Testbericht UMI Iron Pro mit Videoreview und vielen Bildern

Ich stehe schon länger vor der Entscheidung, mein betagtes Samsung Galaxy S4 durch ein leistungsfähigeres Smartphone zu ersetzen. Als Samsung-Jünger hatte ich bisher nur Smartphones dieses Herstellers. Da ich aber kein wirklich günstiges Angebot im Rahmen einer Vertragsverlängerung bekam und das neuste Samsung Smartphone meinen preislichen Rahmen gesprengt hätte, landete ich bei dem UMI Iron Pro, welches mir optisch sehr gut gefällt. Es kostet nur einen Bruchteil von dem, was man für aktuelle Smartphones der bekannten Hersteller ausgeben muss. Natürlich ist ein so günstiger Preis ohne Abstriche in einigen Punkten nicht machbar. Die Frage ist, wie schmerzhaft diese Abstriche sind und ob man gut damit leben kann. Das habe ich in meiner Videorezension beleuchtet (Link am Ende). Für diejenigen, die lieber Text lesen, habe ich die einzelnen Aspekte in “Kurzform” in Worte gefasst. Wem das auch noch zu viel ist, findet eine kleine Zusammenfassung im Abschnitt Fazit.

Lieferumfang – Was bekommt man für deutlich unter 200 EUR?

Die Verpackung macht schon einmal einen edlen Eindruck.

UMI Iron Pro

Es gibt einen hübschen, silberfarbenen und stabilen Pappschuber mit einem schmalen Karton in schwarz. Dieser besitzt einen Klappdeckel, der nach dem Öffnen den Blick auf den Inhalt offenbart:

UMI Iron Pro

Das UMI Iron Pro, ein USB-C Ladekabel, jeweils ein Steckerladegerät für Europa/England und einen kleinen, ausklappbaren Flyer mit einer Produktskizze inklusive Beschriftung der einzelnen Tasten und Elemente. Eine „richtige“ Anleitung sucht man vergeblich. Daneben ist noch eine Displayschutzfolie aufgebracht, die ich aber später entfernt habe, da sie nicht blasenfrei verklebt ist und auch keine gute Qualität besitzt.

UMI Iron Pro

Technische Daten – Was steckt drin ? – Benchmarks und Bewertung

Als Display kommt ein 5,5″ IPS-Panel mit einer Auflösung von 1920 X 1080 Pixel zum Einsatz. Das ist heute Mindeststandard und wird beispielsweise auch vom Samsung Galaxy S5 erreicht, von dessen Nachfolger aber schon überboten.

Der MediaTek Achtkern-Prozessor MTK6753 taktet mit 1,3 Ghz und ist mit 64 Bit angebunden. Hier war ich etwas enttäuscht, denn dieser Prozessor war schon im Vorgängermodel UMI Iron verbaut und ich verstehe nicht, wieso hier nicht schon der neue MTK6795 mit 2 Ghz gewählt wurde. Das hätte der Pro Version auf jeden Fall ein dickes Leistungsplus gebracht. Im AnTuTu Benchmark bringt es das Iron Pro auf 38586 Punkte und damit Platz 15 in der Bestenliste und weit hinter den aktuellen Modellen (S6) von Samsung und HTC (M9).

UMI Iron Pro

Aber gut, mit denen will sich das Iron Pro auch nicht messen. Im Vergleich mit dem S5 liegt es aber schon darüber (ca. 35000), obwohl es nur die Hälfte davon kostet. Mit 3 GB Arbeitsspeicher liegt das Iron Pro aber gleichauf mit allen Samsung Modellen bis hin zum S6. Der integrierte Datenspeicher ist mit 16 GB zwar nicht üppig, da Android schon einen Teil davon belegt, reicht aber im allgemeinen locker aus, sofern man nicht zahlreiche Spiele installiert.

Mein Benchmark ergab eine Schreibrate von fast 58 MB/sec. und eine Leserate von circa 113 MB/sec., was schon recht flott ist.

