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Erfahrungsbericht Kaminofen Fireplace Venus C oder mein Kaminofenprojekt

Update vom 24.01.2024: Der Venus C erfüllt die 2. Emissionsschutzverordnung und muss daher NICHT Ende des Jahres außer Betrieb genommen werden. Man kann ihn also ab 2025 wie gewohnt weiter nutzen.

Update vom 15.01.2015:

Obwohl die Tür des Fireplace Venus C im Vergleich zu anderen Öfen sehr dicht ist, lässt es sich manchmal nicht vermeiden, dass auch Rauch und Feinstaub in die Wohnung dringen. Gesund ist das natürlich nicht. Außerdem setzt sich der Ruß mit der Zeit gerne auf Schränken ab. Nachdem ich mir einen Luftreiniger zugelegt habe, sind diese Probleme deutlich besser geworden.

Update vom 06.09.2012:

Kurz vor Beginn der Heizperiode 2012/2013 habe ich mal ein Fazit gezogen, ob ein Kaminofen wirklich eine Einsparung ermöglicht. Da ich seit Jahren meine Energiekosten dokumentiere, war das kein Problem für mich. Das Ergebnis ist im Forum nachzulesen.

Update vom 22.03.2012:

Heute habe ich zufällig entdeckt, dass Stiftung Warentest im Oktober 2011 eine Reihe von Kaminöfen getestet hat. Darunter war auch der Fireplace Venus C. Mit einer Note von 3,8 schnitt er nicht besonders gut ab. Deswegen habe ich den Artikel dort als Download bestellt und mir den Test einmal genauer angesehen. Von 12 Kaminöfen im Bereich von 199 EUR bis 3100 EUR landete der Venus C auf Platz 9. Ausreichend wurden die Energieeffizienz, die Abgaswerte und die Brandsicherheit bewertet. In der Verarbeitung und Robustheit bekam er aber gute Noten und wäre in dieser Kategorie sogar auf Platz 2 gelandet. Die Handhabung sei lt. Stiftung Warentest befriedigend und ist damit besser als der Durchschnitt.

Wie ist das Ergebnis zu bewerten?

Nun, aus meiner Sicht kommt es auf die Präferenzen an. Der Preis fand in der Bewertung keine Berücksichtigung. Dazu kommt die doppelt schlechte Bewertung in den Umwelteigenschaften: Rein rechnerisch wäre eigentlich eine 3,5 herausgekommen, aber in den Umwelteigenschaften gibt es ab einer ausreichenden Bewertung noch eine zusätzliche Abwertung des Gesamtergebnisses.

Würde ich den Ofen unter den “neuen” Aspekten wieder kaufen?

Dazu habe ich mir einmal Gedanken bezüglich der einzelnen Punkte gemacht:

  • Robustheit und Verarbeitung: Hier deckt sich meine Einschätzung vor dem Kauf mit dem Testergebnis. Der Ofen ist besser verarbeitet als viele der deutlich teuren Modelle
  • Handhabung: Auch hier bin ich nach 2 Heizperioden mehr als zufrieden. Die Scheibenspülung funktioniert super und ich musste über die komplette Heizperiode hinweg nicht einmal die Scheibe reinigen und hatte dennoch freien Blick auf die Flammen. Negativ bewertet wird eine fehlende Möglichkeit, die Heizleistung zu regulieren. Das sehe ich anders, denn es ist doch allgemein bekannt, dass man bei Kaminöfen die Heizleistung durch die Menge des Brennstoffes regulieren kann: In der Übergangszeit lege ich daher meist nur einen Scheit auf und wenn es richtig kalt wird eben zwei oder drei Scheite. Ansonsten sind mit dem Primär- und Sekundärluftregler genug Einstellmöglichkeiten enthalten.
  • Energieeffizienz: Gemäß Testbericht sei der Venus C in dieser Kategorie nur ausreichend. Da ich den Ofen aber nicht nur zum Test benutze, sondern schon 2 Heizperioden im Betrieb habe, kann ich den Langzeitverbrauch besser einschätzen. Ich habe den Ofen in der aktuellen Heizperiode täglich ab 16 Uhr bis 23 Uhr in Betrieb genommen, im Urlaub und an den Wochenenden sogar schon meist am frühen Morgen. Von den im letzten Frühjahr gelieferten 5 srm habe ich ca. 3 srm verbraucht, obwohl die Raumtemperatur immer bei mind. 23 °C lag. Möglich, dass ein anderer Ofen hier noch etwas sparsamer ist. Die Frage ist nur, wie lange muss ein Ofen in Betrieb sein, um den Mehrpreis durch den gesparten Brennstoff wieder hereinzuholen? Das wurde nicht bewertet.
  • Brandsicherheit: Wenn man alle Abstände einhält, sehe ich keine Gefahr. Die Schrankwand ist 30 cm entfernt und wird sehr warm, aber nicht heiß. Die Gardine ist ebenfalls 30 cm entfernt und bisher noch nicht in Flammen aufgegangen. Die Wand neben der Ofenrohrdurchführung ist ebenfalls warm und auch im Brennstofffach herrschen keine Temperaturen, die ein Entzünden der dort gelagerten Holzscheite befürchten ließen.
  • Umwelteigenschaften: Hier habe ich mich auf die Einhaltung der Normen durch den Hersteller verlassen. Leider bietet der Test keine Messwerte, um die Herstellerangaben mit den tatsächlichen Werten zu vergleichen. Außerdem sind die Abgaswerte stark vom Nutzerverhalten abhängig und so hat selbst ein Ofen mit sehr guten Umwelteigenschaften bei Verbrennung von nicht optimalen Brennstoffen sehr schlechte Abgaswerte. Die Umweltfrage begegnet einem aber immer wieder im Leben. Kaufe ich den günstigen Pkw mit einer schlechteren Euronorm oder lege ich für ein gleichwertiges Auto einiges mehr auf den Tisch, um mein Gewissen der Umwelt gegenüber zu entlasten? Sicher bekommt man für den dreifachen Preis einen Ofen mit aufwändigem Filtersystem: Wer das Geld übrig hat, sollte auch einen solchen Ofen kaufen.

Die lt. Test schlechten Umwelteigenschaften sind der Hauptgrund für die negative Bewertung und führten zu einer zusätzlichen Abwertung. Im Hinblick auf den günstigen Preis und den für mich wichtigen, anderen Eigenschaften wie Qualität der Verarbeitung und Dichtheit ist der Venus C nach wie vor eine gute Wahl. Zudem habe ich mich nach dem Kauf informiert, den Ofen richtig zu beheizen und verwende nur optimale Brennstoffe. So ist meine Umweltbilanz mit dem Venus C vielleicht gar nicht mal so schlecht und dass bisher noch keine Beschwerden aus der Nachbarschaft vorliegen, bestätigt das. Daher würde ich den Fireplace Venus C jederzeit wieder kaufen.

