Auf der “Über mich” Seite habt Ihr sicher schon gelesen, das RC Modellbau zu einem meiner Hobbys gehört. Hier bin ich sehr aktiv, bis hin zum RC Truck mit Verbrennermotor. Fliegen betreibe ich eher nebenher, besitze aber schon einige kleine Helikopter und den E-Sky Lama V4, ein etwas größeres Modell. Mit dem JJRC H20 bin ich vor kurzem ins Coptergeschäft eingestiegen und führte nach einigen Tagen ein Upgrade auf den Arshiner Q5C durch. Dieser ist deutlich größer als der kleine H20 und besitzt nur 4 Propeller. Eine Kamera ist ebenfalls vorhanden. Auch hier habe ich schon Erfahrungen mit dem GoPro-Klon SJ4000 auf der Ladefläche meines Monster Trucks. Die Perspektive aus einem Modell ist einfach eine völlig neue Erfahrung.
Nachdem ich mit dem Arshiner Q5C recht gut vertraut bin, bekam ich Hunger auf mehr, frei nach dem Motto „Größer, schneller, weiter…“. Genau hier stellt der JJRC H26W ein sinnvolles Upgrade dar. Er ist größer und so eher für den Outdoor-Einsatz geeignet. Das merkt man schon am Gewicht und dem wesentlich größeren Akku. Zudem ist die Kamera in vertikaler und horizontaler Ausrichtung steuerbar und zaubert sogar ein Livebild auf das Smartphone. So muss man nicht erst bis zur Landung warten, um sich die Videos später am PC anzuschauen, sondern man sieht sofort aus der Vogelperspektive, wo sich der Quadcopter gerade befindet.
Die Intention für diese Rezension war, dass es zwar einige Meinungen und Testberichte im Netz zu diesen kleinen Flugobjekten gibt, aber nicht wirklich eine Hilfe, wie man die ersten Flugminuten unbeschadet übersteht oder wie man sich bei bestimmten Problemen selbst helfen kann. Nicht zuletzt quälen sich auch viele mit der oft dürftig formulierten deutschen Anleitung, sofern diese überhaupt vorhanden ist. In diesem Fall ist sogar nur eine englische Anleitung dabei. Da der Aufbau auch unzureichend erklärt wird, habe ich dem Thema auch einen kleinen Abschnitt spendiert. Dazu gibt es ein Video mit dem Unboxing. Ein Flug darf dabei natürlich auch nicht fehlen.
Nachdem ich mit dem Quadcopter vertraut war, wollte ich zudem die Qualität der Kamera verbessern und habe dazu einen GoPro-Clone auf dem Akkudeckel installiert. Die Ergebnisse waren überwältigend. Aber lest selbst….
Kinderspielzeug oder ernst zu nehmendes RC-Modell ?
Als Zusatz wird oft “Geeignet ab 14 Jahren” angegeben. Da es sich bei diesem Modell schon um ein recht großes Flugobjekt handelt, sollte man diesen Rat beherzigen und jüngere Kinder wenn überhaupt nur unter Aufsicht fliegen lassen. Zudem sollte man wissen, dass die Privathaftpflichtversicherung die durch ein Flugmodell verursachten Schäden i.d.R. nicht übernimmt! Stürzt der Quadcopter auf einen Menschen, ein Tier oder ein Auto, kann das immense Schadenersatzforderungen nach sich ziehen. Deswegen muss man unbedingt eine gesetzlich vorgeschriebene Modellflugversicherung abschließen oder für wenige EUR in den Deutschen Modellfliegerverband e.V. eintreten. Da ist die Versicherung in der Mitgliedschaft schon enthalten.
Der JJRC H26W eignet sich ideal zum Einstieg, um die Tauglichkeit für dieses Hobby zu testen und steht in der Funktion den großen Modellen kaum nach. Dennoch muss man Abstriche hinnehmen. Einen Vergleich mit dem mehr als 10 mal so teuren DJI Phantom 3 hält der JJRC H26W nicht stand. Das war mir bewusst und so waren meine Erwartungen angesichts des Preises nicht sehr hoch.
