Smartphones bekannter Markenhersteller kosten ohne Vertragsbindung fast ein kleines Vermögen. Als Alternative dazu bieten viele chinesische Hersteller sehr gut ausgestattete Smartphones für den Bruchteil des Preises eines Markengerätes an. Nachdem ich schon das UMI Iron Pro testen durfte, konnte ich bereits einen groben Überblick über die Vor- und Nachteile solcher Geräte gewinnen.
Umso gespannter war ich auf meine nächste Teststellung, dass Cubot S550, welches zu einem aktuellen Straßenpreis von etwa 150 EUR angeboten wir. Natürlich ist ein so günstiger Preis ohne Abstriche in einigen Punkten nicht machbar. Die Frage ist, wie schmerzhaft diese Abstriche sind und ob man gut damit leben kann. Das habe ich in meinem ausführlichen Testbericht mit Videoreview und zahlreichen Bildern beleuchtet.
Lieferumfang – Was bekommt man für knapp 150 EUR?
Die Verpackung macht schon einmal einen edlen Eindruck. Man erhält einen hübschen, goldfarbenen und stabilen Pappkarton.
Gleich nach dem Abheben des Deckels, sieht man sofort das Cubot S550, welches gut geschützt in eine Kunststoffwanne gebettet ist. Darunter befinden sich die weiteren Zubehörteile:
Ein micro-USB-Ladekabel, ein Steckerladegerät, eine Schutzhülle, zwei Displayschutzfolien, eine Kurzanleitung, 2 Reinigungstücher und ein Auswurf-Pin für die SIM-Karte. Eine der Displayschutzfolien ist bereits blasenfrei aufgebracht. Auch die durchsichtige Schutzhülle befindet sich schon am Smartphone.
Technische Daten – Was steckt drin ? – Benchmarks und Bewertung – Vergleich zum UMI Iron Pro
Als Display kommt ein 5,5″ IPS-Panel mit einer Auflösung von 1280 X 720 Pixel mit einer Pixeldichte von 267 PPI zum Einsatz.
Der MediaTek Vierkern-Prozessor MTK6735 taktet mit 1,3 Ghz und ist mit 64 Bit angebunden. Im Gegensatz zum Achtkern-Prozessor MTK6753 beim UMI Iron, ist hier also ein schwächerer Prozessor verbaut. Im AnTuTu Benchmark kommt das Cubot S550 auf 31769 Punkte (UMI Iron Pro: 37301 Punkte).
Was sagt das aus? Dazu vergleicht man einfach die Werte mit denen bekannter Geräte. Ein Sony Xperia Z Ultra erreicht ähnliche Werte, dass Samsung Galaxy S5 liegt leicht darüber und das LG G2 knapp unter 30.000 Punkten.
Mit 2 GB Arbeitsspeicher besitzt das Cubot S550 die aktuelle Mindestausstattung. Weniger sollte es auf keinen Fall sein. Obwohl mein UMI Iron Pro sogar 3 GB Arbeitsspeicher besitzt, konnte ich im Vergleich keine Unterschiede feststellen, wenn mehrere Anwendungen geöffnet sind. Der integrierte Datenspeicher ist mit 16 GB zwar nicht üppig, da Android schon einen Teil davon belegt,
reicht aber im allgemeinen locker aus, sofern man nicht zahlreiche Spiele installiert. Mit einer Schreibgeschwindigkeit von etwa 40 MB/s und einer Lesegeschwindigkeit von circa 180 MB/s erreicht der Speicher gute Werte.
Als Rückkamera wird ein 8 MP-Sensor verwendet., der auf 13 MP interpoliert wird. Ein recht heller Blitz ist obligatorisch und auch gut als Taschenlampe zu gebrauchen. Die Frontkamera ist ebenfalls von 5 MP auf 8 MP interpoliert und besitzt keinen Blitz.
Geladen und mit dem PC verbunden wird das Cubot S550 per micro-USB-Kabel. Der nicht austauschbare Akku besitzt eine Kapazität von 3000 mAh und wird mit dem beiliegenden Netzteil mit nur maximal 1 A geladen. Mein USB-Powermonitor zeigte aber auch beim Laden mit einem stärkeren Netzteil keinen höheren Ladestrom als 0,9 A an. Damit dauert das Aufladen bis zu 3 Stunden.