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Update vom 31.01.2012:

Seit heute gibt es auch ein Forum, wo Ihr Euch zum Fireplace Venus C, aber auch zur Installation und anderen Themen rund um Kaminöfen austauschen könnt.

Update vom 15.12.2011:

Immer wieder liest man in der Presse über tödliche Kohlenmonoxidvergiftungen in Zusammenhang mit Gasthermen. Auch bei einem Kaminofen entsteht bei unvollständiger Verbrennung dieses gefährliche Gemisch. Deswegen ist in Zusammenhang mit Dunstabzugshauben auch ein Fensterschalter vorgeschrieben, der den Betrieb nur bei gekipptem Fenster erlaubt (s. auch Punkt 4 im Erfahrungsbericht). Dennoch kann auch bei sauberer Verbrennung Kohlenmonoxid in den Wohnraum gelangen, z.B. wenn der Ofen nicht dicht ist. Das beste Beispiel ist ein offener Kamin: Wer kennt das nicht, dass man vor dem offenen Kamin schnell müde wird? Das liegt aber nicht an der wohligen Wärme, sondern ist bereits die erste Wirkung als Folge der Zunahme von Kohlenmonoxid im Raum. Billige Kohlenmonoxidmelder bzw. CO-Melder gibt es bereits um 20 EUR. Jedoch spielt bei einem No-Name Gerät immer die Gefahr von Fehlalarmen mit und im schlimmsten Fall, löst der Melder gar nicht aus. Deswegen habe ich die letzten Tage nach einem günstigen Melder recherchiert, der dennoch auf gute Qualität hoffen lässt. Dabei bin ich auf die Firma FlammEX gestoßen, die zumindest im Bereich Rauchmelder schon eine Testnote “sehr gut” vorweisen kann. Da es zu CO-Meldern ohnehin kaum oder keine Testberichte gibt, habe ich mich daher für einen CO-Melder von dieser Firma entschieden. Der doppelte Preis von ca. 40 EUR inkl. Versand war mir das wert. Da wir auch eine Gastherme im Dachgeschoß haben, orderte ich gleich zwei CO-Melder:

FlammEX 003255 CO-Melder FMG
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Ursprünglicher Beitrag vom 07.12.2010:

Heute möchte ich einmal eine andere Art von Erfahrungsbericht schreiben. Es geht um die Anschaffung eines Kaminofens. Wer wünscht sich nicht an kalten Winterabenden vor einem prasselnden Kaminfeuer zu sitzen? Viele verbinden damit einen großen, offenen Kamin. Wegen dem geringen Wirkungsgrad, Brandschutz und auch ökologischen Aspekten bietet der Markt immer mehr Alternativen hierzu an. Es gibt „Schwedenöfen“ aus Stahl in allen möglichen Formen, von rund bis eckig, mit Speckstein, Kacheln, Teefach, seitlichen Scheiben, Drehfunktion, daneben Speicherofen bis zu mehreren hundert Kilo schwer, die auch über Nacht die Wärme gut halten. Kachelöfen erfreuen sich ebenfalls steigender Beliebtheit bis hin zum maßangefertigten Grundofen für mehrere Tausend Euro. Aufgrund der hohen Nachfrage gibt es zudem eine Unmenge an Herstellern von Kaminöfen, angefangen bei dem preiswerten Ofen aus dem Baumarkt bis hin zu Nobelmarken im 4 stelligen Eurobereich.

Ich habe viel recherchiert, hin und her überlegt, mich oft verunsichern lassen, dann aber doch eine Entscheidung getroffen. Vielleicht bleibt dem ein oder anderen durch meinen Beitrag etwas Stress erspart oder findet leichter zu seiner Entscheidung. Deswegen werde ich das Ganze auch als Gesamtprojekt vorstellen mit all seinen Schnittstellen vom Kamin und Ofen  bis hin zum Kaminbesteck,  allgemeinen Infos und meinen persönlichen Erfahrungen.

Ich wollte eigentlich schon immer einen Kaminofen besitzen, da ich als Kind in einem kleinen Dorf aufwuchs, wo jeder einen Ofen hatte. Bei uns gab es natürlich auch einen, auf dem sogar gekocht wurde.

So begann im September  eine Idee zu reifen, die zunächst im familiären Umfeld auf massive Widerstände stieß. Ein Kaminofen sei einfach nur hässlich und würde die Optik jedes Raumes zerstören. Dennoch besorgte ich mir Prospekte und Kataloge von verschiedenen Herstellern, besuchte Ofenstudios und Baumärkte, um mir die verschiedenen Modelle anzusehen. Natürlich stöberte ich auch im Netz und las bzw. schrieb in vielen Foren. Nachdem ich gut informiert war, konnte ich zumindest eine generelle Zustimmung für das Projekt erreichen.

1.      Vorbetrachtung

Ich kann jedem nur raten: Bevor man über die Anschaffung eines Kaminofens nachdenkt sollte man den Bezirksschornsteinfegermeister (BSM) einladen. Der muss nämlich nach Fertigstellung die ganze Anlage abnehmen. D.h. wenn man einfach mal in den Laden geht, einen Ofen kauft und an einen bestehenden oder neuen Kamin anschließt, kann daraus schnell eine böse Überraschung werden. Vor allem verliert man dann den Versicherungsschutz bei der Wohngebäudeversicherung  und stünde im Brandfall vor dem finanziellen Ruin.  So kam der freundliche Mann bei mir zu Hause vorbei und wir sprachen über mögliche Öfen und deren Standorte, sowie den geeigneten Platz, einen Außenkamin aus Edelstahl zu errichten. Er informierte mich auch über die Auflagen, die ich beachten muss. Das Alles ist natürlich erst einmal kostenfrei. Bevor man ins Detail geht, muss also klar sein, ob ein Kamin vorhanden ist und dieser die Anforderungen erfüllt. Andernfalls ist die Erstellung eines neuen Kamins notwendig.

Man sollte sich auch im Klaren darüber sein, dass neben den Kosten für Kamin und Ofen noch eine Menge Zusatzkosten entstehen, die man auf dem ersten Blick nicht sieht.

