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Erfahrungsbericht, Tipps & Tricks zum Samsung 65Q8DN Testbericht

Auch für mich wurde es langsam Zeit, ins 4K Zeitalter aufzubrechen. Bisher nutzte ich einen Grundig 3D LCD mit 49“ und FullHD Auflösung. In der Vorweihnachtszeit versuchte ich schon beim Black Friday mein Glück, einen günstigen TV mit 4K zu ergattern. Als dann Samsung seine Rabattaktion mit der kostenlosen Zugabe eines Smartphones startete, schlug ich zu und kaufte mir im örtlichen Media Markt den Samsung 65Q8DN für 1799 EUR. Als Zugabe bekam ich das Samsung Galaxy S9, welches noch am nächsten Tag für 400 EUR den Besitzer wechselte. So zahlte ich effektiv nur 1399 EUR, was weitab vom aktuellen Marktpreis liegt.

Welcher TV ist der richtige für mich?

Vor dieser Entscheidung gab es jedoch wochenlange Vorbereitung. Welcher TV ist der richtige für mich? Ein LCD mit LED Hintergrundbeleuchtung oder doch besser ein OLED mit aktiv leuchtenden Dioden und traumhaften Schwarzwerten? Diese Entscheidung ist nicht leicht und wird auch nicht unwesentlich durch den Preis bestimmt.

Ein OLED liefert de facto bessere Schwarzwerte, da jede LED selbst aktiv ein- und ausgeschaltet werden kann. Bei einem LCD ist das anders. Einfache Geräte besitzen eine Edge-Beleuchtung an den Rändern des TVs, die die einzelnen, passiven LCD Kristalle von hinten beleuchten. Das hat natürlich Nachteile, der Schwarzwert ist schlecht, denn die Beleuchtung ist ja ständig eingeschaltet und so werden auch die schwarzen oberen und unteren Balken eines Films eher grau erscheinen. Daneben haben solche Geräte auch stark mit grauen Wolken, dem sog. Clouding zu kämpfen. Auch die Farben wirken oft eher blass.

Dann gibt es aber auch Geräte mit FALD (Full Array Local Dimming). Hier werden ebenfalls zahlreiche Zonen direkt hinter dem Panel beleuchtet, also nicht nur der Rand. Der Vorteil liegt auf der Hand, denn hier können je nach Anzahl der Zonen verschiedene Bereiche tatsächlich ausgeschaltet werden, was dem Schwarzwert zu gute kommt. Hier sind die schwarzen Balken dann nahezu genauso schwarz wie beim OLED.

OLEDs sind zudem aufgrund der direkt leuchtenden LEDs i.d.R. etwas dunkler als die LCD Konkurrenz. Zudem ist das Thema Einbrennen bei statischen Inhalten noch nicht ganz bedeutungslos, wenngleich die Hersteller hierzu Programme im StandyBy Modus laufen lassen, die einen Refresh des Displays durchführen.

So komme ich persönlich zu dem Schluss:

Ein OLED eignet sich für dunkle Räume, bei wenig statischen Inhalten und sehr hohe Anforderung an die Bildqualität.

Ein Premium-LCD eignet sich für helle Räume, auch statische Inhalte (Einsatz als PC Monitor) und hohe Anforderungen an die Bildqualität.

Da ein Premium-LCD in gleicher Auflösung genauso viel kostet, als ein preiswerter OLED TV, ist die Ersparnis eher zu vernachlässigen. So kostet z.B. der LG B87 in der 65“ Ausführung bei den lokalen Elektromärkten ebenfalls um ca. 1700 EUR.

Man muss sich also zunächst Gedanken darüber machen, wo der TV stehen soll (heller Raum, dunkler Raum), was man damit machen möchte (Einsatz als PC Monitor, Filme schauen, Spielen) und demnach die Entscheidung für einen OLED oder einen guten LCD treffen.

In meinem Fall stellt sich die Anwendung so dar: 60% Filme und Serien, 20% als PC Monitor, 20% Spielen mit der Xbox One X in 4K. Damit fiel die Entscheidung zugunsten des LCD.

Welche Größe ist die richtige für mich?