Als Sicherheitsfeature ist neben den bekannten Methoden auch ein Fingerabdrucksensor enthalten.
Als Android Betriebssystem kommt Lollipop in der Version 5.1 zum Einsatz. Ob ein Update auf die Version 6.0 geplant ist, konnte ich nicht in Erfahrung bringen.
Für die Datennutzung sind die üblichen Netze wie 2G, 3G und 4G (LTE) verfügbar. Das sagt aber noch nicht viel aus. Wichtig sind auch die unterstützten Bänder. Hier wird B1, B3, B7 und B20 angegeben. Das entspricht 800MHz, 1800 Mhz, 2100 Mhz und 2600 Mhz. Das Band B20 ist aber bei vielen Smartphones aus Fernost NICHT enthalten, auch nicht bei meinem UMI Iron Pro. Viele ländliche Gegenden sind jedoch mit 800 Mhz angebunden, speziell zur Umsetzung von LTE zu DSL. Der Grund ist, dass man mit 800 Mhz eine höherer Reichweite hat und man weniger Funkmasten braucht. Dafür ist die Geschwindigkeit langsamer als mit 1800 Mhz und 2600 Mhz, wo man Bruttoraten bis 100 Mbit/s. erreicht. Dies wird häufig von T-Mobile eingesetzt. Im Klartext: Wer sein Smartphone hauptsächlich mit LTE in ländlichen Regionen nutzen möchte, wird mit diesem Gerät keine Probleme haben, im Gegensatz zu vielen anderen Smartphones aus Fernost.
Mit 213 Gramm inkl. Schutzhülle und 195 Gramm Nettogewicht, ist das Cubot S550 recht schwer, wenn man bedenkt, dass mein UMI Iron Pro nur 150 Gramm wiegt!
Da mir meine Gesundheit wichtig ist, habe ich mir auch die Mühe gemacht, den SAR-Wert nachzuforschen. Dieser Wert gibt die Intensität der Strahlung in Watt pro kg Körpergewicht an. Der EU-Grenzwert liegt bei 2 W/kg und den blauen Engel gibt es bei Werten unter 0,6 W/kg. Der Hersteller gibt Werte zwischen 0,402 W/kg (Körper) und 0,572 W/kg (Kopf) an, was ein akzeptabler Wert ist.
Ansonsten verfügt das Cubot S550 natürlich über die üblichen technischen Features, wie WLAN, GPS und diverse Sensoren.
Die technischen Daten lassen somit zumindest teilweise auf einiges hoffen.
Design und Verarbeitung – Kann sich das Cubot S550 sehen lassen?
Das lässt sich auf jeden Fall bejahen. Die beidseitige Verglasung mit Panda-Glas macht einen sehr edlen und hochwertigen Eindruck.
Panda-Glas ist das Pendant zum Gorilla-Glas und soll laut Hersteller ebenfalls sehr unempfindlich gegenüber Kratzern sein.
Im Netz konnte ich darüber leider keine weiteren Infos finden. Das Display endet seitlich nur 2,5 mm vor dem Rand und füllt damit das Gehäuse fast komplett aus.
Der Hersteller wirbt mit einem 2,5D Curved-Design, dass man aber nicht mit dem des Samsung Galaxy Edge vergleichen darf. Tatsächlich sind die Glasflächen am Rand leicht abgeschrägt.
Deswegen auch die Bezeichnung 2,5D. Das Display selbst befindet sich jedoch außerhalb des abgeschrägten Bereichs. Beim Galaxy Edge ist auch das Display selbst abgeschrägt, wodurch man hier von einem 3D Curved-Design sprechen kann. Es geht also bei 2,5D mehr in Richtung Marketing. Dennoch liegt ein Smartphone mit abgeschrägtem Display besser in der Hand und sieht auf jeden Fall auch besser aus, als eines mit herkömmlichen 2D-Display.
