Testbericht Erfahrungsbericht Vernee Mars mit Android 7 mit Full HD IPS Display mit Video und vielen Bildern

Smartphones bekannter Markenhersteller kosten ohne Vertragsbindung fast ein kleines Vermögen. Als Alternative dazu bieten viele chinesische Hersteller sehr gut ausgestattete Smartphones für den Bruchteil des Preises eines Markengerätes an. Nachdem ich schon diverse Geräte wie beispielsweise das UMI Iron Pro besitze, konnte ich bereits einen groben Überblick über die Vor- und Nachteile solcher Geräte gewinnen.

Umso gespannter war ich auf meine nächste Errungenschaft, dass erste Edel-Smartphone des chinesischen Herstellers Vernee, das auf den Namen „Mars“ hört und welches zu einem aktuellen Straßenpreis von etwa 230 EUR angeboten wird. Für ein Smartphone aus Fernost nicht gerade ein Schnäppchenpreis, aber immer noch deutlich günstiger als vergleichbar verarbeitete Markengeräte. Natürlich ist ein so günstiger Preis ohne Abstriche in einigen Punkten nicht machbar. Die Frage ist, wie schmerzhaft diese Abstriche sind und ob man gut damit leben kann. Das habe ich in meiner ausführlichen Rezension mit Videoreview und zahlreichen Bildern beleuchtet.

Lieferumfang – Was bekommt man für knapp 230 EUR?

Die Verpackung macht schon einmal einen edlen Eindruck. Man erhält einen schönen, weißen und stabilen Pappkarton, aus textilähnlichem Material. Gleich nach dem etwas schwergängigen Abheben des Deckels, sieht man sofort das Vernee Mars, welches gut geschützt in eine Kunststoffwanne gebettet ist. Darunter befinden sich die weiteren Zubehörteile:Vernee MarsEin USB 3.1 Type C-Ladekabel, ein Steckerladegerät, eine Kurzanleitung und ein Auswurf-Pin für die SIM-Karte. Weitere Zubehörteile finden sich nicht, so dass der Lieferumfang nur das Nötigste enthält.

Technische Daten ‘ Was steckt drin ? ‘ Benchmarks und Bewertung ‘ Vergleich zum Apollo Light

Als Display kommt ein 5,5″ IPS-Panel mit einer Full-HD-Auflösung von 1920 X 1080 Pixel mit einer Pixeldichte von 401 PPI zum Einsatz.

Der MediaTek Achtkern-Prozessor MT 6755 Helio taktet mit 2 Ghz und ist mit 64 Bit angebunden. Im Gegensatz zum Zehnkern-Prozessor MT 6797 Helio X20 im Vernee Apollo Light , ist hier also ein schwächerer Prozessor verbaut. Im AnTuTu Benchmark kommt das Vernee Mars auf 49320 Punkte (Apollo Lite: Über 90000 Punkte). Warum dann nicht gleich das Apollo Light kaufen? Nun, der Schwerpunkt des Vernee Mars liegt bei seinem außergewöhnlichen und 1,6 mm schlankerem, an das iPhone 7 angelehntem Design. So stellt sich die Frage bei nahezu gleichem Preis: Schöneres und wertigeres Design oder höhere Leistung? Alle anderen technischen Daten sind bei beiden Geräten nahezu gleich. Die Entscheidung muss jeder für sich selbst treffen. Auch mit fast 50000 AnTuTu-Punkten kann man mit dem Vernee Mars sehr gut arbeiten und spielen.