2.      Der Ofen: Fireplace Venus C

Bei der Menge an Modellen mit so vielen unterschiedlichen Eigenschaften hinsichtlich Optik, Qualität, Größe, Preis etc. ist es unheimlich schwer, eine Entscheidung zu treffen. So ist der erste Schritt eigentlich, die persönliche EUR-Schmerzgrenze herauszufinden.  Da in meinem Fall der Kamin schon einen Großteil des Budgets verbrauchte, blieb nicht mehr so viel für den Ofen übrig und es schieden viele Hersteller und Modelle im Vorfeld aus. Daher war für mich wichtig zu wissen, ob für das Restbudget noch ein Ofen in guter Qualität zu bekommen ist. In vielen Foren im Netz wird die Qualität verschiedener Hersteller kontrovers diskutiert. Baumarktware oder Öfen bestimmter Hersteller werden als Schrott verpönt. Das liegt nicht zuletzt auch daran, dass vielen Autoren in den Foren eine gewisse Abhängigkeit unterstellt werden kann, da sie nebenbei auch Öfen bestimmter Hersteller vertreiben. Man sollte sich also nicht zu sehr auf deren Aussagen verlassen, sondern sich ein eigenes Bild machen. Sicher sind Öfen bestimmter Hersteller wie z.B. Nibe oder Hase von sehr hoher Qualität. Leider sind viele dieser Hersteller so exklusiv, dass man nicht einmal eine Händlerliste bekommt, um Preise vergleichen zu können. Dies und die doch sehr hohen Kosten ließen mich über bezahlbare Alternativen nachdenken. Nach einigem Hin und Her bin ich dann bei der Firma Fireplace gelandet. Diese Firma stellt eine große Palette von Öfen zu unterschiedlichen Preisen her. Man kann sie fast überall in Baumärkten oder Online kaufen. Preislich sind sie somit gut vergleichbar. Ich begutachtete den Ofen zusammen mit meiner Familie in einem Baumarkt vor Ort. Bestimmte Qualitätskriterien legte ich jedoch auch hier an:

  • Tür mit Zweipunkt Verriegelung (Ansonsten Undichtigkeiten durch Verziehen möglich)
  • Sekundär und Primärluftregelung
  • Selbstschließende Feuerraumtür Bauart A1
  • Erfüllung aller wichtigen Normen und Verordnungen:
    • EN 13240 (Europäische Norm u.a. zur Unterteilung in Zeitbrand und Dauerbrand)
    • BImSchV  (Verordnung über kleine und mittlere Feuerungsanlagen: sichert Betrieb auch nach 2015)
    • Stuttgarter/Regensburger/Münchner Norm (Bedeutet, in diesen Städten ist die Umwelt schon stark belastet und deswegen gelten hier besonders strenge Grenzwerte. Es kann nicht schaden, wenn der Ofen diese Werte erfüllt).
    • Ö-Norm / 15aB-VG (Norm aus Österreich, die sehr streng ist und auch saubere Verbrennung im Teillastbereich vorschreibt)
    • DIN Plus (Bedeutet deutlich höherer Wirkungsgrad und geringere Emissionswerte als durch „normale“ Normen vorgeschrieben. Damit zukunftssicher)
    • Scheibenspülung (Bedeutet, dass durch die Art der Sekundärluftzufuhr die Scheiben vor Verrußung geschützt werden)
    • Guter Herstellersupport und Ersatzteilgarantie (Mindestens 10 Jahre)

 

Viele sehen als Qualitätskriterium die Dauerbrandfunktion an erster Stelle. Das liegt wohl daran, dass manche gar nicht wissen, was es bedeutet und glauben, nur diese Öfen könnten dauernd brennen. Die Dauerbrandfunktion ist aber nichts anderes als eine Prüfung, dass der Ofen ohne nachzulegen eine gewissen Zeit (12 Stunden) mit Steinkohle brennen kann. Wer möchte aber heutzutage noch mit Steinkohle heizen? Ich nicht, der Umwelt zuliebe und um möglichen Ärger durch die Nachbarn vorzubeugen. Da Dauerbrandöfen auf die Verbrennung von Steinkohle ausgelegt sind, unterstelle ich sogar eine schlechtere Verbrennung bei der Verwendung von Holz.  Das vermeintliche Gegenteil vom Dauerbrand ist der Zeitbrand. Hier glauben viele, dies bedeute, der Ofen dürfe nur eine Zeit lang brennen. Zeitbrand bedeutet aber „nur“, dass eben öfter mal nachgelegt werden muss, da Steinkohle etc. als Brennstoff nicht zugelassen ist. Dennoch kann man einen solchen Ofen rund um die Uhr betreiben.

Ein wichtiger Punkt ist auch die Berechnung der Leistung des Ofens. Meist kann das der BSM grob ausrechnen. Die Werte, die die Hersteller in den Prospekten angeben, sollte man mit Vorsicht genießen. Diese beziehen sich auf die uralte DIN Norm 18893 aus 1982 und somit auf extrem schlecht gedämmte Häuser. So kann ein Kaminofen, dessen Heizleistung nach dieser Norm berechnet wird, aus einem heutigen, gut gedämmten Haus eine Sauna machen. Wir haben ca. 40 m² Wohnfläche und ein offenes Treppenhaus mit 2 Etagen und uns für eine Heizleistung von 7 KW entschieden. Rechnet man das Treppenhaus mit, hätten es nach dieser Norm mindestens 9 KW und mehr sein müssen.

Daneben sollte man sich noch Gedanken machen, ob man das Ofenrohr nach Oben oder hinten heraus führen möchte Hinten hat es zwar den Vorteil, dass man es nicht sieht, dafür ist es mit einem entscheidenden Nachteil verbunden: Bei späteren Neukauf eines anderen Ofens, passt dessen hinterer Abgang mit aller Wahrscheinlichkeit nicht mehr mit der Höhe der Kernbohrung zusammen. Deswegen habe ich mich für den Abgang nach Oben entschieden.

Damit stand für mich die Entscheidung fest: Es wurde der Fireplace Venus C mit folgenden technischen Daten:

Höhe [mm]: 1066

Breite [mm]: 480

Tiefe [mm]: 496

Gewicht [kg]: 108

Abgasstutzen-Anschluss: Nur Oben

Abgasstutzen Außendurchmesser [mm]: 150

Nennwärmeleistung [kW]: 7

Maximale Heizkapazität [m3]: 148

Höhe des Brennraums [mm]: 425

Breite des Brennraums [mm]: 280

Tiefe des Brennraums [mm]: 278 (manchmal ist auch 357 angegeben, was aber nicht stimmt)