Hier kursieren gerne goldene Regeln für den Sitzabstand. Der TV Guru „Burosch“ hat hierzu aber eine Tabelle erstellt, die ernüchternd ist. Bei einem 65“ TV sollte man nicht viel mehr als 1,50 m davor sitzen, wenn man 4K Inhalte genießen möchte. Natürlich stellt das persönliche Budget hier die Grenze dar. Bei mir beträgt der Abstand knapp über 2 Meter. Ein 75“ Zoll TV wäre hier nicht die schlechteste Wahl gewesen, aber da im Moment bei 65“ TVs noch das beste Preis-Größen-Verhältnis zu finden ist, entschied ich mich für einen 65“ TV mit der Option, mich bei Bedarf einfach näher an den TV zu setzen.

Die Größe im Markt abzuschätzen, kann unter Umständen keine gute Wahl sein. In den großen Hallen wirken die TVs deutlich kleiner, als sie dann wirklich sind und auch ich bekam erst einen großen Schrecken, als ich den 65“ TV in meinem kleinen 14 m² Arbeitszimmer aufstellte. Allerdings gewöhnt man sich daran.

Welche Eigenschaften sollte der TV besitzen?

Grob kann man die LCDs in 3 Klassen unterteilen: Billigmodelle, Mittelklasse-Modelle und Premium Modelle. Der Unterschied ist hier natürlich groß. Manchmal bekommt man einen billigen Medion oder Hisense mit 65“ Diagonale für 600 EUR. Dann fehlen aber einige wichtige Dinge, die ich hier mal erläutern möchte:

HDR10 oder DolbyVision: Hierbei handelt es sich um Algorithmen zur Bildverbesserung, ähnlich wie man sie von Kameras her kennt. Kameras erstellen dann z.B. 3 Bilder, davon 2 mit einem Helligkeitsversatz und erzeugen dann 1 Bild mit erhöhtem Dynamikumfang. D.h. dunkle und helle Bereiche zeigen deutlich mehr Details. Daher fotografiere ich oft im HDR Modus bzw. erstelle meine eigenen HDRs aus Belichtungsreihen. Sofern TVs diese Funktion besitzen und auch die Quelle mit HDR10 oder DolbyVision aufgenommen wurde, erhält man ein fantastisches Bild mit einem extrem hohen Dynamikumfang. So sieht man Details in dunklen Szenen, die man sonst nicht erkennen würde und die Sonne ist nicht nur ein heller, runder Kreis, sondern erscheint in vielen verschiedenen Abstufungen. Netflix und Amazon übertragen derzeit sehr viele Serien und Filme mit dieser Technik und bei Kinofilmen ist das schon Standard. Nur welcher Standard ist der richtige? Darüber streitet man noch. HDR10 ist ein lizenzfreier Standard, DolbyVision stammt von Dolby, so dass der Hersteller Lizenzgebühren zahlen muss. Idealerweise unterstützt ein TV also beide Formate.

SmartTV: Hier gibt es je nach Preislage, schlechte bis gute Umsetzungen, langsame bis schnelle. Viele nutzen Android mit der unglaublichen Vielfalt an Apps aus dem Playstore, andere Hersteller kochen ihr eigenes Süppchen, wie Samsung mit Tizen.

Welcher Hersteller darf es sein? Samsung, Sony, Philips, LG…?

Diese Frage ist schwer zu beantworten, nicht zuletzt entscheidet auch der Preis. Ich hatte diverse Geräte in der engeren Auswahl, auch den Sony KD-XF9005. Preislich geben sich die TVs im Premium Segment nichts. Also habe ich einfach den Markt beobachtet und auf einen guten Deal gewartet. So wurde es der Samsung 65Q8DN, auf den ich jetzt näher eingehen werde

Warum den 65Q8DN und warum Samsung?

