Wie Ihr sicher schon wisst, hat Ryanair letztes Jahr die Maße für das kleine Handgepäckstück vergrößert auf 40 cm X 25 cm X 20 cm anstatt 30 cm X 20 cm X 20 cm. Der Haken ist, dass das große Handgepäckstück NICHT mehr kostenlos ist. Man darf zwar nach wie vor ein größeres Handgepäckstück mitnehmen, muss dieses aber nun extra dazu buchen. So kann man das große Handgepäckstück mit 55 cm X 40 cm X 20 cm nun nur noch per Priority Boarding mit in die Kabine nehmen oder muss es als Gepäck separat aufgeben, ebenfalls gegen Gebühr.
Ich hatte zwar für meinen Flug nach Lissabon das große Handgepäckstück dazu gebucht, musste aber Klamotten für eine Woche und die Mavic 2 Pro samt Systemkamera irgendwie unterbringen, nach Möglichkeit in EINEM Gepäckstück, um nicht bei den Sicherheitskontrollen, den Verkehr total zum Erliegen zu bringen.
Der Plan war, alles was an Klamotten mitgenommen werden sollte, im großen Handgepäckstück zu verstauen, die Mavic 2 Pro samt Zubehör UND meine Bridgekamera Panasonic Lumix FZ1000, im kleinen Handgepäck unterzubringen.
Die Herausforderung bestand nun darin, einen Kamerarucksack zu finden, der diese Anforderung erfüllt, aber zusätzlich noch die Ryanair Handgepäckmaße einhält und nicht viel kosten sollte. Hatte ich erwähnt, dass dieser Rucksack auch noch eine gute Qualität besitzen musste? Unmöglich oder?
Nach tagelanger Suche im Netz und in diversen Läden in der Stadt, ich wollte schon fast aufgeben, stieß ich auf den Lowepro Tahoe BP150. Dabei handelt es sich um einen Kamerarucksack für knapp über 50 EUR vom sehr bekannten Markenhersteller Lowepro. Der Preis passte und die Qualität sollte bei Lowepro auch nicht schlecht sein. Die Maße wurden aber bei verschiedenen Anbietern auch unterschiedlich angegeben. Also informierte ich mich direkt beim Hersteller. Der Tahoe BP150 misst 40,3 cm X 21,7 cm X 27,5 cm. Zu viel? Eigentlich schon, aber Rucksäcke sind ja bekanntlich flexibel, so dass man sie etwas zusammendrücken kann. Es kam auf einen Versuch an.
Bestellt hatte ich bei Amazon, denn dort war er am günstigsten.Wie man sieht, macht der Rucksack optisch eine gute Figur. Er wirkt sehr klein, fast schon wie ein Kinderrucksack und die Sicherheitskräfte am Flughafen dürften so schon kaum auf die Idee kommen, hier noch einmal nachzumessen. Im Vergleich zu meinem Amazon Basics Rucksack, den ich als Handgepäck mit Lufthansa auf Malta dabei hatte, kann man sich ein Bild von der Größe machen:
Der Unterschied ist schon deutlich. Ich hatte Zweifel, dort alles unterzubringen.
Die Verarbeitung wirkt auf jeden Fall schon sehr gut. Auf der Rückseite ist der Rucksack sehr gut gepolstert und auch die Tragekurte sind sehr stabil und liegen fest, aber ohne zu Drücken an:Auch das Design gibt keinen Anlass zur Klage. Leider besitzt er keinen Bauchgurt. Auch sind keine Gummifüße zum Schutz vor Schmutz am Boden angebracht. Der Griff ist zwar klein, macht aber einen stabilen Eindruck:
Seitlich kann man ein Stativ anbringen, zumindest scheinen die Gurte darauf ausgelegt zu sein.
Sie sind an jeder Seite vorhanden, genauso wie jeweils ein Netzfach, das Platz für eine Trinkflasche von bis zu 1 Liter bietet:
Der Tahoe BP150 besitzt außen ein kleines Fach, dass nur halb so tief wie der Rucksack selber ist. Darin kann man sehr kleine Dinge verstauen, wie in meinem Fall z.B. die ND Filter von Kamera und Drohne:
Ein weiteres, größeres Außenfach dient als Ablageort für sehr viel Kleinkram. Hier passte nicht nur mein 370 starker Reiseführer hinein, sondern auch mein Smartphone, die DiMe Cards und eine Menge weiterer Zubehör. Besonders begeistert war, dass mein Lenovo Helix Tab mit 11,6″ ebenfalls hineinpasst, allerdings nur ohne Tastatur.
Nun sollte darin also wirklich noch meine Mavic 2 Pro inkl. Zubehör aus dem Flymore Kit UND meine Lumix FZ 1000 Platz finden?
Das wäre dann die Mavic 2 Pro, 3 Akkus, Ladegerät, Fernsteuerung, die Panasonic FZ1000, Ladegerät, weiteres Zubehör?
Um es kurz zu machen, ja es funktioniert:Ich konnte es kaum glauben. Nach etwas schieben und verändern der Aufteilung, passte die Mavic 2 Pro an die Seite, es gab Platz für das Zubehör und die Kamera. Lediglich der Abteiler zur oberen, mit Reißverschluss verschließbarer Kammer, wurde etwas eingedrückt. Das sollte aber kein Problem darstellen, da es sich um ein flexibles Polster handelt. Leider kann man diese Konstruktion auch nicht zerlegen. In dem Fach habe ich das Ladegerät und Netzkabel der Kamera und weiteres Zubehör untergebracht. Nicht nur das, wie man sieht ist oberhalb des Ladegerätes unten in der Mitte noch genug Platz, weiteres Zubehör unterzubringen, sofern man es drauf anlegt.
Ich war wirklich glücklich, nur wie würde sich das auf die Abmessungen auswirken?
Die Höhe hat sich mit 40 cm natürlich nicht verändert:Dann die Tiefe, die mit über 21 cm angegeben wurde. Das scheint aber wohl falsch zu sein, denn bei mir waren es trotz üppiger Befüllung sogar weniger als 20 cm:
Die Breite ist zunächst problematisch und liegt bei etwas über 26,5 cm. Aber mit etwas Druck auf den Rucksack, lässt sie sich auf 25 cm verringern:
So passt der Lowepro Tahoe BP150 also problemlos und die Prüfvorrichtung für das kleine Handgepäck!
Abschließend noch ein Video bei YouTube zur Review. Über Likes und neue Follower würde ich mich sehr freuen.
Fazit
Ich kann den Lowepro Tahoe BP150 jedem ans Herz legen, der einen kompakten, geräumigen und sehr gut verarbeiteten Rucksack sucht, um darin Drohne und Kamera unterzubringen. Er eignet sich von den Maßen ideal als kleines Handgepäckstück bei Ryanair oder anderen Fluggesellschaften, die Abmessungen bis 40 cm X 25 cm X 20 cm zulassen.

Dazu sieht er auch noch toll aus und kostet nicht viel. Daher kann ich den Kauf ohne Vorbehalte empfehlen.