Brennraumauskleidung: Vermiculite

Scheibe sichtbar – Höhe [mm]: 448

Scheibe sichtbar – Breite [mm]: 294

Dauerbrandfunktion: keine

Außenluftanschluss: keine

Abgasmassenstrom g/s: 7

Abgasstutzentemperatur [°C]: 360

Mindestförderdruck: 0.12

Sicherheitsabstand zu brennbaren Materialien – seitlich [cm]: 20

Sicherheitsabstand zu brennbaren Materialien – hinten [cm]: 20

Strahlungsbereich der Sichtscheibe [cm]: 100

Brennstoff: Scheitholz, Holzbriketts, Braunkohlebriketts

Der Ofen erfüllt alle Normen und die von mir festgesetzten Qualitätskriterien. Außerdem gefällt er allen Familienmitgliedern und belastet mein Budget nicht mehr als geplant. Optisch finde ich ihn sogar attraktiver als die fast doppelt so teuren Modelle von Nibe wie z.B. der Contura 510, den ich auch in Betracht gezogen hatte. Da beide Öfen die gleiche Leistung  besitzen und nahezu gleich schwer sind, habe ich mir beide mehrfach im Ofenstudio bzw. Baumarkt angeschaut und auch bezüglich Verarbeitung verglichen. Da ich selber schon in der metallverarbeitenden Branche tätig war, kann ich eine gute Schweißnaht von einer schlechten durchaus unterscheiden. Wichtig ist vor allem, dass an den kritischen Stellen nicht nur einfach ein Punkt drauf geschweißt wird, sondern eine schöne durchgängige Naht existiert, ähnlich wie bei einem guten Fahrrad. Dabei habe ich keine nennenswerten Unterschiede feststellen können. Nun fragt man sich, wieso der Venus C so vergleichsweise günstig ist. Wo ist da der Haken? Ich glaube, es gibt keinen. Es liegt einfach daran, dass Fireplace günstiger und effizienter produziert und entwickelt, als es viele andere Hersteller tun. Außerdem hat Fireplace kein exklusives Händlernetz, so dass man die Öfen nahezu überall kaufen kann und damit vermutlich auch die Kosten und Gewinnspannen im Handel nicht so hoch sind. Das kommt dem Kunden zugute. Allerdings sollte man sich darüber im Klaren sein, dass die Beratung in Baumärkten sicherlich deutlich schlechter ist als im Fachhandel. Das kostet eben seinen Preis. Ich konnte auf die Beratung verzichten und alle wichtigen Fragen musste ich sowieso mit dem BSM klären. Dem ist es aber letztendlich egal, welchen Ofen ich kaufe, solange er die gesetzlichen Bestimmungen einhält.

Bestellt habe ich den Ofen im Netz und nach nur 5 Tagen wurde er geliefert, frei Bordsteinkante. D.h. er wird mit dem Hubwagen abgeladen und maximal bis vor die Haustüre gestellt. Der Ofen war sehr gut verpackt. Er stand auf einer Palette, die extra dafür angefertigt wurde, sogar mit Bohrungen im Holz für die Standfüße. Außerdem ist er zum Schutz vor Beschädigungen komplett in ein Holzgestell eingebaut. Das Holzgestell war erfreulicherweise unbehandelt. So konnte gleich kostenlos Anmachholz produziert werden. Der Ofen war natürlich noch in die Wohnung zu verbringen. Da er selbst für 2 Personen zu schwer und sperrig ist, erwarb ich noch schnell eine preiswerte Alu Transportkarre für 20 EUR im Baumarkt, die den Ofen trotz 90 KG Zulassung ohne Beschädigung ins heimische Wohnzimmer brachte.

Da man das alleine nicht schafft, möchte ich mich an dieser Stelle nochmal beim freundlichen Helfer Karsten vom Mittwochstreff bedanken 😉

Dem Ofen liegen noch eine ausführliche Bedienungsanleitung, ein Datenblatt, verschiedene Merkblätter  und ein Handschuh bei. Zur Vermeidung von verbrannten Fingern bei der Lufteinstellung gibt es noch ein Hilfswerkzeug.  Dies hängt man einfach in die jeweiligen Löcher der Luftregler, wenn diese besonders heiß sind.

Aus dem Datenblatt oder Typenschild ergibt sich der Abstand zu brennbaren Materialien. Bei meinem Ofen sind das seitlich und hinten jeweils 20 cm und vorne 100 cm. Das bedeutet, es darf nichts Brennbares (Gardine, Schrankwand etc.) näher am Ofen stehen. Eine tapezierte Wand gehört jedoch nicht dazu, wenn es sich um eine Außenwand (Brandschutzwand) handelt. Meist wählt man den Abstand aber noch größer, weil es auch in 30 cm Abstand und mehr noch relativ heiß ist. D.h. der Flachbildfernseher wird zwar bei 20 cm Abstand nicht schmelzen, könnte aber dennoch bleibenden Schaden davontragen.

Aufgrund der Abmessungen des Brennraums lassen sich nur Holzscheite mit 25 cm Länge  waagerecht hineinlegen. Daher habe ich mein Holz entsprechend zuschneiden lassen. Dies kostet i.d.R. nur unwesentlich mehr als die Standardlänge von 30-33 cm. Möglich sind lt. Hersteller auch Scheite mit der Standardlänge. Diese können aber nur hochkant in den Ofen gestellt werden.

Was mir nicht so gefällt, ist der Ausschluss der Sichtscheibe von der Garantie. Das ist leider bei vielen Herstellern so. Es kann sicher schon mal vorkommen, dass eine Scheibe aufgrund von Einbau- oder Materialfehlern zerspringt. Die Kosten für einen Ersatz sind dabei nicht unerheblich und können bei einer gebogenen Scheibe schon mal ca. 30 % des Neupreises eines Ofens ausmachen.

3.      Der Kamin

In meinem Fall hat mein Haus keinen Kamin, da die Gastherme im Dachgeschoß ihren Dienst verrichtet. Die günstigste Variante ist hier ein Außenkamin aus Edelstahl. Der Kamin und der Ofen müssen harmonieren. Oft tun die Fachleute hier sehr wichtig und es kommt das Thema Querschnittberechnung ins Spiel. Man könnte daraus schließen, dass jeder Ofen einen anderen Querschnitt braucht. Fakt ist aber, dass die meisten Öfen einen 150 mm Rohrabgang haben und der Kamin einen dementsprechenden Querschnitt braucht. Die meisten Öfen benötigen ca. 4-5 Meter wirksame Schornsteinhöhe. Ist der Schornstein wie in meinem Fall deutlich höher (10 Meter), spielt der Querschnitt nur noch eine untergeordnete Rolle, da der Kaminzug mit der Länge zunimmt. So könnte ich an dem Kamin nahezu jeden beliebigen Ofen mit 150 mm Rauchrohranschluss betreiben. Bei weniger als 4-5 Meter kommt das Thema Querschnitt erst wirklich zum Tragen, da hier bei zu geringem Querschnitt Zugprobleme entstehen können. Falls es also notwendig ist, wird der BSM oder Kaminbauer den Querschnitt passend berechnen.

Den Außenkamin gibt es nicht nur aus Edelstahl, sondern auch in allen möglichen zum Gebäude passenden Farben oder aus Kupfer. Ein Kamin in einer RAL-Farbe kostet aber mindestens 30 % Aufpreis. Deswegen habe ich mich für Edelstahl entschieden. Wichtig dabei ist, ein wirklich gutes Material zu verwenden und auf eine mindestens 5 Jährige Garantie zu achten (Bei mir sind es sogar 10 Jahre). Damit möglichst wenig Wärme durch den Kamin verloren geht, ist eine gute Dämmung von mindestens 30 mm erforderlich (in meinem Fall ist es eine 32 mm Dämmschicht). Über die Dicke des Materials gibt es verschiedene Meinungen. Üblich ist eine Dicke von 0,6 mm. Es werden auch Außenkamine mit 0,4 mm Dicke verkauft. Dies hat den Vorteil, dass der Kamin schneller auf Betriebstemperatur kommt. Dafür bezweifle ich die Haltbarkeit und so entschied ich mich für 0,6 mm. Die Temperaturbeständigkeit sollte mindestens 400 ° C betragen.