Mit 4 GB Arbeitsspeicher besitzt das Vernee Mars ausreichend Speicher um auch zahlreiche Anwendungen parallel geöffnet zu halten. Obwohl mein betagtes UMI Iron Pro sogar 3 GB Arbeitsspeicher besitzt, konnte ich aber im Vergleich keine Unterschiede feststellen, wenn mehrere Anwendungen geöffnet sind. Der integrierte Datenspeicher ist mit 32 GB sehr üppig, wobei jedoch 7 GB von Android belegt sind. Mit Android 6 hat man ohnehin die Möglichkeit, den Arbeitsspeicher des Geräts mit dem einer zusätzlichen microSD zu einem Gesamtspeicher zu kombinieren. Durch die Unterstützung von bis zu 128 GB großen microSD-Karten ist so der Gesamtspeicher auf bis zu üppige 160 GB erweiterbar! Mit einer Schreibgeschwindigkeit von etwa 70 MB/s und einer Lesegeschwindigkeit von circa 176 MB/s erreicht der Speicher gute Werte, welche aber deutlich unter denen eines flotten SSD-Speichers liegen, aber immer noch besser sind, als die meines Cubot Max (60 MB/s lesen und 80 MB/s schreiben).

Die RAM-Geschwindigkeit ist mit 3,3 GB/s eher im Mittelfeld angeordnet. Das günstigere Xiamo Redmi Note 3 kommt auf Werte von deutlich über 6 GB/s!

Als Rückkamera ist ein 13 MP-Sensor von Sony verbaut. Ein recht heller Dual-Blitz ist obligatorisch und auch gut als Taschenlampe zu gebrauchen. Die Frontkamera nutzt einen 5 MP-Sensor und besitzt keinen Blitz. Hier sind nach meiner Einschätzung „echte“ und keine interpolierten Werte angegeben.

Geladen und mit dem PC verbunden wird das Vernee Mars per mitgeliefertem USB Type C-Kabel. Der nicht austauschbare Akku besitzt eine Kapazität von 3000 mAh und wird mit dem beiliegenden Netzteil mit maximal 2 A geladen. Dank Quick Charge Technik wird der Akku in 30 Minuten auf 50% aufgeladen. Das ist extrem schnell. Eine vollständige Aufladung im Betrieb dauert ca. 80 Minuten. Die 50% wurden bei mir aber erst nach 40 Minuten erreicht. Vermutlich wurde der 30-Minutenwert im ausgeschalteten Zustand ermittelt. Das braucht es auch, denn der Akku ist trotz seiner hohen Kapazität relativ schwachbrüstig und hält bei weitem nicht so lange, wie der gleich dimensionierte Akku meines Cubot Max. Das liegt vermutlich an der im Vergleich höheren Leistung und Displayauflösung.

Als Sicherheitsfeature ist neben den bekannten Methoden auch ein Fingerabdrucksensor enthalten. Dieser befindet sich im Gegensatz zu anderen Geräten an der schmalen Seite unterhalb es Einschaltknopfes.

Ein Update auf Android 7 war bereits angekündigt und wurde bei mir am 08.12.2016 angeboten und erfolgreich installiert. In meiner Videoreview sieht man das nicht, da ich diese schon vor Erstellen meines Textes gefilmt hatte. Insgesamt hat das Update eine Größe von fast 1 GB. Bei Smartphones aus China ist das eher eine Ausnahme, vor allem im Hinblick auf die Tatsache, dass selbst bei vielen Markengeräten dieses Update noch aussteht und kein Termin für eine Verteilung bekannt ist.Vernee MarsFür die Datennutzung sind die üblichen Netze wie 2G, 3G und 4G (LTE) verfügbar. Das sagt aber noch nicht viel aus. Wichtig sind auch die unterstützten Bänder. Hier wird B1, B3, B7 und B20 angegeben. Das entspricht 800MHz, 1800 Mhz, 2100 Mhz und 2600 Mhz. Das Band B20 ist aber bei vielen Smartphones aus Fernost NICHT enthalten, auch nicht bei meinem UMI Iron Pro. Viele ländliche Gegenden sind jedoch mit 800 Mhz angebunden, speziell zur Umsetzung von LTE zu DSL. Der Grund ist, dass man mit 800 Mhz eine höherer Reichweite hat und man weniger Funkmasten braucht. Dafür ist die Geschwindigkeit langsamer als mit 1800 Mhz und 2600 Mhz, wo man Bruttoraten bis 100 Mbit/s. erreicht. Dies wird häufig von T-Mobile eingesetzt. Im Klartext: Wer sein Smartphone hauptsächlich mit LTE in ländlichen Regionen nutzen möchte, wird mit diesem Gerät keine Probleme haben, im Gegensatz zu vielen anderen Smartphones aus Fernost.