Als Rückkamera wird ein Sony-Sensor mit der Bezeichnung IMX214 verwendet, wie er auch in vielen hochwertigen Smartphones der Markenhersteller zum Einsatz kommt. Ein recht heller Blitz ist obligatorisch und auch gut als Taschenlampe zu gebrauchen. An den Frontkameras sparen viele Hersteller und mich ärgerte schon lange, dass man hier keine Blitz hat und die Bilder oft extrem körnig sind. UMI setzt hier auf einen 8 MP Sensor von OmniVision, der zudem von einem Blitz unterstützt wird.

Ein Benachrichtigungslicht in den 3 Farben rot, grün und blau, informiert über entgangene Nachrichten. Der englische Name “Skyline front notification LED in multicolor” klingt dabei irgendwie eindrucksvoller.

Geladen und mit dem PC verbunden wird das Iron Pro per USB-C-Anschluss. Ein 3300 mAh Akku soll für lange Laufzeiten sorgen. Wir werden sehen.

Als Sichertheitsfeatures sind neben den bekannten Methoden auch ein Fingerabdrucksensor enthalten. Daneben kann das Smartphone auch per Stimme oder Augenscan entsperrt werden. Ein dedizierter Herzfrequenzsensor soll den Puls anzeigen und das Stresslevel bestimmen.

Als Android Betriebssystem kommt Lollipop in der Version 5.1 zum Einsatz. Ob ein Update auf die die Version 6.0 geplant ist, konnte ich nicht in Erfahrung bringen.

Für die Datennutzung sind die üblichen Netze wie 2G, 3G und 4G (LTE) verfügbar. Das sagt aber noch nicht viel aus. Wichtig sind auch die verfügbaren Bänder. Hier wird B1, B3 und B7 angegeben. Das entspricht 1800 Mz, 2100 Mhz und 2600 Mhz. Da fehlt doch was? Richtig. B20 und damit 800 Mhz ist, wie in vielen Smartphones aus Fernost, NICHT enthalten. Was bedeutet das für mich? Für mich bedeutet das wenig, da ich in einem Ballungszentrum wohne, wo die Versorgung im hohen Frequenzband gesichert ist. Viele ländliche Gegenden sind aber mit 800 Mhz angebunden, speziell zur Umsetzung von LTE zu DSL. Der Grund ist, dass man mit 800 Mhz eine höherer Reichweite hat und man weniger Funkmasten braucht. Dafür ist die Geschwindigkeit langsamer als mit 1800 Mhz und 2600 Mhz, wo man Bruttoraten bis 100 Mbit/s. erreicht. Dies wird häufig von T-Mobile eingesetzt. Im Klartext: Wer sein Smartphone hauptsächlich mit LTE in ländlichen Regionen nutzen möchte, wird mit diesem Gerät nicht glücklich werden. In den 2G- und 3G-Bändern gibt es dieses Problem nicht.

Mit 150 Gramm Gewicht ist es nur 17 Gramm schwerer als mein altes Galaxy S4.

So lassen die technischen Daten zumindest teilweise auf einiges hoffen.

Design und Verarbeitung – Kann sich das UMI Iron Pro sehen lassen?

Das lässt sich auf jeden Fall bejahen. Das Iron Pro ähnelt in seinem Aluminiumdesign schon etwas den Modellen von HTC, die mir auch sehr gut gefallen, aber recht teuer sind. Die Rückseite besitzt ein großflächiges Aluminiumcover, welches an den Rändern mit jeweils 3 Schrauben verschraubt ist.

UMI Iron Pro

Es ist nicht abnehmbar. Ein Akkutausch ist also nicht vorgesehen. Da die Schrauben aber auch einen Zweck erfüllen, könnte ich mir vorstellen, dass man mit etwas Geschick auch bei Bedarf den Akku tauschen kann. Aber ich möchte nicht spekulieren. Oben auf der Rückseite ist optisch edel der Fingerabdrucksensor verbaut. Sowohl die Kanten des Sensors, als auch die Längskanten des Covers, sind im 45 Grad Winkel angeschliffen, was das edle Design dezent unterstreicht.