Um den Kamin mit dem Ofen zu verbinden braucht man eine Kernbohrung. Das ist eine Bohrung durch die Hauswand. Der dabei verwendete Durchmesser ist etwas größer als der des Ofenrohres. Auch hier ist Einiges zu beachten. Bei zusätzlicher Wärmedämmung braucht man aus Brandschutzgründen eine deutlich größere Bohrung. Aus statischen Gründen sollte mindestens 40 cm vom äußeren Rand der Bohrung keine andere Maueröffnung vorhanden sein wie z.B. eine Tür oder ein Fenster.

Eigentlich hatte ich vor, mir einen passenden Kamin im Netz zu bestellen und alle nötigen Arbeiten selber durchzuführen. Da ich aber nicht schwindelfrei bin, entschied ich, den Auftrag an einen Handwerker zu vergeben. So holte ich einige Angebote vor Ort ein. Die waren preislich aber in schwindelerregenden Höhen bei deutlich um 3000 EUR und mehr. Das sprengte mein Budget und ich suchte nach Alternativen. Glücklicherweise erinnerte ich mich noch daran, dass ich vor längerer Zeit meinen Umzug und eine Heizungserweiterung bei der Onlineplattform „myhammer“  vergeben hatte und sehr zufrieden damit war. Also versuchte ich es dort und bekam auch eine Menge Angebote, die deutlich unter den Preisen der örtlichen Kaminbauer lagen. Getreu dem Grundsatz, dass billigste und teuerste Angebot nicht anzunehmen, vergab ich den Auftrag an einen Kaminbauer, dessen Wirkungsbereich eigentlich 250 KM von mir entfernt liegt. Für einen deutlich geringeren Preis bekam ich einen 10 Meter Außenkamin eines deutschen Markenherstellers inkl. Montage und Kernbohrung.

Ganz so trivial wie ich es mir dachte, war es dann auch nicht. Selbst wenn man schwindelfrei ist reicht eine einfache Leiter nicht aus um den Kamin zu montieren. Der Kaminbauer stellte ein großes Gerüst auf und musste sogar noch aufs Dach steigen, um die letzten Meter zu setzen.

Die Kernbohrung wurde mit einem passenden Kernbohrer mit Absaugung ohne Dreck und Staub durchgeführt.

Das Ganze dauerte 6 Stunden und hätte mich bei Eigenmontage wahrscheinlich in den Wahnsinn getrieben.

4.      Was man noch so braucht

Ofenrohr:

Da man das Ofenrohr erst beim Anschluss an den Kamin braucht, habe ich es beim Kaminbauer mitbestellt. Es gibt Ofenrohre aus „einem Stück“ und solche, die man aus mehreren Teilen zusammen setzt. Manche Rohre besitzen eine Drosselklappe. Die macht eigentlich nur dann Sinn, wenn man keine Sekundärluftregelung hat.

Funkenschutzplatte:

Wer keine Fliesen, sondern Parkett oder andere, brennbare Bodenbeläge sein Eigen nennt, braucht aus Brandschutzgründen eine Funkenschutzplatte. Diese kann aus Glas, Edelstahl etc. sein,  gibt es in vielen verschiedenen Formen (Rund, Halbrund, Tropfenform, Rechteckig,  ….) und Dicken (6mm, 8mm, …).

Ich habe mich für Glas entschieden, da man dann das Parkett noch sieht. Über die Dicken wird viel diskutiert. 6mm sollten aber ausreichend sein und schaffen problemlos 500 kg Ofen. Die Form ist Geschmackssache, mir hat die runde Form am besten gefallen. Wichtig ist, die Größe richtig zu bemessen. Vorne müssen mind. 50cm der Platte vor dem Ofen herausragen, seitlich mindestens 30 cm. Diese Abstände sind aus Brandschutzgründen zwingend vorgeschrieben. Außerdem ist ein Facettenschliff sinnvoll, da so eine Platte sonst schnell zur Stolperfalle werden kann. Damit hinterher kein Schmutz unter die Platte dringt, sollte man unbedingt noch eine Dichtlippe dazu kaufen bzw. doppelseitig klebendes Silikonband wie in meinem Fall.

Unter den Ofen sollten bei Verwendung einer Glasplatte Filzgleiter geklebt werden. Dies schützt die Glasplatte vor Kratzern beim Schieben des Ofens. Es versteht sich von selbst, dass Glasplatte und Untergrund penibel gereinigt werden müssen, da man später dort nicht mehr hinkommt, besonders wenn man doppelseitiges Silikonklebeband verwendet.

Die Preise sind sehr unterschiedlich. Ich habe die Platte ebenfalls im Netz erworben bei www.funkenschutzplatte.de. Dort gab es den für mich günstigsten Preis und die Platte wurde sogar auf Rechnung  1 Tag nach Bestellung geliefert. Im Zeitalter der Zahlung per Vorkasse eine wirklich positive Ausnahme.

Fensterkontaktschalter oder externe Verbrennungsluftzufuhr:

Ein Feuer braucht bekanntlich Luft um gut zu brennen und die muss irgendwoher kommen. Normalerweise bezieht der Ofen die Verbrennungsluft aus dem Raum, in dem er aufgestellt wird. Häuser mit einem neueren Baujahr sind mittlerweile sehr gut gedämmt. So kann der Aufstellraum oft nicht genügend frische Verbrennungsluft liefern. Besonders problematisch ist das bei Passivhäusern. Deswegen braucht man dann eine externe Verbrennungsluftzufuhr. Viele Öfen sind hierfür bereits vorbereitet. So kann man dem Ofen einfach die Luft die zum Verbrennen benötigt wird von außen zuführen. Besitzt man kein Passivhaus, reicht auch bei neueren Baujahren die Zufuhr der Verbrennungsluft aus dem Wohnraum. Dennoch kann es auch hier zu Problemen kommen, wenn eine Dunstabzugshaube im Abluftbetrieb installiert ist und man eine offene Küche hat. In diesem Fall würde bei gleichzeitigem Betrieb von Ofen und Abzugshaube ein Unterdruck erzeugt, der giftige Rauchgase (Kohlenmonoxid) aus dem Kamin in den Wohnraum gelangen lässt. Da Kohlenmonoxid geruchsneutral ist, sorgt das natürlich für einen sehr lange andauernden Tiefschlaf. Abhilfe schafft hier ein Fensterkontaktschalter, durch den die Ablufthaube nur bei gekipptem Küchenfenster funktioniert. Alternativ kann man die Ablufthaube auch auf Umluftbetrieb umstellen, was wiederum zu wahrnehmbaren Geruchsbelästigungen führt.