Was mir nicht so gut gefällt, ist der Herstelleraufdruck auf der Rückseite. Das schadet ein wenig dem schönen Design, ist aber noch zu verschmerzen.
Natürlich ist die Gefahr der Beschädigung mit 2 verglasten Oberflächen höher und man sollte daher entsprechende Vorsicht walten lassen. Ein – unbeabsichtigter – Sturz aus meiner Hemdtasche aus 1,5 Meter Höhe mit der Rückseite auf den Fliesenboden im Flur richtete jedoch keinen Schaden an. Die Tasten zur Bedienung befinden sich, im Gegensatz zu meinem UMI Iron Pro und vielen anderen Smartphones, nicht im Display, sondern darunter, so dass keine wertvolle Displayfläche verloren geht.
Der Rahmen des Cubot S550 besteht komplett aus Metall, was auch der Grund für das hohe Gewicht ist. Der Powerbutton und die Lautstärkeregler befinden sich oben links und besitzen einen sehr guten Druckpunkt.
Üblich ist eigentlich die Unterbringung der Tasten auf der rechten Seite. Mir gefällt diese Anordnung aber besser, da ich so als Rechtshänder das Smartphone auch mit dem rechten Zeigefinger bedienen kann.
An der linken Seite befindet sich der Einschub für die SIM-Karte(n) (Nano-Sim/micro-SIM) und eine microSD-Karte.
Der ebenfalls aus Metall bestehende Einschub wird wie bei einem iPhone mit dem Hilfswerkzeug oder einer Bürokammer durch Drücken in die kleine Öffnung nach draußen befördert. Dann sieht man aber auch gleich den Nachteil der Konstruktion: Nutzt man 2 SIM-Karten ist kein Platz mehr für eine microSD-Karte. Zudem werden 2 unterschiedliche Kartenformate unterstützt, von denen jeweils nur eine Karte verwendbar ist. Man kann also eine nano-SIM und/oder eine micro-SIM nutzen. Das hat für viele Nutzer den Vorteil, dass man die bestehende Karte in den meisten Fällen weiter verwenden kann. Es ist aber nicht möglich, zwei Karten gleichen Typs im Dual-SIM-Betrieb zu nutzen. Zudem ist bei Verwendung einer microSD-Karte der Betrieb mit einer nano-SIM nicht möglich!
Displayqualität
Die Auflösung von 1280 X 720 Pixel ist auf dem ersten Blick nicht viel, da die meisten Smartphones schon eine Mindestauflösung von 1920 X 1080 Pixel besitzen. Die Frage ist, ob man das wirklich erkennt und braucht. Tatsächlich befinden sich manche Hersteller im Auflösungswahn, wie man es seinerzeit bei den Digitalkameras beobachten konnte.
Fakt ist, dass menschliche Auge kann den Unterschied zwischen 300 PPI und 450 PPI bei normalen Betrachtungsabstand gar nicht erkennen. Mit 267 PPI liegt der Wert beim Cubot S550 knapp unter der Wahrnehmungsgrenze. Im Vergleich zu meinem UMI Iron Pro kann ich diese Untersuchungen auch bestätigen: Bei normalen Betrachtungsabstand merke ich den Unterschied nicht wirklich. Ein zu scharfes Display bringt eher viele Nachteile mit sich: Die Geräte werden teurer, die Akkus stärker belastet und man benötigt leistungsfähigere Prozessoren und Grafikeinheiten. Die Helligkeit liegt nach Herstellerangabe bei 750cd/m², ein sehr guter Wert, der sich in der Praxis bestätigt. So kann man das Display auch bei Sonneneinstrahlung noch gut ablesen, würde es nicht so stark spiegeln.
Da ein IPS-Panel verbaut wurde, besitzt das Display zudem einen sehr guten Schwarzwert, was sich beim Anschauen von Videos sehr positiv bemerkbar macht. Die Blinkwinkelstabilität ist IPS-typisch sehr gut, so dass auch bei seitlichem Blick der Kontrast und die Helligkeit kaum darunter leiden. Ob man das als Vorteil sehen kann, sei mal dahin gestellt. So hat natürlich auch der Sitznachbar im Bus uneingeschränkte Sicht auf meinen Bildschirm.