UMI Iron Pro

Die Abdeckungen im oberen und unteren Bereich der Rückseite mit Kamera, Blitz und Lautsprecher bestehen aus Kunststoff. Legt man das Smartphone auf die Rückseite, steht die Kamera gerade noch so weit heraus, dass sie die Oberfläche der Ablage nicht berührt: Das schützt vor ungewollten Kratzern.

An der linken Seite befindet sich der Einschub für die SIM-Karte(n) (Nano-Sim) und eine microSD-Karte. Der Einschub wird wie bei einem iPhone mit dem Hilfswerkzeug oder einer Bürokammer durch drücken in die kleine Öffnung nach draußen befördert. Dann sieht man aber auch gleich den Nachteil der Konstruktion: Nutzt man 2 SIM-Karten ist kein Platz mehr für eine microSD-Karte. Mit microSD-Karte ist also nur 1 SIM-Karte nutzbar. Rechts befindet sich der Wippschalter für die Lautstärkeregelung, sowie der Ein-/Ausschalter. Diese bestehen ebenfalls aus Aluminium und besitzen einen sehr guten Druckpunkt.

UMI Iron Pro

Das 5,5″ große Display ist nicht randlos, was bei dem Preis auch zu viel erwartet wäre. Es ist ordentlich verbaut und enthält auch gleich die üblichen Buttons für den Homescreen etc. Diskussionen im Netz zu Folge soll es wohl auch separate Bedientasten darunter geben, die softwareseitig aber nicht angesteuert würden. Vielleicht erfährt man im Rahmen kommender Updates mehr. Unterhalb des Displays findet sich das mehrfarbige LED des Benachrichtigungslicht. Die Frontkamera samt Blitz, Herzfrequenzsensor und Hörkapsel sind kaum sichtbar in die Front integriert.

Obwohl das Iron Pro durch das 5,5″ große Display recht groß ist, liegt es gut in einer Hand und fühlt sich auch gut und wertig an.

UMI Iron Pro

Allerdings ist die Oberfläche auch recht glatt und ich bin noch auf der Suche, nach einer passenden Schutzhülle, nachdem ein kleiner Sturz aus der Hemdtasche auf den Asphalt schon ein paar unschöne Blessuren hinterlassen hat.

Einrichtung und Bedienung – Einfach oder kompliziert?

Nach dem Einschalten führt ein Einrichtungsassistent durch alle nötigen Schritte. Der vorab eingestellte, schwarze Hintergrund passt optisch sehr gut zum Smartphone. Wer seine Daten bereits vorab über Google synchronisiert hat, sollte keine Probleme haben, denn nach Konfiguration des Google-Kontos, werden alle Apps des zuvor genutzten Smartphones automatisch installiert. Dabei stellte ich fest, dass die App “Öffi” bei mir fehlte. Diese ist mit die beste App zur Verbindungsplanung für öffentliche Verkehrsmittel, die nahezu weltweit alle Netzpläne enthält. Diese nutze ich täglich. Egal ob ich damit in Frankfurt, Berlin oder London von A nach B möchte. Mit dieser kostenlosen App ohne Werbung funktioniert das ohne Probleme. Nun gut, vielleicht ein kleines Problem. Die Installation im Play Store ergab, die App sei nicht kompatibel. Eine Anfrage beim Entwickler brachte die Ernüchterung: Im UMI fehlt die “Google Maps Library”. Nicht jede App, die mit Karten arbeitet, braucht diese API, Öffi aber schon. Da der Hersteller aber eine APK ohne diese Abhängigkeit besitzt, konnte ich das Problem für mich lösen.

Die neuste WhatsApp-Version nutzt glücklicherweise die Google Cloud zur Datensicherung. Eine Sicherung vom alten Smartphone, kann so einfach wieder hergestellt werden. Da ich dort auch meine Kontakte hinterlegt habe, war so die Rücksicherung aller persönlichen Daten in kürzester Zeit erledigt.

Die Bedienung als solches funktioniert einwandfrei. Der Touchscreen reagiert bis in die Ecken sehr zuverlässig und präzise. Die Navigation durch die Oberfläche ist absolut flüssig und schnell, trotz vieler, installierter Apps.