Bei uns sind Küche und Wohnzimmer im offenen Stil gebaut. Eine Verbrennungsluftzufuhr von außen stand nicht zur Disposition, da das eine weitere Bohrung durch die Hauswand zur Folge gehabt hätte.  Daher fiel die Entscheidung für einen funkgesteuerten Fensterkontaktschalter. Den gibt es z.B. sehr günstig von der Firma Intertechno für um 30 EUR. Der Schalter besteht aus einem Zwischenstecker für die Abzugshaube und einem 2 teiligen Schalter, der am Fenster befestigt wird. Der Schalter selbst besteht aus einem einfachen magnetischen Reedkontakt, der beim Öffnen des Fensters den Kontakt im  Zwischenstecker schaltet.

Intertechno Funk Abluftsteuerung Set 3500W
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Kaminbesteck und sonstiges sinn(loses)volles Zubehör:

Kaminbesteck gibt es in allen Qualitäten und Preisen. Über den Nutzen kann man sich streiten. Gelegentlich reinige ich den Brennraum mit meinem Nasssauger. Deswegen habe ich mich gefragt, wozu es einer Schaufel und Besen bedarf. Das Einzige was mir sinnvoll erschien, war eine Kaminzange. Nach einiger Suche im Netz bin ich dann auf die Goldmann Krokodilzange gestoßen. Die kostet zwar ähnlich viel wie ein preiswertes Kaminbesteck, ist aber unheimlich nützlich beim Nachlegen von Brennstoff in den heißen Ofen. Hierfür hat man nur eine Hand frei, da man mit der anderen Hand die selbstschließende Tür halten muss. Durch die Zange klappt das Nachlegen problemlos und ohne Brandblasen an den Händen. Mehr braucht es m.E. nicht.

Goldmanns Krokodilzange - Kaminzange - Das Original
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Beil oder Axt:

Auch wenn man das Holz ofenfertig anliefern lässt, sollte man sich eine Axt oder ein Beil besorgen, um zu dicke Scheite zu teilen oder Anmachholz herzustellen. Viele schwören auf Beile eines großen Markenherstellers, die um die 40-50 EUR kosten. Nach Recherche im Netz habe ich einen Testbericht einer Heimwerkerzeitschrift gefunden, bei der preiswerte Beile und Äxte auch sehr gut abschnitten. Eines davon war ein Beil der Baumarktkette „Hellweg“ für weniger als 20 EUR. Wichtig ist, dass der Schaft fest sitzt und das Beil gut in der Hand liegt.

Fiskars Spaltaxt X11, Mehrfarbig, Länge: 44 cm, altes Modell
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Hackklotz:

Dabei habe ich immer ein Bild von Adriano Celentano vor Augen aus „Der gezähmte Widerspenstige“. Die Holzhackszene ist einfach zum Brüllen komisch. Wenn man den Förster oder seinen Holzlieferanten freundlich fragt, bekommt man so einen Hackklotz meist kostenlos. Er sollte schon recht groß sein und mind. 50 cm Durchmesser bei einer ergonomischen Höhe von 70-80 cm haben. Die Klinge der Axt wird es einem danken.

Brennstoff:

Als Brennstoff sind bei meinem und vielen anderen Öfen Holz, Holzbriketts und Braunkohlebriketts zugelassen. Holz ist mittlerweile sehr teuer geworden, wenn man es ofenfertig bestellt. Berücksichtigt man dann noch den Wirkungsgrad eines Ofens von ca. 80 % kann man gegenüber einer Zentralheizung mit Gas oder Öl nicht wirklich etwas sparen. Anders sieht es aus, wenn man beim zuständigen Förster ein sog. „Los“ bekommt. Dann kann man sich für wenig Geld im Wald das Holz selbst beschaffen. Dabei sollte man aber berücksichtigen, dass die Baumstämme erst einmal gespalten, gesägt, heimgebracht und gelagert werden müssen. Dazu braucht man viel Zeit, eine gute Gesundheit,  eine Motorsäge samt Führerschein, einen Spalter, einen Traktor oder ein Auto mit Anhänger und viiiiel Lagerfläche, da das Holz bis zur passenden Trocknung (Restfeuchte <20%) 2-3 Jahre lagern muss. Da ich von allem nichts habe, lasse ich mir das Holz ofenfertig und getrocknet liefern und sehe das Sparen nicht im Vordergrund. Dabei geht die Verwirrung auch schon wieder los. Es gibt Holz aus Buche, Fichte, Birke, Kiefer, etc. in vielen verschiedenen Raummaßangaben von Raummeter, Festmeter, Schüttraummeter, Ster, etc. Hier muss man genau aufpassen, denn 1 Raummeter entspricht nicht 1 Schüttraummeter. Einfach ausgedrückt, kann man es so darstellen.

  • 1 Festmeter ist ein Kubikmeter (1m³) Holz, also sozusagen ein Baumstammwürfel mit 1 Meter Kantenlänge. Den gibt es in der Realität natürlich nicht, es sei denn man hätte einen Stamm aus dem Regenwald.
  • 1 Raummeter oder Ster entspricht einem Kubikmeter fein gestapelte Holzscheite (Holzstücke).
  • 1 Schüttraummeter entspricht einem Kubikmeter lose geschütteter Holzscheite

Dabei entspricht 1 Raummeter  ca. 1,6 Schüttraummeter und 0,7 Festmeter. Die Umrechnung hängt natürlich auch von der Länge der Scheite ab. 1 Schüttraummeter mit 25 cm langen Scheiten bringt natürlich mehr auf die Waage als 33 cm lange Scheite, weil es hier mehr Hohlräume gibt.

Deswegen sollte man sich an Raummeter oder Schüttraummeter orientieren und dann damit die Preise vergleichen und entsprechend umrechnen.

Zur Lagerung von Holz braucht man einen halbwegs trockenen Platz wie z.B. ein Carport, eine Garage oder direkt am Haus mit einer entsprechenden Überdachung. Es sollte nicht direkt auf dem Boden liegen, da es sonst gammelt. Hierfür habe ich bei einem Palettenvertrieb kostenlos Schrottpaletten bekommen, die ich als Unterlage nehme. Den Vorrat für 1-2 Tage sollte man im Haus lagern, da kaltes Holz deutlich schlechter brennt.