Mit 162 Gramm Nettogewicht ist das Vernee Mars trotz den großen Abmessungen von 151 mm X 73 mm sehr leicht und liegt so angenehm in der Hand.

Da mir meine Gesundheit wichtig ist, habe ich mir auch die Mühe gemacht, den SAR-Wert nachzuforschen. Dieser Wert gibt die Intensität der Strahlung in Watt pro kg Körpergewicht an. Der EU-Grenzwert liegt bei 2 W/kg und den blauen Engel gibt es bei Werten unter 0,987 W/kg. Der Hersteller gibt Werte zwischen 0,402 W/kg (Körper) und 0,226 W/kg (Kopf) an, was ein sehr guterWert ist.

Ansonsten verfügt das Vernee Mars natürlich über die üblichen technischen Features, wie WLAN, GPS und diverse Sensoren.

Die technischen Daten lassen somit zumindest teilweise auf einiges hoffen.

Design und Verarbeitung – Kann sich das Vernee Mars sehen lassen?

Das lässt sich auf jeden Fall bejahen. Sicher ähnelt das Vernee Mars etwas dem iPhone 7, ist aber tatsächlich noch kleiner, bei gleicher Displaydiagonale.Vernee MarsDie Vorderseite besteht aus robustem Corning Gorilla Glas 3 und macht einen sehr edlen und hochwertigen Eindruck. Das Display endet seitlich nur 2 mm (nachgemessen) vor dem Rand und füllt damit das Gehäuse fast komplett aus.Vernee MarsEinen Homebutton oder andere physikalische Tasten oder Touchfelder, sucht man vergeblich. Stattdessen findet man unten nur einen schwarzen Rand. Die Buttons sind über eine Navigationsbar im Display direkt integriert.

Der Hersteller wirbt mit einem 2,5D Curved-Design, dass man aber nicht mit dem des Samsung Galaxy Edge vergleichen darf. Tatsächlich sind die Glasflächen am Rand leicht abgeschrägt.Vernee MarsDeswegen auch die Bezeichnung 2,5D. Das Display selbst befindet sich jedoch außerhalb des abgeschrägten Bereichs. Beim Galaxy Edge ist auch das Display selbst abgeschrägt, wodurch man hier von einem 3D Curved-Design sprechen kann. Es geht also bei 2,5D mehr in Richtung Marketing.

Dennoch liegt ein Smartphone mit abgeschrägtem Display besser in der Hand und sieht auf jeden Fall auch besser aus, als eines mit herkömmlichen 2D-Display.

Die Antennen sind ziemlich ähnlich wie beim iPhone 7 in die Rückseite oben und unten integriert.Vernee MarsHinten ist das sauber verarbeitete Aluminiumgehäuse leicht gewölbt, was es von der Seite betrachtet noch schlanker wirken lässt.Vernee MarsDie aus Metall bestehenden Tasten zur Lautstärkeregelung und der Power-Button befinden sich allesamt rechts oben an der Seite und besitzen einen sehr guten und präzisen Druckpunkt. Gleich darunter ist der recht schmale Fingerabdrucksensor untergebracht.Vernee MarsDie Verarbeitung des Gehäuses ist als sehr hochwertig zu bezeichnen und ist frei von Spaltmaßen. Die Kamera steht etwas aus dem Gehäuse heraus. Liegt das Smartphone auf der Rückseite, besteht so Gefahr, dass das Kameraglas zerkratzt.Vernee MarsAn der linken Seite befindet sich der Einschub für die SIM-Karte(n) (Nano-Sim/micro-SIM) und eine microSD-Karte. Der ebenfalls aus Metall bestehende Einschub wird wie bei einem iPhone mit dem Hilfswerkzeug oder einer Bürokammer durch Drücken in die kleine Öffnung nach draußen befördert. Dann sieht man aber auch gleich den Nachteil der Konstruktion: Nutzt man 2 SIM-Karten ist kein Platz mehr für eine microSD-Karte. Zudem werden 2 unterschiedliche Kartenformate unterstützt, von denen jeweils nur eine Karte verwendbar ist. Man kann also eine nano-SIM und/oder eine micro-SIM nutzen. Das hat für viele Nutzer den Vorteil, dass man die bestehende Karte in den meisten Fällen weiter verwenden kann. Es ist aber nicht möglich, zwei Karten gleichen Typs im Dual-SIM-Betrieb zu nutzen. Zudem ist bei Verwendung einer microSD-Karte der Betrieb mit einer nano-SIM nicht möglich!

