Vor 4 Jahren hatten wir uns den Bosch SMI68M35 Geschirrspüler gekauft. Der alte Geschirrspüler hatte eine defekte Heizung und war für unsere offene Küche eigentlich auch zu laut. Dennoch hatte ich dieses Gerät gepflegt und gehegt, sogar mit viel Aufwand schon einmal die Wassertasche gereinigt. Da ich mich mit der Reparatur von Haushaltsgeräten relativ gut auskenne, hatte ich hier ja schon diverse Reparaturanleitungen eingestellt.
Der neue Bosch Geschirrspüler verfügt über das Prinzip der Zeolith-Trocknung, welches besonders gute Trockenergebnisse erzeugen und Energie einsparen soll. Zeolith ist ein Mineral, dass Feuchtigkeit speichern, wieder abgeben kann und sich nicht abnutzt. Beim Spülvorgang wird Feuchtigkeit im Zeolith gespeichert. Diese wird beim Trocknen wieder abgegeben. Das klingt auf dem ersten Blick unlogisch, da man ja trocknen möchte. Der Clou ist aber, dass Zeolith sich bei der Abgabe der Feuchtigkeit auf über 200 Grad erhitzt und mit Unterstützung eines Lüfters diese heiße Luft in den Spülraum bläst und so das Geschirr ohne zusätzliche Energie trocknet.
Für den Fehlercode E24 hatte ich bereits eine kleine Anleitung zur Behebung erstellt. Seit einigen Wochen zeigt der Geschirrspüler den berüchtigten Fehlercode E07 an. Dieser kann verschiedene Ursachen haben und scheint sich in erster Linie auf die Zeolith-Trocknung zu beziehen. Meist schleift auch das Lüfterrad am Gehäuse, wozu es mittlerweile sogar schon einen Reparatursatz gibt. Bei mir habe ich festgestellt, dass der Lüfter gar nicht mehr läuft. Dennoch war nach dem Spülen das Geschirr einigermaßen trocken und in der Maschine war es auch recht heiß, so dass ich davon ausgehe, dass der Zeolith-Behälter selber in Ordnung ist. Wie dem auch sei, um an den Lüfter und die anderen elektrischen Teile zu kommen, muss man die Maschine öffnen. Dazu gibt es keine Anleitungen im Netz, zumindest keine, mit denen es einfach wäre. Deswegen habe ich alle Schritte mit Bildern dokumentiert, damit andere Betroffene es einfacher haben, an die Innereien der Maschine zu kommen.
Diese Anleitung beinhaltet augenblicklich nur das Öffnen der Maschine, da der Fehler E07 nach dem Zusammenbau wieder verschwunden war. Der Lüfter läuft wieder einwandfrei in allen Programmen. Daher habe ich noch keinen Ersatz bestellt. Möglicherweise wurde durch das Zerlegen und Zusammenbauen ein Wackelkontakt beseitigt, da ich ja auch alle möglichen Stecker abgezogen und wieder aufgesteckt hatte.
Im ersten Schritt muss die Maschine – im Falle einer Unterbau-Montage – aus dem Rahmen entfernt werden.
Besteckkörbe und Geschirrwägen vorher entfernen.
Nun die jeweils beiden Schrauben der Seitenteile entfernen:
Wahrscheinlich ist die Maschine auch seitlich mit jeweils 2 Schrauben am Rahmen befestigt:
Falls sich die Maschine noch nicht herausziehen lässt, ist es hilfreich, die beiden vorderen Füße etwas tiefer zu schrauben.
Wichtig: Jetzt das Netzkabel hinten ausstecken und am besten auch aus der Steckdose ziehen, da sich Wasser am Boden sammeln kann. Wenn dann der Stecker am Boden liegt und am anderen Ende noch eingesteckt ist, könnte das nicht gut ausgehen!
Nun müssen die Seitenteile entfernt werden. Diese sind oben und hinten eingeklipst
, unten sind sie nur in 2 Kunststoffnasen einghängt.
Einfach ein wenig anheben und nach vorne ziehen., dann kann man die Seitenwände nach unten wegziehen.
Nun die Maschine auf den Rücken legen. Nicht wundern, wenn danach braune Suppe in den Innenraum läuft. Das ist Dreck aus den Wassertaschen. Einmal im Kurzprogramm spülen sollte den wieder beseitigen.
