zugang. In der Lobby stand ein PC, den man für 1 EUR 15 Minuten lang benutzen durfte. Zudem war ein drahtloses, kostenlos nutzbares Netzwerk vorhanden.
Nach der Zimmerbesichtigung war es noch recht früh, so dass wir fast noch den ganzen Tag zur Verfügung hatten. So aßen wir zunächst einen kleinen Snack in einem der Restaurants direkt auf dem Plaza del Charco, dessen Name ich leider vergessen habe. Dort spielte eine Band flotte Blasmusik, was uns zum Verweilen animierte. Als ich die Rechnung bekam, stutzte ich über höhere Preise als auf der Karte. Erst beim Lesen des Kleingedruckten in der Karte entdeckte ich, dass für jedes bestellte Produkt 1 EUR zusätzlich für die Musik berechnet wurde. Das war aus meiner Sicht schon ein klein wenig Abzocke, zumal das Essen auch nicht wirklich toll war.
Der Plaza del Charco ist ein schöner, großer und schattiger Platz, auf dem viele Fici und Palmen stehen. Hier gibt es Kioske, Souvenirläden, zahlreiche Restaurants, Spielmöglichkeiten für Kinder, einen schönen Springbrunnen und viele Bänke, die zum Ausruhen einladen. Er ist sozusagen das Zentrum der Stadt und hier ist immer was los. Da sich hier auch viele Einheimische aufhalten, bekommt man dort den besten Einblick in den spanischen Alltag, wenn man sich etwas Zeit dafür nimmt.
Im Anschluss checkten wir die Lage: Direkt am Plaza del Charco befindet sich ein großer Supermarkt, in dem man alle Dinge des täglichen Bedarfs einkaufen kann. Er hat bis 0 Uhr geöffnet, verkauft aber ab 22 Uhr keinen Alkohol mehr!
Zum Playa Jardin im Westen sind es ebenfalls nur wenige Gehminuten. Er wurde vom kanarischen Künstler César Manrique angelegt und ist einer der schönsten Strände der Nordküste. Er besteht aus feinem, schwarzen Vulkansand, gesäumt von vielen Palmen und anderen Gewächsen. Es gibt öffentliche Toiletten und Duschmöglichkeiten und man kann Liegen und Sonnenschirme ausleihen.

Ebenfalls entworfen von César Manrique ist das “Freibad” Lago Martiánez im Osten der Stadt. Es handelt sich um eine weltweit einmalige Anlage mit zahlreichen Meerwasser-Pools, Bepflanzungen, Restaurants, Bars, einem Unterwasser-Casino und sogar einem künstlichen See mit 27.000 Kubikmeter Meerwasser. Die Anlage passt sich sehr harmonisch in das Stadtbild und die Landschaft ein. Dort verbrachten wir dann auch den Rest des Tages. Der im Reiseführer angegebene Eintrittspreis von 3,50 EUR ist nicht mehr aktuell, da wir 5,50 EUR pro Person zahlten, was für das Gebotene immer noch ein sehr guter Preis ist.
Da sich gleich neben dem Lago Martiánez auch ein McDonalds Restaurant befindet, probierten wir das auch gleich aus und tatsächlich schmeckten die Burger nicht anders als in Deutschland.
Mit etwas Bummeln an der schönen Standpromenade neigte sich dann auch schon der erste Tag dem Ende zu. So erledigten wir noch schnell unsere Einkäufe: Kekse und Wasser. Letzteres sollte man unbedingt kaufen, denn Leitungswasser hat auf Teneriffa keine Trinkwasserqualität.
15.07.2013: Loro Parque
Das erste Frühstück im Hotel Trovador war ernüchternd: Es gab Brötchen, die ziemlich hart waren, als seien sie schon ein paar Tage alt, wässriges Rührei, viel zu dicken Bacon dazu, pappsüsse Fruchtsäfte und einen Kaffee, der den Namen nicht wirklich verdient hat. Naja, man gewöhnt sich an alles und aus lebensmittelhygienischer Sicht waren die Sachen absolut in Ordnung. Es stellte sich bald heraus, dass die Croissants relativ schmackhaft waren, besonders die mit Schokolade gefüllte Variante. Mit genug Milch war auch der Kaffee zu ertragen und erfüllte seinen Zweck. Statt Brötchen konnte man Toast verwenden und der immer gleiche Aufschnitt (Salami, Käse, etc.) war genießbar und der Honig schmeckte sogar richtig gut.
Heute sollte es in den Loro Parque gehen. Einfach ausgedrückt handelt es sich dabei um einen Tierpark in Puerto de la Cruz. Wenn man den Eintrittspreis von 33 EUR sieht, wird man unweigerlich erst einmal schlucken: 33 EUR Eintritt für einen gewöhnlichen Tierpark? Nein, der Loro Parque ist bei weitem kein gewöhnlicher Tierpark, denn hier wird einiges geboten, was es sonst kaum irgendwo gibt.
Obwohl es vom Hotel nur wenige Gehminuten bis zum Loro Parque sind, gingen wir zur Haltestelle des Loro Parque Express. Eine hübsche kleine, gelbe Eisenbahn brachte uns in wenigen Minuten in rasantem Tempo zum Loro Parque. Wer sein Frühstück nicht behalten möchte, sollte sich möglichst weit hinten hineinsetzen, da man dort bei jeder Bodenwelle fast schon von seinem Sitz abhebt.
Da es schon gegen 9 Uhr war, war die Kassenschlange relativ lang und als wir nach 15 Minuten im Loro Parque eintraten, sahen wir erst einmal nur große Menschenansammlungen im thailändischen Dorf. Es war berstend voll und man konnte sich kaum bewegen und so erhaschte ich nur einen flüchtigen Blick auf den schönen, mit Seerosen bedeckten See mit hunderten von Kois. Die Gebäude im thailändischen Dorf sind bei weitem keine billigen Nachbauten. Alle Bauteile stammen von thailändischen Handwerkern und wurden von entsprechenden Experten verbaut, so dass selbst die thailändische Königin mit Gefolge den Park schon besuchte und eine Büste dort aufstellte. Die erste Hürde waren die Papageienpaparazzis: Man konnte fast nur hinein, wenn man sich mit 2 Papageien fotografieren ließ. Wir schafften es nicht, einfach so durchzugehen, was sicher auch möglich ist. Vermutlich konnte man das Bild beim Verlassen des Parks für einen horrenden Preis käuflich erwerben.
Das erste Gehege gehörte den Gorillas. Ich bin zwar kein Zooexperte oder Biologe, habe aber schon viele Zoos besucht und Gehege gesehen und selten hatten Gorillas so viel Platz wie in diesem Gehege.