Einrichtung und Bedienung – Einfach oder kompliziert?
Nach dem Einschalten und eingeben der PIN sieht die Oberfläche noch recht leer aus. Der vorab eingestellte, schwarze Hintergrund mit den bunten Farbklecksen passt optisch sehr gut zum Smartphone. Die von anderen Herstellern bekannte Bloatware findet man hier nicht. Es sind wirklich nur die zum Betrieb zwingend notwendigen Anwendungen installiert.
Die einzige „fremde“ Anwendung ist der „Clean Master“.
Wer seine Daten bereits vorab über Google synchronisiert hat, sollte keine Probleme haben, denn nach Konfiguration des Google-Kontos, werden alle Apps des zuvor genutzten Smartphones automatisch installiert.
Die neuste WhatsApp-Version nutzt glücklicherweise die Google Cloud zur Datensicherung. Eine Sicherung vom alten Smartphone, kann so einfach wieder hergestellt werden. Da ich dort auch meine Kontakte hinterlegt habe, war so die Rücksicherung aller persönlichen Daten in kürzester Zeit erledigt.
Die Bedienung als solches funktioniert einwandfrei. Der 5-Punkt-Touchscreen reagiert bis in die Ecken sehr zuverlässig und präzise. Als Schnell- und Vielschreiber komme ich sehr gut damit zurecht. Die Navigation durch die Oberfläche gelingt absolut flüssig und schnell, trotz vieler, noch später installierter Apps.
Obwohl das Cubot S550 durch das 5,5″-Display recht groß ist, liegt es gut in der Hand. Die einhändige Bedienung ist aber nur eingeschränkt möglich.
Features und Funktionen – Was macht das Cubot S550 aus?
Da wäre erst einmal der Fingerabdrucksensor zu nennen. Er kann bis zu 5 Vergleichsabdrücke aufzeichnen, erkennt Fingerabdrücke über 360° in 0,35 Sekunden.
Das „Anlernen“ dauert etwas, da man den Sensor dazu mehrfach in verschiedenen Positionen antippen muss, bis der komplette Abdruck erfasst ist. Cubot verspricht, dass der Abdruck das Smartphone nicht verlässt. Etwas Unsicherheit bleibt, ob nicht doch andere Zugriff auf meinen Fingerabdruck bekommen. Die Bequemlichkeit, die dadurch erreicht wird, ist aber enorm. Ein kurzer Fingertipp auf den rückseitigen Sensor reicht aus, um den Bildschirm zu entsperren. Das dauert nur den Bruchteil einer Sekunde. Falls der Finger mal verletzt sein sollte, ist das kein Problem. Dann kann man den Bildschirm auf herkömmliche Weise mit PIN oder Muster entsperren. Zudem lassen sich mit dem Sensor auch einzelne Apps sperren oder das Smartphone aus dem Ruhezustand aufwecken. Die Menüsprache in diesem Abschnitt ist noch komplett in englischer Sprache!
Daneben findet sich in den Einstellungen eine umfangreiche Konfigurationsmöglichkeit durch Gestensteuerung.
So lassen sich einzelne Apps bei ausgeschaltetem Display durch Wischen einer Geste auf dem Display aufrufen. Das funktioniert recht gut und habe ich in meinem Video auch kurz vorgestellt.
Ein Timer sorgt dafür, dass Smartphone zu bestimmten Zeiten herunter zu fahren oder wieder zu starten. Das kann bei richtiger Konfiguration die Akkulaufzeit erhöhen.
Apps – Alles dabei ?Ja und Nein.
Es sind kaum Apps vorhanden. Bloatware ist für das Cubot S550 ein Fremdwort. Die wenigen, vorinstallierten Apps kann man an einer Hand aufzählen. Die eine ist die FM-App, ein recht empfindlicher Radioempfänger, der nur bei angeschlossenem Kopfhörer funktioniert. Gerade diejenigen, die PrePaid-Karten nutzen, könnten davon profitieren, da das UMI Iron Pro einen FM-Empfänger verbaut hat. Samsung verzichtet seit geraumer Zeit darauf. Das fand ich sehr schade. Umso mehr freut mich, dass UMI dieses Feature implementiert hat, um auch im Offline-Modus und bei fehlender Datenverbindung Radio hören zu können.