Ich bin kein Samsung Jünger, habe also daher auch keinen Hang zu Samsung. Wichtig war mir die Hintergrundbeleuchtung, welche aus mehreren Zonen bestehen sollte, damit die Schwarzwerte auf einem guten Niveau bleiben. Samsung hat hier 2 Modelle am Markt, den 65Q9FN und 65Q8DN (Der 65Q8FN besitzt KEIN Local Dimming!). Der Unterschied ist gering: Der 65Q9FN besitzt mehr Dimming Zonen (480) und eine separate Anschlussbox (Ideal für Wandmontage). Beim 65Q8DN bekommt man nur 40 Dimming Zonen und alle Kabel müssen direkt am TV angeschlossen werden, anstatt an einer separaten Box. Lt. diversen Fachzeitschriften und meiner eigenen Einschätzung bei diversen Händlern im Laden, ist der Einfluss der geringeren Anzahl an Dimming Zonen auf die Bildqualität extrem gering. Nur bei Wandmontage würde ich eher zum 65Q9FN raten.

Lieferung und Montage

Der TV wird in einem riesigen Karton geliefert und wiegt soviel, dass man ihn alleine kaum transportieren kann. Die Verpackung ist aber durchdacht, denn man kann den Karton bis ganz zum Boden an den perforierten Stellen entlang aufreißen, so dass man den TV nicht aus dem Karton nach oben herausheben muss. Das ist sehr praktisch. Neben zahlreichen Schutzfolien, sind an den beiden Seiten jeweils 2 Polsterstreifen aufgeklebt, die beim Transport des TVs außerhalb des Kartons vor Beschädigungen am Display schützen. Diese habe ich auch sicher verwahrt, falls ich den TV noch einmal umstellen möchte. Den riesigen Karton habe ich sofort entsorgt und hoffe, dass ich ihn nicht noch einmal brauche.

Zum Aufstellen auf meinem Sideboard brauchte ich eine helfende Hand. Alleine ist das nicht möglich. Man darf den Fernseher auch nur dort am Display anfassen, wo sich der Schutzstreifen befindet, am besten aber nur am Rand, um das Display nicht zu beschädigen. Da das Sideboard selber schon 80 cm hoch ist, war eine Wandmontage nicht notwendig. Zunächst legt man den TV am besten auf ein Bett oder eine andere glatte Fläche wie eine Couch. Dort kann man dann die Füße befestigen und im Anschluss den TV auf den Unterschrank stellen. Die Füße werden einfach nur eingesteckt und die richtige Seite ist auf dem jeweiligen Fuß auch markiert.Wandmontage ist natürlich auch möglich, aber dann würde ich eher zum 65Q9F greifen, da dieser die separate Anschlussbox besitzt und somit keine störenden Kabel entlang der Wand verlaufen. Es macht also Sinn, sich schon vor dem Kauf Gedanken über den Ort der Montage zu machen.

Qualität und Verarbeitung

Hier leistet sich Samsung keine Schwäche. Man bekommt einen sehr hochwertig verarbeiteten TV. Die Füße bestehen aus Stahl, besitzen teilweise jedoch eine Kunststoffverkleidung. Im Vergleich zu einem OLED ist der 65Q8DN schon einige cm dick. Auch ohne Anschlußbox lassen sich zumindest ein Teil der Kabel im Fuß verlegen. Bei voller Bestückung an allen Anschlüssen funktioniert das allerdings nicht mehr. Das Gehäuse selber besteht aus Kunststoff, sieht aber dennoch sehr edel und nach Metall aus. Scharfe Kanten finden sich nicht. Die Anschlüsse sind alle gut zugänglich angebracht und entsprechend beschriftet.Die Fernbedienung ist klein und kompakt und besteht aus Aluminium. So ist sie für die Größe eher ungewöhnlich schwer, aber nicht zu schwer. Zudem wirkt sie dadurch sehr hochwertig und edel.

Technische Daten

Es handelt sich bei dem Samsung 65Q8DN um einen QLED Fernseher. Das hat nichts mit OLED zu tun, denn bei OLEDs leuchten die Pixel direkt, was für einen hervorragenden Schwarzwert sorgt. Bei QLEDs handelt es sich um ganz normale, unbeleuchtete LEDs. D.h. es ist eine Hintergrundbeleuchtung erforderlich. Dennoch: Die Hintergrundbeleuchtung besteht nicht aus gewöhnlicher Edge Beleuchtung von den Seiten, sondern aus 40 dedizierten Dimmingzonen, die über das gesamte Display verteilt sind. Beim 65Q9FN sind es zwar 480 Dimmingzonen, dennoch erhält man dadurch einen Schwarzwert, der deutlich besser als bei herkömmlichen TVs ist. Zudem sei noch eine zusätzliche Beschichtung vorhanden, so Samsung, die die Natürlichkeit der Farben und die Kontraste verbessern soll.