Eine der weltweit einzigartigen Attraktionen ist das Pinguinarium. Es handelt sich dabei um eine naturgetreue Nachbildung des Lebensraums Antarktis unter einer riesigen Kuppel. Die von Wasser umschlossene Halbinsel enthält richtige Eisschollen und wird täglich mit Tonnen von Schnee berieselt. Die Lichtverhältnisse sind natürlich auch denen der Antarktis nachempfunden und so war es, wie in der Antarktis eben gerade auch, relativ dunkel. Neben den bekannten Königspinguinen gibt es noch zahlreiche andere Arten. Damit die Besichtigung geordnet abläuft, befindet sich ein Laufband entlang der Front. D.h. man stellt sich auf das Band und wird ohne einen Schritt zu tun, an der kompletten Kuppel vorbeigeführt. Im Vergleich zu anderen Zoos kann man hier wirklich von einem Superlativ sprechen. Ich habe noch nie etwas Vergleichbares gesehen und die 10 Minuten lange Fahrt auf dem Laufband war sehr beeindruckend. Daneben gibt es noch einen abgegrenzten Bereich für Humboldt-Pinguine, da diese nicht in der Antarktis leben, und einen riesigen Glaszylinder mit tausenden von Sardinen, um den man quasi nach unten zum Ausgang herumläuft.
Als Ice-Age Fans schauten wir uns auf dem Weg zur Orca-Show natürlich auch das Zweifingerfaultier an und bekamen sogar die Gelegenheit, das ein oder andere Foto zu schießen.
Das Orca-Stadion war schon stark gefüllt und es gab nur noch wenige freie Plätze im vorderen Bereich, die mit “Splash Zone” gekennzeichnet waren. “Ok, da wird man halt ein bisschen nass”, dachte ich mir. Zunächst begann die Show mit einigen Live-Einspielungen auf einer großen Videoleinwand. Einige Zuschauer wurden in Großaufnahmen gezeigt und mit witzigen “Denkblasen” versehen. Darauf folgten Einspielungen der letzten Shows, die leichtes Unwohlsein in mir auslösten: Die ersten Reihen wurden nicht nass gespritzt, sondern regelrecht mit Wasser überflutet. Ich flüchtete ein paar Reihen weiter nach oben, die aber immer noch als “Splash Zone” ausgezeichnet waren. Dann musste ich eben da durch. Einige Angestellte gingen umher und verkaufen wasserfeste Ponchos. Ein echter Mann braucht sowas nicht!
Die Show selbst war mehr als atemberaubend. Zusammen mit der passenden Musik harmonierten die Trainer sehr mit den Tieren. Teilweise fand ich die Show sogar sehr berührend. Natürlich hat man immer die Frage im Hinterkopf, ob die Tiere das gerne tun und sich dort wohl fühlen. Sicher kann man argumentieren, dass die meisten Orca’s dort in der Gefangenschaft aufgewachsen sind und es nicht anders kennen und beschäftigt werden müssen. Andererseits handelt es sich um ein wildes Tier, das in der Natur einen vielfach größeren Lebensraum besitzt. Später kam, was kommen musste. Die Musik wechselte von zart auf hart und die Orca’s zeigten, wie viel Wasser so eine Schwanzflosse aus dem Becken schleudern kann. Ehe ich mich versah wurde ich von einem Schwall übergossen. Alles war nass. Kamera, Rucksack, Klamotten. Ich nahm es mit Humor und am Ende der Show konnte ich meine Kamera wieder trocken legen und feststellen, dass sie die Orca-Attacke schadlos überstanden hatte.
Nach den Orca’s ging es weiter zu den Delfinen ins 1800 Zuschauer fassende Delfinarium. Dort wurde nicht einfach nur eine Show gezeigt, wie man es von hiesigen Zoos oder Parks kennt, sondern man erfuhr auch einiges über die Lebensweise und Biologie der Tiere, anhand von praktischen Beispielen.
Die Loro Show findet in einem extra dafür erstellten Gebäude statt. Dort bekam man einen Eindruck über die Lernfähigkeit von Papageien und Kakadus. Dabei flogen die Tiere so nah über die Köpfe der Zuschauer hinweg, dass einen die Flügel fast berührten. Die in der Loro Show gezeigten Tiere stellen nur einen Bruchteil der gesamten Artenvielfalt des Parks dar. Er beinhaltet die weltweit größte “Papageienkollektion” mit fast der Hälfte der auf der Erde vorhandenen Arten. Dazu gehören sogar einige Tiere, die in freier Wildbahn schon längst ausgestorben sind. Wenn man sich die Voliere anschaut und mit denen in anderen Zoos vergleicht, merkt man, dass man sich hier sehr viel Mühe gibt, die mehr als 3000 Papageien so artgerecht wie möglich zu halten. Es gibt sogar eine eigene Aufzuchtstation, wo man bei der Handfütterung der Jungvögel zuschauen kann.
Besonders schön empfanden wir Katandra Treetops, eine riesige Freiflugvoliere, durch die man hindurchgehen und über Treppen sogar bis in die Baumkronen hochsteigen kann. Neben Papageien findet man hier auch viele andere, tropische Vogelarten und sogar einen Emu. Entlang den Wegen wurden Futterstellen für die Vögel eingerichtet, so dass man ihnen aus nächster Nähe beim Fressen zuschauen kann. Hier entstanden einige schöne Fotos, da die Tiere zum Greifen nahe waren. Manche meinten, die Vögel auch anfassen und mit Erdnüssen füttern zu müssen, obwohl dies verboten ist. Dadurch können sich die Tiere mit tödlichen Keimen und Pilzen infizieren.
The Show must go on! Dieses Mal gingen wir schon eine halbe Stunde vor Beginn zu der Seelöwenshow, da die Erfahrung gezeigt hat, dass man dann einen besseren Platz bekommt. Hier ist vielleicht noch zu erwähnen, dass Fotografieren UND Filmen überall erlaubt ist, was ich bisher in keinem anderen Park erlebt hatte. So schoss ich auch bei der Seelöwenshow zahlreiche Bilder und drehte auch ein Video.
Nachdem wir uns noch etwas im Park umgesehen hatten, entschlossen wir, uns die Orca- und Delfinshow noch einmal anzusehen. Dabei machte ich die Erfahrung, dass gegen Nachmittag hier überhaupt nichts mehr los war und der große Andrang wohl nur am Vormittag stattfindet. So kann ich Besuchern die Empfehlung geben, am Vormittag den Park anzuschauen und die Shows erst am Nachmittag zu aufzusuchen. Das ist wesentlich entspannter. Beim 2. Besuch der Orcashow suchte ich mir einen Platz in der Mitte, den die Tiere nicht bespritzen dürfen. So konnte ich die Show noch einmal stressfrei erleben.
Beim Warten auf den Einlass in die Delfinshow wurde der weiße Tiger auf der Tigerinsel ausgesprochen neugierig auf so viel Frischfleisch und suchte sich eine Position auf einem Baumstamm. So bot sich dadurch eine super Gelegenheit, die edle Katze kurz vor dem Sprung in die Zuschauermenge zu fotografieren.