Oberhalb des Displays befindet sich eine mehrfarbige Benachrichtigungs-LED, die über entgangene Anrufe oder Nachrichten informiert.

Das Vernee Mars ist in Gold und Grau verfügbar, ich besitze die Version in Gold.Vernee MarsInsgesamt macht das Vernee Mars einen sehr edlen und hochwertigen Eindruck. Die Verarbeitung ist als sehr gut zu bezeichnen und das schlanke Design gefällt mir.Vernee Mars

Displayqualität

Die Auflösung von 1920 X 1080 Pixel ist auf dem ersten Blick nicht viel, da die meisten Smartphones schon eine Mindestauflösung von 2560 X 1440 Pixel besitzen. Die Frage ist, ob man das wirklich erkennt und braucht. Tatsächlich befinden sich manche Hersteller im Auflösungswahn, wie man es seinerzeit bei den Digitalkameras beobachten konnte. Fakt ist, dass menschliche Auge kann den Unterschied zwischen 300 PPI und 450 PPI bei normalen Betrachtungsabstand gar nicht erkennen. Mit 401 PPI liegt der Wert beim Vernee Mars deutlich über der Wahrnehmungsgrenze. Im Vergleich zu meinen Smartphones mit 1280 x 720 Bildpunkten Auflösung ist das Display hier deutlich schärfer und es sind absolut keine Pixel zu erkennen, auch bei geringem Betrachtungsabstand. Ein zu scharfes Display bringt eher viele Nachteile mit sich: Die Geräte werden teurer, die Akkus stärker belastet und man benötigt leistungsfähigere Prozessoren und Grafikeinheiten. Die Helligkeit liegt nach Herstellerangabe bei 367 cd/m², ein eher durchschnittlicher Wert, der sich in der Praxis bestätigt. Dennoch kann man das Display bei Sonneneinstrahlung noch sehr gut ablesen.

Die Blinkwinkelstabilität ist IPS-typisch sehr gut, so dass auch bei seitlichem Blick der Kontrast und die Helligkeit kaum darunter leiden. Ob man das als Vorteil sehen kann, sei mal dahin gestellt. So hat natürlich auch der Sitznachbar im Bus uneingeschränkte Sicht auf meinen Bildschirm. Meine visuelle Beurteilung von Schwarzwert und Kontrastverhältnis kommt zu einem hervorragendem Ergebnis. Das macht sich besonders beim Betrachten von Filmen und Bildern positiv bemerkbar und ist vermutlich auch der Grund für die gute Ablesbarkeit im Sonnenlicht trotz der niedrigen Helligkeit. Farben werden sehr naturgetreu wieder gegeben. Den in einigen Tests bemängelten Rotstich, konnte ich bei mir nicht feststellen. Dieses Problem wurde vermutlich mit einem der letzten OTA-Updates behoben.

Die geringe Helligkeit ist durch die guten anderen Parameter nicht als Nachteil zu sehen. Im Gegenteil. Das Display lässt sich genauso gut ablesen, wie bei anderen Smartphones mit hellerem Display. Der Vorteil liegt auf der Hand in Form eines niedrigeren Energieverbrauchs.