Bezüglich der Bildwiederholfrequenz schweigen sich die Hersteller seit neustem aus. Informiert man sich aber etwas tiefer und hört beim Samsung Support nach, bekommt man diese Information schon: Das Panel besitzt eine native Bildwiederholfrequenz von 100 Hz. In vergangenen Zeiten der 3D Fernseher, war das ein Unding, aber wenn es kein 3D mehr gibt, benötigt man auch keine so hohen Bildwiederholfrequenzen mehr.

Der Samsung Q65DN unterstützt eine Auflösung bis 4K HDR, was 3840 x 2160 Bildpunkten entspricht. Die Bilddiagonale von 65“ entspricht metrisch einer Diagonalen von stolzen 165 cm. Mit 27 kg hat er auch ein stattliches Gewicht.

Der Stromverbrauch ist mit 118 Watt im Betrieb und 0,4 Watt im Standby schon recht hoch. Deswegen gibt es auch nur A Label ohne „+“.

Wie schon eingangs erwähnt, werden nahezu alle Ton- und Videoformate unterstützt, die ich nicht alle aufzählen möchte. Leider gehört DTS nicht dazu, genau so wenig wie Dolby Vision, dafür gibt es die „freie“ Variante, nämlich HDR10+. Das soll qualitativ Dolby Vision entsprechen, sofern es die Quelle auch unterstützt.

Konnektivität

Anschlüsse sind ausreichend vorhanden. Insgesamt besitzt der 65Q8DN 4 HDMI Ports, einer davon mit ARC alle nach HDMI Standard 2.0 mit HDR und natürlich mit CEC, um externe Geräte mit der Fernbedienung zu bedienen und mit dem TV zusammen ein- oder auszuschalten. Das ist nicht bei allen TVs so, manche unterstützen nur bei einem Teil der HDMI Anschlüsse den HDMI Standard 2.0. Daneben ist ein Twin-SAT Tuner (DVB-TS/S2/C) enthalten, wie auch noch ein terrestrischer Antennenanschluss, sowie eine CI Schnittstelle für z.B. Sky oder HD+. Für externe Zuspieler sind 2 USB Anschlüsse vorhanden, einer davon mit 5 Volt und 1A zur Stromversorgung einer externen Festplatte. Ein optischer Anschluss dient zur Weitergabe des Fernsehtons an eine Soundbar oder an einen AV Receiver. Wer auf WLAN verzichten möchte, kann auch den LAN Port nutzen. So ist man nicht abhängig von Qualitätsschwankungen eines WLAN Signals.

Analoge Anschlüsse sind keine mehr vorhanden, nicht einmal für den Kopfhörer. Dafür enthält der 65Q8DN eine Bluetooth Schnittstelle, über die entsprechende Kopfhörer, Soundbars und auch andere Komponenten wie Tastaturen angeschlossen werden können.

Wie Smart ist der 65Q8DN?

Ein Hauptgrund, mich für den 65Q8DN zu entscheiden, waren seine Smart-Funktionen und das schlanke Tizen Betriebssystem, welches m.E. in Bedienerfreundlichkeit und Geschwindigkeit den TVs mit Android Betriebssystem deutlich überlegen ist.

Und ja, der 65QDN ist extrem Smart. Er erkennt z.B. sofort, wenn ein Gerät per HDMI angeschlossen wird. Es sind zahlreiche Apps integriert wie z.B. SkyTicket, Netflix oder Amazon Video, aber noch viele mehr und man kann natürlich auch Apps nachinstallieren. Während man sich mit der Bedienung vertraut macht, findet bei angeschlossenem SAT Kabel schon der Suchlauf im Hintergrund statt, ganz ohne eigenes Zutun. Bei den Apps sind lediglich die „Vorschläge“ etwas nervig, so dass man gleich nach dem Start im Smart Menü kostenpflichtige Filmvorschläge angeboten bekommt von Diensten wie Rakuten-TV. Das ist weniger schön und lässt sich leider auch nicht deaktivieren. Natürlich besitzt der TV auch eine Sprachsteuerung, aber deren Zuverlässigkeit kann nicht mit Amazons Alexa mithalten.