Features und Funktionen – Was macht das UMI Iron Pro aus?

Da wäre erst einmal der Fingerabdrucksensor zu nennen. Er kann bis zu 5 Vergleichsabdrücke aufzeichnen. Das „Anlernen“ dauert etwas, da man den Sensor dazu mehrfach in verschiedenen Positionen antippen muss, bis der komplette Abdruck erfasst ist. UMI verspricht, dass der Abdruck das Smartphone nicht verlässt. Etwas Unsicherheit bleibt, ob nicht doch andere Zugriff auf meinen Fingerabdruck bekommen. Die Bequemlichkeit, die dadurch erreicht wird, ist aber enorm. Ein kurzer Fingertipp auf den rückseitigen Sensor reicht aus, um den Bildschirm zu entsperren. Falls der Finger mal verletzt sein sollte, ist das kein Problem. Dann kann man den Bildschirm auf herkömmliche Weise mit PIN oder Muster entsperren.

Auch die Entsperrung mit Sprache ist möglich. Anlernen ist auch hier Voraussetzung, funktioniert aber flott. Die Erkennung der Stimme gelingt zuverlässig. Da ich aber mein Smartphone im Bus nicht ansprechen möchte, nutze ich dieses Feature nur selten. Das gilt im übrigen auch für den Augensensor. Dieser funktioniert nur dann, wenn man das Smartphone ganz dicht und lange vors Auge hält. Das ist in meinen Augen eher eine Spielerei und ich kann gerne auf die spöttischen Blicke meiner Mitmenschen verzichten.

Das Benachrichtigungslicht ist wiederum ein sehr hilfreiches Feature. Es besitzt 3 Farben. Rot, gelb und blau. Die Farben können frei zugeordnet werden. Sind mehrere Benachrichtigungen vorhanden, gewinnt die mit der höchsten Priorität. Rot steht damit an erster Stelle. Ich habe beispielsweise rot für verpasste Anrufe konfiguriert, blau für verpasste SMS und grün für Whatsapp-Nachrichten. Leuchtet die LED grün und eine SMS geht ein, wechselt die Farbe auf blau, nach einem Anruf auf rot. Eine feine Sache, denn so sieht man sofort, ob man einen wichtigen Anruf hatte.

Das UMI Iron Pro besitzt auch einen Herzfrequenzsensor, der mit der App „U Health“ angesteuert wird. Ich machs kurz. Die Erkennung ist extrem nervig. Ich hatte es nach unzähligen Versuchen ein einziges Mal geschafft, meine Herzfrequenz zu erfassen: Dazu muss man den Finger extrem ruhig und mit einem gleichbleibenden Druck an den Sensor halten. Da ist mir meine Pulsuhr lieber.

In Summe sind das für mich schon einige wichtige Features, die ich bisher nicht hatte und nun regelmäßig nutze.

Apps – Alles dabei ?Ja und Nein.

Es sind kaum Apps vorhanden. Bloatware ist für das UMI Iron Pro ein Fremdwort. Die wenigen, vorinstallierten Apps kann man an einer Hand aufzählen. Besonders erwähnenswert sind davon eigentlich nur zwei. Das eine ist die FM-App, ein recht empfindliche Radioempfänger, der nur bei angeschlossenem Kopfhörer funktioniert. Gerade diejenigen, die PrePaid-Karten nutzen, könnten davon profitieren, da das UMI Iron Pro einen FM-Empfänger verbaut hat.

UMI Iron Pro

Samsung verzichtet seit geraumer Zeit darauf. Das fand ich sehr schade. Umso mehr freut mich, dass UMI dieses Feature implementiert hat, um auch im Offline-Modus und bei fehlender Datenverbindung Radio hören zu können. Daneben gibt es noch die App „Viper“ zur Verbesserung der Klangqualität mit einigen Einstellungen inklusive Equalizer.

UMI Iron Pro

Nach richtiger Konfiguration, kann man sowohl den schlechten Klang der verbauten Lautsprecher, als auch den Klang eines Kopfhörers noch einmal erheblich verbessern.