Hierzu habe ich einen eigenen Beitrag verfasst. Dort könnt Ihr alles wichtige nachlesen, was man wissen muss, bevor es in die Luft geht.
Vorbemerkung – Oder wie funktioniert eigentlich ein Quadcopter ?
Die Funktion ist schnell erklärt. Es drehen sich jeweils 2 Propeller im und 2 Propeller gegen den Uhrzeigersinn. Demnach sind auch 2 verschieden drehende Propeller verbaut, die in diesem Quadcopter mit A/B gekennzeichnet sind. Einer dreht im und der andere gegen den Uhrzeigersinn. Darauf muss man beim Tauschen und Zusammenbau auch achten. Ein A-Propeller darf nie direkt neben einem A-Propeller liegen. Das gilt auch für jene mit dem Aufdruck B. Macht man das falsch, merkt man das schnell, denn der Quadcopter hebt dann nicht ab, sondern rutscht am Boden beim Gas geben einfach weg. Bei dem JJRC H26W ist das gut gelöst, da die Arme ebenfalls eine Kennzeichnung mit A/B besitzen. So kann man eigentlich nichts falsch machen.
Nach dem Starten steht der Quadcopter zunächst in der Luft. Zu diesem Zeitpunkt neutralisieren sich alle Kräfte, die von den Propellern ausgehen und er steht sozusagen im Gleichgewicht. Durch die unterschiedlichen Drehrichtungen und mit der Fernsteuerung beeinflussbaren Drehzahlen der einzelnen Motoren, wird dieses Gleichgewicht bewusst gestört und es findet dadurch die Steuerung in die jeweilige Richtung statt.
Lieferumfang – Was bekomme ich für etwas etwa 100 EUR?
Der Quadcopter wird gut verpackt in einem großen Karton mit Trageriff geliefert.
Der Lieferumfang sieht wie folgt aus:
- JJRC H26W Quadcopter (Teilweise zusammen gebaut)
- Fernbedienung ohne Batterien (4 Batterien oder Akkus vom Typ AA erforderlich) mit Smartphonehalter
- Kamera (2 MP mit 720p)
- Akku (1200 mAh mit 7,4 Volt) mit Ladegerät
- 2 Ersatzpropeller
- Großes Landegestell
- Kreuzschraubendreher
- 3 Tüten mit Schrauben für Propeller, Kamera und Protektoren
- Anleitung in englischer Sprache
Was mir hier sehr gut gefällt ist, dass man nahezu jedes Teil zu günstigen Preisen nachkaufen kann, jedoch nicht bei deutschen Händlern, so dass man mit längeren Lieferzeiten rechnen muss.
Technische Daten
Der JJRC H26W besitzt 4 Kanäle und 6 Achsen zur Steuerung. Das ist deutlich mehr als preisgleiche Helikopter mit WiFi FPV-Kamera. So kann er nicht nur nach oben und nach unten, sondern sich um die eigene Achse drehen, vorwärts, rückwärts und zur Seite fliegen. Daneben ist die Kamera in vertikaler und horizontaler Position steuerbar, um immer den perfekten Blick zu bekommen.Zudem besitzt er noch einige Features, wie die “Back to Home” Funktion, mit der er auf Knopfdruck wieder zu einem zurück kommt, oder die 3D-Rolle, bei der er einen kleinen Salto absolviert. Natürlich brauchen gewisse Flugmanöver etwas mehr Übung und Platz als Andere.
Die Reichweite nach Herstellerangabe beträgt 300 Meter, was schon eine ganze Menge ist, im Vergleich zu meinen bisherigen Modellen. Das sollte man nicht bis an die Grenzen ausreizen. Verliert der Quadcopter das Funksignal, sinkt die Drehzahl der Motoren. Mit etwas Glück, kann man ihn dann wieder zurück holen. Die Akkulaufzeit ist bei eingeschalteter Kamera kürzer! Die Flugzeit ist mit 7 Minuten angegeben, was vermutlich unter Idealbedingungen kalkuliert wurde.