Einrichtung und Bedienung – Einfach oder kompliziert?

Nach dem Einschalten und eingeben der PIN sieht die Oberfläche noch recht leer aus. Die von anderen Herstellern bekannte Bloatware findet man hier nicht. Es sind wirklich nur die zum Betrieb zwingend notwendigen Anwendungen installiert. Wer seine Daten bereits vorab über Google synchronisiert hat, sollte keine Probleme haben, denn nach Konfiguration des Google-Kontos, werden alle Apps des zuvor genutzten Smartphones automatisch installiert.

Die neuste WhatsApp-Version nutzt glücklicherweise die Google Cloud zur Datensicherung. Eine Sicherung vom alten Smartphone, kann so einfach wieder hergestellt werden. Da ich dort auch meine Kontakte hinterlegt habe, war so die Rücksicherung aller persönlichen Daten in kürzester Zeit erledigt.

Die Bedienung als solches funktioniert einwandfrei. Der 10-Punkt-Touchscreen reagiert bis in die Ecken sehr zuverlässig und präzise. Als Schnell- und Vielschreiber komme ich sehr gut damit zurecht. Die Navigation durch die Oberfläche gelingt absolut flüssig und schnell, trotz vieler, noch später installierter Apps. Meine Empfehlung zur Eingabe ist die Google-Tastatur: Dank Swype schont man die Daumengelenke und die Erkennung funktioniert zuverlässig und ruckelfrei. Besonders hilfreich ist dabei das gleitfreudige Display, auf dem sich die Finger ohne allzu großen Widerstand sehr gut führen lassen.

Obwohl das Vernee Mars durch das 5,5″-Display recht groß ist, liegt es gut in der Hand. Die einhändige Bedienung ist aber nur eingeschränkt möglich.

Features und Funktionen – Was macht das Vernee Mars aus?

Da wäre erst einmal der Fingerabdrucksensor zu nennen. Er kann bis zu 5 Vergleichsabdrücke aufzeichnen, erkennt Fingerabdrücke über 360° in deutlich unter einer Sekunde.Vernee MarsDas ‘Anlernen’ dauert etwas, da man den Sensor dazu mehrfach in verschiedenen Positionen antippen muss, bis der komplette Abdruck erfasst ist. Etwas Unsicherheit bleibt, ob nicht doch andere Zugriff auf meinen Fingerabdruck bekommen. Die Bequemlichkeit, die dadurch erreicht wird, ist aber enorm. Ein kurzer Fingertipp auf den rückseitigen Sensor reicht aus, um den Bildschirm zu entsperren. Das dauert nur den Bruchteil einer Sekunde. Falls der Finger mal verletzt sein sollte, ist das kein Problem. Dann kann man den Bildschirm auf herkömmliche Weise mit PIN oder Muster entsperren. Alle mir bekannten Testberichte bescheinigen dem Sensor eine schlechte Erkennungsrate. Das kann ich so nicht teilen. Wie man in meinem Video sieht, reagiert der Sensor zuverlässig und schnell. Bei frostigen Temperaturen gab es zeitweise Probleme mit der Erkennung. Ich nutze den Sensor regelmäßig mit dem rechten Daumen und dem linken Zeigefinger und habe damit keine Probleme, obwohl ich sogar mit rauhen Fingern zu kämpfen habe.

Ein Timer sorgt dafür, dass Smartphone zu bestimmten Zeiten herunter zu fahren oder wieder zu starten. Das kann bei richtiger Konfiguration die Akkulaufzeit erhöhen.