Mittlerweile war es 17 Uhr und uns fehlte nur noch das Aquarium mit Haitunnel. Haitunnel deswegen, weil die Haie besonders gerne oben auf der Röhre liegen und so zum Greifen nahe sind. Natürlich gibt es dort auch andere interessante Meeresbewohner, wie die Rochen mit ihrem süßen Gesichtsausdruck. Neben Korallenriffen und exotischen Fischen gibt es auch eine Neonröhre, in der sich die allgemein bekannten Aquarium Fische wie Neons oder Guppys aufhalten.
Nach 9 Stunden kamen wir zum Ausgang und hatten tatsächlich alles gesehen. Auch wenn es in schriftlicher Form etwas hektisch rüber kommt, war es doch ein entspannter und ruhiger Tag in einem schönen Park, der uns sehr viel Freude bereitet hat. Der hohe Eintrittspreis ist in Relation zum Gebotenen und den Mühen und Aufwendungen zur “artgerechten” Haltung durchaus gerechtfertigt.
Am Ausgang befanden sich dann auch die vielen Papageienbilder, zu denen man am Eingang genötigt wurde. Den Preis von 6 EUR fand ich noch akzeptabel, so dass ich es als Erinnerung mitnahm. Wir erreichten gerade noch die letzte Fahrt mit dem Loro Express.
Da diese auch wieder direkt vor dem McDonalds Restaurant hielt, darf geraten werden, was es an diesem Abend zum Essen gab 😉
16.07.2013: Puerto de la Cruz, Taoro Parque, Playa Jardin
Da wir unseren Mietwagen erst nach Erkundung der lokalen Sehenswürdigkeiten buchen wollten, schauten wir uns heute in Puerto de la Cruz um. Die Stadt mit ca. 140.000 Einwohnern ist im Gegensatz zu den vielen Bettenburgen im südlichen Teil der Insel eine historisch gewachsene Stadt, die auf eine 500 Jahre alte Geschichte zurückblicken kann. Sicher gibt es auch hier zahlreiche Hochhäuser, doch beim Schlendern durch die Altstadt mit den vielen historischen Gebäuden mit spanischen, aber auch britischem Einfluss, vergisst man das schnell. Die Altstadt reicht bis an die Strandpromenade Avenida Colón, auf der man dann entlang der Küste spazieren kann, vorbei an zahlreichen Souvenirshops, Cafés, Bars und bis hin zum Meerwasserschwimmbad Lago Martiánez.
Wer mit pubertierenden Kindern unterwegs ist, wird jedoch meist nicht die Zeit finden, sich die vielen historischen Gebäude in Ruhe anzusehen. In dem Alter ist so etwas meist langweilig. So beschränkte sich unser Stadtrundgang auf einen netten Spaziergang, den Besuch einiger Souvenirshops, Eis essen und Fotografieren. Dabei ist mir aufgefallen, dass Elektroartikel zu teilweise extrem günstigen Preisen zu haben sind. Das liegt daran, dass in vielen der dubiosen Shops nicht selten Plagiate oder alte Modelle verkauft und Touristen abgezockt werden. Meist bekommt man dann ein anderes Gerät zu einem viel zu hohen Preis aufgeschwatzt. Zudem steht man im Garantiefall auch nicht besonders gut da, wenn man keinen europaweit gültigen Garantieschein hat. Von daher mein Rat: Keine Elektrogeräte auf Teneriffa kaufen, es lohnt sich nicht. Das Gleiche gilt für die vielen Straßenhändler, die vermeintliche Markensonnenbrillen und Edelhandtaschen zu günstigen Preisen anbieten. Hier handelt es sich fast ausschließlich um Plagiate.
Als weiteres Highlight hatten wir uns einen Besuch im Taoro Parque vorgenommen. Dieser schöne Park liegt zwar nahe der Stadt und ist nur einige hundert Meter entfernt, jedoch handelt es sich dabei überwiegend um Höhenmeter. Anfangs muss man viele Treppen hoch bis zum ehemaligen Casino erklimmen. Das ist ganz schön anstrengend. Man wird durch verschlungene Wege entlang vieler Wasserspiele und grüner Pflanzen bis hoch zum Taoro Café geführt. Von dort aus hat man einen herrlichen Ausblick über die Stadt. Den ebenen Teil des Taoro Parks erreicht man über die Straße. Dort befinden sich die englische Kirche und eine weitere Parkfläche mit zahlreichen Palmen und anderen Grünpflanzen und natürlich auch Eidechsen. Hier gibt es neben einem kleinen Spielplatz auch einen Imbiss, der wohl mehr von einheimischen Handwerkern in der Mittagspause, als von Touristen besucht wird. Für Hamburger und andere Snacks mit Getränken zahlt man hier nur wenige Euro.
Nachdem wir am frühen Nachmittag erschöpft im Hotel ankamen, stand der Besuch des Playa Jardin auf dem Programm. Freilich dieses Mal nicht zum Anschauen, sondern zum Baden. Man braucht auf jeden Fall Badeschlappen, denn der schwarze Kies ist extrem heiß. Im Wasser gibt es allerdings nur Steine, was mir anfangs Probleme bezüglich der Standsicherheit bereitete. Aber wenn man nur ein paar Schritte läuft und sich dann gleich ins Wasser hineinlegt, sind die Steine schnell vergessen. Die Wellen schlagen schon recht kräftig ans Ufer, aber gerade das hat mir besonders gefallen. Deswegen verbrachten wir hier auch den Rest des Tages.
Gegen Abend füllte sich die Stadt extrem, denn es war Fiesta de Nuestra Senora del Carmen, ein Fest zu Ehren der Schutzheiligen der Fischer. Es ging wirklich heftig zu und man merkte, dass die Spanier zu feiern verstehen. Schon am Vortag wurde die ganze Stadt geschmückt. Wie begaben uns in das Getümmel und ließen uns vom Treiben der Einheimischen mitreißen, bis sich der Magen meldete. Direkt am Plaza del Charco entschieden wir uns für das Restaurant Compostelana, eine Art Pizzeria, in der es auch andere Gerichte gibt. Heute gab es eine Spezialpizza mit Kabeljau, die Pizza Nuestra Senora del Carmen. Wir wählten beide eine Pizza und als diese gebracht wurde, musste ich erst einmal heftig schlucken. Sie war fast so groß wie ein Autoreifen. Obwohl ich schon eine Menge essen kann, schaffte ich gerade mal etwas mehr als die Hälfte dieser wohlschmeckenden Pizza mit sehr dünnem und knusprigem Teig, bis ich pappsatt war. Dazu das spanische Bier Dorada, welches sehr schmackhaft ist und durchaus auch mit deutschen Bieren mithalten kann.