Wer bereits intelligente Samsung Geräte besitzt wie z.B. einen vernetzen Kühlschrank, kann über den TV und ein Smart Things Konto auch Zugriff und Steuerung für diese Geräte nutzen. So kann man vermutlich am TV den Inhalt des Kühlschranks ermitteln. Wer’s braucht….

Features

Der Ambient Modus wird als großes Feature beworben.Dabei wird im TV ein Standbild oder Bewegtbild angezeigt, wodurch gerade bei Wandaufhängung ein großes 65“ Bild mit Rahmen suggeriert wird. Optisch wirkt dieses Gimmick also nur bei Wandaufhängung. Über den Nutzen kann man streiten, denn so benötigt der TV weiterhin Energie und so komme ich zum Schluß, dass ein Ambilight die wesentlich bessere Option gewesen wäre.

Bildqualität

Das wohl wichtigste Kriterium ist die Bildqualität. Einen schlechten Ton kann man kompensieren, ein schlechtes Bild leider nicht. Hier überzeugt mich der 65Q8DN voll und ganz. Klar, es kommt nicht an einen OLED heran, aber schon sehr nahe und im Vergleich zu einem herkömmlichen LED-TV, ist die Bildqualität des 65Q8DN überragend gut. Hier ist der Filmmodus die optimale Wahl, da alle anderen Modi recht bunt und unnatürlich wirken. Nutzt man dann noch die weiter unten beschriebenen Einstellungen, wird man mit einem hervorragenden Bild belohnt. Durch das local Dimming sind die Schwarzwerte wirklich sehr gut. Die schwarzen Balken oben und unten im Bild bei Filmen sind wirklich tiefschwarz, weil diese Bereiche nicht ausgeleuchtet werden. Aufhellungen findet man nur in ganz speziellen Situationen. Wenn beispielsweise bei der Xbox One ein Spiel geladen wird, sieht man um das kleine Ladefortschrittssymbol unten rechts im Bild einen kleinen „Blooming“-Effekt.

Ich habe mir extra zum Test einige 4K UHDs besorgt:

Diese kann man immer wieder anschauen und zeigen, zu was der TV imstande ist. Daneben habe ich auch die „Standard“ UHD „Mad Max Fury Roads“ getestet.

HDR kommt dabei sehr gut zur Geltung, da man auch in dunklen Bereichen sehr viele Details erkennt und Spitzlichter wirklich extrem brillant wiedergegeben werden. Im Test hatte ich auch das neue „Red Dead Redemption 2“ mit der Xbox One X, welches auch massiven Gebrauch von HDR macht. Auch hier ist die Bildqualität überragend und übertrifft alles, was ich von Videospielen bisher gesehen habe. Ich bin eigentlich nicht der große Videospieler, aber mit Arthur Morgan bei Sonnenuntergang durch einen Canyon zu reiten, da geht einem bei dieser HDR Qualität fast schon das Herz auf. Mit einer maximalen Helligkeit von bis zu 1200 cd/m² macht HDR auch in taghellen Räumen Spaß, wo OLEDs nicht mithalten können. Überhaupt: Ich hatte schon diverse OLEDs in Bezug auf HDR gesehen und hier übertrifft der 65Q8DN manche OLEDs sogar. Ebenso auffällig ist der Farbraum, der durch die QLED Technik im Vergleich zu normalen LEDs deutlich verbessert wurde. QLED mag zwar auch Marketing sein, aber die Verbesserungen gegenüber herkömmlicher LED-Technik sind nicht von der Hand zu weisen und den Mehrpreis aus meiner Sicht wert.