Das Gewicht des JJRC H26W beträgt 277 Gramm ohne Akku. Der Akku selbst wiegt 55 Gramm, so dass das Fluggewicht bei 332 Gramm liegt. Die Breite beträgt 45 cm mit Propellerschutz. Mit Landegestell ist der JJRC H26W fast 21 cm hoch.Als Akku kommt ein LiPo-Akku zum Einsatz mit 7,4 Volt und 1200 mAh. Dieser ist in etwa 120 Minuten vollständig aufgeladen.
Funktionen der Fernsteuerung – Features
Im Vergleich zu meinen kleinen Helikoptern bietet dieses Modell unglaublich viele Zusatzfunktionen, die man über die Fernsteuerung aktivieren kann. Zunächst einmal besitzt diese 2 3D-Joysticks, wie man sie beispielsweise von einem Konsolenpad her kennt.Der linke Joystick dient zum auf- und absteigen (nach vorne und nach hinten drücken) und zur Rotation um die eigene Achse (Druck nach links oder rechts). Der rechte Joystick bewegt Den Quadcopter in alle 4 Richtungen, also vorwärts, rückwärts und seitwärts analog zur Richtung in der er bewegt wird. Das klingt erst einmal einfach, solange der Quadcopter nach vorne schaut. Sobald man ihn um die eigene Achse dreht, stimmt das alles nicht mehr und man muss sich zur Steuerung immer gedanklich hinter das Model platzieren. Das ist anfangs bei allen RC-Modellen etwas schwierig, gelingt mit ein wenig Übung aber bald sehr gut. Oder man verwendet den „Headlessmode“:
Die Fernsteuerung besitzt oben rechts einen Drehregler, der tatsächlich nur ein Druckschalter ist. Durch kurzes Drücken wird der sogenannte „Headless-Mode“ aktiviert. Der Quadcopter ist dann im wahrsten Sinne des Wortes „kopflos“. Was bedeutet das in der Praxis? Nun, im Headless-Mode lässt er sich besonders für Anfänger einfacher steuern. Egal wie man ihn dreht oder in welche Richtung er fliegt, die Steuerung bleibt gleich, d.h. er fliegt immer nach vorne, zurück, rechts, links, wenn man den Joystick in die jeweilige Richtung bewegt, ohne umdenken zu müssen.
Längeres Drücken des rechten Drehreglers aktiviert die „Back to Home“-Funktion. Das bedeutet, der Quadcopter fliegt zu seinem Besitzer zurück, landet aber nicht selbstständig. Nutzt man diese Funktion, sollte man rechtzeitig wieder die manuelle Steuerung übernehmen, damit man nicht wie von einem nicht gefangenen Bumerang erschlagen wird. Das Drehen der beiden Regler hat keine Auswirkungen.
Für den Anfang ist auch der kleine Wippschalter an der oberen, rechten Außenseite von Bedeutung. Er besitzt zwei Funktionen, je nachdem in welche Richtung er betätigt wird. Drückt man ihn nach hinten, steuert man die Geschwindigkeit. Es gibt 3 Geschwindigkeiten (40%, 70% und 100%) und nach Betätigung folgen 1 bis 3 Bestätigungstöne für die jeweilige Geschwindigkeitsstufe. Zudem wird diese im Display angezeigt, wenn auch etwas seltsam mit der Bezeichnung „Demo1“ für Stufe 1 und 2 und „Demo2“ für Stufe 3. Als Standard ist die niedrigste Stufe eingestellt. Das reicht für den Anfang vollkommen aus. Die Empfindlichkeit beträgt hier 40%. Es ist eigentlich nicht ganz korrekt, von Geschwindigkeitsstufen zu sprechen, es handelt sich vielmehr um Empfindlichkeitsstufen. In der 3. Stufe verändert sich die Empfindlichkeit auf ein Maximum. Der Quadcopter ist extrem agil und reagiert sofort und mit viel mehr Kraft auf Richtungsänderungen. Gerade draußen und bei etwas mehr Wind, ist diese Stufe wichtig.