Apps – Alles dabei ?Ja und Nein

Es sind kaum Apps vorhanden. Bloatware ist für das Vernee Mars ein Fremdwort. Die wenigen, vorinstallierten Apps kann man an einer Hand aufzählen. Eine davon ist die FM-App, ein recht empfindlicher Radioempfänger, der nur bei angeschlossenem Kopfhörer funktioniert. Gerade diejenigen, die PrePaid-Karten nutzen, könnten davon profitieren, da das Vernee Mars einen FM-Empfänger verbaut hat. Samsung verzichtet seit geraumer Zeit darauf. Das fand ich sehr schade. Umso mehr freut mich, dass Vernee dieses Feature implementiert hat, um auch im Offline-Modus und bei fehlender Datenverbindung Radio hören zu können.

Konnektivität – Daten rein und raus

Ein LTE-Benchmark in meinem Netz (Frankfurt) zeigte gute Werte bis zu 18,6 Mbit/s Nettodatenrate im Download und 10,5 Mbit/s im Upload.Vernee Mars
Das kann auch mein bisheriges Smartphone nicht überbieten und stellt mich mehr als zufrieden. Die Empfangsqualität ist sehr gut. Ich fahre jeden Morgen den gleichen Weg zur Arbeit und hatte schon alle möglichen Smartphones bis hin zum iPhone 6 (leihweise) dabei. Dabei ergaben sich im Vergleich keine Schwächen und Stärken des Vernee Mars. Es bringt durchgehend gute LTE-Konnektivität und scheitert auch an denselben Funklöchern, wie seine Kontrahenten.

Zu Hause im WLAN bin ich ebenfalls zufrieden. Die Feldstärke ist ähnlich wie die meiner anderen mobilen Geräte, die ich zu Hause nutze. Verbindungsabbrüche sind selten und bei guter Empfangsstärke gar nicht vorhanden. Die Übertragungsrate habe ich jetzt nicht nachgemessen, liegt aber gefühlt nicht hinter der meiner bisherigen Geräte wie Smartphones, Tablets oder Notebooks zurück.

Bluetooth funktioniert zuverlässig, allerdings ohne NFC.

Bitte lächeln – Kameraqualität – Bild und Video

Die Kameraqualität kam bei einigen der ersten Tests nicht so gut weg. Mittlerweile gab es einige OTA-Updates, die hier nachgebessert haben. Ich bin mit der Qualität der Aufnahmen eigentlich recht zufrieden. Die Auslöseverzögerung ist geringer als bei meinen bisherigen Smartphones, so dass auch Schnappschüsse möglich sind, kommt aber noch lange nicht an eine echte Digitalkamera ran. Die Rückkamera besitzt eine Auflösung von 13 MP, die Frontkamera eine Auflösung von 5 MP. Die rückseitige Kamera bietet bei Tageslicht gute und farbtreue Bildwiedergabe. In der Dämmerung ist das Bild sehr körnig und verrauscht, wird aber durch den eingebauten Blitz etwas verbessert. Details sind dann nicht mehr so gut erkennbar. Die Frontkamera reicht zur Videotelefonie aus und auch für das ein oder andere Selfie bei guten Lichtverhältnissen. Hier leisten selbst die alten Modelle der Markenhersteller wie Apple oder Samsung deutlich mehr!

Der Blitz ist ausreichend hell. Nutzt man die Taschenlampenfunktion, kann man damit einen kompletten Raum aufhellen. Videos werden in FullHD aufgenommen. Die Qualität der Aufnahmen ist gut, allerdings hört man im Hintergrund dabei ein leises Zischeln. Das ist unschön und wird hoffentlich noch durch Updates behoben.

Videos werden bis in FullHD-Qualität mit 1920 X 1080 Pixeln mit 30 fps aufgenommen und besitzen eine ordentliche Qualität. Selbst bei schnellen Schwenks sind die Aufnahmen noch flüssig.

Insgesamt sind die beiden Kameras für ein Smartphone in dieser Preisklasse jedoch akzeptabel und reichen für den ein oder anderen Schnappschuss aus.

Sound- und Sprachqualität – Kinosound oder Blechbüchse?