17.07.2013: Puerto de la Cruz, Mirador La Paz, Jardin Botanico
Heute gingen wir getrennte Wege. So ganz wohl war mir dabei nicht, meine 14-Jährige Tochter einen halben Tag allein in Puerto de la Cruz zurückzulassen. Nüchtern betrachtet ist es dort aber nicht unsicherer, als bei uns zu Hause.
Zunächst kümmerte ich mich um einen Mietwagen für die nächsten 5 Tage. So der Plan. In diversen Foren und Reiseführern wird der kanarische Anbieter cicar empfohlen, den man auf nahezu jeder der kanarischen Inseln findet. Preislich bewegt er sich eher im etwas höheren Niveau, dafür hat man die Sicherheit eines seriösen Anbieters. Viele Vermietungen offerieren bereits für unter 50 EUR für eine Mietdauer von 3 Tagen, so dass mir die geforderten 130 EUR für 5 Tage doch etwas hoch vorkamen. Leider konnte ich im Cicar-Büro in Puerto de la Cruz für Donnerstag keinen Wagen mehr bekommen und sollte bis Freitag warten. Außerdem musste ich ihn selber holen und bringen. Ich reservierte dennoch, was sich noch als Fehler herausstellen sollte.
Da ich alleine unterwegs war, lief ich die gut 3 km zum Jardin Botanico zu Fuß und wählte die Strecke über La Paz, welches auch als deutsches Viertel bezeichnet wird. Hier leben viele deutsche Auswanderer in sehr ansehnlichen Villen. Eine besonders schöne Strecke ist der Weg über den Martianez Strand. Von dort aus führt die Avenida Aguilar y Quesada einige Hundert Meter nach oben. Zwischen den beiden Spuren befindet sich ein schöner Fußgängerweg, der mit Palmen gesäumt ist. Links sieht man dann viele steile Stufen, die ins Viertel La Paz führen. Der Weg dort hinauf ist ganz schön anstrengend. Aber es lohnt sich, denn der Mirador La Paz ist wohl der schönste und spektakulärste Aussichtspunkt in Puerto de la Cruz, mit einem traumhaften Fernblick über die ganze Stadt bis weit in den Westen der Insel. Daneben befindet sich dort die bekannte Agatha Christie-Büste, weil sie auch gerne nach Puerto de la Cruz kam und wohl einen bleibenden Eindruck hinterließ. Hier machte ich erst Mal eine Rast und schaute mir das Treiben der Surfer am Strand an. Schnell kamen auch zahlreiche Eidechsen auf Futtersuche vorbei.
Von hier aus war es über die Hauptstraße TF-312, dem Zubringer zur Autobahn, nicht mehr weit zum mehr als 200 Jahre alten botanischen Garten. Von außen schaut der Garten gar nicht so groß aus, ist man aber erst einmal drinnen, kommt man aus dem Staunen nicht mehr heraus. Auf engstem Raum befinden sich dort alle möglichen heimischen und nicht heimischen Pflanzen, von riesigen Bäumen wie einer gigantischen Feige im Parkzentrum bis hin zu zarten Farnen ist hier alles vertreten. Manche Pflanzen gibt es nur auf Teneriffa und nirgendwo anders. Kommt man recht früh, ist man dort fast alleine und auf den schön angelegten Wegen vergisst man zuweilen, dass man sich in einem Garten befindet.
Ursprünglich wurde der Garten angelegt, um tropische Pflanzen für das europäische Festland zu kultivieren. Die Samen gediehen dort auch hervorragend, nur die Verlagerung nach Europa scheiterte an den winterlichen Verhältnissen.
Die Zeit im Park verging sehr schnell, wohl auch deswegen, weil man hier einfach mal stressfrei die Seele baumeln lassen kann. Deswegen kam ich auch erst am späten Nachmittag wieder im Hotel an.
Ich beschloss, noch einmal Online auf die Webseite von Cicar zu schauen. Ich erlebte eine Überraschung. Auf der Cicar-Webseite konnte ich problemlos denselben Mietwagen für den kommenden Tag, den Donnerstag, buchen und dabei die Übergabe im Hotel wählen. Wie kann denn das sein? Gut, ich buchte natürlich gleich einen Mietwagen für den kommenden Tag und schrieb in den Buchungskommentar, dass ich die Reservierung vor Ort storniere. Einige Zeit später bekam ich einen Anruf aus dem Cicar-Büro und sprach mit dem etwas verwirrten Mitarbeiter. Nach einigen Diskussionen verstand er, dass ich die erste Buchung stornieren wollte. Eine Erklärung, wieso die Konditionen vor Ort andere sind, als bei der Buchung auf der Homepage, blieb er mir schuldig. Es ist auf jeden Fall empfehlenswert, die Selbstbeteiligung bei Schäden auszuschließen. Schon ein kleiner Parkrempler, wie sie hier ständig vorkommen, führt sonst zu einer hohen Kostenbeteiligung.
18.07.2013: La Orotava, Playa Las Teresitas
Gegen 10 Uhr fand die Übergabe des Mietwagens statt, einen Opel Corsa mit Dieselmotor. Der Wagen hatte gut 70.000 km auf der Uhr und sah bis auf die landestypischen Dellen und Kratzer noch sehr gut aus. Der Tank war nahezu leer, was leider die oft übliche Vorgehensweise bei den Autovermietungen ist. Es soll aber angeblich eine Rückzahlung geben, wenn man den Tank bei der Rückgabe nicht leer gefahren hat.
Die nur wenige Kilometer entfernte Stadt La Orotava sollte unser heutiges Ziel sein. Jedoch ohne großes kulturelles Programm, sondern einfach nur ein bisschen schlendern und schauen. Die Stadt befindet sich mitten im Orotavatal, in dem es recht feucht und somit auch grün und fruchtbar ist. In La Orotava gibt es viele schöne, denkmalgeschützte Kirchen, Häuser, Klöster und Paläste. Man hat teilweise das Gefühl, eine Zeitreise in die Vergangenheit gemacht zu haben, da es hier keine touristischen Bauten der Neuzeit gibt. Auf dem besonders schönen Rathausplatz wird zu Fronleichnam auf einer Fläche von 900m² ein Bild mit 2000 t verschieden farbigen Sand gestreut, welches oft in den Reiseführern zu finden ist.
Auf der kurzen Fahrt fiel mir auf, dass der kleine Diesel ganz schön spritzig ist und selbst bergauf einen extrem guten Durchzug hat. Erst später fand ich heraus, dass es sich dabei um den 130 PS starken CDTi handelte, mit dem das Fahren auf den kurvigen Bergpässen eine schiere Freude war. Dafür lohnte sich auch der Mehrpreis zu den günstigen Angeboten anderer Vermietungen, zumal der Verbrauch mit unter 6 Litern als extrem gering einzustufen ist.