Einfacher ist es, wenn man sich Holzbriketts kauft. Hier wird auf Kilobasis abgerechnet. Es gibt aber auch hier zig verschiedene Sorten von Nadelholzbriketts, Hartholzbriketts bis hin zu Rindenbriketts. Diese bekommt man in jedem Discounter oder lassen sich palettenweise auch Online bestellen. Die Lagerung ist etwas anspruchsvoller, da Schlagregen von der Seite im Gegensatz zu Holz bei Hartholzbriketts schädlich ist und diese zum Aufquellen bringen. Außerdem sollte man sehr dosiert nachlegen, da die Hartholzbriketts einen höheren Brennwert als Holz besitzen und den Ofen bei einer Überdosis schnell zur Überlastung bringen.

Braunkohlebriketts werden empfohlen, um die Glut über Nacht zu halten. Meine Erfahrungen dazu waren nicht besonders gut, aber dazu später noch mehr.

Zum Anzünden braucht man Anmachholz. Das sind kleine, dünne Holzscheite, die man für viel Geld in kleinen Säcken im Baumarkt kaufen kann. Ich spare mir das Geld und nehme unbehandelte Nadelholzpaletten, die ich mit dem Beil in kleine Streifen spalte.

Holzkorb:

Der Venus C hat ein Holzfach unter dem Brennraum. Da dort nicht so sehr viel Holz hineinpasst, bot sich die Anschaffung eines schönen Holzkorbs an. Da meine Liebste basteltechnisch sehr begabt ist, wurde der Korb selbst hergestellt. Dazu nimmt man einfach einen normalen Einkaufskorb und befestigt darin einen passend zugeschnittenen Stoff. Hierfür ist ein Jutesack hervorragend geeignet, den man für wenig Geld z.B. in einem Raiffeisen-Markt erwerben kann.

Wer sich das Basteln sparen möchte, findet auch im Internet passende Holzkörbe.

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Feuchtemessgerät:

Vertrauen ist gut, Kontrolle … genau deswegen braucht man ein Feuchtemessgerät. Feuchtes Holz brennt schlecht, raucht und man bekommt Glanzruß im Kamin. Das Ergebnis ist jedoch nicht glänzend, denn wenn die Schicht dick ist, kann es zum Kaminbrand kommen. Mit diesem einfachen und preiswerten Gerät (um 15-20 EUR) lässt sich die Restfeuchte leicht bestimmen. Diese sollte kleiner als 20 % betragen. Dazu piekst man mit den beiden spitzen Enden in die Stirnseiten und Längsseiten einiger Holzscheite und liest einfach den Wert ab.

Man könnte es auch zur Selbstverteidigung verwenden, denn es sieht einem Elektroschocker nicht unähnlich 😉

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Anzünder:

Bitte kein Zeitungspapier verwenden. Druckerschwärze ist extrem schädlich für die Umwelt. Besser verwendet man ökologische Anzünder, die man überall kaufen kann. Ich habe mir gleich einen Vorrat von 1000 Stück angelegt, man weiß ja nie…

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Sie eignen sich auch gut zum Grill anzünden, wie ich im Sommer feststellen konnte.

5.      Abnahme

Nach Durchführung der Kernbohrung wurde der Außenkamin angebracht. Währenddessen haben wir drinnen das doppelseitige Klebeband unter der Glasplatte befestigt und den Ofen mittels der zuvor angebrachten Filzgleiter auf die Platte geschoben. Einige Stunden später war der Aussenkamin angebracht. Nun musste noch das Ofenrohr am Ofen befestigt und in das „Loch“ in der Wand gesteckt werden. Fertig!

Kamin da, Ofen da, Holz da, Krokodilzange da, Fensterkontaktschalter da … hmmm … was fehlt noch?

Richtig, die Abnahme! Ohne die läuft gar nichts. Also noch schnell einen Termin mit dem BSM ausgemacht. Da der ja von Anfang an informiert war, stellte die Abnahme kein Problem dar. Man braucht hierzu lediglich noch die Zulassungsbescheinigung des Kaminherstellers und das Datenblatt des Ofens. Nach einer guten halben Stunde war nun auch der letzte Schritt in Richtung eines gemütlichen Kaminfeuers getan. Allerdings gibt es die Abnahme nicht kostenlos und man sollte hier auch gut ca. 150 EUR einkalkulieren.

Neben der Abnahme kommen noch laufende Kosten durch den BSM hinzu, da der Kamin mindestens 2 Mal jährlich gereinigt werden muss.

6.      Praxiserfahrungen

Bevor es losgeht, sollte man natürlich die Bedienungsanleitung des Ofens gut durchlesen. So kann man beim Überschreiten der maximal zulässigen Mengen an Brennstoff den Ofen schnell beschädigen. Der Heizwert der Brennstoffe liegt ungefähr zwischen 4-5 KWh/kg. D.h. 1 Kg Holz erzeugt bei einer Brenndauer von 1 Stunde eine Leistung von 4-5 KW. Bei 2 Kg sind es dann schon nahezu 10 KW. Auf Dauer wird das einem Ofen mit einer Nennleistung von 7 KW nicht gut tun. Um ein Gefühl für die jeweiligen Mengen zu bekommen, habe ich einfach mal ein paar Holzscheite auf die Küchenwaage gelegt. Während meine Liebste das belächelte, bestätige mir der BSM bei der Abnahme, dass er das auch so gemacht hatte. Sehr beruhigend.

Der Ofenlack erlangt seine endgültige Festigkeit erst durch Einbrennen beim ersten Anheizen. Da es bei der Aushärtung des Lackes zu unangenehmen Gerüchen kommt, ist es ratsam, Fenster und Türen geöffnet zu halten. Nach einigen Stunden verschwindet der Geruch, vorausgesetzt man betreibt den Ofen bei seiner Nennleistung. Zu zaghaftes Einheizen führt dazu, dass die Farbe nicht richtig einbrennt und es beim nächsten Anheizen immer noch unangenehm riecht. Damit die Türdichtung nicht am Gehäuse des Ofens festklebt, sollte die Tür während dieser Zeit leicht angelehnt bleiben.

Es gibt nun 2 Möglichkeiten ein Feuer in einem Kaminofen anzuzünden:

  • Die althergebrachte Methode: Man legt einen Anzünder auf den Rost, ein paar Anmachhölzer und dünne Scheite und entzündet das Ganze. Nach einer Weile entsteht ein Glutbett, worauf man dann erst dünnere, später dickere Scheite legt.
  • Die umweltfreundliche Methode von oben nach unten, bei der man einige kleine Holzscheite längs und quer schichtet und darauf ein sog. Anfeuermodul entzündet. Das ist nichts anderes als ein Anzünder in der Mitte, um den etwas Anmachholz gestapelt wird. Hierbei brennt das Holz von oben nach unten ab und die unten entstehenden Rauchgase werden gleich beim Hochsteigen durch die Flammen verbrannt. Die Verbrennung läuft langsamer,  kontrollierter, sparsamer und umweltfreundlicher ab. Erfunden wurde das von den Schweizern und wird unter www.fairfeuern.ch ausführlich erklärt.