Drückt man den Taster nach innen, wird eine 3D-Rolle vorbereitet. Nach Betätigung piept die Fernbedienung zur Bestätigung und im Anschluss kann man mit dem rechten Joystick die Rolle in die gewünschte Richtung starten. Wer fit ist, kann dies natürlich genauso über die normale Steuerung erreichen.
Die beiden Wippschalter links und rechts und unterhalb des rechten Joysticks sind die sogenannten Trimmregler. Diese benötigt man, um den Quadcopter in einen stabilen Schwebezustand zu bekommen. Ansonsten kann es sein, dass er immer „abhaut“ und man beim Fliegen ständig nachkorrigieren muss.
Mit den beiden Wippschaltern unterhalb des linken Joysticks kann man die Drehrichtung der Kamera in 2 Achsen steuern. Der Wippschalter oben links an der Außenseite dient zur Aufnahme eines Videos oder zum Erstellen eines Fotos. Diese funktionieren aber nicht, auch wenn man nach Betätigung ein Feedback im LCD-Display bekommt, da die Steuerung der Kamera ausschließlich über die App erfolgt.
Das LCD-Display ist halbwegs informativ. Ein Rotorensymbol beginnt bei Drehung der Rotoren zu blinken. Zudem wird jede Bewegung des Joysticks kanalweise in Prozent angegeben und die Lage der Trimmung symbolisch angezeigt. Die Anzeige der Empfindlichkeitsstufe ist etwas unlogisch und die Kamerasymbole verwirren nur, da sie ohne Funktion sind.
Zusammenbau und Einrichtung
Zunächst einmal muss der JJRC H26WS zusammengebaut werden. Das ist nicht ganz so einfach und leider auch nicht so gut beschrieben bzw. gar nicht beschrieben.
Ich bin so vorgegangen:
Zunächst sollte man sich alles zurecht legen und schon einmal die Schrauben aus den Beuteln nehmen. Es gibt 3 Beutel, jeweils einen für die Propellerschrauben, die Schrauben für die Kamera und die Protektoren. Diese sind unterschiedlich groß!
Generell sollte man die Schrauben nur leicht anziehen. Sie neigen schnell dazu, durchzudrehen!
Nun steckt man eine der Wellen mit dem Zahnkranz von unten in die dafür vorgesehene Bohrung am äußeren Ende des Arms bis zum Anschlag.Während man die Welle in Position hält, steckt man den passenden Propeller auf die Welle. Also der Propeller mit dem „A“ auf den Arm mit dem „A“ und dasselbe bei „B“.
Dabei muss man darauf achten, dass die Bohrung außen am Propellerschaft genau über der kleinen Bohrung auf der Welle liegt. Nun schraubt man den Propeller fest.
Idealerweise sollte die Schraube ganz hinein gedreht werden. Vorsicht, dabei kann man schnell abrutschen und sich den Schraubendreher in die Handfläche bohren, was sehr schmerzhaftsein kann.
Nun geht es an die Protektoren.Diese werden unten und oben mit jeweils 2 Schrauben befestigt.
Unten sollte man darauf achten, erst den Stecker einzustecken und dann das Kabel beim Aufsetzen des Protektors nicht einzuklemmen.
Die Kamera besitzt 2 Schrauben. Vorne wird sie mit einer Nase in eine Nut am unteren Teil des Quadcopters geschoben und dann hinten mit den beiden Schrauben befestigt.
Das ist auch gut in der Anleitung beschrieben. Das Kabel mit dem roten Stecker verlegt man am besten unter der Kamera, indem man es beim Aufsetzen der Kamera gleich dort platziert.
Die beiden Füße des Landegestells werden einfach nur eingesteckt. Fertig.