Nun die beiden Plastikabdeckungen an der Seite über dem Türscharnier entfernen:
Das Scharnier muss ebenfalls entfernt werden. Dazu erst die Feder aushängen. Das braucht etwas Kraft. Dazu muss man die Feder leicht herausziehen und dann dehnen. Nun lässt sich der Plastikhaken aushängen. Das sieht dann so aus:
Jetzt kann man die entspannte Feder auch aus der unteren Führung ziehen und beiseite legen.
Nun das Scharnier aushängen, d.h. beide Plastikteile entfernen und beiseite legen.
Das ist natürlich auf beiden Seiten durchzuführen.
Als nächstes hatte ich von außen in der Bodenmitte den elektrischen Kontakt vom Schwimmer ausgeklippst. Dieser ist innen mit einem Kabel verbunden, das recht kurz ist. Daher ist es hilfreich, wenn man diesen gleich von außen löst. Dazu einfach die beiden Nasen leicht nach innen schieben, bis man es in der Maschine fallen hört:
Nun gibt es auf jeder Seite hinten 2 Metallnasen
, die gerade gebogen werden müssen:
Wenn man noch die Kunststoffnase in der Mitte etwas anhebt, kann man das Bodenelement schon einige mm herausziehen. Mehr erst einmal noch nicht! Nur soweit, dass die Kunststoffnase nicht mehr hineinrutschen kann!
Der Salzbehälter ist nämlich ebenfalls in der Bodengruppe arretiert:
Hier auch die Nase etwas reindrücken und nur einige mm weiter heraus ziehen.
Nun widmen wir uns der Steuerplatine. Diese ist ebenfalls mit 2 Nasen in der Bodengruppe arretiert. Da das Netzkabel schon entfernt wurde, kann nach eindrücken der Nasen die Platine etwas angehoben werden:
Nun muss man wieder auf die andere Seite und die beiden Schläuche, die in den Wassertaschen stecken, aus der Arretierung in der Bodengruppe entfernen.
Nun gibt es mehrere Möglichkeiten.
Man kann nun einfach alle 3 Schläuche entfernen, die in der Wassertausche stecken. Der kleine, weiße Schlauch ist mit einer Klammer gesichert, die erst gelöst und nach hinten geschoben werden muss:
Ich habe es etwas komplizierter gemacht. In meinem Fall, hatte ich nur den grauen Schlauch wie im Bild entfernt und dann hinten in der Bodengruppe das Element aus dem Foto entfernt:
Dazu drückt man die Halteklammer nach innen und kann dann den Kunststoffhalter nach außen drücken und heraus nehmen. Danach lässt sich auch der graue Schlauch aus seiner Halterung nehmen:
Danach kann man die Bodengruppe einfach zur Seite schieben und die Schläuche bleiben in der rechteckigen Aussparung.
Beim 2. Mal würde ich das aber nicht mehr so machen, denn das Einbauen des Kunststoffhalters war eine ziemliche Plackerei. Man muss ihn dazu von hinten wieder einfädeln.
Nun kann man die Bodengruppe langsam nach unten wegziehen:
Hinten befindet sich ein kleines Blech, über dem Zeolith-Behälter. Das kann schnell mal heraus fallen und dann sucht man vergeblich, wo es hin gehört. Daher habe ich das auch mal abgelichtet:
Nun sieht man den Lüfter und die die anderen Komponenten:
Im nächsten Schritt habe ich die Zeolith-Heizung geprüft. Obwohl diese eigentlich OK sein sollte:
In diversen Forum wird von 39 Ohm gesprochen, aber 35-36 Ohm sind m.E. auch OK.
Wenn man die Clipse am Lüftergehäuse öffnet, kann man das große Lüfterrad erkennen, welches oft die Schleifgeräusche macht und wofür es ein Reparaturkit von Bosch gibt:
Hiermit komme ich bei dem ersten Teil zum Ende. Wer die Probleme mit dem lauten Lüfter hat, sollte ab hier keine Probleme haben, den Lüfter auszubauen.
Da nach dem Zusammenbau alles wieder funktioniert, tausche ich den Lüfter erst einmal nicht. Sobald ich neue Erkenntnisse habe, werde ich den Beitrag um weitere Tipps ergänzen. Über Tipps in Form von Kommentaren wäre ich natürlich dankbar.