Ich habe Beides ausprobiert und mich zuerst für die 2. Methode entschieden.

Bis es dann wirklich klappte brauchte es schon ein paar Versuche. Bei meinem Ofen funktioniert das Anfeuern am besten, wenn ich Primär- und Sekundärluft ganz öffne und die Tür leicht angelehnt lasse. Nach einigen Sekunden schließe ich die Tür und lasse die beiden Luftregler noch in geöffneter Stellung. In wenigen Minuten brennt die obere Schicht sehr lebhaft. Das ist dann der richtige Zeitpunkt, die Primärluft zu schließen.

Die Primärluft regelt die Luftzufuhr von unten, also unter dem Rost und wird nur zu Beginn geöffnet. Die Sekundärluft bleibt dagegen ständig offen, da sie die warme Verbrennungsluft an der Scheibe vorbei führt, die sog. Scheibenspülung. Das sorgt dafür, dass die Scheibe nicht so schnell verrußt. Beim Venus C bedeutet offen aber in Mittelstellung, also eigentlich nur zur Hälfte geöffnet, da hier der Ofen im Nennlastbetrieb arbeitet. Das liegt daran, dass der Ofen zum Anfeuern einfach mehr Luft braucht als zur eigentlichen Verbrennung. Lässt man den Regler ganz offen, führt das auf Dauer zu einer Überlastung, da das Holz dann schneller verbrennt und somit eine größere Leistung abgibt. Sobald alles abgebrannt ist, kann man auf das nun entstandene Glutbett wieder Brennstoff nachlegen. Das „legen“ ist wörtlich zu nehmen, denn die Brennraumauskleidung (Vermiculite) ist sehr empfindlich und könnte bei unachtsamen Hineinwerfen von Holzscheiten zerbrechen. Die Tür sollte man erst nur ganz leicht öffnen, da durch die zusätzliche Luft durch die Tür die Asche im Brennraum aufgewirbelt wird. Nach einigen Sekunden ist die Asche dann im Kamin verschwunden und man kann die Tür ganz öffnen. Wenn es zu warm wird, öffne ich die Türen zu angrenzenden Räumen bzw. in den oberen Etagen. Wenn ich zusätzlich noch die Fenster in höher liegenden Etagen in Kippstellung bringe, zieht die warme Luft sehr schnell in diese Räume und kann so z.B. vorm Zubettgehen das Schlafzimmer ein wenig aufwärmen.  Man sollte niemals versuchen, über die Sekundärluft oder Drosselklappe die Temperatur zu steuern. Besser ist es, einfach weniger aufzulegen, da sonst die Scheibe stark und schnell verrußt. Um eine verrußte Scheibe zu reinigen braucht es keine teuren Reiniger. Einfach Zeitungspapier oder Küchenpapier anfeuchten und in die Asche tunken (natürlich bei kaltem Ofen) und damit die Scheibe abreiben.

Während der kalten Tage bekam ich zunehmend Probleme mit starker Rauchentwicklung beim Anfeuern. Das ging sogar so weit, dass der Feuermelder Alarm schlug. Ich hatte zunächst den Ofen in Verdacht. Nach einiger Suche im Netz fand ich dann aber heraus, dass sich bei kalten Temperaturen im Edelstahlschornstein ein sog. Kaltluftpfropfen bildet. Das ist nichts anderes, als kalte Luft die den Zug so stark behindert, als wäre der Schornstein mit irgendetwas verstopft. Um das Problem zu lösen, muss der Kamin sehr schnell auf Betriebstemperatur gebracht werden. Manche zünden dazu Zeitungspapier im Revisionsschacht des Kamins oder direkt im Ofen an. Da mir beide Lösungen auch aus Umweltschutzgründen nicht gefielen, habe ich  mir selber eine Lösung überlegt. So habe ich einfach nach Methode 1 eine größere Menge Anmachholz ganz hinten in den Brennraum gelegt und pyramidenförmig aneinander gestellt. Es kann auch nicht schaden, dünne Streifen/Stücke Nadelholzbriketts mit einem Schraubendreher abzuschlagen (ca. 5 mm). Die Anzünder kommen dann ins Zentrum der Pyramide. Damit loderten die Flammen nach dem Anzünden gleich kräftig auf und es rauchte fast nicht mehr. Nach einigen Versuchen fand ich heraus, dass bei für wenige Minuten geöffneter Terrassentür überhaupt keine Rauchentwicklung mehr stattfand. Dies liegt vermutlich am zu niedrigen Luftdruck im Raum. Dadurch strömt die Luft aus dem Schornstein zurück in den Raum. Durch das Öffnen der Terrassentür wird der Luftdruck erhöht und damit das Zugverhalten beim Anzünden verbessert.

Alternativ legte ich an einem Abend einige Braunkohlebriketts ein um die Glut bis zum Morgen zu halten und so die Anfeuerprozedur zu vermeiden. Nachdem dann am Morgen keine Glut, dafür jedoch eine total verrußte Scheibe das Ergebnis war, beschloss ich zunächst, es bei dem einen Versuch zu belassen. Später probierte ich es noch einmal, um die Glut während des Einkaufens zu halten. Dieses Mal gab es keine Probleme. Daher gehe ich davon aus, dass bei längerer Gluthaltung mit Braunkohlebriketts der Brennraum nicht mehr warm genug ist, um den entstehenden Ruß zu verbrennen und so die Scheibe verschmutzt.

7.      Fazit

Die Anschaffung eines Kaminofens ist nicht vergleichbar mit dem Kauf eines Kühlschranks. Man braucht wirklich sehr viel Zeit, sich umfassend zu informieren und die für die örtlichen Gegebenheiten passende Lösung zu finden. Am Ende wird man dafür mit einem schönen Kaminfeuer belohnt. Die Wärme ist mit der eines normalen Heizkörpers nicht zu vergleichen. Ich empfinde sie als sehr angenehm.

Mit dem Kaminofen bin ich wirklich sehr zufrieden, auch wenn es sich dabei nicht um ein teures Markenprodukt handelt. Zur Langzeitqualität kann ich zum jetzigen Zeitpunkt natürlich noch keine Aussagen treffen. Nach der ersten Heizperiode werde ich aber sicher schon mehr dazu schreiben können.

Fireplace Kaminofen Venus mit Speckstein Top 7 kW
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(Stand von: 2024/12/11 12:34 am - Details
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Wer einen optisch ansprechenden, preiswerten, sparsamen und qualitativ hochwertigen Kaminofen sucht, ist mit dem Venus C gut beraten. Sowohl Nachfragen bei der telefonischen Hotline als auch per Mail wurden prompt und sachkundig beantwortet. Der Betrieb verläuft bei mir nach einigen Anfangsschwierigkeiten bisher unproblematisch und ich bin sehr zufrieden.

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