Nach dem Zusammen muss man den Akku erst einmal mit dem beiliegenden Ladekabel an einem USB Ladegerät aufladen. Das Laden mit einer Powerbank ist ebenfalls möglich und praktisch, wenn man mit der Drohne im Freien spielen möchte, wo es keine Möglichkeit zur Aufladung gibt. Den Akku kann man zur Aufladung auch in der Drohne belassen. Nach dem Einstecken des Akkus in den Ladestecker, blinkt die grüne Lampe am USB-Stecker und leuchtet dauernd auf, wenn der Akku voll geladen ist. Nun noch den Akku einbauen und mit dem kleinen Stecker im Gehäuse verbinden, Deckel aufstecken und festschrauben und der Quadcopter ist flugfertig.
Im Nächsten Schritt ist noch die Smartphone-Halterung mit der kleinen Rändelschraube an der Fernbedienung zu befestigen. Um ein Livebild zu erhalten, muss die App „WiFi Ufo“ aus dem Play Store installiert werden.
Oder man versucht es mit dem QR-Code in der Anleitung. Nun sucht man mit dem Smartphone nach WLAN-Netzwerken und verbindet sich mit „UFO-XXXXXX“, wobei „XXXXXXX“ wohl eine zufällige Zahlenfolge ist. Die Kamera besitzt hinten eine WLAN-Antenne
und nach dem Einschalten des Quadcopters, sollte auch sofort eine Verbindung stattfinden.
Startet man die App, erhält man ein Live-Bild aus der Kamera. Mit der App ist alles möglich, was die Fernbedienung nicht beherrscht.Man kann die Aufnahme eines Videos starten oder ein Foto schießen. Das Bild ist um 180 Grad drehbar. Es gibt auch die Möglichkeit, mit dem „Off“-Button eine virtuelle Steuerung anzeigen zu lassen.
Diese ist aber ohne Funktion. Man kann den Quadcopter also nicht mit dem Smartphone steuern.
Jungfernflug und Tipps für Einsteiger – Meine deutsche Anleitung
Man sollte normalerweise immer zuerst den Sender (Fernbedienung), dann den Empfänger (Modell) einschalten. Ansonsten kann es schon einmal vorkommen, dass sich das Modell verselbständigt. Hier scheint es aber egal zu sein, da beides funktioniert. Dennoch kann es nicht schaden, erst die Fernsteuerung (es piepst zur Bestätigung) und dann den Quadcopter einzuschalten. Dazu sollte man den Quadcopter auf einen flachen Untergrund stellen. Die LEDs blinken nun. Drückt man jetzt den Gashebel einmal nach oben und unten, piept die Fernsteuerung 2 Mal und es gibt auch ein Feedback über die LEDs, dass das Model abflugbereit ist.
Moment, bevor es losgeht, noch etwas Wissenswertes: Andere Quadcopter besitzen Kennzeichnungen und verschieden farbige LEDs, um die Vorder- und Rückseite zu unterscheiden. Hier ist es etwas anders. Die vielen LEDs blinken schon fast wie eine Weihnachtsbeleuchtung und verwirren etwas.
Die Rückseite besitzt jedoch eine große, rot und blau blinkende LED.
Zudem befinden sich dort die langen Arme und eine schwarze Abdeckung.
Die Vorderseite ist an der Kamera erkennbar. Das ist wichtig, denn zum besseren Einstieg in die Steuerung, sollte man den Quadcopter vor dem Start erst einmal so aufstellen, das er nach vorne schaut. So muss man beim Steuern nach vorne, hinten und zu den Seiten nicht umdenken.