Konnektivität – Daten rein und raus

Ein LTE-Benchmark in meinem Netz (Darmstadt mit LTE 1800) zeigte gute Werte bis zu 30 Mbit/s. Nettodatenrate im Download.

UMI Iron Pro

Das kann auch mein bisherigen Smartphone nicht überbieten und stellt mich mehr als zufrieden. Die Empfangsqualität ist sehr gut. Ich fahre jeden Morgen den gleichen Weg zur Arbeit und hatte schon alle möglichen Smartphones bis hin zum iPhone 6 (leihweise) dabei. Dabei ergaben sich im Vergleich keine Schwächen und Stärken des UMI Iron Pro. Es bringt durchgehend gute LTE-Konnektivität und scheitert auch an denselben Funklöchern, wie seine Kontrahenten.

Zu Hause im WLAN bin ich ebenfalls zufrieden. Die Feldstärke ist ähnlich wie die meiner anderen mobilen Geräte, die ich zu Hause nutze. Verbindungsabbrüche sind selten und bei guter Empfangsstärke gar nicht vorhanden. Nur mit einem bestimmten Access Point von Medion macht das UMI Iron Pro Probleme. Dieser wird manchmal gar nicht erkannt.

Bluetooth funktioniert zuverlässig, allerdings ohne NFC. Das bequeme Verbinden mittels Berührung ist mit dem UMI Iron Pro leider nicht möglich.

Bitte lächeln – Kameraqualität

Hier kommt etwas Ernüchterung auf. Die rückseitige Kamera bietet trotz Sony-Sensor nur bei Tageslicht gute und farbtreue Bildwiedergabe.

UMI Iron Pro

In der Dämmerung ist das Bild etwas körnig. Details sind aber auch dann noch recht gut erkennbar.

UMI Iron Pro

Der Blitz ist ausreichend hell.

UMI Iron Pro

Nutzt man die Taschenlampenfunktion, kann man damit einen kompletten Raum aufhellen. Videos werden in FullHD aufgenommen. Diese lassen sich zumindest ruckelfrei abspielen. Die Qualität der Kamera bleibt selbst hinter der meines betagten Samsung Galaxy S4 zurück.

Die Frontkamera hingegen überraschte mich positiv. Selfies werden im Dunkeln oft sehr unansehnlich, meist ist darauf dann kaum noch etwas zu erkennen. Hier punktet der Frontblitz, der ein Selfie auch auf Partys im Dämmerlicht deutlich besser aussehen lässt. Die 8 Megapixel klingen zwar nach hoher Auflösung und Qualität, aber bei Tageslicht sieht man keinen großen Unterschied zu einer guten 2-Megapixel-Linse.

Insgesamt sind die beiden Kameras für ein Smartphone in dieser Preisklasse jedoch sehr gut und reichen mir für den ein oder anderen Schnappschuss locker aus.

Soundqualität – Kinosound oder Blechbüchse?

Hier habe ich nicht viel erwartet und ich wurde weder enttäuscht noch überrascht. Musik klingt relativ blechern, flach und im Vergleich klingt selbst mein altes Samsung Galaxy S4 um einiges besser. Bei Spielen ist der Sound aber akzeptabel. Ein Kopfhörer liegt dem Smartphone nicht bei, was mich auch nicht stört. Ich besitze bereits gute Kopfhörer und wenn ich diese anschließe, bin ich mit dem Klang mehr als zufrieden. Hier habe ich glücklicherweise keine Unterschiede zu meinem Samsung Galaxy S4 oder iPod feststellen können.

Akkukapazität – Wann ist die Luft raus ?

