Ich hatte letztes Frühjahr lange hin und her überlegt, ob ich meinen damaligen Landmann-Kugelgrill in Rente schicken oder als Zweitgrill nutzen sollte. Die Ergebnisse bei direktem Grillen waren eigentlich relativ gut, aber eine Pizza auf einem Pizzastein wollte mir einfach nicht gelingen. Dafür wurde es unter der Landmann Kugel einfach nicht heiß genug. Nachdem ich zum Geburtstag die Weber Grill Bibel bekam, wurde mir erst klar, was man alles mit einem vernünftigen Grill anstellen konnte und in mir reifte der Plan, einen neuen Grill mit großem Rost anzuschaffen. Viele meinen ja, man braucht keinen so großen Grill mit wenigen Personen, aber die Möglichkeiten sind einfach wesentlich besser. Auf einem 57 cm großen Rest bringt man locker Grillgut und eine Pfanne für Gemüse unter und einiges mehr. Zudem kann man mit verschiedenen Zonen arbeiten und z.B. die Hälfte für hohe Temperatur und die andere Hälfte als Ruhezone nutzen.
DIE bekannteste Marke ist wohl Weber und ich hätte mir fast auch einen gekauft. Wäre ich nicht vorher in einem Forum auf den Dancook aufmerksam geworden. Dieser Grill besteht aus Edelstahl bzw. Aluminium und ist absolut wetterfest mit einer Garantie von 15 Jahren gegen Durchrostung. Zudem besitzt er nur eine Lüftungsregelung am Deckel. Die Luft von unten ist nicht einstellbar. Das beste an diesem Grill ist jedoch der Verbrauch und die Temperatur. Er besitzt unten 2 Schalen. Die äußere enthält die Öffnungen für die Lüftung und die innere den Kohlerost. So hält der Dancook die Temperatur länger, als jeder andere Gill. Selbst ein Weber kann da nicht mithalten.
So bestellte ich mir also den Dancook 1800
(Baugleich mit dem Dancook 1400, aber der Dancook 1800 besitzt ein stabiles, festes Untergestell).
Das Aufbauen ist dank der gut verständlichen Anleitung in weniger als 45 Minuten erledigt und das erste was mir durch den Kopf ging war ein “Wow, der sieht ja geil aus”.
Das wurde dann später auch von vielen Gästen bestätigt.
Er ähnelt ein wenig einem Ufo, besitzt aber ein stylisches Design und sieht auch gar nicht aus wie ein Grill, wenn man den Vergleich mit Weber und anderen Marken macht.
Der Rost ist schwer und stabil und mit 6mm Dicke nahezu konkurrenzlos wuchtig.
Zum Abheben des Rostes, besonders im heißen Zustand, habe ich mir noch den optionalen Griff zugelegt.