Nun kann man das kleine Fluggerät mit dem Gashebel (links) durch Druck nach vorne in die Luft bringen. Da der Quadcopter in Bodennähe aufgrund der durch die Rotorblätter erzeugten Luftwirbel sehr instabil ist, sollte man ihn gleich durch beherztes Gas geben in Kopfhöhe bringen. Nun wird sich der Quadcopter vermutlich zur Seite, nach vorne oder nach hinten bewegen, ohne dass man etwas dazu tut. Dann ist eine Trimmung erforderlich. Fliegt er beispielsweise nach rechts, muss der untere Trimmregler in die entgegengesetzte Richtung, also nach links, gedrückt werden, solange, bis er eine stabile Seitenlage besitzt. Fliegt er nach vorne oder nach hinten, wird durch Drücken des Trimmreglers an der linken Seite, ebenfalls in die entgegengesetzte Richtung, eine stabile Lage erreicht. Erst dann sollte man mit den ersten Flugübungen beginnen. Nun kann man das Starten und Landen üben, bis es ohne Probleme klappt. Im Anschluss die Drehung um die eigene Achse und wenn man diese beherrscht, kommt erst der rechte Joystick zum tragen, um in die gewünschte Richtung los zu fliegen. Anfangs sind die Assistenten auf jeden Fall nützlich, besonders der Headless-Mode.
Worauf sollte man noch achten ?
Sobald man Schwierigkeiten bekommt, sofort Gas wegnehmen, um die Schäden zu begrenzen. Alles andere macht es nur noch schlimmer. Drinnen habe ich den Quadcopter schon gar nicht benutzt, da er dafür eigentlich viel zu groß ist. Man sollte besser gleich ins Freie gehen und auf einer Wiese üben.
Fliegt der Quadcopter außerhalb des Empfangsbereichs der Fernsteuerung, drehen die Motoren etwas langsamer und er verliert an Höhe. Eine Maßnahme, die wohl dazu dienen soll, ihn wieder in den Empfangsbereich zurück zu holen. So kann er zumindest nicht einfach irgendwohin verschwinden. Sobald das passiert, sollte man sich dem Objekt nähern und versuchen, es wieder „einzufangen“.
Ist der Akku leer, blinkt der Quadcopter einige Sekunden und die Motoren schalten sich aus. Hier ist es hilfreich, einen Timer am Smartphone zu nutzen, der auf 5 Minuten eingestellt wird. Nach Ablauf des Timers, sollte man ihn wieder in die Nähe steuern. Ansonsten wird er einfach zu Boden fallen. Auf einer Wiese vielleicht ein geringes Problem, aber wenn er sich gerade über einem hohen Baum befindet, ist das eher ungünstig.
Ein Wort zur Kamera
Die 720P-Kamera besitzt leider keine eigene Speichermöglichkeit. Videos und Fotos werden auf dem Smartphone per WLAN abgespeichert. Deswegen sind die Tasten der Fernsteuerung auch ohne Funktion.
Die Qualität der Videos und Photos ist für 2 MP recht gut und deutlich besser als bei der Arshiner Q5C bzw. Syma X5C. Zudem kann man sie während des Flugs in beiden Achsen verstellen und immer den optimalen Blickwinkel einstellen. Obwohl die Kamera sicher keine Stabilisierung besitzt, sind die Videos nahezu ruckelfrei, weich und von annehmbarer Qualität. Bei Farbwechseln pumpt das Bild leider stark. Eine Tonaufzeichnung findet nicht statt. Das stört aber nicht weiter, da man ohnehin nur die lauten Motorgeräusche hören würde Hier darf man bei einem Preis von unter 100 EUR aber auch keine Wunder erwarten. Schließlich kostet eine gute Actionkamera schon mehr als dieses Modell. Durch die WLAN-Übertragung, die relativ wenig verzögert stattfindet, lässt sich der Quadcoper auch außerhalb der Sichtweite steuern. Das fällt mir im Augenblick aber noch schwer und da dies sowieso nicht wirklich erlaubt ist, werde ich davon Abstand nehmen.
Einige Zeit später kam mir dann noch die Idee, die Kamera zu tunen. Dazu mehr im Abschnitt Tuning.
Und wenn mal was kaputt geht ?