Dabei spielt es keine Rolle, welche Quelle man benutzt. Ob Streaming per Netflix, UHD-Disks oder 4 K Spiele mit der Xbox One X. Alles sieht einfach toll aus.

Soundqualität

LED TVs sind, egal ob OLED oder LED, meist für weniger guten Sound bekannt. Daher bieten viele Hersteller die gleichen Modelle mit besseren Sound oft für deutlich mehr Geld an. Beim Samsung 65Q8DN bin ich mit dem Sound jedoch sehr zufrieden. Bisher hatte ich das Magnat Sounddeck 150 als Soundbar. Mit dem 65Q8DN bemerke ich jedoch keinen großen Unterschied mehr. Der Ton des TVs ist für einen LED TV sehr gut und erzeugt sogar angenehmen Bässe. Wer keinen Dolby Surround Sound braucht, wird mit dem Ton des TVs mehr als zufrieden sein.

Mir hat es trotzdem nicht gereicht, so dass ich noch mit einem AV Receiver für vollen 5.1 Sound aufgerüstet habe.

Bedienung

Hier hatte ich Zweifel. Eine Fernbedienung ohne Nummernblock. Wie soll das funktionieren? Aber es funktioniert, freilich nur in Verbindung mit dem Tizen OS. Man muss sich an nichts gewöhnen oder umdenken. Im Gegenteil, die Bedienung ist intuitiv, flott und macht richtig Spaß. Man findet sich unheimlich schnell zurecht und der fehlende Nummernblock wird nicht als fehlend empfunden. Zudem gibt es immer wieder kleine Tipps mit einem Bild der Fernbedienung und entsprechender Belegung der Tasten.So findet man sich überall zurecht, egal ob im SAT TV Menü oder in den Einstellungen einer App.

Auch der EPG ist aus meiner Sicht gelungen, da er einfach und übersichtlich ist.
Ich frage mich bei meinem Haupt TV eher immer wieder, warum er einen Nummernblock an der Fernbedienung hat und wieso er so kompliziert und träge zu bedienen ist.

Einrichtung und Inbetriebnahme

Da ich den TV auf ein Sideboard stellte, war die Wandmontage kein Thema, zudem die Couch recht tief ist und ich so den idealen horizontalen Blickwinkel habe.

Hier erwähne ich kurz ein Thema: Der TV besitzt weder DolbyVision, noch DTS! Manche stört das extrem, manche weniger. DolbyVision wird noch recht wenig eingesetzt, außer bei Netflix, Amazon setzt noch auf HDR10+. Der Kampf ist noch nicht entschieden und ich denke, auch mit HDR10+ ist man gut gerüstet. Ein größeres Manko dürfte das fehlende DTS sein. Es wird also nur Dolby Digital unterstützt.

Was bedeutet das in der Praxis?

Wer eine Soundbar mit nur einem HDMI oder optischen Eingang besitzt, muss seine Geräte am TV anschließen. DTS Ton wird dann aber nicht vom TV an die Soundbar durchgeschleift. Das gleiche betrifft auch alle Apps im TV wie z.B. den internen Media Player. Hat man MKV-Dateien auf einem NAS oder USB Laufwerk, bekommt man bei DTS Tonspur gar keinen Ton. Hier ist man auf einen externen Media Player wie z.B. einen RasperyPi oder eine Android Box angewiesen. Üblich ist aber, dass Bluray Player als auch die Konsolen die DTS Spur in PCM wandeln, so dass der TV dennoch einen Stereoton ausgibt.

Ich selber nutze einen Denon DTS Receiver, den TX-NR474, der nahezu voll ausgestattet ist bis hin zu allen möglichen Streaming-Funktionen und auch vollwertige Schraubklemmen besitzt. Diesen bekommt man hin und wieder für unter 200 EUR. Dazu gesellen sich zwei uralte Quadral KX80 Boxen als Frontlautsprecher, ein alter Concept E-Subwoofer von Teufel und dieselben Satelliten aus der Serie als Rears. Da ich im Stereodreieck perfekt und meist alleine vor dem TV sitze, braucht es keinen Center. Der Sound ist absolut perfekt für mich und klingt um Welten besser, als die eingebauten Lautsprecher des TVs oder mein altes Magnat Sounddeck 150.