Zurück nach La Orotava: Die Stadt befindet sich am Hang, d.h. wenn man nicht gut zu Fuß ist, sollte man vorher genau überlegen, wie man sie durchquert, ohne unnötig viel bergauf laufen zu müssen. Zudem ist Parken innerhalb der Innenstadt nahezu unmöglich, so dass wir unser Auto etwas außerhalb abstellen mussten.
Nun “arbeiteten” wir die Sehenswürdigkeiten aus unserem Reiseführer
ab, wie auf den folgenden Bildern zu erkennen ist.
Besonders interessant fanden wir das Haus Casa de los Balcones mit dem typischen kanarischen Baustil, bestehend aus schönen Holzbalkonen. Hier lohnt aber nicht nur der Blick von außen, denn drinnen findet man einen liebevoll gestalteten Innenhof. Dort gibt es allerlei zu entdecken, vor allem viele kanarische Handarbeiten, Schmuck oder leckere Köstlichkeiten wie kanarische Marmelade. Daneben entdeckt man auch hier viele kunstvoll geschnitzte und verzierte Balkone, so dass man sich am besten einfach auf eine Bank setzt und die Atmosphäre auf sich wirken lässt.
Im Anschluss hätten wir gerne den Hijuela del Botánico besucht, eine Außenstelle des botanischen Gartens aus Puerto de la Cruz. Der war leider geschlossen und so mussten wir mit dem Jardin Victoria vorlieb nehmen, der sich hinter dem Rathaus befindet. Auf liebevoll gepflegten Terrassen und Wegen hat man hier einen wunderschönen Blick über die Stadt und das Meer.
Wie bekommt man einen pubertierenden Jugendlichen dazu, einen Stadtrundgang zu machen?
Indem man verspricht, den Rest des Tages an einem traumhaften Strand zu verbringen. Deswegen fuhren wir nun zum Playa Las Teresitas, einem ca. 1,5 km langen Strand in der Nähe der Hauptstadt Santa Cruz. Im Sommer ist der Strand unter der Woche wenig besucht und man findet immer einen freien Platz. Es gibt dort alles, was man braucht: Kostenlose Umkleidekabinen, Parkplätze und Toiletten, Gastronomie und spanische Musik. Dazu feinen, goldenen Sand, der eigens mit großen Containerschiffen aus der Sahara hierher geschafft wurde. Wellenbrecher sorgen für ruhiges Badewasser und der nur flach abfallende Strand ist auch für kleinere Kinder und Nichtschwimmer gut geeignet. Ab und zu weht ein starker Wind, der den Sand heftig aufwirbeln kann. Hier kommt beinahe schon Karibikfeeling auf. Die Kulisse unterhalb des Anaga-Gebirges mit dem Blick auf das am Berg gelegene, kleine Fischerdorf San Andrés wirkt wie aus einem Bilderbuch. Der Playa Las Teresitas wird nicht umsonst als der schönste Strand im Norden Teneriffas angepriesen.
Schlau wie wir waren oder besser gesagt, glaubten zu sein, verbuddelten wir zum Schutz vor Dieben Geldbeutel, Smartphones, Kameras zusammen mit dem Autoschlüssel im Sand. Das Ganze dann mit den Badeschlappen markiert und ab ins Wasser. Der Wind trug dann jedoch die Badeschlappen einige Meter weiter und als wir später nachhause fahren wollten, mussten wir ziemlich lange buddeln, bis wir unser Eigentum wieder fanden.
Zu Hause angekommen erfüllte ich meiner Tochter den Wunsch, chinesisch Essen zu gehen. So ganz wohl war mir dabei nicht, denn erstens gibt es chinesische Restaurants auch zu Hause und zweitens war ich mir über die qualitative Zubereitung der Speisen nicht wirklich sicher. Aber als wir dann dort waren und wir uns eine Ente bestellten, war die sogar sehr schmackhaft und der empfohlene Wein passte auch.
19.07.2013: Große Tour zum Teide, Masca und Garachico
Der heutige Tag sollte auf jeden Fall einer der Höhepunkte unseres Urlaubs werden. In unserem Reiseführer waren 3 interessante Autotouren mit vielen, lohnenswerten Zwischenstopps aufgeführt. Die erste davon führt durch den Teide Nationalpark, vorbei am Pico del Teide, mitten durch das Teno Gebirge, mit einer Rast in Masca, einem Zwischenstopp in Garachico und zurück nach Puerto de la Cruz.
Die Fahrt durch den Teide Nationalpark hinauf zum Pico del Teide führt zunächst durch das Orotavatal. Hier ist es noch grün, aber je weiter man fährt, umso skurriler ändert sich die Landschaft. Der Pico del Teide erhebt sich aus einem Kessel mit dem Namen Las Cañadas mit 17 km Durchmesser. Hier sprudelte vor ewigen Zeiten ein alter Vulkan, der nach Entleerung seiner Magmakammern in sich zusammenfiel. Wir nutzen die Gelegenheit für einen ersten Zwischenstopp und liefen durch den menschenleeren Krater. Durch die vielen Rottöne könnte man fast den Eindruck gewinnen, man befände sich auf einem Spaziergang auf der Marsoberfläche, ganz ohne Sauerstoffmasken und andere Hilfen. Wer länger wandern möchte, findet auch zahlreiche Touren durch die sog. Caldera.
Nachdem ein paar Steine als Mitbringsel eingesammelt waren, ging es zurück zum Auto und weiter zur Seilbahnstation. Da wir recht früh dran waren, es war kurz nach 9 Uhr, fanden wir schnell einen guten Parkplatz, so dass wir nicht allzu weit bis zur Station laufen mussten. Es wehte ein heftiger Wind und als wir oben ankamen, stellte sich heraus, dass die Seilbahn wegen des starken Windes nicht im Betrieb war. Das sollte den ganzen Tag so bleiben und uns wurde geraten, am nächsten Tag anzurufen. Schon etwas enttäuscht gingen wir zurück zum Auto und setzten unsere Tour fort.
Nach einigen Kilometern erreichten wir das Nationalparkzentrum mit dem Roques de García, einer bizarr geformten Felsformation. Der bekannteste Felsen ist der Roque Cinchado. Von hier aus hat man eine herrliche Aussicht auf die Schlackekegel des Chinyero, einem Vulkan, dessen letzter Ausbruch gerade einmal 100 Jahren her ist.
Auf der Weiterfahrt Richtung Teno-Gebirge türmen sich auf den Straßen links und rechts vom Chinyero die erkalteten Schlackemassen auf. Die Straße wirkt so wie ein durch die Schlacke gehauener Kanal. Auch hier bieten sich zahlreiche Möglichkeiten für einen Stopp mit eindrucksvollem Blick auf den Teide. Am Mirador de Chirche sollte man ebenfalls einen Halt einlegen, um die sehr schöne Sicht auf die Südküste zu genießen. Mit etwas Glück sieht man sogar bis zu den Nachbarinseln.