Zudem ist noch die App „Clean Master“ installiert, die dafür sorgt, den Speicher aufzuräumen und nicht verwendete Dateien zu löschen.
Konnektivität – Daten rein und raus
Ein LTE-Benchmark in meinem Netz (Darmstadt mit LTE 1800) zeigte gute Werte bis zu 24 Mbit/s. Nettodatenrate im Download.
Das kann auch mein bisherigen Smartphone nicht überbieten und stellt mich mehr als zufrieden. Die Empfangsqualität ist sehr gut. Ich fahre jeden Morgen den gleichen Weg zur Arbeit und hatte schon alle möglichen Smartphones bis hin zum iPhone 6 (leihweise) dabei. Dabei ergaben sich im Vergleich keine Schwächen und Stärken des Cubot S550. Es bringt durchgehend gute LTE-Konnektivität und scheitert auch an denselben Funklöchern, wie seine Kontrahenten.
Zu Hause im WLAN bin ich ebenfalls zufrieden. Die Feldstärke ist ähnlich wie die meiner anderen mobilen Geräte, die ich zu Hause nutze. Verbindungsabbrüche sind selten und bei guter Empfangsstärke gar nicht vorhanden.
Bluetooth funktioniert zuverlässig, allerdings ohne NFC. Stattdessen verwendet Cubot das im Prozessor integrierte „Hot Knot“. Damit können 2 Geräte verbunden werden, wenn sich die Displays in Reichweite befinden. Da andere Hersteller diese Form der Verbindung eher nicht implementiert haben und NFC viel weiter verbreitet ist, macht dieses Feature aus meiner Sicht keinen Sinn.
Bitte lächeln – Kameraqualität – Bild und Video
Bei den Kameraangaben handelt es sich um interpolierte Werte. Das bedeutet, die Auflösung wird auf die vom Hersteller angegebenen Werte hoch gerechnet. Die Rückkamera besitzt eine tatsächliche, physikalische Auflösung von 8 MP, die Frontkamera eine Auflösung von 5 MP. Diese Werte lassen sich in der Kamera-App einstellen und verbessern die recht schwache Bildqualität ein wenig. Die rückseitige Kamera bietet nur bei Tageslicht gute und farbtreue Bildwiedergabe.
In der Dämmerung ist das Bild sehr körnig.
Details sind dann nicht mehr so gut erkennbar.
Auch bei Innenaufnahmen mit Blitz
und ohne Blitz
ist die Qualität eher bescheiden.
Die Frontkamera reicht zur Videotelefonie aus und auch für das ein oder andere Selfie bei guten Lichtverhältnissen. Hier leisten selbst die alten Modelle der Markenhersteller wie Apple oder Samsung deutlich mehr!
Der Blitz ist ausreichend hell. Nutzt man die Taschenlampenfunktion, kann man damit einen kompletten Raum aufhellen. Videos werden in FullHD aufgenommen. Diese lassen sich zumindest ruckelfrei abspielen.
Videos werden bis in FullHD-Qualität mit 1920 X 1080 Pixeln mit 30 fps aufgenommen und besitzen eine ordentliche Qualität. Selbst bei schnellen Schwenks sind die Aufnahmen noch flüssig.
Insgesamt sind die beiden Kameras für ein Smartphone in dieser Preisklasse jedoch akzeptabel und reichen für den ein oder anderen Schnappschuss aus.
Sound- und Sprachqualität – Kinosound oder Blechbüchse?
Hier habe ich nicht viel erwartet und ich wurde weder enttäuscht noch überrascht. Musik klingt relativ blechern, flach und im Vergleich klingt selbst mein altes Samsung Galaxy S4 um einiges besser. Bei Spielen ist der Sound aber akzeptabel. Ein Kopfhörer liegt dem Smartphone nicht bei, was mich auch nicht stört. Ich besitze bereits gute Kopfhörer und wenn ich diese anschließe, bin ich mit dem Klang mehr als zufrieden. Hier habe ich glücklicherweise keine Unterschiede zu meinem Samsung Galaxy S4 oder iPod feststellen können.