Der Akku soll eine Kapazität von 3100 mAh und 3300 mAh besitzen und 10 bis 12 Tage halten. Das erreicht bei mir nur ein müdes Lächeln. Wer nur telefoniert und sonst das Smartphone kaum benutzt und im Offline-Modus hält, könnte das vielleicht schaffen. Tatsächlich hält der Akku bei mir gut 2 Tage. Dabei nutze ich es relativ häufig zum Schreiben von Mails und Nachrichten, spiele das +ein oder andere Spiel und surfe im Netz. Das summiert sich auf circa 4 bis 5 Stunden täglich, so dass ich annehme, dass bis zu 10Stunden Dauernutzung mit einer Akkuladung möglich sind. Das ist aber sehr gut, denn mit meinem Galaxy S4 machte der Akku meist schon nach 4 Stunden Dauernutzung und weniger als einem Tag schlapp.

Fazit – Kaufen oder nicht kaufen ?

Hier habe ich einfach mal kurz die Pros und Kontras aufgeführt:

+Günstiger Preis
+Sehr gute Verarbeitung mit hochwertigen Materialien
+Sehr gut funktionierender Fingerabdrucksensor
+Helles und gleichmäßig ausgeleuchtetes Display
+Sehr gute Reaktionszeit und flüssige Bedienung
+USB Type C Port
+FM Radio

-Fehlendes NFC
-Kein 800 Mhz LTE
-Schlechter Klang
-Mittelmässige Kamera
-Heart Rate fummelig
-Google Maps Library fehlt
-Keine Leistungssteigerung gegenüber dem Vorgänger
-Mit microSD-Karte keine Dual-SIM-Funktion

Hier gilt es also abzuwägen: Man bekommt mit dem UMI Iron Pro für weniger als 200 EUR ein hochwertig verarbeitetes Smartphone mit einem sehr guten Display und einem sehr guten, präzise ansprechenden Touchscreen. Selbst neuere Spiele aus dem Play Store laufen flüssig. Der Fingerabdrucksensor ist auf jeden Fall das Highlight, da er extrem schnell und zuverlässig reagiert. Mit dem USB Type C Port ist man auf jeden Fall für die Zukunft gerüstet. Der hardwareseitig verbaute FM-Empfänger funktioniert auch in Funklöchern, im Gegensatz zu diversen Streaming-Apps, die teilweise mit Werbung vollgestopft sind.

Zahlreiche Features, wie der Augen- und Herzfrequenzsensor sind noch nicht richtig ausgereift. Hier hoffe ich auf Nachbesserung durch kommende Updates. Die fehlende Integration des 800 Mhz Bandes für LTE kann für den ein oder anderen ein KO-Kriterium sein. Die Klangqualität kann wenig überzeugen, die Bild- und Videoqualität ist zumindest akzeptabel. Auf NFC kann ich verzichten, da es nur die Ersteinrichtung mit NFC-fähigen Geräten erleichtert, dann aber keine weiteren Vorteile bringt. Auch den Mangel der fehlenden Google Maps Library konnte ich ausgleichen. Hier sollte der Hersteller reagieren und künftige Udpates mit dieser API ausliefern. Wer 2 SIM-Karten nutzen möchte, muss mit den internen 16 GB ROM auskommen. Die Bezeichnung Pro halte ich wegen der gleichen Leistung im Vergleich zum Vorgänger leicht übertrieben.

Für den aktuellen Preis relativieren sich einige Nachteile. Da die wichtigsten Anforderungen an ein gutes Smartphone beinahe alle erfüllt sind, in einigen Punkten aber noch der letzte Schliff fehlt und das in Deutschland teilweise wichtige LTE-800 Netz nicht implementiert ist, reicht es nur für gute 4 Sterne. Das UMI Iron Pro ist ein sehr gutes Smartphone. Wer mit den Einschränkungen leben kann, wird damit sehr zufrieden sein.

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3 Gedanken zu „Testbericht UMI Iron Pro mit Videoreview und vielen Bildern

  1. Max K.

    Sehr informativer Artikel! Morgen kommt mein Iron Pro auch endlich an.
    Ein Frage habe ich, könntest du mir bitte den Link zu der Öffi APK zukommen lassen? Ich würde die App auch gerne auf dem Iron Pro verwenden 🙂

  2. Pingback: Testbericht Cubot S550 und Vergleich mit UMI Iron Pro mit Video und Bildern | Micha's Blog

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