Nach Verlassen des Teide Nationalparks gelangt man über Chico sehr bald ins Teno Gebirge. Hier nimmt das Grün wieder zu. Es hat schon etwas alpenähnliches, wenn man die schmalen Passstraßen überquert. Tiefe Abgründe und schmale Felswände säumen die Straße durch das älteste Gebirge der Insel. Solange man alleine unterwegs ist, hat man reichlich Platz, aber wehe es kommt ein Reisebus entgegen, denn da kann es schon sehr, sehr eng werden. Hier gibt es auch viele, schöne Aussichtspunkte, mit imposanter Sicht über das Teno Gebirge bis hinab zur Küste. Wir hatten vor, in Masca zu rasten und etwas zu essen und uns natürlich auch den Blick in die Masca Schlucht nicht entgehen zu lassen. Wer viel Zeit mitbringt und gut zu Fuß ist, kann bis in die Bucht wandern und mit einem der Boote bis nach Los Gigantes fahren und am Abend den Bus zurück nach Masca nehmen. Wir schauten uns in dem kleinen Fischerdorf ausgiebig um und bestaunten die waghalsig in den Fels gebauten Häuser.
Gleich am Anfang der Ortschaft befindet sich das einfache Restaurant Chez Arlette. Hier sitzt man nicht nur gemütlich, sondern hat auch einen ausgezeichneten Blick ins Teno Gebirge hinauf wie auch hinab zur Küste. Das Essen selbst war sehr lecker, besonders empfehlenswert fand ich die frisch gepressten Säfte (Zitronen- oder Traubensaft).
Hiernach fuhren wir weiter durch das Teno Gebirge in Richtung Nordwesten nach Garachico, eine sehr schöne und sehenswürdige Hafenstadt. Am Hafen pausierten wir bei einigen riesigen Kugeln Eis und später schauten wir uns in der Fußgängerzone um. Dort konnte man auf dem Plaza de la Libertad den Einheimischen beim Kartenspiel zuschauen oder eine Stadtrundfahrt mit einer Kutsche unternehmen. Daneben gibt es auch einige sehenswerte Bauten wie alte Kloster und Kirchen.
20.07.2013: Tacoronte und La Laguna
So langsam neigte sich der Urlaub dem Ende zu und es wurde Zeit, an Mitbringsel zu denken. Dabei dachte ich weniger an Schmuck, sondern mehr an kulinarische Leckereien, so dass noch Wochen später ein Stück Teneriffa auf dem Frühstückstisch an die schöne Zeit erinnert. Was lag also näher, dem ältesten Bauernmarkt der Insel einen Besuch abzustatten. Hier gibt es alles, was das Herz begehrt, wie Käse, Marmeladen, Honig, Wein, Mojos, frisches Obst und Gemüse, etc. Da wir nicht so viel Gepäck dabei hatten, konnten wir uns reichlich eindecken. Natürlich kann man von fast allen Dingen auch probieren, um sich von der guten Qualität zu überzeugen. Der Honig schmeckt z.B. ganz anders als in Deutschland und das berühmte kanarische Mojo hat mich auch überzeugt. Beim Einpacken sollte man allerdings wirklich sorgfältig vorgehen. Obwohl ich alle Gläser mehrfach in Zeitungspapier und zusätzlich noch mit Wäsche umwickelt hatte, ging eines der Gläser beim Transport zu Bruch.
Als wir den Markt verließen, sah ich auch die ersten und einzigen Regentropfen unseres Urlaubs. Auch bei der Weiterfahrt nach La Laguna regnete es mäßig, hörte aber bei Ankunft auf. Die seit 1999 zum UNESCO-Welterbe erklärte Stadt hat viele alte Gemäuer zu bieten und ein Stadtrundgang ist lohnenswert. Als interessante Abwechslung wollten wir das “cience and Cosmos Museum” an der Universität besuchen. Es hebt sich besonders dadurch hervor, dass dort viele Experimente zum selber machen möglich sind. Leider fanden wir es trotz Navigation nicht und kamen auch später nicht mehr dazu.
21.07.2013: Anaga-Gebirge
Heute wollten wir uns das Anaga-Gebirge etwas genauer ansehen und auch eine kleine Wanderung durch einen Märchenwald unternehmen, die in unserem Reiseführer empfohlen wurde,
Getreu dem Motto “Der Weg ist das Ziel” fuhren wir gemütlich in Richtung La Laguna in Richtung der Anaga-Höhenstraße. Obwohl wir recht früh los fuhren, wollte der Nebel einfach nicht verschwinden. So war an keinem der Aussichtspunkte von Las Canteras auf der TF-12 (z.B. Mirador de Jardina) bis in die Verlängerung zur TF-123 nur annähernd etwas vom Anaga-Gebirge zu erkennen. Schade. Dennoch war die Fahrt durch den hier beginnenden Lorbeerwald ein Erlebnis und nicht vergleichbar mit den Touren durch das Teno-Gebirge oder den Teide Nationalpark. Es war neblig und feucht und dunkel. Nur die kurvenreichen Straßen erinnern, dass man sich im Gebirge befindet. Hier kann man zahlreiche Abstecher nach Norden oder Süden machen und dabei bis in die entlegensten Winkel gelangen, wo die Menschen teilweise noch in höhlenartigen Unterkünften wohnen, freilich nicht ohne die neusten Errungenschaften der Technik wie SAT-TV etc.
Wir fuhren jedoch durch bis zum Parkplatz La Ensillada. Der befindet sich auf der TF-123 bei KM 4,8 und ist nicht ausgeschildert. Der Weg geht von dort direkt in den Wald, parallel zur TF-123 Richtung Chamorga. Obwohl das Wetter nicht optimal war, waren wir nicht die einzigen Wanderer auf dem Höhenweg durch den Märchenwald. Aber gerade wegen des schlechten Wetters, hatte der Weg etwas unheimliches, was man auch an der gruseligen Atmosphäre einiger Bilder erkennen kann. Den Roque de Anambro, wie auch die anderen Aussichtspunkte, konnte man im Nebel nur schemenhaft erkennen und besonders am Cabezo de Tejo war nichts vom fantastischen Ausblick über die Schluchten des Anaga-Massivs zu sehen.

Wir machten kurz Rast und wollten den Rundweg fortsetzen. Es gab jedoch 2 Möglichkeiten. Wir wählten den schmalen und beschwerlichen Pfad bergab. Nach einer guten halben Stunde wurden meine Zweifel immer größer. Der Weg hatte zahlreiche Verzweigungen und Kreuzungen und mein Orientierungssinn sagte mir, dass wir eher in Richtung Chamorga, als auf einem Rundweg unterwegs waren. Glücklicherweise begegnete uns ein sachkundiges Wandererpärchen aus den Niederlanden, mit denen wir unsere Position erörterten. Anhand der von ihnen mitgeführten, ausführlicheren Karte war mir klar, dass wir den kompletten Weg zurück mussten. Bergauf! Wir hatten den falschen Abzweig genommen. Meine Tochter war natürlich wenig begeistert und die Stimmung war die nächste Stunde sehr angespannt.