Firmware Update

In meinem Fall gab es schon eine neuere Firmware bei Samsung, die 1202.3. Diese wird per Netz oft deutlich später ausgerollt. Stattdessen habe ich die neuste Firmware direkt bei Samsung heruntergeladen und per USB Stick auf dem 65Q8DN installiert.

https://www.samsung.com/de/support/model/GQ65Q8DNGTXZG/

Ein Besuch der Seite lohnt sich allemal, da neben der Firmware auch zahlreiche Artikel mit Informationen zu finden sind, die man in der Bedienungsanleitung vergeblich sucht.Die Installation ist denkbar einfach. Man lädt das Update herunter, kopiert es auf einen USB Stick und führt die Exe aus, die sich dann dort befindet. Diese installiert alle benötigen Dateien auf dem Stick. Am TV braucht man dann nur noch im Support Menü unter Softwareupdate den Stick auszuwählen und das Update zu installieren.

Optimale Einstellungen

Ich habe lange gesucht, um die optimalen Einstellungen zu finden. Hier könnt ihr meine Einstellungen sehen, die, wie ich finde, sehr gut passen und das optimale rausholen. Besser noch, wäre den TV zu kalibrieren mit einem Colorimeter. In meinem Fall war ich schon mit diesen Einstellungen zufrieden und das Bild sieht deutlich besser aus, als mit den Werkseinstellungen. Ich beziehe mich dabei auf den Filmmodus, da die Einstellungen in jedem Modus separat änderbar sind.

Pflege

Hier sollte man aufpassen, da die Displaybeschichtung recht empfindlich ist. Auf keinen Fall sollte man chemische Reiniger verwenden. Hier können sich schnell Flecken zeigen, die nicht mehr wegzubekommen sind. Ich staube den TV mit einem guten Mikrofasertuch ab. Flecken entferne ich nur mit destilliertem Wasser, wobei ich das Mikrofasertuch nur ganz leicht anfeuchte und mit sehr geringem Druck arbeite. So konnte ich diverse Flecken und Fingerabdrücke rückstandslos entfernen, ohne den TV zu beschädigen.

Aktuelle Probleme – Tipps und Tricks

Hin und wieder verliert der TV die CEC Einstellungen, was dazu führt, dass sich der AV Receiver nicht mehr zusammen mit dem TV einschaltet und dessen Lautstärke steuern lässt. Möglicherweise liegt das an meiner Steckerleiste, an der ich alle Geräte nach Benutzung ausschalten.

Lösung: Den TV einschalten, eine Minute warten und dann den Ausschaltknopf an der Fernbedienung so lange gedrückt halten, bis der TV einen Reset macht. Danach den TV vom Strom trennen und den Ein-/Ausschaltknopf der Fernbedienung wieder 20 Sekunden gedrückt halten. Danach sind die CEC Einstellungen wieder aktiviert.

Fazit

Ich war erst skeptisch, ob ich mit diesem TV glücklich werde und mir nicht doch ein OLED fehlt und die bessere Wahl gewesen wäre. Das kann ich nun mit gutem Gewissen verneinen. Der Samsung 65Q8DN ist der optimale TV für den Einsatz bei Tag und bei Nacht, fürs Schauen von Filmen von 4K Streaminganbietern, UHD Disks oder das Spielen in 4K. Auch als PC Monitor macht der 65Q8DN eine gute Figur.

Die Schwarzwerte kommen schon sehr nahe an die eines OLEDs heran, die Bildqualität, insbesondere bei HDR, muss den Vergleich mit einem OLED keinesfalls scheuen. Dafür ist der Normalpreis des 65Q8DN ebenfalls sehr nahe bei dem eines OLEDs angesiedelt.

Auch die Bedienung überzeugt mich voll und ganz. Das Tizen OS ist sehr schnell und einfach zu bedienen, nicht zuletzt dank der simplen, aber mächtigen und kleinen Fernbedienung.

In Summe kann ich den Samsung 65Q8DN vorbehaltlos empfehlen und würde ihn jederzeit wieder kaufen.