Nach dem Aufbau füllte ich nur einen halben Anzündkamin voll ein, da ich schon um den geringen Kohleverbrauch wusste. Allerdings wurde ich dann doch sehr überrascht. Wir grillten damit 2 Stunden lang 1,2 kg Hähnchenflügel,
500 Gramm Lachs, 500 Gramm Hähnchenschnitzel, 2 Steaks, 8 Grilltaler und 3 Pfannen Gemüse.
Eine große und kleine Pfanne, sowie einige Steaks passten zusammen problemlos auf den Rost und der Deckel ging immer noch zu.
Selbst nach 2 Stunden beim Abräumen war der Rost immer noch heiß und man hätte noch weiter grillen können. In der Spitze hatte ich mit einem einfachen Bratenthermometer gut 350 Grad durch den Lüftungsschlitz gemessen. Kein Vergleich mit meinem alten Landmann Grill. Da wären mindestens 1 1/2 Säcke Kohlebriketts nötig gewesen, anstatt 1/3 und die 350 Grad Marke wäre damit nicht einmal annähernd erreicht worden. Vor allem hatte ich mir das Grillen von Lachs bisher nicht zugetraut, aber mit dem Dancook grillte ich den Lachs gleich beim ersten Mal auf den Punkt: Gerade so durch und noch schön glasig innen drin.
Natürlich musste auch das Backen einer Pizza getestet werden. Ich nutzte dazu verschiedene Pizzen aus dem Tiefkühlfach, die sich noch in unserer Gerfriertruhe befanden:
Die normale Backzeit beträgt bei diesen Pizzen etwa 12 bis 14 Minuten im Ofen. Im Dancook nutzte ich einen Pizzastein
und nach exakt 4 Minuten war die Pizza fertig. Aber nicht nur die kürzere Backzeit ist ein Vorteil, denn durch die sehr hohe Backtemperatur wie im Pizzaofen beim Italiener, wird die Pizza viel crosser und schmeckt deutlich besser!
Ein Bierhähnchen durfte natürlich auch nicht fehlen.
Hier ist der flache und nicht sehr hohe Deckel des Dancook 1400 bzw. Dancook 1800 etwas von Nachteil. Auf den Rost passt das Hähnchen in aufrechter Position nicht. Daher musste es direkt auf das Kohlegitter gestellt werden.
Wie man sieht, braucht es dazu nicht viel Kohle und ich musste während der etwa 90 Minuten dauerenden Garzeit auch nicht nachlegen.
Natürlich kann der Dancook auch mit 2 Hähnchen bestückt werden:
Mittlerweile habe ich anspruchsvollere Dinge auf dem Dancook gegrillt. Da wären einmal 3-2-1 Spareribs. Bisher kannte ich nur das offene Grillen, aber bei dieser Variante sind die Spareribs ein Traum. Das beste ist aber, dass man dazu nicht viel Kohle braucht. Als Spareribhalter eignet sich der Topfdeckelhalter aus dem Ikea perfekt, wenn man die Gummifüsse vorher entfernt:
Das Rezept in Kurzform:
Spareribs am Tag zuvor marinieren, besser noch nur mit Rub einmassieren. Zuvor die Haut entfernen. Die Knochenhaut löst sich einfach, wenn man den Griff einer Gabel zwischen Haut und Fleisch schiebt und dann die Haut einfach anhebt und abzieht. Im Grill schichtet man einen halben Ring aus Kohle, die man wie Dominosteine hintereinander stellt. In meinem Fall waren es 2 Lagen. Im Anzündkamin bereitet man 3-4 Stücke Kohle vor, legt sie an eine Seite des Ringes und schließt den Deckel, bei nur wenig geöffneter Luftzufuhr. Nun wartet man bis zu einer halben Stunde, bis der Grill sich auf die Temperatur eingeregelt hat. Das Fleisch dann 3 Stunden bei 100-120°C indirekt auf dem Halter grillen. Danach 2 Stunden in Alufolie eingepackt auf den Rost legen und nach Belieben mit einem Schluck Bier einpacken. Am Schluss eine Stunde offen auf den Rost legen und alle 10-15 Minuten mit Barbecuesauße einpinseln. Fertig:
Das Fleisch fällt dann förmlich von den Knochen und vom Fett spürt man gar nichts mehr, da es sich vollkommen aufgelöst und das Fleisch schön saftig gemacht hat.
Im nächsten Schritt wagte ich mich an einen Schweinennacken, um Pulled Pork zuzubereiten. Dazu kaufte ich einen ganzen Nacken mit 5 kg Gewicht, samt Knochen:Dieser wird auch mit Rub eingerieben, dazu mit einer Marinierspritze mit Marinade gefüllt.
Hier kann man beliebig kreativ sein, Hauptsache man spritzt die Marinade tief ins Fleisch, das sorgt für Geschmack.
Bei der Suche nach einer vernünftigen Spritze habe ich lange gebraucht, die Richtige zu finden.Die von “Grillhogs” ist aus meiner Sichte die Beste. Sie besteht aus Metall und die Nadel ist so stabil, dass sie sich nicht verbiegt:

Danach wird der Nacken einen Tag in Frischhaltefolie im Kühlschrank aufbewahrt, damit alles schön einziehen kann.Der Grill muss dan natürlich auch vorbereitet werden:
Dieses Mal waren es 3 Lagen, da das Pulled Pork etwa 20 Stunden braucht. Es war spät abends und das Pulled Pork sollte am kommenden Abend fertig sein. Das Holz dient nur zum räuchern. Ich habe Buche verwendet, man kann auch spezielles Räucherholz kaufen.
Die Tropfschale dient einerseits dazu, den Grill sauber zu halten und andererseits dazu, das Fleisch saftig zu bekommen.
Bevor das Fleisch auf den Grill kommt, muss man noch das Fleischthermometer einschieben. Dazu verwende ich ein Funkthermometer mit 2 Fühlern, einen für die Kerntemperatur des Grillgutes und den zweiten Fühler für die Temperatur des Grills.
Der Fühler darf keinesfalls den Knochen berühren, da dieser eine andere Temperatur besitzt als das Fleisch! Der Nun braucht man Geduld. Ich hatte mich Schlafen gelegt, aber einige Male fiel die Temperatur unter 100°C und der Alarm wurde aktiviert. Also wieder an den Grill und den Luftschieber aktivieren. Der Dancook hat nur einen Schieber an der Oberseite und für 100-120°C reicht es, diesen fast ganz zu schließen. Nur einige mm sind notwendig, um die Temperatur zu halten. Am Ende war noch fast die Hälfte des Rings unbenutzt. Der Verbrauch des Dancook 1800 ist extrem gering. Das fertige Pulled Pork hat man dann also nach etwa 20 Stunden, bzw. wenn die Kerntemperatur 90°C erreicht hat.
Ups, hier waren es dann schon 94°C, aber das geht in Ordnung.
Es sieht ein wenig schwarz aus, aber keine Panik, innen ist es weich und zart.
Soweit sind wir aber noch nicht. Ich habe das Pulled Pork noch 2 Stunden ruhen lassen in einer Kühltasche mit 2 Flaschen heißem Wasser.
So sieht dann das mit einer Gabel zerpflücke Pulled Pork aus. Meinen Gästen hatte es geschmeckt.
Als Beilage gab es frischen Krautsalat:
Reste kann man vakumieren und so gab es am nächsten Tag Pulled Pork Burger, welche auch sehr schmackhaft waren:
Ich bin mit diesem Grill absolut zufrieden und es ist ein völlig neues Grillerlebnis, wenn man vorher mit einen “einfachen” Grill gearbeitet hat. Nachlegen muss man meist gar nicht mehr und die Ergebnisse sind erstaunlich. Deswegen kann ich diesen Grill wärmstens empfehlen und er ist selbst für 2 Personen keinesfalls übderdimensioniert.

Wer nicht ganz so viel Geld ausgeben möchte, ist mit dem Dancook 1400 auch gut beraten:

Als Ablage nutze ich einen ausrangierten Gartentisch. Es gibt aber auch eine stylische Ablage von Dancook, die man einfach an der Seite festschrauben kann.

Anstatt der recht teuren Abdeckhülle von Dancook,

nutze ich eine Fahrradplane aud dem Discounter. Die tut ihren Zweck und von Außen sieht nicht jeder gleich, welch hochwertigen Grill man im Garten hat.
Vielen Dank für die schnelle Antwort; war sehr hilfreich!
Hallo
Warum gleich den Deckel tauschen? Den Regler für den 1400 samt Schraube gibt es hier:
https://www.fire-and-steel.de/
Einfach mal nachfragen, ob sie den für den 1800 auch haben.
Viele Grüße Michael
Hallo,
könnten Sie mir evt. einen Tipp geben, wo ich den Deckel für das Modell 1800 herbekomme? Bei unserem Deckel ist die “Schraube/Griff” für den Lüftungsregler kaputt gegangen (kleiner Unfall)… Ich würde mich über eine schnelle Antwort seehr freuen, da wir die nächsten Tage Besuch zum Grillen bekommen und wir das Problem vorher lösen wollen.
Vielen Dank im Voraus!
Mit freundlichen Grüßen
Vildan Yılmazer