Es gibt ein altes Sprichwort das besagt “Jeder Schaden hat auch einen Nutzen”. Das bewahrheitete sich heute, denn als wir auf dem Rückweg am Cabezo de Tejo vorbei kamen, konnten wir eine nahezu ungehinderte Aussicht über das Anaga-Gebirge genießen. Lediglich ein paar Passatwolken waren am Himmel zu sehen. So ergab sich doch noch die Gelegenheit, ein paar Fotos zu schießen, bevor wir den Rundweg an der richtigen Stelle fortsetzten.
Obwohl der Parkplatz gut besucht war, hatte sich niemand für meine Geldbörse interessiert, die die ganze Zeit offen auf dem Rücksitz lag. Glück gehabt.
Auf der Rückfahrt machten wir noch einen Abstecher an die Nordküste, über die TF-134. Zuvor passierten wir einen schönen Aussichtspunkt, von dem aus man die Nord- und Südseite gleichermaßen überblicken konnte. Die Straße führt mit heftigem Gefälle und vorbei an zahlreichen Aussichtspunkten zum Meer und endet in Benijo. Hier war es allerdings total überfüllt. Schon wenige Kilometer vor Benijo parkten die Autos entlang der Straße. Es war Sonntag und gerade am Wochenende genießen eben die Einheimischen ihre Insel. Selbst an Baden am Playa de San Roque war daher eher nicht zu denken, obwohl es sich dabei um einen angeblichen Geheimtipp handelt. So zogen wir vor, wieder zu unserem Lieblingsstrand Playa Las Teresitas zu fahren. Dieses Mal kamen wir nicht über Santa Cruz, sondern direkt aus dem Gebirge über San Andrés.
22.07.2013: Santa Cruz de Tenerife
Die Hauptstadt Santa Cruz de Tenerife hatten wir schon einige Male beim Durchfahren gesehen. Nach der anstrengenden Wanderung im Anaga-Gebirge entschieden wir uns für eine Shopping-Tour in der Hauptstadt, mit ein wenig Sightseeing. Aber nur ein wenig!
Den Zusatz “de Tenerife” dient der Abgrenzung von den vielen ähnlich benannten spanischen Städten. Mit über 200.000 Einwohnern handelt es sich bei Santa Cruz de Tenerife um die größte Stadt Teneriffas. Der Hafen gehört sogar zu den größten spanischen Häfen überhaupt.
Erst 1822 löste Santa Cruz de Tenerife die ehemalige Hauptstadt La Laguna ab, sicher nicht zuletzt wegen des großen Bevölkerungsanstiegs in dieser Zeit.
Zum Shoppen eignet sich Santa Cruz de Tenerife hervorragend, jedoch gibt es auch einige interessante Dinge zum Anschauen, wie z.B. das Wahrzeichen, das Auditorio de Tenerife, einer riesigen Konzerthalle, die mit kleinen Kachelstücken beklebt ist und so optisch aus jedem Winkel anders wirkt. Obwohl das Gebäude gigantisch aussieht, finden nur etwas mehr als 2.000 Besucher dort Platz.
Parken ist in Santa Cruz eher eine mittlere Katastrophe. Nach einigen Versuchen, in der Stadt direkt einen Parkplatz zu finden, fuhren wir in die Nähe des Parque Marítimo César Manrique, einer Badelandschaft ähnlich der in Puerto de la Cruz, wo es zahlreiche kostenlose Parkplätze gibt. Hier befindet sich auch gleich das Auditorio de Tenerife. Umrundet man die Halle, sollte man auch einen Blick über die Mauer zur Küste werfen. Dort finden sich zahlreiche bemalte Steine, die eigentlich als Wellenbrecher dienen, mit Bildern der Künstler, die schon einmal hier aufgetreten sind.
Der Weg entlang am Hafen zur Stadt dauert schon eine Weile. Der Einstieg in die Stadt gelingt am besten über den Plaza de España. Dort kann man in die Unterwelt der Stadt hinabtauchen und Ruinen einer abgerissenen Festung mit der Kanone El Tigre entdecken. Allzu lange blieben wir dort nicht. Man muss schon eng mit der Geschichte der Stadt verbunden sein, um sich dafür begeistern zu können.
Von hier aus flanierten wir durch die Calle del Castillo. Hier gibt es zahllose Läden der verschiedensten Modelabels, aber auch kleine Souvenirläden.
Da heute das Thema Sehenswürdigkeiten eher eine Nebenrolle spielte, besuchten wir nur einige, ausgewählte, uns interessant erscheinende Orte wie z.B. den Parque García Sanabria. Es handelt sich dabei um einen schön angelegten Park mit zahlreichen Pflanzen und diversen Kunstwerken aus einer vor Jahrzenten geschaffenen Open-Air-Skulpturen.Schau.
Auf dem Rückweg zum Plaza de España kamen wir noch am Plaza del Príncípe vorbei, einem hübschen Platz mit riesigen, indischen Lorbeerbäumen und einem Kiosk in der Mitte. Der optimale Ort, um ein Eis zu genießen!
Auch heute besuchten wir den Playa Las Teresitas, da er direkt in der Nähe lag. Dieses Mal fuhren wir am späten Abend noch über die schmale Passstraße hinauf, um den Strand einmal von oben zu sehen und zu fotografieren.
Anschließend besuchten wir aufgrund der Empfehlung in unserem Reiseführer den Italiener Mamma Rosa in Puerto de la Cruz. Das Preisniveau ist dort etwas höher und das Restaurant befindet sich in einer ruhigen Seitenstraße. Dafür war das Essen sehr lecker und der Besitzer, der auch selber bedient, sehr freundlich, humorvoll und zuvorkommend.
23.07.2013: Puerto de la Cruz, Playa del Bolullo
Meine Tochter hatte mittlerweile Anschluss gefunden und wollte mit einigen neuen Bekannten einen kompletten Tag am Strand verbringen. So hatte ich fast einen Tag für mich alleine und entschied, mich noch einmal in Puerto de la Cruz umzusehen und eine Wanderung zum Playa del Bolullo zu unternehmen, einem der schönsten Strände des Nordens.