Hier habe ich nicht viel erwartet und ich wurde weder enttäuscht noch überrascht. Musik klingt relativ blechern, flach und im Vergleich klingt selbst mein altes Samsung Galaxy S4 um einiges besser. Bei Spielen ist der Sound aber akzeptabel. Ein Kopfhörer liegt dem Smartphone nicht bei, was mich auch nicht stört. Ich besitze bereits gute Kopfhörer und wenn ich diese anschließe, bin ich mit dem Klang mehr als zufrieden. Hier habe ich glücklicherweise keine Unterschiede zu meinem Samsung Galaxy S4 oder iPod feststellen können.

Die Sprachqualität beim Telefonieren ist jedoch als gut zu bezeichnen. Man versteht seinen Gesprächspartner optimal und wird von diesem ebenfalls sehr gut verstanden.

Akkukapazität – Wann ist die Luft raus ?

Der Akku soll eine Kapazität von 3000 mAh besitzen. Eine Herstellerangabe zur Nutzungsdauer konnte ich nicht finden. Das ist auch besser so, denn die Nutzungsdauer hängt stark von den eigenen Gewohnheiten ab. Wer nur telefoniert und sonst das Smartphone kaum benutzt und im Offline-Modus hält, kann sicher einige Tage mit einer Ladung auskommen. Tatsächlich hält der Akku bei mir gut bis zu 1 Tag. Dabei nutze ich es relativ häufig zum Schreiben von Mails und Nachrichten, spiele das ein oder andere Spiel und surfe im Netz. Das summiert sich auf circa 2 bis 3 Stunden täglich, so dass ich annehme, dass bis zu 5 oder 6 Stunden Dauernutzung mit einer Akkuladung möglich sind. Mein Cubot Max besitzt ebenfalls einen Akku mit 3000 mAh, schafft aber mit einer Akkuladung bis zu 1 ½ Tage. Vermutlich liegt das an den höheren Leistungsdaten im Vergleich, die ihren entsprechenden Tribut fordern.

Das Vernee Mars im Alltag

Nach 2 Wochen, denke ich, so ziemlich alles was möglich ist, ausprobiert zu haben. Ich habe es einige Male zur Navigation mit dem Auto und Fahrrad genutzt. Hier fiel mir auf, das die Genauigkeit manchmal etwas zu wünschen übrig lässt. Manchmal wurde die Position um 3 bis 4 Meter falsch angezeigt. Es reicht aber noch locker aus, um es als mobiles Navigationsgerät zu nutzen. Nach dem Update auf Android 7 schien mir die Genauigkeit deutlich besser. Im Stadion hatte ich zahlreiche Fotos unter allen Lichtbedingungen gemacht, auch Videos mit viel Bewegung. Durch die recht kurze Auslöseverzögerungen gelingen die Bilder meist schon beim ersten Versuch. Beim Surfen auf dem Weg zur Arbeit in Bus und Bahn, konnte ich die Akkuleistung und Datendienste recht gut testen, da ich ein 5 GB Freivolumen besitze. Zudem nutze ich beruflich sehr viel den mobilen WLAN Hotspot, um mit dem Notebook auf meine Mails zugreifen zu können. Auch das klappt zuverlässig und ohne Probleme. Der Akku hält wie schon geschrieben nicht sehr lange, lässt sich aber mit einer Quick Charge Powerbank unterwegs in kurzer Zeit wieder aufladen. Obwohl das Vernee Mars groß ist, passt es durch seine flache Bauweise auch gut in die Hosentasche. Eine Schützhülle besitze ich noch nicht, hier werde ich nach Kauf noch entsprechend berichten. Insgesamt hat sich das Vernee Mars bei mir im Alltag aus zuverlässiger und schicker Begleiter bewährt und zieht nicht selten neugierige Blicke von Passanten auf sich, die sich wohl fragen, ob das wirklich ein Iphone7 oder etwas anderes ist.

Fazit – Kaufen oder nicht kaufen ?