Bei vielen Modellen ist damit der Weg zum Elektroschrott geebnet. Mit dem JJRC H26W sieht das anders aus.Es hat sich ein Markt mit Ersatzteilen jeder Art entwickelt. So bekommt man recht günstig Sets mit Zusatzakkus, Motoren, Rotorblättern und diversen anderen Ersatzteilen. Auch wenn der Quadcopter sehr stabil ist, ist es doch gut zu wissen, dass man viele Dinge austauschen kann und so wahrscheinlich sehr lange Freude daran haben wird. Allerdings habe ich in Deutschland noch keinen Händler für Zubehör gefunden. Der Versand aus China dauert oft ziemlich lange, so dass man gleich die Bestellung für wichtige Zubehörteile wie Akkus auf den Weg bringen sollte.
Aber Vorsicht! Die Motoren brauchen Zeit zum Abkühlen. Wer mehrere Akkus gleich hintereinander verwendet, riskiert, dass die Motoren durchbrennen. Daher ist es ratsam, nach jedem Akkuwechsel ein paar Minuten zu warten.
Tuning – Installation eines GoPro-Clone
Normalerweise sitzen bei Quadcoptern die Kameras unterhalb des Modells. Es geht aber auch anders. Ich habe meinen GoPro-Clone, baugleich mit der SJ4000, auf dem Akkudeckel installiert:
Das Flugverhalte leidet etwas darunter, aber die Ergebnisse übertreffen die der eingebauten Kamera um Längen. Die Videoqualität kann fast schon mit der einer DJI Phantom mithalten.
Die Befestigung ist einfach. Ich musste nur ein Loch in den Akkudeckel bohren und eine passende Halterung mit Schraube daran befestigen:
Sobald ich mein erstes, vorführbares Video habe, werde ich das zum Vergleich auf YouTube hochladen und hier verlinken.
Probleme und Fehler
Zu starke Drift in eine oder mehrere Richtungen, die nicht durch Trimmung behoben werden kann:
Hier hilft ein Neukalibrieren des Modells. Das erreicht man, indem man beide Steuerknüppel bei eingeschaltetem Modell jeweils einmal nach links unten und danach nach rechts unten bewegt. Der Erfolg wird durch Blinken der LEDs signalisiert.
Nach dem Propellerwechsel hebt die Drohne nicht mehr ab:
Prüfen, ob der richtige Propeller verbaut wurde. Es dürfen sich keine Propeller mit derselben Buchstabenkennzeichnung nebeneinander befinden.
Fazit
Ich bin von dem JJRC H26W absolut überzeugt, nachdem ich mich ausreichend lange damit beschäftigt habe. Die Flugeigenschaften sind als sehr gutmütig und stabil zu bezeichnen, können aber in der höchsten Empfindlichkeitsstufe auf agil und bissig geändert werden. So stellt dieser Quadcopter Anfänger vor keine allzu großen Probleme, lässt aber Profis viel Raum für waghalsige Flugmanöver.
Zudem ist er sehr gut verarbeitet und stabil, so dass bei kleineren Crashs kaum etwas kaputt geht. Selbst wenn es soweit kommt, kann man nahezu alles für wenig Geld austauschen.
Die Kamera liefert nur mäßig gute Qualität ab, sorgt aber für ruhige Aufnahmen während des Flugs und ist in 2 Achsen verstellbar. Das führt aber nicht zur Abwertung, denn ich erinnere: Das komplette Ready-to-Fly Set kostet gerade einmal um ca. 90 EUR. Da kann einfach nicht alles perfekt sein.

Die Reichweite ist mit 300 Meter sehr hoch. Aufgrund des WLAN-Moduls lässt sich der Quadcopter auch aus großer Entfernung gut steuern, selbst wenn man ihn mit bloßem Auge nicht mehr erkennt. Der WLAN-Empfang ist aber abhängig von der Qualität des im Smartphone verbauten WLAN-Moduls. Mit meinem Samsung Galaxy S4 hatte ich keine Probleme, jedoch schon mit meinem UMI Iron Pro.
Da die Anleitung nur in Englisch verfügbar ist, kam mir auch die Idee, meine Rezension etwas ausführlicher zu gestalten.