Zunächst schaute ich mir einige Stellen an, die ich bisher noch nicht gesehen hatte. Vor allem konnte ich mir Zeit lassen und niemand beschwerte sich, dass es ihm langweilig wird 😉
Die Iglesia de San Francisco ist eine interessante Kirche im Zentrum von Puerto de la Cruz die ich schon einige Male beim Vorbeigehen sah. Sie fällt zwischen den vielen Straßenhändlern in der belebten Stadt manchmal gar nicht auf und gehörte zu einem ehemaligen, abgebrannten Franziskanerkloster und ihre Inneneinrichtung mit vielen Kunstwerken ist wirklich einen Besuch wert. Zudem ist dies ein idealer Ort, um zur Ruhe zu kommen und in sich zu gehen.
Weiter ging es dann zum Plaza de la Iglesia. Neben einem hübschen Springbrunnen aus der Jugendstilzeit gibt es dort die Kirche Nuestra Señora de la Peña de Francia. Sie ist deutlich größer als die Kirche San Francisco. Hier gibt es nicht ganz so viele Kunstschätze zu bewundern, dafür jede Menge frische Blumen.
Wie schon einige Tage zuvor führt der Weg zum Playa del Bolullo zunächst zum Mirador la Paz. Von dort gelangt man über einen ca. einstündigen Weg zum Playa del Bolullo. Ich wanderte durch Bananenplantagen ganz aus Puerto de la Cruz heraus und als ich dann den Strand sah, war er gar nicht so geheimtippmäßig einsam, wie ich dachte. Es gab sogar einen Parkplatz, jedoch waren hier wirklich nur Einheimische zu finden.
Ein bisschen Baden und in der Sonne liegen und schon trat ich den Rückweg an. Der letzte Tag neigte sich dem Ende zu.
24.07.2013: Heimfahrt
Die Heimfahrt gestaltete sich etwas turbulent. Sie dauerte wesentlich länger als die kurze Hinfahrt. Der große Reisebus kam pünktlich gegen Mittag am Hotel an. Er war noch recht leer und größer als der Bus, mit dem wir ankamen. Nun fuhr der Bus mehr als 1 Stunde alle möglichen Hotels in Puerto de la Cruz an. Dann ging es endlich auf die Autobahn zum Flughafen.
Ich wunderte mich irgendwann, dass der Bus recht langsam voran kam und der Busfahrer telefonierte aufgeregt. Dann fuhr er einen Rastplatz an und wir wurden aufgeklärt, dass der Bus kaputt sei und ein Ersatzbus komme.
Da wir noch etwas über 2 1/2 Stunden bis zum Abflug hatten, machte ich mir keine Sorgen. Es dauerte auch nicht lange, vielleicht 20 Minuten, da kam schon ein Ersatzbus und es ging weiter.
Bis kurz vor dem Flughafen ereigneten sich dann aber noch 2 Beinahe-Unfälle. Zunächst machte ein Pkw vor uns eine Vollbremsung und der Fahrer schaffte es gerade noch, rechtzeitig anzuhalten, Damit nicht genug. Wenig später verlor ein Pkw eine Radkappe und der Busfahrer musste wohl vor Schreck einen schnellen Schlenker gemacht haben. Alle schraken auf.
Dann musste ich an den Film “Final Destination” denken. Wer den Film nicht kennt: Ein Flugzeug ist zum Absturz bestimmt, aber einer der Fluggäste hat eine Vision vom Absturz und überredet einen Teil seiner Mitreisenden, nicht mitzufliegen. Der Flieger stürzt tatsächlich ab, jedoch holt sich der Tod die Überlebenden dann doch, weil es vom Schicksal so bestimmt war.
Am Flughafen kamen wir dann doch pünktlich an. Wir konnten rechtzeitig einchecken und unser Gepäck aufgeben, aber auch da war plötzlich von einer Verspätung die Rede. Gut, ich sitze hier und schreibe und deswegen ist auch klar, der Flieger ist nicht abgestürzt und heil in Frankfurt gelandet.
Aber selbst dort ging es turbulent weiter: Den Airliner nach Darmstadt hatten wir aufgrund der Verspätung verpasst und so mussten wir mit der Straßenbahn über den Hauptbahnhof fahren. Dort waren wir dann plötzlich Mitspieler in einem Hilfe-Staffellauf. Ein älterer Herr hatte sich verfahren und einige Fahrgäste hatten ihn schon ein Stück begleitet. Da sie am Hauptbahnhof ausstiegen, baten sie uns, den alten Mann bis zu seiner S-Bahn mitzunehmen. Kein Thema, man hilft ja gerne und nachdem wir seine Frau über seine verspätete Rückkehr informierten, gaben wir den “Staffelstock” zusammen mit einem weiteren Helfer in die richtige S-Bahn. Da soll nochmal einer sagen, wir Deutsche wären nicht hilfsbereit und würden nur wegsehen.
Gegen 1 Uhr kamen wir in Darmstadt an, also gut 13 Stunden nach Abfahrt am Hotel und nach einem kurzen Imbiss beim McDonalds, der glücklicherweise noch geöffnet hatte, fuhren wir mit dem Auto nachhause.
Fazit
Teneriffa ist auf jeden Fall eine lohnenswerte Insel. Wir wären gerne noch eine Woche länger geblieben. Die facettenreiche Vegetation hatte es mir besonders angetan. In einigen Regionen ist es trocken und karg und in anderen Gebieten sprießt nur so das Grün. Der Vergleich mit meinem letzten Urlaub auf Madeira ist schwer.

Teneriffa punktet auf jeden Fall mit seinen wundervollen Stränden, die es auf Madeira nicht einmal ansatzweise gibt. Dafür ist Madeira deutlich kleiner und überschaulicher, vielleicht auch etwas ruhiger. Hier gefielen mir die Levadas besonders gut, welche gerade bei Wanderungen auch eine gute Orientierungshilfe sind. Aber auch so eignet sich Teneriffa gut zum Wandern. Wer Teneriffa nur zum Baden besucht, verpasst einiges, denn eine reine Badeinsel ist Teneriffa auf keinen Fall.
So ist eigentlich auch schon klar, dass ich Teneriffa wieder besuchen und vielleicht etwas mehr Zeit mitbringen werde.
Hallo, ich möchte mich der Vorschreiberin gerne anschließen. Ein sehr ausführlicher und anschaulicher Reisebericht über Teneriffa mit tollen Bilder. Hat Spaß gemacht ihn zu lesen. Viele Grüße, Markus
Wow, mit Abstand der ausführlichste und beste Reisebericht, den ich im Netz zu Teneriffa gelesen habe. Wir sind im Dezember für eine Woche auf T. (Puerto de la Cruz) und hatten geplant, keinen Mietwagen zu nehmen, weil das Busnetz doch recht gut sein soll. (Man soll ja selbst zur Seilbahnstation mit dem Bus fahren können.) Nun habe ich aber den Eindruck, dass ein Mietwagen doch recht sinnvoll ist – können Sie cicar also insgesamt empfehlen? Und wie teuer ist der Sprit auf Teneriffa eigentlich?
LG, Stella
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