Hier habe ich einfach mal kurz die Pros und Kontras aufgeführt:

+Sehr gute Verarbeitung mit hochwertigen Materialien
+Sehr schlankes und elegantes Design, jedoch an das iPhone 7 angelehnt.
+Update auf Android 7 schon verfügbar, vermutlich bald auch Auslieferung mit Android 7
+Gut funktionierender Fingerabdrucksensor
+Gleichmäßig ausgeleuchtetes, kontrastreiches Display mit hoher Blickwinkelstabilität
+Sehr gute Reaktionszeit und flüssige Bedienung
+FM Radio
+Alle deutschen LTE-Bänder enthalten
+Für ein Fernost-Smartphone gute Kamera

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(Stand von: 2023/06/07 4:45 am - Details
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-Fehlendes NFC
-Mittelmäßiger Klang
-Etwas schwacher Prozessor
-Nicht ganz helles Display
-Manche Menüabschnitte noch in englischer Sprache
-Mit microSD-Karte keine Dual-SIM-Funktion
-GPS Genauigkeit

Hier gilt es also abzuwägen: Man bekommt mit dem Vernee Mars für etwa 230 EUR (Import schon ab 190 EUR mit entsprechenden Risiko) ein hochwertig verarbeitetes Smartphone mit einem sehr guten Display und einem sehr guten, präzise ansprechenden Touchscreen. Das Design ist allerdings am iPhone 7 angelehnt, was nicht unbedingt schlecht ist. So wirkt das Vernee Mars schlank und elegant. Der Fingerabdrucksensor ist auf jeden Fall für mich ein großes Plus, da er schnell und zuverlässig reagiert. Der hardwareseitig verbaute FM-Empfänger funktioniert auch in Funklöchern, im Gegensatz zu diversen Streaming-Apps, die teilweise mit Werbung vollgestopft sind. Aufgrund der Unterstützung des 800 Mhz LTE-Bands, ist auch die schnelle Datenübertragung in weniger gut versorgten Gebieten kein Problem. Besonders überzeugend ist die Updatepolitik von Vernee. Während der ersten 10 Tage bekam ich ein OTA-Update zur Qualitätsverbesserung und das angekündigte Update auf Android 7.0 Nougat. Das schaffen nicht einmal die renommierten Markenhersteller. Beim Samsung Galaxy S7 diskutiert man noch, wie das Update auf Android 7 wohl aussehen wird, beim Vernee Mars schaut man es sich einfach an, da es schon verfügbar ist.

Die Klangqualität kann wenig überzeugen, die Bild- und Videoqualität ist gut, wenn da die Störgeräusche nicht wären . Wer zwei SIM-Karten nutzen möchte, muss mit dem internen Arbeitsspeicher von 32 GB auskommen.

Den UVP von fast 300 EUR finde ich auf jeden Fall zu hoch. Bei Amazon ist es aber schon für ca. 240 EUR und weniger gelistet. Wer mutig ist, lässt es sich für weniger als 200 EUR direkt aus China liefern, hat aber dann vermutlich im Garantiefall Probleme. Wer nicht unbedingt den aktuellsten und schnellsten Prozessor braucht und viel Wert auf schickes Design und gute Updatepolitik legt, sollte mit den Vernee Mars glücklich werden. Aus meiner Sicht kann ich den Kauf uneingeschränkt empfehlen.

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Ein Gedanke zu „Testbericht Erfahrungsbericht Vernee Mars mit Android 7 mit Full HD IPS Display mit Video und vielen Bildern

  1. Detlef

    Ich kann nahezu alles teilen was hier geschrieben ist. Bisher mit dem vernee Mars sehr zufrieden. Allerdings bleibt derzeit eine Frage offen: Ich konnte bisher die mehrfarbige Benachrichtigungs-Led nicht dazu bringen in einer anderen Farbe als blau zu blinken, trotz diverser Versuche entsprechende Einstellungen vorzunehmen. Whatsapp zum Beispiel sollte mit weiß benachrichtigen.
    Hat jemand hier die Lösung für mich?
    Danke

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