Die Sprachqualität beim Telefonieren ist jedoch als sehr gut zu bezeichnen. Man versteht seinen Gesprächspartner optimal und wird von diesem ebenfalls sehr gut verstanden.
Akkukapazität – Wann ist die Luft raus ?
Der Akku soll eine Kapazität von 3000 mAh besitzen. Eine Herstellerangabe zur Nutzungsdauer konnte ich nicht finden. Das ist auch besser so, denn die Nutzungsdauer hängt stark von den eigenen Gewohnheiten ab. Wer nur telefoniert und sonst das Smartphone kaum benutzt und im Offline-Modus hält, kann sicher eine Woche mit einer Ladung auskommen. Tatsächlich hält der Akku bei mir gut bis zu 1 1/2 Tage. Dabei nutze ich es relativ häufig zum Schreiben von Mails und Nachrichten, spiele das ein oder andere Spiel und surfe im Netz. Das summiert sich auf circa 4 bis 5 Stunden täglich, so dass ich annehme, dass bis zu 10Stunden Dauernutzung mit einer Akkuladung möglich sind. Das ist aber sehr gut, denn mit meinem Galaxy S4 machte der Akku meist schon nach 4 Stunden Dauernutzung und weniger als einem Tag schlapp. Das Cubot S550 bietet zahlreiche Möglichkeiten, die Akkukapazität zu überwachen und auch einen gut funktionierenden Energiesparmodus, der bestimmte Anwendungen in Abhängigkeit von der Restkapazität beendet.
Fazit – Kaufen oder nicht kaufen ?
Hier habe ich einfach mal kurz die Pros und Kontras aufgeführt:
+Sehr gute Verarbeitung mit hochwertigen Materialien
+Sehr gut funktionierender Fingerabdrucksensor
+Helles und gleichmäßig ausgeleuchtetes Display mit hoher Blickwinkelstabilität
+Sehr gute Reaktionszeit und flüssige Bedienung
+FM Radio
+Alle deutschen LTE-Bänder enthalten
+Gut funktionierende Gestensteuerung
-Fehlendes NFC
-Schlechter Klang
-Mittelmässige Kamera
-Mannche Menüabschnitte noch in englischer Sprache
-Mit microSD-Karte keine Dual-SIM-Funktion

Hier gilt es also abzuwägen: Man bekommt mit dem Cubot S550 für etwa 150 EUR ein hochwertig verarbeitetes Smartphone mit einem sehr guten Display und einem sehr guten, präzise ansprechenden Touchscreen. Der Fingerabdrucksensor ist auf jeden Fall für mich das Highlight, da er extrem schnell und zuverlässig reagiert. Der hardwareseitig verbaute FM-Empfänger funktioniert auch in Funklöchern, im Gegensatz zu diversen Streaming-Apps, die teilweise mit Werbung vollgestopft sind. Die Gestensteuerung vereinfacht die Bedienung und den Zugriff auf Apps enorm und funktioniert tadellos. Mit dem Timer lässt sich das Smartphone automatisiert Herunter- und hochfahren. Aufgrund der Unterstützung des 800 Mhz LTE-Bands, ist auch die schnelle Datenübertragung in weniger gut versorgten Gebieten kein Problem.
Die Klangqualität kann wenig überzeugen, die Bild- und Videoqualität ist zumindest akzeptabel. . Wer 2 SIM-Karten nutzen möchte, muss mit den internen Arbeitsspeicher von 16 GB auskommen.
Für den aktuellen Preis relativieren sich jedoch einige Nachteile. Bis auf die durchschnittliche Kameraqualität und den eher schwachen Sound, leistet sich das Cubot S550 keine Schwächen, so dass man hier schon von einem sehr guten Preis-Leistungs-Verhältnis sprechen kann. Deswegen kann ich es für den preisbewussten Anwender uneingeschränkt empfehlen.